Einige Gedanken vorab…
Seit vielen hundert Jahren werden die Kinder in die Religion ihrer Familie und ihrer Kultur hineingeboren. Eine freie Wahl der Religion war und ist auch heute bei vielen Völkern prinzipiell nicht gegeben. Die Kultur hat die Gebräuche und Rituale der Religionen wie ein trockener Schwamm aufgesogen. Sie reproduziert diese an regelmäßigen Feiertagen und bei den das familiäre Leben begleitenden Ritualen, wie Taufe, Initiation, Hochzeit und Beerdigung. Erst im Maschinenzeitalter ist diese hundertjährige Verbindung zwischen Kultur und Religion etwas aufgebrochen. Heute verbreitet sich in der modernen Welt ein zunehmend unmoralischer Kapitalismus bei einer unfairen freien Marktwirtschaft. Dies versetzt die Bürger in ein haltloses Labyrinth von gesellschaftlichen Verpflichtungen, die keinen psychischen Hintergrund für das mühselige Dasein auf der Erde liefern. Viele Menschen verlieren darin den Halt und oder sie suchen sich eine areligiöse Perspektive für ihr Leben, auch für ein Weiterleben nach dem Tod. Sowohl die Religionen als auch der naturwissenschaftlich begründete technoide Sozialismus haben für viele an Bedeutung verloren. Neue esoterische Weltmodelle kursieren im Internet und schenken großzügig ihre okkulten Modelle.
Die Ansicht, dass man nach einem «idealen Leben» in einen Himmel oder in eine Vereinigung mit einem «Gott» eintreten wird, prägt die großen Religionen, die sich aus den mentalen Feldern der Erde in den Gedanken der Philosophen wieder spiegeln. Offenbar haben einige weise Lehrer von dem einen «Weg zur Wahrheit» gewusst, von einem speziellen Prozess, bei dem sich der erkennende Mensch über seine materielle Selbsterhaltung in der bipolaren Natur erheben kann. Jedoch eröffnet erst die körperliche Entwicklung eine Möglichkeit, mit der ein besonnener Mensch die Verbindlichkeiten für die kosmische Evolution erfassen kann. Durch eine astrale Erhöhung im Mikrokosmos kann es auch zu einer mentalen Offenbarung kommen, die sich nun sinnesorganisch der Person mitteilt. Damit kann sich die Erkenntnis einstellen, dass alle bisherigen Wissensansammlungen, alle pädagogischen Disziplinen und religiösen Gebote als Behinderung für jede echte Erhebung absichtlich verfälscht wurden. Darum: Wer den «Ariadne-Faden» für den gesicherten Ausgang aus seinem Lebens-Labyrinth aufnehmen will, sollte alle bislang autorisierten, spirituell oder esoterisch genannten Anweisungen sorgfältig überprüfen, ob ihre Hinweise nicht wirklich einen Irrweg in die Vergangenheit beschreiben. Wahre Spiritualität ist immer ein Fortschreiten in eine noch unbestimmte Zukunft, eine konsequente Weiterentwicklung aus der materiellen Entfaltung des Wahrnehmens und Denkens in die universelle metaphysische Evolution.
Jedem esoterisch Gebildeten ist wohl bekannt, dass das innere Schauen des Herzens mit den Vermögen des aurischen Wesens, das von vielen Philosophen als «Seele» bezeichnet wird, vorwiegend mit Bildern arbeitet. Dieses Schauen in die abstrakten Formen der höheren Lebensfelder vermittelt sich dem von alten Klischees geklärtem Denken in einer visuellen Symbolik. In der Stille seines eigenen Seins öffnen sich dem aufmerksam lauschenden Menschen in einer gereinigten Atmosphäre die wesentlichen Aspekte und Aufgaben seines Lebens für die kosmische Evolution. Für eine gewisse Zeit, abgeschottet gegen alle intellektuellen Spekulationen seines Verstandes und die materialistischen Vorstellungen und Tabus der vielen gesellschaftlichen Lebensnormen, öffnet sich für ihn ein Universum von pictografischen Reflexionen, Symbolen und Allegorien höchst intensiver Farben und Formen. Im Schauen auf diese Abbilder der Stille, die im Zentrum eines ganzheitlichen Erlebens wie ein zarter Film oder wie das Brausen eines Wasserfalls erscheinen, erklären sich diese Seelenbilder des Mikrokosmos oder der Monade fast wie von selbst.
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