Sein und Wirklichkeit

Esoterisch-theosophische Interpretation einiger Gedanken von Don Juan.

Don Juan spricht mit Castaneda in dem Buch: Der zweite Ring der Kraft.

CC: „Wer sind die Schwarzen Magier, Don Juan?“
DJ: „Die Schwarzen Magier sind unsere Mitmenschen. Und da du zu ihnen gehörst, bist du auch ein Schwarzer Magier. Denk mal einen Augenblick nach! Kannst Du von dem Weg abweichen, den sie dir vorschreiben? – Nein. Dein Denken und dein Handeln sind auf ewig nach ihren Bedingungen festgelegt. Das ist Sklaverei! – Darum fürchte deine Gefängniswärter, deine Meister! Vergeude nicht deine Zeit und deine Kraft, in dem du Angst vor mir hast!“
CC: Ich wusste, dass er recht hatte, und doch, trotz meiner ehrlichen Zustimmung wusste ich auch, dass meine lebenslangen Gewohnheiten mich unausweichlich auf meinem alten Weg festhalten würden. Tatsächlich, ich kam mir wie ein Sklave vor. –
An anderer Stelle sagt DJ:
„Deine Kenntnis der Welt sagt dir, dass sich im Gebüsch nur umherschleichende Tiere oder Menschen verstecken können. An diesem Gedanken hast du festgehalten, und natürlich musstest du eine Möglichkeit finden, die Welt in Übereinstimmung mit diesem Gedanken zu bringen.“- „Aber ich dachte überhaupt nichts.“ – „Nun, nennen wir es nicht Denken. Es ist eher die Gewohnheit, die Welt stets in Übereinstimmung mit unseren Gedanken zu sehen. Wenn sie dies nicht ist, sorgen wir einfach dafür, dass sie übereinstimmt. (Mit unseren inneren Vorstellungen dessen, was wir wahrgenommen haben, bestimmen wir völlig automatisch das Ereignis.)


Sollte Dir ein Gedanke zu dem Text einfallen, dann schicke ihn bitte mir zu.  Vielen Dank.


Mit unseren angelernten Vorstellungen von den Zusammenhängen der Welt versuchen wir uns das Glück im materiellen Leben zu sichern, obgleich wir vielfach gelesen haben, dass die äußere Ansicht der Welt, die Formseite der Dinge nur Erscheinung, indisch: Maya ist. Nicht umsonst spricht Appolonius von Thyana in der Ersten Stunde seiner Erläuterungen für seine Schüler von der Reinigung des Atemfeldes, von den Komplexen im Unbewussten. Erst wenn die alten Prägungen der Vor- und Ausbildung gelöscht werden konnten, wird sich das positive Karma aus dem aurischen Wesen im Leben offenbaren. Erst dann kann der Mensch seine tatsächliche Wirklichkeit sehen oder hören, ohne sie zugleich mit den alten Bildern aus dem antrainierten Gedächtnis zu überschreiben.
Solange die bestehenden mentalen und emotionalen Bewohner des mikrokosmischen Atemfeldes im Unterbewussten weiter stimuliert werden, bleibt das Wesen Mensch auch an die zugehörigen Kräfte aus dem Jenseits gebunden, ohne einen Schatten ihres Daseins zu erhaschen.
Viele halten ihre jahrtausendalten Traditionen in hohen Ehren, ohne sie ernsthaft  nach ihrer Berechtigung zu fragen. Zahllose Menschen predigen die historischen Gewordenheiten des Lebens, die seit Aristoteles aus den sichtbaren und erfahrbaren Zusammenhängen abgeleitet werden. Auf allen Kontinenten werden in ungezählten Tempeln oder Gotteshäusern irgendwie gearteten metaphysischen Gotteswesen geopfert, die für Schutz, Wohlergehen, Fruchtbarkeit und materiellem Erfolg angebetet werden. Die aus diesem philosophischen Konglomerat zusammengestellten Weltanschauungen werden den Kindern in ihrer Kinderstube eingetrichtert und dann in der höheren Schule erweitert und vertieft. So ist mit Garantie gesichert, damit immer alles beim Alten bleibt. Jeder Erwachsene in Ost und West glaubt an Dogmen der Vergangenheit und verbreitet diese tausendfach vorgeprägten Meinungen bei jeder Unterhalten. Die ganze Weltliteratur der Bestsellerie-Plantagen ist vollgestopft mit dem Unrat historisch verbrämter Lebensvorstellungen. Wie in einer hypnotischen Verabredung ist alle Welt total begeistert davon. Auf diese subtile Weise entsteht unbewusst und ungewollt ein schwarz-magisches Netz aus immer wieder erneut bestätigten, stets bereits veralteten Vorstellungen des Daseins. Von der Kindererziehung, über die Medizin, das kommerzielle Gebaren der Menschen bis hin zur großen Politik – alles tanzt auf diese schleichende Weise ohne einen Schimmer der Ahnung um das Goldenen Kalb, das von den Herren der Welt in ihre mentale bzw. emotionale Mitte gestellt wurde.
Zum zweiten Teil ist zu bemerken, dass schon J. W. Goethe bei seinen Betrachtungen der Sinnesorgane feststellen musste, dass der Mensch schon im Vorgang des Wahrnehmens das Wahrgenommene bewertet und nach seinen Vorbehalten beurteilt. Neuere Untersuchen amerikanischer Neurophysiologen haben ergeben, dass sogar die organischen Voraussetzungen der Sinnesorgane schon eine prinzipielle Selektion des Wahrgenommenen für die Selbsterhaltung bedingen. Das Phänomen MAYA ist wohl tief im Hinduismus vergraben, hat jedoch mit der steten Verbreitung indische angehauchter Esoterik seinen Weg in das euroamerikanische New Age-Denken gefunden, diese Wahrheit wird jedoch, trotz der elektrophysikalischen Erkenntnisse in der Kernphysik, nicht als Er-Scheinung im realen Leben konkretisiert.

DJ: » Vor allem halte ich es für grundfalsch, dass du alles dermaßen ernst nimmst«, sagte er, »Es gibt dreierlei schlechte Gewohnheiten, in die wir immer wieder verfallen, sobald wir im Leben mit ungewöhnlichen Situationen konfrontiert sind.
1. Erstens können wir das, was geschieht oder geschehen ist, leugnen und so tun, als sei es nie geschehen. So machen es die Bigotten.
2. Zweitens können wir alles unbesehen akzeptieren und so tun, als wüssten wir, was geschieht. So machen es die Frommen.
3. Drittens kann ein Ereignis uns zwanghaft beschäftigen, weil wir es weder leugnen noch rückhaltlos akzeptieren können. So machen es die Narren. – Du etwa auch?
– Doch es gibt noch eine vierte Möglichkeit, die richtige nämlich, die des Kriegers. Ein Krieger handelt so, als sei überhaupt nichts geschehen, weil er an gar nichts glaubt, und doch akzeptiert er alles unbesehen. Er akzeptiert, ohne zu akzeptieren, und leugnet, ohne zu leugnen. Nie tut er so, als wisse er, noch tut er so, als sei nichts geschehen. Er handelt so, als ob er die Situation in der Hand hätte, auch wenn ihm vielleicht die Hosen schlottern. Diese Art zu handeln vertreibt die zwanghafte Beschäftigung mit den Dingen.« – Lange schwiegen wir.

Dieser Abschnitt enthält eine kräftige Beschreibung des Wu-wei aus dem chinesischen Schatz der Taoisten. Jeder kann in der Aktualität seines Seins prinzipiell allen Geschehnissen in völliger Neutralität, also ohne jegliche Überprüfung an persönlichen Bedenken und Einwänden, gegenüber treten und sie sang und klanglos abwickeln. Nicht aus Pflichtbewusstsein, nicht Zwanghaft, einfach als den Tatbestand einer neuen exklusiv für ihn persönlich geschaffenen Information. Jede Erfahrung im Feld der Maya bleibt eine Erscheinung in der projektierten Form, die von den Kräften der Welt nur dafür geschaffen ist, den vitalen Akteuren eine Möglichkeit der Erfahrung zu schenken, um ihr Bewusstsein in eine höhere Schwingung zu erheben, letztlich bis in das höchste Seelenfeld.

DJ: »Niemand bringt einen Doppelgänger hervor. Das ist nur eine bildliche Redeweise. Und du, bei all deinem vielen Reden, bist doch den Wörtern hilflos ausgeliefert. Du gehst ihrer Bedeutung auf den Leim. Jetzt meinst du, man bringe den Doppelgänger durch unredliche Tricks hervor, nehme ich an. Aber wir leuchtenden Wesen haben alle einen Doppelgänger. Wir alle! Ein Krieger lernt lediglich, sich dessen bewusst zu sein, das ist alles. Es gibt anscheinend unüberwindliche Schranken, die dieses Bewusstsein versperren. Aber das kann nicht anders sein. Gerade diese Schranken machen das Erreichen eines solchen Bewusstseins zu einer so einzigartigen Herausforderung.« –
CC: »Warum habe ich soviel Angst davor, Don Juan?« –
DJ: »Weil du glaubst, der Doppelgänger sei das, was das Wort besagt, ein Doppelgänger oder ein anderes Ich. Ich gebrauche diese Wörter nur, um den Sachverhalt zu beschreiben.“

Viele esoterisch-wissenschaftliche Autoren beschreiben den Menschen mit einem Ätherkörper und einem Astralkörper. Einige wissen auch davon, dass der Mensch über den Ansatz eines Mentalvermögens verfügt. Der Doppelgänger von DJ weist auf eine damit zusammenhängendes Problem hin. Der Weg zur Erleuchtung erfordert vom Kandidaten, dass er sich Schritt für Schritt aber konsequent dieses eigenen Astralwesens bewusst wird. Doch wie jeder auf diesem Weg in die Seelenfreiheit erfahren muss, entstehen aus dem Unbewussten gerade dann, wenn er dabei erfolgreich wird, etliche gewaltige Behinderungen. Der Zerberus bäumt sich hinter dem Ego auf.
Zudem macht Don Juan an dieser Stelle auf eine für den Euroamerikaner nahezu unüberwindliche Barriere aufmerksam. Die Menschen sind geradezu verbissen, sich an die Begrifflichkeit ihrer Worte zu klammern, die aus ihrer antrainierten materiellen Weltanschauung stammen. Die spontan aus dem eigenen Denken auftauchenden Vorstellungen werden direkt mit den erfassten Sensationen verknüpft und verbauen damit das richtige Erkennen und Verstehen. Die Chance, andere mentale Erkenntnisse zuzulassen, wird in den vorherrschenden Meinungen eingefroren, kristallisiert und stirbt.
Der Doppelgänger ist ein Phänomen des Astralwesens, das bedauerlicherweise  auch eine Spiegelung im Jenseits hervorbringt, das ohne jede bewusste Wahrnehmung das Leben jedes Menschen dominiert. Eigentlich sind alle Menschen unter diesem Gesichtspunkt als Sklaven ihrer eigenen Astralis zu betrachten. Darum ist es für ein intelligentes Handeln aus dem neu erwachenden Seelenbewusstsein ausgesprochen förderlich, sich einen Weg zu erarbeiten, um sich der eigenen Astralis bewusst zu werden. Dieser Weg dahin führt über die klassische Forderung: Mensch erkenne dein Selbst. Bereits Buddha predigte seinen Mönchen, beständig und gerade bei allen noch so gewöhnlichen Verrichtungen des alltäglichen Dasein wachsam zu sein, um die Abhängigkeit von der eigenen Begierdennatur im Stoffbewusstsein einigermaßen erkennen zu können, die ganz besonders aus der Astralis kommt.

CC: Don Juan hatte recht. Ich musste ihnen zugestehen, dass ich wusste, dass es irgend etwas in mir gab, das alles registrierte und sich dessen, was ich tat, bewusst war. Und doch hatte dies nichts mit dem gewöhnlichen Bewusstsein meiner selbst zu tun. Es war etwas anderes, das ich nicht erfassen konnte. – Es ist eine innere Stimme, die dir sagt, was los ist. Und damals sagte sie mir, dass ich zum zweiten Mal erwacht war. Sobald ich aufwachte, war ich natürlich überzeugt, dass ich geträumt haben musste. Offenbar war es kein gewöhnlicher Traum gewesen, aber es war auch nicht eigentlich Träumen gewesen. Daher kam ich zu dem Schluss, dass es etwas anderes gewesen sein musste: Schlafwandeln war es, im Halbschlaf, nehme ich an. Ich konnte es mir nicht anders erklären. – Das, was ich erlebt hatte, war alles andere als ein Traum und ich dürfe mich nicht damit begnügen, es als Schlafwandeln aufzufassen.

Wer in sich akzeptieren kann, dass sein Wesen mit einem Ätherkörper und einem Astralkörper ausgestattet ist, hat die Chance, unter bestimmten Bedingungen in diesen mikrokosmischen Feldern bewusst zu sein. Z.B. tritt der Mensch im Traum mit seinem Astralbewusstsein in die astralen Welten ein, die aktuell von ihm angezogen werden. Ein Forscher, der Sein und Glauben der indischen Saddhus erforscht hat, schreibt, dass einige durch Meditation und langjährige Askese geschulte Saddhus bis in das mentale Bewusstsein vordringen können. Wer fest dazu entschlossen ist und die geeignete Umgebung für sich herstellt, kann sich durch Meditation, Autogenes Training, oder ganz einfach durch Tagträumen in sein ihn umgebendes astrale Feld erheben. Er sollte sich dabei stets dessen bewusst sein, dass auch dort die Erscheinungen nur Erscheinungen sind, keine Wirklichkeiten! Die bereits mehrfach beschriebenen Nahtod-Erfahrungen sind ungewolltes Betreten der jenseitigen Sphären, in den sich zunächst die ätherischen Gegebenheiten noch mit der stofflichen Welt mischen.

DJ: »Heute habe ich nur die Aufgabe, den Nagel einzutreiben, den Genaro abgesteckt hat – nämlich die Tatsache, dass wir leuchtende Wesen sind. Wir sind Wahrnehmung. Wir sind Bewusstsein. Wir sind keine Objekte, wir haben keine feste Konsistenz, wir sind grenzenlos. Die Welt der festen Objekte ist ein Mittel, unsere Wanderschaft auf Erden angenehm zu machen. Sie ist nur eine Beschreibung, geschaffen, um uns zu helfen. Wir – oder besser: unsere Vernunft (unsere rationelle Prägung durch Erziehung und Pädagogik) – vergessen gern, dass die Beschreibung nur eine Beschreibung ist, und so schließen wir die Ganzheit unseres Selbst in einen Teufelskreis ein, dem wir, solange wir leben, kaum entrinnen können.«

Der Mikrokosmos bzw. das aurische Wesen ist ein multiplexes Kraftfeld auf der Basis von Bewusstsein. Im Ätherfeld ist ein ätherisches Bewusstsein, im Astralfeld wirkt ein astrales Bewusstsein, im mentalen Feld denkt ein mentales Bewusstsein und im Stoffkörper kommuniziert ein stoffliches Bewusstsein. In gewisser Weise arbeiten alle mikrokosmischen Bewusstheiten für die verschiedenen Lebensaufgaben unterschiedlich zusammen und aktivieren die entsprechenden Wahrnehmungsmöglichkeiten, Denken, Fühlen, Riechen, Schmecken, Sehen. Es wird allerdings nicht nur der Input geregelt, sondern auch der Output wie z.B. Sprechen oder emotionale Ablehnung über die Astralis, oder das Einspeichern in die den Bewusstheiten zugänglichen Gedächtnisse. Einiges wird in die bereits im Atemfeld aufgebauten Vorstellungen, Werturteile oder Lebensprinzipien nach dem isobaren Resonanzgesetz eingegliedert. Dazu gehören auch die Sinngebungen von Bezeichnungen oder Namen aus der materiellen Weltanschauung. z.B. ist ein Stein hart und schwer, Wasser ist flüssig und nass und Federn sind leicht und weich. Vom Gesichtspunkt des Kernphysikers sind das alles nur Kondensate von subatomarer Energie; wir können auch sagen: alle Dinge der materiellen Welt sind Ab-bildungen aus dem Ätherfeld. Und dabei wird das Ätherfeld direkt und konsequent vom Astralfeld ausgeprägt. Das mikrokosmische Gesamtgeschehen wird vom Gesamtbewusstsein des aurischen Wesens geführt, bis hinein in alle stofflichen Reaktionen, die die Person ausführt. Hat sich der Mensch allerdings methodisch vom stofflichen und ätherischen Sein lösen können, kann der Astralkörper unabhängig und ohne Probleme „durch Wände“ gehen, weil er prinzipiell weder vom Stoff noch vom Äther aufgehalten werden kann. Das Erlebnis ist dann ganz ähnlich der Erfahrung in einem Traum. Nur dass er in dieser bewusst herbeigeführten Situation aktiv handeln kann, im Rahmen des vorbereiteten Settings – Umgebung, Zeitschiene, Mitwirkende, Betreuer etc.

DJ: »Wir sind wahrnehmende Wesen«, fuhr er fort. – »Die Welt, die wir wahrnehmen, ist jedoch eine Illusion. Sie (Maya) ist entstanden durch eine Beschreibung, die man uns seit dem Augenblick unserer Geburt erzählt hat. – Wir sind leuchtende Wesen, sind mit zwei Ringen der Kraft geboren, aber wir benutzen nur einen davon, um die Welt zu erschaffen. Dieser Ring, der sich schließt, bald nachdem wir geboren sind, ist die Vernunft – und ihr Begleiter ist das Sprechen. Gemeinsam hecken die beiden die Welt aus und halten sie in Schwung. Die Welt, die deine Vernunft erhalten möchte, ist also im Grunde eine Welt, geschaffen durch eine Beschreibung und ihre dogmatischen, unumstößlichen Regeln, welche die Vernunft zu akzeptieren und zu verteidigen lernt.
Das Geheimnis der leuchtenden Wesen ist, dass sie noch einen weiteren Ring der Kraft haben, der gewöhnlich nie benutzt wird, den Willen. Die Methode der Zauberer ist die gleiche Methode, wie ihn die normalen Menschen anwenden. Beide haben sie eine Beschreibung (ihrer Welt). Der eine, der normale Mensch, erhält sie mit Hilfe seiner Vernunft aufrecht, der andere, der Zauberer, erhält sie mit seinem Willen aufrecht. Beide Beschreibungen haben ihre Regeln, und die Regeln sind wahrnehmbar, doch der Vorteil des Zauberers liegt darin, dass der Wille umfassender ist als die Vernunft.
Was ich dir jetzt vorschlagen möchte, ist, dass du von nun an deine Wahrnehmung entscheiden lassen sollst, ob die Beschreibung der Welt durch deine Vernunft oder durch deinen Willen aufrechterhalten wird.«

Bei diesen Textabschnitt fällt auf, das DJ darauf aufmerksam machen will, dass der normale Mensch mit seiner Vernunft ein bestehende Weltbild erschafft, das jedoch nicht komplett ist. Das vernünftige Denken der Menschen in den westeuropäisch orientierten Zivilisation auf ihren materialistisch geprägten Gedächtnisspuren aufbaut. Dabei sind Ding oder Abstrakta mit dem Begriff und dem Namen verschmolzen. Dem Denken entgeht mithin, dass alle Sensationen allerdings nur Erscheinung im stofflichen Energiefeld sind, in dem der Mensch sein ganzes Selbst niemals realisieren kann. Die Vernunft – dieses Wort wird hier in der Bedeutung von rationalem Bedenken und Abgleichen an autorisierten Weltanschauungen benutzt, die ein Mensch im Laufe des Erwachsen-Werdens abgespeichert hat, um sich im Konkurrenzkampf des Alltäglichen behaupten zu können. Da er sich der Einfachheit halber stets mit den Oberflächen der Erscheinungen zufrieden gibt, kann er nicht wirklich Kraft wirken, kann er auch niemals sein wahres Selbst erfassen, das aus allen Kraftebenen des Mikrokosmos hervorgebracht wird.
Der Wille bezeichnet eine Kombination aus uneingeschränktem Begehren aus der Astralis und einer ungebrochenen mentalen Wachsamkeit und Ausrichtung auf das gewünschte Ziel, die nicht von äußeren Verstandesargumenten, gesellschaftlichen Bedingungen, Verhaltenskodizes oder Tabus in Frage gestellt wird. Dieses mentale und astrale „Wollen“ ist ein so sein müssen, das aus der ganzen Person klingt und sich dann auch in allen Feldern verwirklicht. In diesem Handeln realisieren sich das autonome Selbstbewusstsein und die damit verbundenen karmischen Aufträge. Dabei wird der Kandidat von seiner sehr aufmerksamen Wahrnehmung geleitet, die, unabhängig von vorgeprägten Anschauungen, alle ihn betreffenden Ereignisse in den Gesamtrahmen des aktuellen Werdens stellt.

DJ: »Der grundlegende Unterschied zwischen einem normalen Menschen und einem Krieger ist, dass der Krieger alles als eine Herausforderung annimmt, während der normale Mensch alles entweder als Segen oder als Fluch auffasst.«

Mit dieser Feststellung wird ein typisches Verhalten der konsumorientierten euroamerikanischen Mitbürger charakterisiert. Allerdings ist sein Kern in dem semitischen „Sündenfall-Konzept“ und den darauf aufbauenden teleologischen Philosophien verborgen. Darum sortieren die in ihrem Einfluss stehenden Menschen, die sie umgebenden Ereignisse und Sensationen stets nach Erfolg bzw. Misserfolg. Viele Menschen wenden sich heute von den religiösen Zwangsmechanismen ab, und sortieren ihre Geschehnisse nach ihrem subjektiven Wohlbefinden oder nach der Kompatibilität mit ihrem aktuellen Überlebenskampf, je nach sozialer Schichtung. Alle Gruppen realisieren ihr Sein und die darin für sie auftretenden Ereignisse als Glück oder Unglück, oder als Vor- bzw. Nachteil.
Dabei werden die Ereignisse immer im Außen wahrgenommen, im materiellen Feld der Erscheinung. Die verursachende Instanz wird offensichtlich immer außerhalb des Wahrnehmenden positioniert. Egal ob es jetzt materielle Gegebenheiten oder Zufälligkeiten analog der Billardkugeln sind oder religiöse Zusammenhänge mit Göttern oder schamanistischen Geistern, es herrscht die kuriose Meinung vor, dass es immer etwas anderes in der Umwelt gibt, was das Geschehnis bestimmt. Besonders die unangenehmen Ereignisse sind immer von der Gesellschaft, anderen Menschen oder Wesen, Geistern oder Göttern verursacht, die dann auch durch angemessene Rituale wieder besänftigt werden müssen.
Alles Leben ist jedoch auch für verbohrte Marxisten und Allah-Gläubige eine Perlenschnur aus ganz konkreten praktischen Erfahrungen, die leichter zu bewältigen sind, wenn die Erlebnisse von Vornherein weder bewertet noch verurteilt werden. Zum anderen sollte einmal jedem klar werden: alle Ereignisse, die den Menschen erreichen, alle mentalen, emotionalen und physischen Sensationen, die von ihm wahrgenommen, sein Denken, Fühlen und Begehren aktivieren, werden immer von dem mikrokosmischen Gesamtfeld angezogen, das von den karmischen Strukturen, polarisiert von seinem aktuellen Sein, Denken, Fühlen und Begehren, eine individuelle Vibration hervorbringt. Das aktuelle Bewusstsein des Menschen ist sich dieses Gesamtzusammenhangs niemals bewusst und unterliegt aus diesem Grunde zahllosen Irrtümern und Täuschungen, vor allem, wenn es darum geht, einen Verursacher zu finden.

Gleichberechtigung

Harmonie und Gleichgewicht.

Nach dem Schöpfungsprinzip gibt es zweierlei Monaden, die im Grundprinzip gleich sind, sich jedoch in der dominanten Wirkungsweise etwas unterscheiden. Wir nennen diese markanten Prioritäten in unserer Welt meistens weiblich und männlich. Das Weibliche ist die empfangende und verwirklichende, gebärende Ansicht; das Männliche ist die kreative, aktivierende und zeugende Ansicht. Diese Prioritäten drücken sich über die Vereinigung in den Mikrokosmen und dann natürlich in den Personen aus, die vom Mikrokosmos adoptiert werden. Aus diesem Grunde gibt es Menschen zweierlei Geschlechts, wie man so sagt. Gott schuf den Menschen, ein Mann und ein Weib, so heißt es in der Genesis. Das heißt für uns auf der unteren Ebene, dass der irdische Schöpfer in seiner Schöpfung Erde zweierlei Urtypen an Stelle des ehemaligen Hermaphroditen beherbergen musste. Durch diese komplexe Situation mussten sich die Menschen nun geschlechtlich fortpflanzen. Es sieht heute so aus als wäre nichts einfacher als das. Doch in der ursprünglich sich selbst reproduzierenden Welt der Pflanzen und Tiere, die natürlich in uns völlig unbekannten Körpern existierten, musste ein langfristiger Prozess der vorbereitenden Aktionsstrukturen, Regeln und Verhaltensmuster geschaffen werden.


Sollte Dir ein Gedanke zu dem Text einfallen, dann schicke ihn bitte mir zu.  Vielen Dank.


Das göttliche Schöpfungsprinzip hatte dabei auch die Gesetze der isobaren Harmonie und der körperlichen Liebe erwirkt, damit alle Monaden in gleichstarker Partnerschaft stets harmonisch mit ihrer beider Vermögen die Schöpfung mitgestalten konnten. Das Gesetz der Harmonie enthält in sich die Regeln der Symmetrie. Die höchstmögliche Symmetrie finden wir im Kreis, oder in der Kugel. Alle Radien sind gleichweit vom Zentrum entfernt, alle Durchmesser können sich millionenfach mittig spiegeln. Die Kugel ist die Form unzähliger Schöpfungen im All. In ihr wirken zwei Kräfte symmetrisch, gleichstark zusammen: es ist die zentrifugale, die vom Zentrum weg fliehende und die tangentiale, die an der Peripherie entlangströmende Kraft. Man könnte auch sagen, zentrifugal ist die Kraft des Wegschenkens und tangential die Kraft der Erhaltung. In dem hermetischen Axiom manifestiert sich die symbolische Harmonie zur Erhaltung der Schöpfung: Alles empfangen, umwandeln und wegschenken. Damit offenbart sich die Grundlage des Daseins. Es ist der vollkommen kugelförmige Holokumulus aller elektromagnetischen Wirksamkeiten der sieben mal sieben Kraftfeldebenen des Alls.

So ist es also berechtigt zu sagen, dass das männliche und das weibliche Prinzip fundamental zum Schöpfungsgesetz gehören. Allerdings muss man dieses ideale Zusammenspiel der sich trotz scheinbarer Gegensätzlichkeit ergänzenden Charaktere im Menschen gut begreifen. Vor allen Dingen, wenn man die Menschen in dieser Natur betrachtet und ihre Bemühungen um die Errichtung eines Paradieses auf Erden einmal genauer unter die Lupe nimmt. Wer sich den großen Religionen dieser Welt zuwendet und zur Grundstruktur ihrer Lehren durchzudringen vermag, wird unzweifelhaft feststellen, dass die meisten Interpretationen das grundlegende Schöpfungsgesetz der gleichstarken Partnerschaft zwischen Mann und Weib entweder prinzipiell ignorieren oder stark zugunsten der maskulinen Dominanz manipulieren. Doch das fundamentale Schöpfungsprinzip der Gleichbehandlung von weiblich und männlich ist Gesetz im All. Wer dieses Gesetz verletzt, wird das Gottesreich niemals sehen. Die Menschheit wird sich mit der in der Aquariusperiode einströmenden kosmischen Kraft auseinandersetzen müssen. Es besteht dabei unter anderem der aktuelle Auftrag, sich mit der  immer deutlicher bemerkbar machenden Gleichberechtigung von Mann und Frau in allen Belangen des Daseins zu identifizieren und an ihrer Verwirklichung mitzuarbeiten. Damit sich für unsere Kinder in den künftigen sozialen Verhältnissen ein harmonisches Miteinander auf allen Kontinenten durchsetzen kann.

Zur Erläuterung diene die mathematisch figurative Konstruktion.
Die Vektordarstellung ist nur als ein visuelles Hilfsmittel gedacht, um das Zusammenspiel der gnostischen Kräfte in ihren wirkenden Aspekten analog darzustellen, die im Kandidaten auftreten werden, wenn er sich auf das Viereck für den Bau stellen will.
HarmoniePyramide
Zunächst steht der Sucher nach der einen Wahrheit unter der Grundkraft der Trinität, die ihn als Vater, Sohn und Heiliger Geist berühren und erneuern will. Dafür muss sich der Kandidat zu den einströmenden Impulsen hilfesuchend öffnen. Dann wird vor seinem Bewusstsein die Struktur der Barmherzigkeit offenbar.
Der Sohn erklärt und beschreibt die Möglichkeit des Rückweges in die Freiheit. Er ist für den Menschen der Ansporn zur Aktivität, der den dynamischen und verwirklichenden Aspekt auslöst. Er bewirkt im Kandidaten die dynamische Kraft, das entschlossene Begehren und den intelligenten Plan für die Realisation.
Der Heilige Geist teilt sich mit als Ideation, als sinngebender und zielbestimmender Einfluss, der vom Kandidaten empfangen, gehört werden muss. Wenn er dieser Ideation folgen kann, werden in tiefem Glauben die Möglichkeiten geschaffen, um mit seinem Gegenüber, dem männlichen Impuls, den eröffneten Plan zu erfüllen.

Hierzu ist ein weitreichender Gedanke angebracht, der enorme Bedeutung für das künftige Zusammenleben der Menschheit haben wird: Sohn und Heiliger Geist werden stets in Harmonie, also symmetrisch in jedem Menschen wirken. An ihm ist es nun, die Kräfte der Ideation und der Inspiration ebenfalls in vollkommenem Gleichgewicht wirken zu lassen, damit sowohl die männlich aktive und dynamisierende Kraft und die weiblich empfangende und gebärende Kraft sich harmonisch entfalten können.
Übertragen aus dem Vektorbild heißt es, dass sich unter der Pyramide aus Einfluss und Antwort ein Quadrat gleicher Kantenlänge bildet, einmal zwei gleich lange Vektoren von der männlichen Seite aus: Dynamisierung und Realisation; und von der weiblichen Seite aus: Empfangen und Hervorbringen. Dann steigt wie von selbst als Jubel der Dank und die Anbetung hinauf zum Vater. Die Kraftpyramide ist geschaffen und kann mit dem Kubus wirken, in sich harmonisch bauen und ausstrahlen in Harmonie mit dem göttlichen Auftrag.

Wer sich in seinem täglichen Leben umschaut, wird sehen, in allen Führungsgremien scheint es total anders zu sein. Ganz besonders in den heiligen Klosterschulen, Kathedralen, Kirchen, Moscheen und  Synagogen der sogenannten Gottesvertreter herrschen weltweit die Männer. Und selbst dort, wo diese Priester und heiligen Männer nicht hinreichen, werden die Rechte der Frauen aufs Gröbste missachtet. Sie werden völlig selbstverständlich zu Arbeitssklaven ihrer Ehemänner degradiert, weil es seit Alters her so Brauch ist. Und die sich dadurch entwickelten Bräuche werden dann auch noch zum Weltkulturerbe gekürt. Welche Infamie?

Die weitverbreitete Ausbeutung aller Ressourcen der Erde im westlichen oder auch fernöstlichen Kapitalismus ist eine typisch maskuline Attitüde, die allerdings auch signalisiert, wo und wie unsere Erben ihr Leben strukturieren werden müssen. Kann die kosmische Kraft des Wassermanns diese männliche Dominanz in den Entscheidungsgremien einmal auflösen zu Gunsten eines harmonischen Gleichgewichtes mit der femininen Potenz, ohne in das umgekehrte Verhältnis zu stürzen?
Doch zunächst ist jeder selbst bei sich gefragt, ob er seine lange unbewusst gehegten Tabus aus den männlich dominierten Weltanschauungen aufspüren und neutralisieren kann. Denn nur dann wird in seinem Mikrokosmos die Schöpfung vom Anbeginn weiter gehen.
Jeder Mann muss das weibliche Prinzip, die Frau in sich akzeptieren und ihre Potenzen in sich wirken lassen, und jede Frau muss das männliche Prinzip, den Mann in sich zu gleichberechtigter Mitwirkung zulassen. Das ist beileibe kein einfaches Werk, denn es spielt sich vorwiegend im Unterbewussten ab, dem jeder männlich dominante Macher und jede selbstbewusste Frau, die mit dem Ränkespiel der Weiblichkeit vertraut ist, äußerst misstrauisch gegenüber stehen. Die Psychologie hätte da so manchen Ratschlag zur Hand, um sich der unbewussten Mitstreiter im eigenen System bewusst werden zu können.
Doch gerade darum geht es immer wieder auf dem Pfad zur einzigen Wahrheit: Verkaufe alles, was Du hast, und folge mir nach. – Warum sagt Jesus diesen Satz zum reichen Jüngling? – Es geht  dabei stets nur um das grundlegende Prinzip in der Schöpfung. Das harmonische Miteinander von weiblich und männlich in sich und Gleichberechtigt als Mann und Frau im lebendigen Miteinander auf dem Weg. Wer diese seelischen Aspekte seiner im Hintergrund der Person wirkenden Antipode zur Geltung bringen kann, wird stets völlig ohne anstrengende Methoden in Harmonie und eindeutiger Ausrichtung seinen tiefen Glauben unter Beweis stellen.

Viele aktuelle Autoren stimmen darin überein, dass die irdische Natur von den vergeblichen Bemühungen, hier im irdischen Lebensfeld ein maskulin dominiertes Paradies unter der Herrschaft eines Jahwe oder Brahman zu stiften, in unsäglichem Leid und einem vollkommenen Durcheinander an Weltanschauungen und Vorstellungen über die Aufgaben vor allem des weiblichen Geschlechts versinkt. Es ist sicherlich müßig, einzelne Theorien der verschiedenen Religionen und historisch gewachsenen Tabus in dieser Hinsicht zu relativieren, denn nirgendwo gibt es ein überzeugendes Konzept, die von den Mentalprojektionen im Gedankenfeld der Erde über Millionen von Jahren angewachsenen Ungerechtigkeiten wieder in ein sinnvolles Zusammenspiel umzuwandeln.

Jeder kann immer nur bei sich selbst beginnend, das Gleichgewicht zwischen der Inspiration im Haupt mit der Ideation im Herzen harmonisch aufeinander abstimmen. Dann kann das weibliche Empfangen und Hervorbringen, Gebären, zusammen mit der männlichen Dynamisierung und Realisation wirken. Das gleichschenklige Quadrat unter dem Einfluss der Inspiration und der Ideation unseres Vaters, das Viereck für den Bau ist geschaffen, und kann für Welt und Menschheit durch jeden Kandidaten wirken, der sich um diese innere Harmonie bemüht. Der Plan, die Dynamik und der Werkstoff werden allen zur Verfügung gestellt.
Jeder Mensch könnte dann im aktiven Wissen um diese Gleichheit und dem Befolgen in Harmonie und größtmöglicher Toleranz allen gegenüber beweisen, dass es zwischen den Geschlechtern eigentlich keinen Wertunterschied gibt, jedoch einen überaus notwendigen Wesensunterschied. Denn nur so werden die Bausteine für das gesamte Bauwerk im Zusammenspiel geschaffen, weil jeder seine Wesenseigenschaften in den Strom der neuen Schöpfung einfließen lässt. Wenn sich die Kräfte alternativ oder komplementär gegenüber stehen, können sie zusammen wirken, wie es in dem Ying-Yang-Symbol gut ausgedrückt wird. So einfach entsteht aus dem gemeinsamen Verstehen und Handeln die wahre Gruppeneinheit.
Dann sind Streitlosigkeit, Harmonie im Wechsel der Aktivitäten und die Liebe zu Gott und zu allen anderen Mitmenschen so selbstverständlich, wie das Atmen.
Damit diese Möglichkeiten in unserer Zeitperiode erkannt und realisiert werden können, haben überaus weise und geschickte Magier die großartigen Pyramiden gebaut, aus deren Geometrie bis heute grandiose Informationen herausgelesen werden können, wenn man bereit ist, den Gedanken der Erbauung vor unserer Geschichtszeit unbeeinflusst von den Ägyptologen konstruktiv zu folgen.

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