Eine Zusammenfassung wichtiger Standpunkte der Morphik kombiniert mit der Lehre von den interkosmischen Feldern.
Aus platonischer Sicht ist biologische Evolution von der Evolution genetischer Systeme abhängig, denn nur unter dieser Voraussetzung können sich einige der möglichen Formen oder Urbilder in der stofflichen Welt als tatsächliche Organismen manifestieren; die Formen oder Formeln oder Biomorphe selbst evolvieren jedoch nicht. Zum Beispiel haben die morphogenetischen Feldgleichungen für Tyrannosaurus rex schon existiert, bevor die Erde entstand, bevor überhaupt der Kosmos geboren wurde. Sie blieben gänzlich unbeeinflusst vom tatsächlichen Auftreten dieser Saurierart und ebenso unbeeinflusst von ihrem Aussterben.
Sollte den morphogenetischen Feldern jedoch ein Gedächtnis innewohnen, so könnten wir uns ein ganz anderes Bild von ihnen machen: Sie sind dann keine transzendenten Formen, sondern den Organismen immanent. Sie evolvieren im Bereich der Natur und unterliegen dem Einfluss dessen, was früher geschah. Es bilden sich Gewohnheiten und Gedächtnismuster in ihnen.
Der Gedanke, dass morphogenetische Felder ein Gedächtnis beinhalten, ist der Ausgangspunkt für die Hypothese der Formenbildungsursachen. Diese Hypothese kann die Menschheit zu einem wirklich evolutionären Verständnis des Lebendigen hinführen. Die bislang einzige Alternative – die Kombination von Platonismus (Gottesglauben) und Materialismus einer mechanistischen Sicht der Dinge – wird dies wohl nie leisten können, denn sie wurzelt in einer vorevolutionären Vorstellung vom Universum, die nun auch von der modernen Physik allmählich aufgegeben wird.
Die Hypothese der Formenbildungsursachen geht von der Annahme aus, dass morphogenetische Felder physikalisch real sind in dem Sinne, wie Gravitationsfelder, elektromagnetische Felder und Quantenmateriefelder, die als physikalisch real angenommen werden. Jede Art von Zellen, Geweben, Organen und Organismen besitzt ihre eigene Art morphischer Felder. Diese Felder gestalten und organisieren auch die Entwicklung von Mikroorganismen, Pflanzen und Tieren und stabilisieren die Form des ausgewachsenen Organismus. Dies können sie aufgrund ihrer eigenen räumlich-zeitlichen Organisation.
Morphogenetische Felder entfalten in jedem Organismus die künftige Lebensstruktur anhand des gespeicherten Organisationsmusters, und lenken den Entwicklungsprozess probabilistisch in die künftige Richtung. Die Formenbildungsursachen konkretisieren mit der Struktur dieser Felder die tatsächlichen Formen ähnlicher Organismen aus der Vergangenheit, weil sie diese für die kommenden Generationen der Organismen aufbewahren, um sie später in die Strukturgebung des neuen Organismus einzubinden. So werden etwa die morphogenetischen Felder von Eichenbäumen durch alle Einflüsse geformt, die von früheren Eichen ausgehen; ihre morphischen Felder bilden insofern eine Art kollektive Erinnerung dieser Art. Jede Pflanze einer Art wird von den Art-Feldern geformt, gestaltet selbst aber auch diese Art-FeIder mit und beeinflusst damit die künftigen Exemplare seiner Art.
Wie könnte dieses Gedächtnis wirken? Die Formenbildungsursachen, die morphischen Felder, beruhen auf einer Art von Resonanz, die man «morphische Resonanz» nennen kann. Morphische Resonanz wiederum beruht auf isomorphen Informationen: Je ähnlicher ein Organismus früheren Organismen ist, desto stärker die morphische Resonanz. Und je mehr es solche ähnliche Organismen in der Vergangenheit gegeben hat, desto stärker ist ihr kumulativer Einfluss im morphischen Feld. Eine sich entwickelnde Eiche steht in morphischer Resonanz mit zahlreichen früheren Eichen ihrer Art, und diese Resonanz formt und stabilisiert aktuell ihr morphogenetisches Feld.
Die morphische Resonanz unterscheidet sich nur wenig von den in der Physik bekannten Arten der Resonanz – etwa der akustischen Resonanz (zum Beispiel beim Mitschwingen von gespannten Saiten), der elektromagnetischen Resonanz (zum Beispiel beim Abstimmen eines Radios auf eine bestimmte Frequenz, einen bestimmten Sender), der Elektronenspin-Resonanz und der kernmagnetischen Resonanz. Sie ist nicht immer mit einem Energietransfer von einem System auf ein anderes verbunden, sondern stellt vorwiegend einen determinierenden Informationstransfer dar.
Morphische Resonanz stimmt allerdings darin mit anderen Arten der Resonanz überein, dass sie auf rhythmischen sowie melodischen Mustern beruht. Organismen sind Aktivitätsstrukturen, und auf jeder Ebene der Organisation werden bei ihnen rhythmische Oszillationen oder Schwingungen, periodische Bewegungen oder Zyklen gefunden. Die Elektronen von Atomen und Molekülen befinden sich in ihren Schalen in beständiger Schwingungsbewegung; große Moleküle wie etwa Eiweißmoleküle zeigen wellenartige Bewegungen von charakteristischer Frequenz. In den Zellen finden wir zahllose schwingende Molekularstrukturen, und auch die biochemischen und physiologischen Prozesse lassen einen rhythmischen Ablauf erkennen usw.
Die Hypothese der Formenbildungsursachen besagt nun, dass sich zwischen solchen rhythmischen Aktivitätsstrukturen eine morphische Resonanz bildet, wenn sie einander ähnlich sind, und aufgrund dieser isomorphen Resonanz können die Aktivitätsmuster vergangener Systeme die Felder der folgenden beeinflussen. Morphische Resonanz beinhaltet eine Art Fernwirkung sowohl räumlicher als auch zeitlicher Art. Die Hypothese nimmt an, dass dieser Einfluss weder mit der räumlichen noch mit der zeitlichen Entfernung abnimmt.
Die Bildung von Formen findet nicht im «leeren Raum» statt. Alle Entwicklungsprozesse setzen bei Systemen an, die bereits eine spezifische Organisation aufweisen. Ein Embryo zum Beispiel entwickelt sich aus einer befruchteten Eizelle, die DNS, Proteine und andere Moleküle enthält, die bereits auf bestimmte Weise organisiert und für die Art charakteristisch sind. Solche organisierten Anfangsstrukturen oder «morphogenetischen Keime» treten in morphische Resonanz zu früheren Exemplaren ihrer Art, es findet eine «Abstimmung» statt zwischen ihrem Feld und dem der Art, die ihre Entwicklung lenken.
Alle Exemplare einer Art tragen zum Art-Feld bei; ihr Einfluss ist kumulativ, wird also mit wachsender Zahl der Individuen größer. Organismen einer Art sind einander ähnlich, aber nicht identisch, und das Art-Feld, von dem ein neuer Organismus geformt wird, stellt eine Art probabilistisches Durchschnittsfeld dar. Es ist ein Wahrscheinlichkeitseinfluss, der im Rahmen der gespeicherten Informationen und der vorgegebenen Lebensstrukturen wirksam wird. Morphogenetische Felder sind immer probabilistisch, d.h. sie haben «Wahrscheinlichkeitsstrukturen», in denen die Durchschnittsmerkmale dominieren, womit sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass das Typische des Organismus erhalten bleibt.
Information ist in unserer Zeit ein Modewort geworden, und es wird auch gerne die lutherische Übertragung des Johannesevangeliums zitiert: «Am Anfang war das Wort.» um dieser Bedeutung noch etwas mehr Gewicht zu geben. Jedoch umfasst der ursprüngliche Begriff «Logos» vielmehr den Sinn eines morphischen Feldes, insofern am Anfang nämlich Licht, Vibration und Energie war, sowie In-Formation für das sich entfaltende Leben. Wenn man diesen Informationsbegriff heranzieht, um die Entwicklung und Evolution von Körper, Verhalten, Geist und Kultur zu erklären, kann man die interkosmische Information selbst nicht als statisch betrachten – diese muss dann selbst permanent in Entwicklung und Evolution begriffen sein.
Morphische Felder, Formbildungsursachen spielen eine ähnliche Rolle wie Informationen und Programme im biologischen Denken, und man könnte sie auch als Informationsfelder oder Gedächtnisfelder bezeichnen. Damit wäre der evolutionäre Charakter biologischer und transpersonaler Information einbezogen, denn diese Felder enthalten ein Gedächtnis, das von morphischer Resonanz getragen wird.
Morphische Felder stehen wie Gravitationsfelder, elektromagnetische Felder und Quantenmateriefelder der Physik in einer sehr engen Beziehung zu allem Leben. Sie stehen mit dem Werden aller Wesen in Wechselwirkung und organisieren diese bis in die feinsten Strukturen. Selbst die Materie besteht für die heutige moderne Physik aus rhythmischen Prozessen, aus gebundener und strukturierter Energie innerhalb von Feldern. Faraday schlug verschiedene Interpretationsmöglichkeiten vor: «Sie sind entweder Zustände eines materiellen Mediums, das wir Äther nennen können, oder Zustände des bloßen Raumes.» Er selbst neigte der zweiten Anschauung zu, denn sie passte besser zu seinen Überlegungen, dass Materieteilchen nichts weiter seien als die Schnittpunkte konvergierender Kraftlinien – und mit dieser Überlegung war bereits der Unterschied zwischen Materie und Kraft aufgehoben.
Maxwell hatte Faradays Überlegungen aufgegriffen und betrachtete Felder als Zustände eines Mediums, des Äthers. Der Äther hatte etwas von der Natur der Fluide an sich. Der Äther war für K. Lorentz erstens ein nicht-mechanisches Medium und dabei auch ein absoluter Bezugsrahmen für das Leben mit einer ähnlichen Rolle wie Newtons absoluter Raum. Mittlerweile ist die Wissenschaft so weit fortgeschritten, dass gesagt werden kann: Teilchen sind Manifestationen der grundlegenden Wirklichkeit der Felder. Diese Felder sind Zustände des Raumes, und dieser Raum ist nicht leer, sondern voller Energie und erfährt «Quantenfluktuationen».
Nehmen wir einen organismischen anstelle eines atomistischen Standpunktes ein, so ist durchaus einzusehen, dass Organismen auf allen Ebenen der Organisation und des Aufbaues von lebenden Körpern ihre charakteristischen Felder haben.
Das morphische Feld eines Organismus organisiert die Teile oder Holons dieses Organismus; deren Felder wiederum organisieren die untergeordneten Holons und so weiter, So werden von einem Organfeld die Gewebe organisiert, von einem anderen Gewebefeld die Zellen, von einem Zellenfeld die subzellulären Holons, wie z.B. der Zellkern und die Zellmembran. Sowohl die Holons als auch ihre Felder sind in einer geschachtelten Hierarchie angeordnet. Die Felder der Holons sind auf jeder Ebene probabilistisch und die materiellen Prozesse in den Holons daher teilweise beliebig oder unbestimmt. Höhere morphische Felder wirken auf die Felder niederer Ebenen auf eine Weise ein, die deren Probabilitätsstruktur beeinflusst, und zwar im Sinne einer Stabilisierung, d.h. einer Beschränkung ihrer Variationsbreite.
Damit sind wir bei einem sehr allgemeinen Gesichtspunkt für die Morphogenese symmetrischer Strukturen: Die Symmetrie erfordert offenbar eine Resonanzkommunikation zwischen den symmetrischen Teilen eines Organismus. Betrachten Sie zum Beispiel Ihre beiden Hände. Sie unterscheiden sich deutlich von den Händen anderer Menschen, sind einander jedoch so ähnlich wie die Kristall-Arme einer Schneeflocke. Innerhalb eines sich entwickelnden Organismus könnte zwischen ähnlichen Strukturen eine morphische Resonanz bestehen, in diesem Fall zwischen den Feldern der embryonalen Hände. Ähnliches gilt auch für andere symmetrische Strukturen, etwa die beiden Gesichtshälften oder die Augen; auch hier ist die Symmetrie nicht ganz exakt, die Ähnlichkeit ist jedoch so groß, dass man annehmen muss, die Entwicklung habe unter dem Einfluss eines Resonanzphänomens stattgefunden.
Es kann daraus geschlossen werden, dass in sich entwickelnden Organismen generell eine innere Resonanz zwischen den Feldern symmetrischer Strukturen besteht und diese Eigenresonanz für die Symmetrie von entscheidender Bedeutung ist. Da Symmetrie ein so charakteristischer Zug natürlicher Formen ist, dürfte die innere Resonanz zwischen symmetrischen Strukturen ein und desselben Organismus ein allgemeines Kennzeichen der Formenbildung aufgrund morphischer Felder sein. Dies ist jedoch nur eine Form der Eigenresonanz. Eine andere und ebenso grundlegende Form der Eigenresonanz ist die morphische Resonanz eines bestimmten Organismus mit seiner eigenen Vergangenheit.
Morphische Resonanz ist um so spezifischer und wirksamer, je ähnlicher die in Resonanz stehenden rhythmischen Muster sind. Besonders spezifisch ist natürlich die Resonanz eines Organismus mit seinen eigenen früheren Zuständen, denn diese Zuständen – vor allem, wenn sie erst kurze Zeit zurückliegen – ist er ähnlicher als anderen Organismen. Diese Eigenresonanz stabilisiert den Organismus in seiner charakteristischen Form und harmonisiert die Entwicklung symmetrischer Strukturen. Diese Selbststabilisierung morphischer Felder könnte auch vieles beitragen zum Verständnis des Umstands, dass lebendige Organismen ihre typische Form aufrechterhalten können, obgleich die Stoffe, aus denen ihre Zellen und Gewebe bestehen, ständig ausgetauscht werden.
Wenn die Resonanz eines Holons mit seiner eigenen Vergangenheit tatsächlich von solcher Bedeutung ist, wie weit muss dann ein bestimmtes rhythmisches Muster zurück liegen, um durch morphische Resonanz wirksam werden zu können?
Der Begriff «Resonanz» impliziert ja eine Beziehung zwischen mindestens zwei Schwingungsmustern, und solch ein Muster ist nicht für einen bestimmten Zeitpunkt zu definieren, da Schwingungen in der Zeit ablaufen. Ein «gegenwärtiges» rhythmisches Muster muss also von einer gewissen Dauer sein, da die Schwingungsfrequenz erst anhand mehrerer Schwingungen zu bestimmen ist. Wenn die «Gegenwart» aber mehrere Schwingungszyklen umfassen muss, ist ihre Dauer abhängig von der Schwingungsfrequenz des jeweiligen Systems oder Organismus.
Da ein morphisches Feld in der Zeit «stehen» bleibt, muss seine Gegenwart irgendwie mit seiner Vergangenheit verbunden sein, und diese Kontinuität kann nicht durch unabhängig bestehende materielle Strukturen gegeben sein, weil die Materieteilchen selbst Manifestationen des Feldes sind. Die Verbindung von Gegenwart und Vergangenheit muss zeitlicher Natur sein und kann daher nur auf Eigenresonanz beruhen.
Diese Vergangenheit wird durch morphische Resonanz gegenwärtig und stabilisiert damit das Feld in der Zeit. Wenn diese Interpretation zutrifft, dann beruht das Fortbestehen von Materie und Strahlung auf beständiger Resonanz der Felder mit ihrer eignen Vergangenheit. Die Kontinuität jedes selbstorganisierenden Aktivitätsmusters – vom Elektron bis zum Elefanten – wird durch Eigenresonanz mit den Aktivitätsmustern der eigenen Vergangenheit hergestellt. Alle Organismen sind dynamische Strukturen, die sich unter dem Einfluss ihrer eigenen vergangenen Zustände über morphische Felder in den sieben universellen kosmischen Lebensfeldern beständig selbst neu erschaffen.
Alle Organismen erben – durch morphische Resonanz mit früheren Organismen ihrer Art – ein kollektives Gedächtnis ihrer Art. Individuelle Organismen stehen in morphischer Resonanz mit ihren eigenen vergangenen Zuständen in den transpersonalen Feldern, der Mentalis, der Astralis, dem Äther und der Materie. Dabei bildet die Eigenresonanz die Grundlage ihrer individuellen Gedächtnisse in diesen Feldern und ihrer Lebens-Gewohnheiten.
Die Funktionen des Nervensystems sind von Natur aus zunächst unbestimmt und probabilistisch und die organisierende Wirkung der Verhaltensfelder besteht darin, dass sie diesen Funktionen ein raumzeitliches Muster auferlegen. Das Verhalten wird nicht nur vom Leitungsnetz des Nervensystems und den darin ablaufenden physikalisch-chemischen Prozessen bestimmt, sondern vor allem von der ordnenden Wirkung dieser Felder. Wir können uns diese Tiefenstrukturen, die u.a. für die Sprache und das Lernen erforderlich werden, als geschachtelte Hierarchien morphischer Felder vorstellen, die auf die Aktivitätsmuster des Nervensystems einwirken und durch sie wirksam werden. Die Verhaltensmuster von geschachtelten Hierarchien von Verhaltensfeldern werden so wie die Muster der Morphogenese von geschachtelten Hierarchien morphogenetischer Felder organisiert.
Aufgrund der generellen morphischen Resonanz mit ihrer Kultur haben Kinder die Anlage zur Spracherlernung ihrer Muttersprache, doch sobald sie die Sprache zu sprechen beginnen, befinden sie sich in der morphischen Resonanz mit den Menschen, die sie eben diese Sprache sprechen hören, und die Resonanz erleichtert ihnen, Grammatik und Wortbestand dieser Sprache zu erfassen.
Wenn unser Verhalten von morphischen Feldern organisiert wird, so enden diese Felder nicht an den Grenzen unseres Gehirns oder unseres Körpers, sondern breiten sich in die Umgebung aus und verbinden sich mit den morphischen Feldern anderer Menschen, Tiere oder Pflanzen in der Umwelt. Insgesamt koordinieren diese die Sinneswahrnehmung und das Handeln, verbinden die sensorischen und motorischen Regionen des Körpers und Gehirns, bilden eine geschachtelte Hierarchie morphischer Felder, bis hinunter zu den Feldern einzelner Nerven und Muskelzellen.
Wenn wir die verschiedenen Arten organisierter Aktivität betrachten, ist es durchaus sinnvoll bei den morphischen Feldern zwischen morphogenetischen Feldern, Verhaltensfeldern und mentalen Feldern zu unterscheiden. Diese Erkenntnis beweist prinzipiell, dass es
- ein morphogenetisches Feld für und in dem Feld der Materie gibt;
- ein morphogenetisches Feld im Äther gibt, für die Bildung der Ätherstrukturen und der materiellen Wirkungen;
- ein morphisches Feld für Verhaltens- bzw. Begehrensstrukturen (Gedächtnis) und der Wahrnehmung in der Astralis gibt;
- ein morphisches Feld für das Bedenken und Bewerten aller Sensationen sowie ein Gedächtnis in der Mentalis gibt.
(Es ist nicht auszuschließen, dass sich in den drei höheren nirvanischen Lebensfeldern ebenfalls morphische Felder herausbilden, die die noch kommenden Mikrokosmen für ihre diesbezüglichen Aufgaben determinieren.)
Die menschliche Fähigkeit Dinge zu erkennen, zu bewerten und zu kategorisieren, hängt von Beziehungsmustern ab. Wir erkennen den Sinn eines Satzes in der Sprache, die uns geläufig ist, aufgrund von Mustern und der Sequenz seiner Elemente. Auch eine Melodie erkennen wir trotz großer Klangunterschiede, wenn sie uns bekannt ist, also im Gedächtnis Erinnerungen aufgerufen werden. Wir erkennen Pflanzen, Tiere und Gegenstände anhand von bereits abgespeicherten Informationen im Gedächtnisfeld.
Die Elemente einer konkreten Erfahrung werden nicht nur kategorisiert, sondern zueinander in Beziehung gesetzt. Morphische Felder verknüpfen und vereinigen nach Resonanz die einzelnen Elemente der Erkenntnis zu integralen Ganzheiten. Aufgrund unserer Erfahrung bilden sich ganze Verknüpfungsmuster in morphischen Feldern höherer Ordnung (Strings in Kluster oder Holokumulies).
Das morphische Feld des Erkennens wird bestimmt von den Faktoren Interesse, Motivation und Aufmerksamkeit. Auch die Intensität des Erkannten und seine Bedeutung in der aktuellen Gegenwart verstärken die morphische Resonanz. Gewöhnung und Gleichgültigkeit schwächen die Aufmerksamkeit und die Resonanz. Wenn wir uns aktiv erinnern, dann verbinden sich frühere Erfahrungen und Einsichten mit dem aktuellen Feld des Denkens zu neuen Organisationsmustern; selbst in Träumen geschieht das ohne unser bewusstes Zutun. Daraus können sich dann Déjà-Vue-Erfahrungen ergeben, die wir nicht bewusst nachvollziehen können.
Das Grundprinzip der Mnemonik (Gedächtniskunst), das schon im Altertum bekannt war, gehört zum Studium der Rhetorik. Dabei werden die Begriffe, die man sich einprägen will oder ganze Sequenzen mit sogenannten «Eselsbrücken» verbunden. Das bedeutet, man verknüpft in dem morphischen Feld des Lehrstoffes Aussagen mit prägnanten Bildern, die besonders leicht zu merken sind. Erinnert werden also nicht einzelne Begriffe, sondern komplette Assoziationen oder Beziehungen – Resonanzen – im morphischen Gedächtnisfeld, in die sie eingebunden gespeichert sind.
Werden später ähnliche Erfahrungen gemacht, können die vorangegangenen Erinnerungen im morphischen Feld «überschrieben» werden, was eine besondere Art des Vergessens darstellt. Man könnte sagen, dass das frühere Muster mit dem neueren kumuliert und verschmilzt.
Kollektive Erinnerungen ähneln Gewohnheiten darin, dass die Wiederholung ähnlicher Aktivitätsmuster die Besonderheit jedes einzelnen Musters verwischt oder auslöscht; alle früheren Aktivitätsmuster der gleichen Art tragen durch Resonanz zu einem morphischen Gesamtfeld bei und werden gleichsam in dieses Feld eingeschmolzen. Es entsteht ein Überlagerungs- oder Durchschnittsmuster. C.G. Jung bezeichnete solche in allen Kulturen historisch gewachsenen Gewohnheitsmuster auch als «Archetypen».
Der Gedanke, dass Gesellschaften Ganzheiten darstellen, die mehr sind als die Summe ihrer Teile, scheint überall auf der Welt ganz selbstverständlich zu sein. Wir wachsen damit auf. Wir geben dem organismischen Charakter von Gruppen bzw. Gesellschaften sogar in der Sprache Ausdruck in Wendungen wie Körperschaft, Bruderschaft, Vereinigung, Holding etc. bis hin zum «Willen des Volkes».
Nach der Erkenntnis der Formbildungsursachen hängt die Organisation sozialer Systeme (Firmen, Konzerne, Vereine, Parteien, Religionen) von geschachtelten Hierarchien morphischer Felder im Kosmos ab, wobei das Gesamtfeld der Gesellschaft (der Äon) o.ä. durch Resonanz auf die Felder der Einzelwesen einwirkt. In Folge davon beeinflussen deren morphischen Felder wiederum auf die Resonaznen des Denkens, Fühlens und Handelns bis in die Organe und Zellen.
Das persönliche und geistige Leben eines jeden Menschen wird von der Kultur geformt, in der er geboren und aufgewachsen ist, nicht zuletzt durch seine Muttersprache und durch das kulturelle Erbe, das in den morphischen Feldern des Kosmos seinen Niederschlag gefunden hat. Jede menschliche Gesellschaft weist allgemein verbindliche Strukturen und Muster auf, die von ihrem kulturellen Erbe in ihrem morphischen Feld der Erde bestimmt werden, aus denen sich kein Mitglied der Gesellschaft so ohne weiteres befreien kann.
Es gibt für alle menschlichen Gesellschaften und Institutionen grundlegende morphische Felder, die bis in Ordnungsvorschriften und in die Gesetzgebung hinein reichen. In diesen kollektiven morphischen Feldern konkurrieren vielfach die Attribute der Selbst- und Arterhaltung der Gesellschafts-Mitglieder je nach Rang und Bedeutung. Dazu gehören das Verhältnis des Mannes zur Frau, dazu gehört das Bild der Familie und der Freundschaft, die Vorstellungen ehrlicher und fairer Zusammenarbeit und beim Kooperieren in leitenden Gruppierungen, bei gemeinsamen Aktivitäten aller Art.
Nach einem Zitate aus dem Buch: Das Gedächtnis der Natur von Rupert Sheldrake
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