Blaue Flamme

Digitales Kunstwerk, 70 x 52 cm, Daten: 145 MB, 300dpi

Es gibt keinen leeren Raum. Das universelle Bewusstsein durcdring die ganze Schöpfung.

Warum konstruktives Denken, ausgeglichenes Fühlen und Handeln?

Die Hauptaussage vieler moderner Philosophen besteht darin, dass die Menschheit durch das, was sie bedenkt, durch das was sie in ihren Vorstellungen für wirklich hält, was sie beim Handeln in den Interaktionen mit der Natur und der Gesellschaft fühlt, die körperlich-materielle Realität erschafft. Aus den animalischen Gedanken und Emotionen gleicher Art, die in den morphischen Feldern der Erde – Astralis und Mentalis – kumulieren, werden über die Ätherfelder ein materielles Weltgebäude aufgebaut. Die Erkenntnis, dass die irdischen Lebensumstände und Ereignisse das unmittelbare Ergebnis der menschlichen Erwartung und Grundhaltung sind, kann eigentlich nur teilweise bestätigt werden. Natürlich bestimmt die Menschheit in ihrer Selbstbehauptung von den materiellen Erscheinungen mit den diese beweisenden naturwissenschaftlichen Forschungen vieles im menschlichen Schicksal. Jedoch sind noch andere emergente Kräfte in den morphischen Feldern des Planeten Erde aktiv, die nicht direkt von den Gedankenbildern der Menschen erfüllt sind. Viele kosmischen Kräfte der irdischen Natur stammen aus dem Werden des Wesens Erde, Gaia, mit ihren immateriellen Zusammenhängen mit den Nachbarplaneten und der Sonne und dem Mond.

Es ist gewiss ein interessantes Unterfangen, einmal der Frage nachzugehen: «Wie können sich die menschlichen Vorstellungen, Begehren und Wünsche im Stoff verwirklichen?» – Rupert Sheldrake hat bei seinen Forschungen nach den Grundgesetzen der Natur entdeckt, dass lebenswichtige Impulse für das elementare Dasein aus den morphischen Feldern der Mikrokosmen der Menschen, Tiere und Pflanzen und dem Kosmos der Erde kommen. Dabei ist zu bedenken, dass das Erfassen von Informationen, also der Input in die morphischen Felder von bereits in diesen Vorräten lagernden Bits nach dem Resonanzgesetz mitbestimmt wird. Auch das nachfolgende Bedenken und Aufstellen von Absichten – in Folge des neuen Inputs – wird von den resonanten Interferenzen dieser Gedächtnisspeicher beeinflusst.
Durch diese Einsicht in die immateriellen Wechselwirkungen bei aller Kommunikation bekommt die Frage nach dem «Wie?» einen ganz besonderen Klang. Offenbar gibt es eine ganze Reihe astraler und mentaler Kraftstrukturen in der Sphäre des Planeten Erde, die nicht von einzelnen Personen oder einer ganze Gruppe von Menschen ausgehen. Wenn Apostel Paulus davon spricht: „Wir kämpfen nicht gegen Menschen, sondern gegen die Fürsten und Gewaltigen unter dem Himmel!“, dann kann er sich auf einige griechische Weise berufen, die schon vor seiner Zeit gelebt haben. Auch in den Veden wird in der Beschreibung kosmischer Zusammenhänge von Devas und Asuras gesprochen. Armin Risi erwähnt in seinen Büchern die «Asuras», die bösartigen «Devas» aus den Veden, die ihre unheiligen Strahlungen seit Anbegin der Schöpfung zur Menschheit schicken und diese durch subtile Methoden letztlich von ihren Absichten abhängig machen. Dieter Broers hat wohl in einer Vision erkannt, dass die bösen Äonen und Archonten aus dem Weltall mit UFOs zur Erde gekommen sind, um ihre negativen Aufgaben hier zu erfüllen. In antiken gnostischen Werken werden diese Äonen/Asuras als mental-astrale Schöpfungen der selbstbehauptenden Menschheit betrachtet, die mit halbwahren Informationen irregeleitet die materielle Welt paradiesisch verherrlichen wollen. Dabei ist der Eigenwille,
das narzistische Bestreben der körperlichen Person nach Heiligkeit oder Seligkeit von ausschlaggebender Bedeutung. Rudolf Steiner fasste alle diese Kräfte im Kosmos, die eine Spiegelung im Mikrokosmos haben – und umgekehrt – als «Ahriman» zusammen, womit er die Gedanken des persischen Religionstifters «Zarathustra» aufgegriffen hat. Zarathustra hat in seinen kosmologischen Gedanken zwei Kraftkonstellationen in der irdischen Natur gesehen. Unterhalb von Ahura Mazda, des höchsten «Gottes der Weisheit», wird die Welt von einer guten und einer bösen Kraft regiert: «Ebenso wie Öhrmazd in der Höhe ist und Ahriman in der Tiefe seine Stätte hat und sie, die zusammen die Kraft in der Welt bedeuten, miteinander im Streit liegen, so hat auch der Mensch zweierlei Zugkräfte in sich; der eine ist der Zug zur Weisheit, die Seele, deren Thron im Gehirn im Inneren des Kopfes ist; … der andere ist der Zug zur Sünde, dessen Art kalt und trocken ist, und dessen Thron im Bauch ist.» (Bundahišn Kap. XXVIII; Geo Widengren, Iranische Geisteswelt, 1961)
Die Theosophin Annie Besant unterteilt die immateriellen Kräfte siebenfach: Materie, Äther, Astralis, Mentalis, und drei nirvanische Felder (Eine uralte Weisheit). Dieses Modell wird letztlich auch von den Anthroposophen und Rosenkreuzern verwendet. Hier erfährt der Schüler noch weitere Details um das Zusammenwirken der Kräfte, die vergleichbar sind mit den morphischen Feldern von Sheldrake. In allen sieben Kraftfeldern des Kosmos und der Mikrokosmen wirkt eine Bewusstheit, die die Kommunikation lenkt, also informationsaufnahme, Informationsweitergabe und Gedächtnis. Diese Bewusstheiten aller Lebensfelder aller Kosmen sind trotz aller Differenziertheit für die eigenen Aufgaben stets eine Einheit im ganzen Universum. Das bedeutet auch, dass alle individuellen morphischen Felder mit allen anderen nach dem Resonanzgesetz interagieren bzw. kommunizieren.

Der Mensch sollte sich von seinem insulären Weltbild der Erdenbewohner verabschieden, den die Wissenschaft und die christliche Kirche aufgebaut hat. Jedes stoffliche Lebewesen auf und in der Erde lebt ganz auf drei Ebenen in wechselnder Abhängigkeit von allen anderem Leben im Wesen Gaia. Alle Kosmen, Mikrokosmen und die sich darin entwickelnden Geschöpfe bzw. Lebenswellen (Tiere und Pflanzen) werden von den sie umfassenden Monaden geführt. Dabei, so könnte man sagen, ist die Menschheit insgesamt eine spezielles Organ von Mutter Gaia. Desgleichen bilden auch die Tierwelten und Pflanzengattungen, das Wasser und die Luft und die Mineralwelt spezielle Organe für das Gesamtwesen Erde, wie das Herz, die Leber, die Nieren, der Blutkreislauf o.ä. im Körper des Menschen.
Auch wenn die Ökologie der Nahrungsketten ein hochkomplexes Geschehen ist, das alle Pflanzen, Tiere und Menschen mit der Luft, dem Wasser und dem Mineral in einem nahezu unüberschaubarem Zusammenleben verbindet, nehmen es die heutigen westeuropäischen Menschen nicht mehr war, weil die Naturwissenschaften seit Aristoteles die Erde zu einem toten Erdball erklärten und alle Lebensvorgänge darauf mit der mechanistischen Physik erklären. Selbst die Kirchen haben dieses mechanistische, materialistische Weltbild in ihren Katechismus integriert. So wird in den Medien und anderen Buchpublikationen meistens die notwendige Kohabitation in der Natur bei der Nahrungsmittel- oder Heilungsmittelbeschaffung wenig Raum geschenkt. Auch beim sonstigen Verhalten beim Wohnen oder dem Verkehr und auch bei der Psyche werden mehr oder weniger physikalische Vorgänge zugrunde gelegt. Am allerwenigsten ist den meisten Menschen die holistische Kohärenz der mitwirkenden metaphysischen Lebensfelder präsent, insbesondere der Astralis, dem Gefühlswesen im Mikrokosmos, die sie mit den Tieren gemeinsam haben und auch der Mentalis, dem Denkvermögen des Menschen, die ununterbrochen miteinander kommunizieren, um das Leben des Wesens Erde in seiner Totalität zu ermöglichen. Die vielfältigen Reaktionsabläufe zum Erhalt des materiellen Gleichgewichtes zwischen den selbstbehauptenden Fress-Aktionen und der Wiedererzeugung von Ernährungsprodukten für alle Spezien bedürfen der regelnden Informationen aus den morphischen Feldern in den kosmischen Feldern der Materie und des Äthers. Dort sind die notwendigen Kontroll- und Reaktionsabläufe resonant gespeichert und es werden immer wieder emergente Variationen für sich verändernde Bedürfnisse kreativ gefunden und systematisch umgesetzt.
Mit dem Auftreten der Menschheit in der Geschichte des Kosmos wurden die morphischen Felder der Astralis mit den Emotionen der Selbsterhaltung aller Wesen, Tiere und Menschen, und später auch die Gedanken in der Mentalis mit sämtlichen kreativen Einfällen für die Arterhaltung bzw. Furchtbarkeit, für die Beschaffung der Nahrung, für den Ackerbau, die Jagd und die Tierhaltung, für die interkosmische Kommunikation und den Verkehr zwischen den Völkern im Kosmos der Gaia gefüllt.
Die sich dort summierenden Kräfte wurden nicht nur in der griechischen Mythologie sondern auch in den Mythologien anderer Kulturen zu Göttern erhoben und bekamen geheiligte Namen. Diesen «Naturgottheiten» wurde dann an heiligen Plätzen und Tempel oder Kathedralen zum Selbsterhalt geopfert. Nicht nur für das persönliche Befinden, sondern auch für eine erfolgreiche Jagd, für eine gedeihliche Partnerschaft und einen ggfs. männlichen Erben, für eine fruchtbare Ernte der Erdfrüchte wurden an diese Götter die Bittgebete gerichtet und Prozessionen und heilige Feierlichkeiten veranstaltet. Zum erfolgreichen Kampf gegen angrenzende Nachbarn, die in das eigene Ernährungsrevier eingedrungen waren, wurden von ausgewählten Schamanen, Priestern, Lamas oder Druidinnen die erforderlichen Rituale mit der Gemeinschaft vollzogen. Häufig auf speziell dafür geweihten erhobenen Plätzen auf einem heiligen Berg oder in den dafür erbauten Tempeln oder Zikkurats. Diese heilige «Kommunikation» mit den «Göttern» des Jenseits waren stets streng ritualisiert und es entstanden verbindliche Opferrituale, die letztlich nur noch von dafür geeigneten, ausgebildeten und anerkannten Personen durchgeführt werden konnten. Die Kaste der Leviten im Judentum, die Brahmanen in Indien, im römischen Reich die vom Pontifex Marximus ernannten Priester/innen waren für dieses heilige Amt berufen. Aus diesen mehr schamanistischen Glaubensstrukturen entstanden dann später in der Antike die großen Religionen im Orient und in Vorderasien mit ihren weltlichen Institutionen, die mit ihren Leviten, Priestern und Tempeldiener/innen dafür Sorge trugen, die emotionalen und mentalen Emissionen der egoistischen Gläubigen in die richtigen morphischen Felder des Kosmos zu kanalisieren.
Genau so wie der Ernährungs-Wettbewerb zwischen den Menschengruppen Interessenskonflikte und Kriege auslöste, entstand innerhalb der kosmischen Felder ein konfliktreicher Wettbewerb zwischen den zugehörigen Äonen/Gedankenfeldern. Man kann sagen, dass alle animalischen Aktivitäten und menschlichen Ambitionen und Unternehmungen, ganz gleich welcher Art, astrale und mentale Regelkreise in den mit ihnen morphischen Gedächtnissen entstehen ließen, die sich in ihren speziellen Vibrationen polarisiert von einander unterscheiden, sich resonant verbanden oder gegeneinander abstoßen. Da dieses Geschehen schon seit urdenklichen Zeiten in den immateriellen Lebensfeldern wirken, werden diese Kraftkonstellationen auch Äonen – nach einem Begriff für einen sehr langen Zeitraum – benannt. Die sehr lange Existenz dieser Naturgötter hat im indischen und iranischen Denken sogar dazu geführt, dass man sich diese Kräfte bereits seit Anbeginn der Schöpfung existent vorstellt, als Asuras (Vivekananda bzw. A.Risi) in Indien oder als Ahriman durch Zarathustra in Persien.
Im Rahmen des kybernetischen Lebenslaufes des Wesens Erde als ein pluralistischer Körper auf verschiedenen Offenbarungsebenen ist es vorstellbar, dass sich die kollektiven Gedächtnisse zusammen mit dem Erwachsenwerden bewusster Menschen auf der Erde entwickelten. Entsprechend der astralen Aktivierung bei den Säugetieren und Menschen sowie der Entfaltung mentaler Vermögen der Menschheit entstanden bewusste Kraftkonzentrationen. Die Regelkreise in den morphischen Feldern des Äthers und der Materie bleiben von den höheren Emissionen weitestgehend unberührt, wenngleich es auch dort in den selbsterhaltenden Strukturen Wechselwirkungen mit der Astralis geben kann. Vor allem, wenn es um Notlagen in der Selbsterhaltung geht, d.h. bei Nahrungsmittelentzug, Energie- oder Wassermangel werden die egoistischen Bedürfnisse bis in die Emotionalität des Wesens aufsteigen und dort in der Astralis entsprechende Reaktionen auslösen, insofern dieses animalische Lebensfeld im Mikrokosmos angelegt ist.

Das kollektive Leben der Völker auf unserem Planeten ist heute von unzähligen Organisationen, Unternehmungen und Institutionen geprägt. Die älteren sind mit der Beschaffung von Lebensmittel, Aufbewahrung und deren Vermarktung befasst. Daneben sind über die Jahrtausenden aus den regionalen schamanischen Fruchtbarkeits- und Gesundheitsritualen überregionale Religionsverbände erwachsen die teilweise unterschiedliche Kosmoslogien vertreten. Zusätzlich sind die Völker durch viele kriegerische Auseinandersetzungen von Kampfeshelden zu politische Staaten zusammengefügt worden, die sich heute zunehmend als eigenständige Nationen einer Rasse betrachten, was oft nur auf der politischen Ebene stimmen kann. Dabei entstanden weitere unterschiedliche Kollektive, Institutionen, Religionen, Parteien, Interessenverbände, Genossenschaften und Unternehmen. Den irdischen Kollektiven entsprechen gemeinsam erschaffene und rituell genutzte, astrale und mentale Vorstellungen, die die entsprechenden morphischen Felder bevölkern und sich kraft der gemeinsamen astral-mentalen Grundschwingung der Selbsterhaltung verstärken. Völlig unerkannt und gewissermaßen unbeachtet beeinflussen diese Gedächtniswolken aus den morphischen Feldern in der Atmosphäre der Erde die Ambitionen all jener Menschen, die mit ihnen durch ihr, Fühlen, Begehren, Wollen, Denken und Handeln resonant sind.

Darüber hinaus lebt jeder Mensch in den Bedingungen seines angeborenen Schicksals oder Karmas, wie im Hinduismus oder Buddhismus die Wirkungen aus den Langzeitgedächtnissen früherer Inkarnationen im Mikrokosmos benannt werden. Auch diese Resonanzen hat sich die aktuell lebende Person gewiss nicht selbst ausgesucht. In diesem Zusammenhang sollten auch alle mentalen und emotionalen Beziehungen mit den irdischen Gedächtnissen der eigenen Kultur, des Volkes und der Rasse erwähnt werden. Denn kein einziger Mensch lebt in einer Art mentalem bzw. emotionalen Vakuum, das er alleine durch seine eigenen Wunsch- bzw. Willensaktivitäten strukturiert und mit seinen in ihm selbst entstandenen Gefühlen und Gedanken aufgefüllt hat. «Niemand lebt sich selbst.», fand schon Paulus heraus. Es ist bislang kein direkter Automatismus für die Verwirklichung der persönlichen Gemütslagen in Gesundheit und Wohlbefinden nachgewiesen. Vielfach wird doch gerade das, was man sich ernsthaft gewünscht hat, keine Wirklichkeit, auch wenn man sich das lebhaft und möglichst oft bildhaft vorgestellt hatte. Natürlich sagen alle Stars, dass sie sich ihr Leben nie anders gewünscht hätten. Oder große und erfolgreiche Manager erzählen immer wieder die Geschichte, dass sie sich aus armen Verhältnisse nach oben gearbeitet haben, weil sie immer an ihren Erfolg geglaubt haben. Aber haben sie auch schon einmal nachgerechnet, wie viele solcher Erfolgsmenschen es in bezug auf die Gesamtbevölkerung auf Erden gibt? Es erscheint ein bisschen wie im Lotto oder im Spielkasino: 1 zu 1 Million. Es gewinnen immer die Äonen, die sich an den selbstsüchtigen Begehren und Ambitionen sättigen. Sie sind gezwungen, derartige guten Erfolgsgeschichten zulassen und produzieren und diese dann mit Hilfe der von ihnen gelenkten Medien publizieren lassen. An sonsten würde doch niemand mehr diesen «scheinbaren» Erfolgsmethoden nachstreben, und entsprechend die selbstbehauptenden Äther, Astralis und Mentalis spenden. Statistisch gesehen leben ca. 90 % der Menschen in armen und ganz armen Verhältnissen, und nur ganz selten wird in den Medien erwähnt, dass einer von ihnen des Jackpot vom Lotto geknackt hat. Es wird immer wieder das Märchen von Aschenputtel oder Cinderella den Kindern erzählt, und es sind bestimmt eine ganze Menge sozial schwach gestellter Menschen, die in ihrer Jugend davon träumten, einen Platz an der Sonne zu bekommen. Aber das ist dann wieder ein Ansporn für viele tausende Ihr Geld im Glücksspiel auszugeben, was nun ganz einfach geworden ist, denn man kann die Wetten oder andere Casinospiele auch vom Smartphone bedienen. Letztendlich gewinnt dabei immer die Casinoverwaltung und der Staat. Dabei darf man die zugehörigen Äonen nicht vergessen. Es sind ganz alte Mechanismen, doch die Äonen sorgen schon dafür, dass sie nicht allzu bekannt werden.

Sehr viele Menschen neigen dazu, die Ursachen für ihren sozialen Status und ihren psychische Zustand nach außen zu projizieren. Dieser Gemütszustand schlägt sich durch entsprechende Ambitionen und Handlungen in der materiellen Wirklichkeit nieder. Das geschieht ohne Rücksicht auf alle psychischen Inhalte und metaphysischen Zusammenhänge. Dieses Prinzip ist allgemeingültig. Theoretisch könnte jeder die Resonanz im positiven Sinne zu seinem Nutzen einsetzen und dadurch seine Lebensbedingungen verändern, sobald er/sie seine Situation erkennt und beherzigt. Diese Erkenntnis wird in besonderen Eliteschulen den Studierendenen dort anerzogen, wie es in gehobenen Kreise nicht unüblich ist. Jedoch sind die Panzerungen und Verdrängungen in der Psyche letztlich nicht zu übersehen, die sich nun auch – häufig völlig deplaziert – Bahn brechen. Einen Kessel kann man nur eine gewisse Zeit unter Druck halten, bis der Deckel aufspringt, und allen Unrat über seine Umgebung verteilt.
Niemand kann seiner entstandenen Geistes- und Gefühlshaltung entfliehen und seinen damit resonanten Lebensfeldern im Kosmos. Auch wenn die Gesellschaft mit entsprechenden Erziehungsmethoden, mit kultiviertem Humanismus und Mitleid, mit den hehren Idealen einer Religion, versucht den animalischen Trieben im Menschen entgegen zu steuern. Man
kann durchaus sagen: «Die Mehrheit der Menschen ist immer noch in elementaren selbstbehauptenden Begierden befangen und weigert sich allgemein, andersartige Menschen anzuerkennen oder zu respektieren, trotz ungezähltem Leid in den Unmengen von Kriegen auf allen Kontinenten. Die nationalen Regierungen werden seit Jahrtausenden mit wenigen Ausnahmen von Menschen gestellt, die völlig von dem animalischen Selbsterhaltungstrieb ihrer Äonen bestimmt, ihre Interessen rücksichtslos durchsetzen und dies mit politischen oder religiösen Scheinzielen decken. Darum kann man heute in keinem Staat von Demokratie sprechen, weil in allen Regierungsformen die persönliche Bereicherung der Parlamentarier und Abgeordneten normal ist. Wie oben – bei den Äonen – so unten – bei der Regierung. Der Lobbyismus und das industrielle Marketing und PR reichen sich in den protzigen Regierungspalästen die Hand, und sie sträuben sich mit allen Mitteln gegen die Aufdeckung der Korruption mit Banken und der Industrie. Eigentlich ist es schon immer so gewesen, weil die morphischen Gedächtnisse des Kosmos keine anderen Strukturen hergeben können. Schon immer kooperierten die Priester mit den Königen oder Pharaonen im gemeinsamen Interesse, das einfache Volk für sich auszubeuten. Es lohnt sich dafür einmal in einem guten Geschichtsbuch nachzuschlagen. Man muss natürlich ein bisschen zwischen den Zeilen lesen, denn die wirklichen Zusammenhänge werden natürlich nicht offen publiziert.

Es ist eine Art Kreidekreis. Die negativ polarisierten Einsichten aus dem eigenen Erleben und die selbstbehauptenden Gedankenwolken aller in der Geschichte der Erde lebenden Menschen färben ununterbrochen den Inhalt dessen, was der aktuelle Mensch wahrnehmen und bedenken kann. Das, was er mit seinen Sinnesorganen erfasst hat, hält der normale Mensch für wahr. Diese angenommene Realität, diese im Menschen geformte Vorstellung bestimmt dann erneut seine aktuellen Erfahrungen und darum erlebt er dann seine eigenen
Vorstellungen in der Wirklichkeit bestätigt. Die bestehenden Vorstellungen werden von den eintretenden Ereignissen ratifiziert, könnte man sagen. Man spricht dann gerne, von der «sich-selbst-erfüllenden-Prophezeiung». Aber ist es wirklich so, oder wird dem Menschen auch an dieser Stelle nur etwas vorgespiegelt, damit seine Erfahrungen die tatsächlichen Tatsachen verdecken? Damit sollte sich jeder einmal intensiv befassen, der einigermaßen achtsam mit seinen Beobachtungen umgeht. Das Wechselspiel zwischen den emotionalen Gedankenkomplexen in den mikrokosmischen Feldern und solchen in den kosmischen morphischen Feldern wird permanent vor allem von den Egoismen der Äonen bzw. Asuras der Erdgeschichte resonant mitbestimmt. Diese sind angefüllt mit dem ganzen selbstbehauptenden Gedanken- und Gefühlsabfall aller Menschen auf dem Wesen Erde, der sich in den Jahrtausenden der historischen Leidensgeschichte dort aufgestaut hat. Wer sich einmal die Mühe gemacht hat, die Geschichte der Länder zu studieren, der wird bestätigen, dass das Werden der Menschheit bis heute von Grausamkeiten unvorstellbarer Art, von gewaltigen Katastrophen, ungezählten Kriegen mit abartigem Gemetzel, jahrzehntelanger Inquisition und anderen Absurditäten in den zahllosen Gefängnissen begleitet ist. Die damit verbundenen Gedanken und Gefühle des Hass, der Rache, der Angst, der Wut, des Schmerzes vielfach multipliziert haben sich in den morphischen Feldern der Völker zusammengeballt. Da es nicht zu den allgemeinen Gewohnheiten gehört irgendwelche Rücksichten auf die Resonanzspeicherung zu nehmen, werden die Schrecken der vergangenen Kriege bei zahlreichen Erinnerungszeremonien wieder aufgerufen und mit den aktuell lebenden Menschen verbunden, in dem Glauben dadurch könnte derartiges nicht wieder geschehen. Wen wundert es da noch, dass auch bei den heutigen Kriegen, die gleichen Schreckensbilder wieder mit aller Genauigkeit von den Medien über die sensationslüsternde Menschheit ausgeschüttet. Die in den astralen und mentalen Lebensgebieten der Erde in den Jahrtausenden zusammen getragen Erinnerungen prägen sich nach unten in die Materie aus und bieten sich als sensationelles Anschauungsmaterial den Reportern und Fotografen und Filmemachern unverschleiert an. Und der Leser, Hörer oder Fersehzuschauer erschaudert erneut vor dem Gräuel, den sich die erwachsenen Menschen der Moderne sich und ihren Mitmenschen antun. Erneut werden entsprechende mental-astrale Schöpfungen den bereits in den morphischen Feldern bestehenden hinzugefügt.

Es sind aber nicht nur die schrecklichen Taten der Menschen bei Völkerschlachten und sonstigen Auseinandersetzungen im Kleinkrieg der Banden in den Städten, die zu dem astral-mentalen Vorrat in den unstofflichen Feldern beitragen. Sondern auch das massenhafte Abschlachten von Tieren, ganz gleich welcher Art, führt zu gewaltigen astralen Wolken in den entsprechenden morphischen Feldern des Kosmos, die mit der erlebten Angst während dem Fangen der Tiere und ihrer Tötung aufgeladen sind. Die ganze brutale Animalität dieser Kreaturen und der dabei beteiligten Menschen drücken sich ebenfalls in der irdischen Astralis aus. Der astrale Kreislauf schließt sich dann, insbesondere solche Menschen sind dafür ungeschützt resonant, die sich vorwiegend von getöteten Tieren, Rindern, Schafen, Geflügel oder Fischen und Produkten ernähren, die aus getöteten Tieren massenhaft hergestellt werden. Von der Insektennahrung hier ganz zu schweigen. Die verzehrten Teile getöteter Tiere tragen die panischen astralen Kräfte in jeden Mikrokosmos, der sich nicht fleischlos ernährt. So kommen die tierischen Ängste und Rachegelüste besonders zu jenen, werden besonders stark jene beeinflussen, die es lecker finden, möglichst rohen Fisch oder Fleisch zu verzehren (Suschi in Japan). Dadurch kommt man natürlich besonders intensiv in Resonanz mit den kongruenten kosmischen Vibrationen der Angst und des Hasses auf die Natur. Natürlich wird dem Menschen damit auch eine besondere physische Vitalität geschenkt, die in aller Regel von einer uneingeschränkt brutalen Ausstrahlung gezeichnet ist.
Nicht zuletzt ist dies der Grund, warum Buddha, Jesus und andere große Weise ihren Anhängern zum Vegetarismus geraten haben. Wenn sich das Weltgeschehen echt verändern sollte, müssten zunächst die morphischen Feldern des Kosmos in der Mentalis und Astralis geschwächt werden. Das ist stark davon abhängig, wie die Menschen selbst in diesen Zusammenhängen eine intelligente Lebenshaltung praktizieren werden. Alle negativen, das heißt misstrauischen, ängstlichen, zornigen oder herabsetzende Haltungen gegen andere verstärken insofern nicht nur die Äonen im Kosmos, sondern verstärken den innereigenen
Magnetismus zu den resonanten Äonen. So schließt sich der Kreislauf, weil sich die mikrokosmischen Kräfte dann gegen den Menschen, stets gegen das eigene Selbst richten. Nicht nur der Kosmos sondern auch die wahrnehmende und bedenkende Person wirkt wie eine Art Spiegelsphäre, weil alle Gefühle und Gedanken, die im Mikrokosmos entstehen, nicht nur dort in den morphischen Feldern vibrieren, sondern auch resonant mit den metaphysischen Kraftfeldern des Kosmos, mit den entsprechenden Äonen. In jedem Streit zieht der Mensch magnetisch Informationen aus den resonanten morphischen Feldern der kosmischen Astralis und Mentalis an, verbindet diese mit den eigenen Empfindungen und Gedanken und sendet dieses Konvolut mit der aufgebrachten Wut in den Mikrokosmos der betroffenen Person, mit allen Reflexionen in den eigenen Mikrokosmos und der Reflexion in die resonanten Felder der kosmischen Bereiche. Der Strahl dieser Reaktion verbindet sich resonant erneut in dem morphischen Feld des Kosmos.
Bei dieser – richtig betrachtet – katastrophalen Weltanschauung, haben sich natürlich schon einige Denker die Frage gestellt, wie die Menschen diesem Kreidekreis entkommen können? – Gibt es dabei so etwas wie eine Hilfe von außen? – Es wird immer wieder über Methoden nachgedacht und geschrieben, mit deren Hilfe jeder seine eigenen Lebensumstände verändern könnte, und dadurch die Umstände der Menschheit insgesamt beeinflussen kann. Ganze Bibliotheken könnte man mit den Büchern weiser Männer oder Frauen füllen, die sich diesem Thema gewidmet haben.
Seit über 2000 Jahren gibt es Religionen, die den Frieden predigen, die ihre Gläubigen zu großer Empathie und hochstehender Ethik anhalten. Wer sich jedoch die Geschichte der Völker in den letzten 2000 Jahren nur ein ganz wenig angeschaut hat, wird bald erkannt haben, dass sich entgegen aller wohlgemeinten Aktionen und Ambitionen das Kriegspotential in der Welt stets vergrößert hat und dabei unvorstellbar grauenhafter geworden ist.
Kann man hierbei von der «sich-selbst-erfüllenden-Prophezeiung» sprechen? – Wohl kaum. Denn alle Menschen – mit einigen Ausnahmen – wünschen sich doch ein friedliches Leben in der ihnen gewohnten, komfortablen Umgebung. Woher kommen dann diese stets anwachsenden kriegerischen Intentionen? – Weil der Mensch nicht einsehen will, dass eine oro-lakto vegetarische Kost sein Leben gesund und kräftig erhalten kann, wie bereits einige Statistiken beweisen. Wer den Kreislauf der Gedanken mit den Äonen wirklich begreift, wird als erstes bei seiner eigenen Lebenshaltung beginnen, etwas grundsätzlich zu ändern. Nicht, um ein besserer Mensch zu werden, sondern um seinen Mitmenschen zu helfen, die äonischen Beeinflussen zu schwächen. Das hat etwas mit Schuldvergeben zu tun.

Wenn ein Mensch in der materiellen Welt immer nur das Schlechte und das Elendige erfährt, so ist das in vielen Fällen nur möglich, weil er in sozialen Zusammenhängen leben muss, vielleicht durch karmische Voraussetzungen, in denen das Schlechte und Elendige eindeutig dominiert. Zur Erleichterung für sein eigenes Selbstvertrauen projiziert ein solcher Mensch die größten Belastungen natürlich nach außen. Er verschließt, wenn überhaupt möglich, die Augen vor weiteren Konflikten und blockiert dadurch für sich selbst möglicherweise heilsame Erfahrungen. Wer erfahren möchte, was er von sich selbst halten sollte, kann sich innerlich fragen, woher seine persönlichen Gemütsbewegungen kommen, und in welchen Zusammenhängen diese entstehen. Dabei darf er sich aber nicht mit seinen Vorstellungen und eigenen Bewertungen aufhalten lassen. Dann würde er den Kreislauf verstärken, den er eigentlich verlassen möchte. Er muss sich mit Menschen zusammen tun, und mit ihnen neue Erfahrungen sammeln. Es kann ihm helfen, wenn er immer beobachtet, dass er das Schlechte bei seinen Mitmenschen oder Partnern nur darum erfassen kann, weil es in ihm – in seinen mikrokosmischen Gedächtnissen – selbst vorhanden ist. Macht er sich diese Erinnerungen bewusst und transzendiert sie, so besteht die Chance, dadurch die Ursachen seiner negativen Emotionen auszulöschen.

Eine ehrliche Selbsterkenntnis ist unverzichtbar für Gesundheit und Vitalität.
Die Erkenntnis der Wirklichkeit über sich selbst besteht im Wesentlichen darin, dass der Mensch in seinen meist unbewussten Feldern gespeicherten Informationen entdeckt, die seine Wahrnehmung von sich selbst und seiner Umwelt stark beeinflussen. Dann vermag er auch erfassen, warum seine unbewusst gespeicherten Vorstellungen seinen Gemütszustand dominiert. Das ist keineswegs eine unabänderliche Tatsache. Jedoch, eine Veränderung kann erst beginnen, wer seine eigene Situation im Unterbewusstsein auch erkennen will und annehmen kann. Der Prozess zu einem ehrlichen Selbstbild ist mit einigen, aber durchaus überwindbaren Hindernissen gespickt. Bei diesem inneren Erfahrungsprozess sollte man auf jeden Erfolg aufbauen, und jede negative Resonanz in ihrer Quintessenz zu einer positiven Erfahrung umwandeln.
Das negative Beurteilen zeitigt regelmäßig auch negative Folgen im eigenen Selbst. Wer regelmäßig negative Gedanken bestätigt, führt depressive Stimmungen und eben oft auch «Kopfschmerzen» herbei. Wer also bei sich Kopfschmerzen feststellst, sollte sofort nach den tieferen Ursachen in seiner Psyche suchen: «Will ich zuviel? Habe ich falsche Vorstellungen von der Situation? Was kann ich nicht erfassen oder durchschauen? Welche Situationen liegen meinen Absichten im Weg, die ich nicht richtig einsortieren kann?»
Es kann wohl nicht richtig sein, negative Gedanken und Gefühle, zum Beispiel solche der Angst, des Ärgers oder des Hasses, einfach nur zu verdrängen. Man sollte derartige Gedanken und Gefühle in sich als Verursacher erkennen und akzeptieren, dass diese auch zum Leben gehören. Nur wenn man sie bewusst annimmt als eigene Geschöpfe, lassen sie sich überwinden und durch lebensbejahende Gedanken ersetzen. Es entstehen immer wieder Lebenssituationen, die berechtigt Anlass für Ärger oder Wut geben. Dennoch sollte man nicht versuchen, diese begründeten Ausbrüche zu bekämpfen oder zu negieren. Einfacher und wirkungsvoller ist es, sie wie Wolken im klaren Blau des Himmels verfliegen zu lassen, ganz bewusst in ihrer aktuellen Erscheinung akzeptieren und davon fliegen lassen.

Noch eine recht gute Klarstellung: Wenn der Wunsch nach Gesundheit dazu führt, dass man sich auf die Krankheitssymptome, die man eigentlich überwinden will, konzentriert, dann tut man besser daran, nicht mehr an Gesundheit oder Krankheit zu denken und seine Aufmerksamkeit etwas anderem zu widmen, zum Beispiel schöner Musik oder einem geliebten Hobby. Denn die Konzentration auf einen Zustand des Mangels verstärkt diesen nur, statt ihn zu beseitigen.
Eigentlich sollte man sich immer gewiss sein, dass das Leben die Fülle, die Vitalität und die Lebenskraft selbst ist.
Jeder Mensch verfügt über die nötigen Mittel, sich gegen negative Suggestionen zu verteidigen, und alle können auf die Unversehrtheit ihres Wesens vertrauen. Es wird hier nicht vorgeschlagen, Gefühle zu unterdrücken. Spontanität ist, im Gegenteil, höchst wünschenswert. Wäre der Mensch auf unverbildete, echte Art spontan, müsste er sich um positive Einstellungen und Suggestionen keine Sorge machen, und er wäre auch ganz selbstverständlich gesund. Die Fallstudien der Psychologie bestätigen den Eindruck, dass viele Menschen glauben, es sei besser, ihre empathischen Gefühle insgeheim zu hüten, als sie natürlich freien Lauf zu lassen. Viele werden leider von den gesellschaftlichen Konventionen zu dieser Haltung erzogen.
Jeder sollte offen für seine Gefühle sein und sie stets locker zulassen. Es sollte jedoch gut verstanden werden: Man darf sich nicht mit dem Inhalt der Gefühle identifizieren. Die Person ist nicht nur der Körper. Sie ist nicht das, was gefühlt wird. Die Gefühle sind Vibrationen in der Astralis, die Gedanken vibrieren in der Mentalis. Die Person ist prinzipiell von ihren Gedanken und Gefühlen ebenso unabhängig wie von einem Frühstück. Jedoch das EGO baut seine Wichtigkeit gerne mit den gefühlten Inhalten auf. Das EGO bedient sich der Gedanken und Gefühle in den morphischen Feldern und den resonanten Gebieten des Kosmos. Die unsichere Person wird schnell vom EGO in diese unangenehmen Gemütszustände hineingezogen, und beginnt, sich mit den negativen Gedanken und Gefühlen zu identifizieren. Das sollte gut verstanden werden, wenn man die Lenkung seines Gemütes nicht seinem EGO überlassen will.
Wer in sich Barrieren errichtet und Türen verschließt, sperrt seine Gefühle in der Astralis ein und seine Bewertungen bevölkern wie Gefangene die Mentalis und der Mensch wundert sich dann, warum für nichts anderes mehr Platz vorhanden ist. Auch hier ist das wichtige ICH ein arger Quälgeist, denn es ist vielfach mit den dogmatisierten Vorstellungen und Konventionen der religiös kalibrierten Gesellschaft verbunden, weil diese Gedankenkomplexe im Kosmos von den Äonen am Leben erhalten werden.
Die meisten fordern von der Welt und den anderen Menschen, dass ihre Vorstellungen vorherrschen und dass die Welt ihren Forderungen nachkommen. Vielfach leben sie in gesellschaftlichen Zusammenhängen, die ihren Weltanschauungen in gut entsprechen. Spontane Veränderungen werden schnell mit Verurteilungen quittiert. Selbst Sonne und Regen sollten sich dem fügen, was sie sich vorstellen, was diese vollbringen sollen! Die zunehmende Forderung, dass alles Sein in der Ordnung der bisherigen Regeln und vorgestellten Disziplin abläuft, dominiert das Fühlen und Denken vieler Menschen, die damit ihre Existenzen sichern. Das wird natürlich von den sich selbstbehauptenden herrschenden Kräften in den kosmischen Kraftfeldern gerade in dieser Zeit unterstützt und über willige Diener auf Erden mit den Menschen verbunden.

Wer kümmerte sich wirklich um solche menschlichen Forderungen? Der wunderbaren Spontaneität der gewaltigen Natur wohnt eine kybernetische Disziplin inne, die den meisten Menschen ebenso entgeht wie ihre permanente Beeinflussung durch die von ihnen ignorierten Kraftpotentiale. In ihr pulsiert ein Wissen jenseits von allem, was die Menschheit wissen
kann. Im spontanen Wechselspiel der Natur gibt es eine höhere wirkungsvolle Systematik über der Anschauung, die dem Menschen bekannt sein kann, und ein Wissen, das den eigenen Resonanzen folgt: eine probabilistische kybernetische Lebensdynamik jenseits aller menschlichen Forderungen. Wahres Leben entfaltet sich nur in einem empathischen und systematischen selbsterhaltenden Miteinander.
Die Spontanität der Natur gehorcht ihrer eigenen Ordnung. Die Jahreszeiten kommen jedes
Jahr, wie dies seit Jahrtausenden auf dem Planeten Erde geschieht. Sie kommen mit einer wunderbaren Selbstverständlichkeit und einer überwältigenden Kreativität. Frühling kommt nicht im Dezember. Niemand fürchtet das Kommen der Jahreszeiten, man richtet sich auf allen Kontinenten seit Jahrtausenden nach der vorherrschenden Harmonie der planetaren Zyklen. Um diese genauestens zu sehen und das gesetzmäßige Eintreten der erkannten Regeln zu schauen, haben viele Völker gigantische Observatorien gebaut. Dort konnten dann die Tag-und Nacht-Gleiche und andere astronomischen Ereignisse genauestens erkannt werden, damit sich die Bevölkerung mit ihren Aktivitäten wie z.B. die Aussaat danach richten konnten. Wenn sich heute im Klima etwas merklich verändert, wird in den Medien sogleich das große Katastrophenszenario aufgerufen. Dabei trägt jeder Mensch auf seine Weise unbewusst mit seinen Gedanken und Gefühlen zu dem Geschehen in der Natur bei, denn er ist für das Wesen Erde unzweifelhaft ein wesentlicher Mitmacher. Jeder kann tatsächlich alles auf der Erde, alles was an Wundern und Katastrophen in und auf ihr geschieht, auch als einen Beitrag der Menschheit betrachten. Die Menschen sind mit ihren Mikrokosmen in die Lebensfelder des irdischen Kosmos mit allen ätherischen, astralen und mentalen Regelkreisen, die dem Planeten Erde inhärent sind, zutiefst verflochten.

Jede Krankheit wird zunächst von der Persönlichkeit, wenn eine Krankheit eintritt, als auferlegt akzeptiert. Und gerade darin liegt auch eine große Gefahr. Die Person identifiziert sich mit der Krankheit, obgleich sie eine Last ist. Wenn dies tatsächlich eintritt, entsteht dabei ein ziemlicher Konflikt. Die Persönlichkeit will einerseits die Last nicht von sich abgeben, selbst wenn sie mit Schmerzen verbunden oder sehr unvorteilhaft ist. Selbst wenn der Reiz extrem unangenehm ist, wird er akzeptiert, einfach weil er ein Reiz ist, und sich das EGO damit wichtig fühlen kann. Zunächst einmal sind dem selbstbehauptenden EGO alle Reize willkommen, sich besonders wichtig zu machen. Die Astralis unterscheidet dabei nicht zwischen schmerzvollen oder lustvollen Reizen. Erst wenn die von den Symptomen ausgelösten Empfindungen mental verarbeitet werden, stellen sich Gedanken der Unterscheidung ein.
Die kompliziert angelegte menschliche Person mit ihrer physischen Struktur hat ein differenziertes Selbstbewusstsein im EGO entwickelt. Die prinzipielle Grundprägung des stofflichen Gedächtnisses erwächst aus der materiellen Selbsterhaltung. Darum besteht seine wahre Natur darin, mit allen Gefühlen zu versuchen, die scheinbaren Grenzen seiner stofflichen Realität aufrechtzuerhalten.
Sobald das alles klar verstanden wurde, kann auch verstanden werden, warum die Person sogar die Last einer Krankheit akzeptiert, obwohl sich der Mensch auch gegen die Situation mit den verbundenen Schmerzen wehrt.
Sie verweisen aber auch deutlich auf das Vorhandensein psychischer Probleme.
Wenn die mikrokosmischen Energien nicht frei fließen können, entstehen psychische Blockaden. Wenn unnötige Krankheiten oder Verletzungen verursacht werden, handelt sich um neurotische Blockaden. Jede Persönlichkeit ist das sich verwirklichende Erscheinungsbild ihres eigenen Wechselspiels der mikrokosmischen Lebenskräfte.

Krankheiten und, Verletzungen sind immer Mitteilungen des inneren Chaos, Signale für innerpsychische Defekte.
Jeder Mensch ist ein wahrhaftiger Ausdruck seiner inneren mikrokosmischen Wechselwirkungen. Dabei ist jeder auf sein bewusstes Selbst angewiesen, obwohl jeder scheinbar von ihm unabhängig in seiner Realität die Erfahrungen macht. Nun, körperliche Krankheiten sind nicht unbedingt gefährlich, müssen aber beachtet werden. Innere Probleme werden im wörtlichen Sinne nach außen gebracht, wo sie erkannt und bekämpft werden könnten, wobei die Symptome einen Rückschluss auf die inneren Entwicklungen zulassen.
Die Krankheitssymptome sind in solchen Fällen bereits Teil des Heilungsprozesses. Der achtsamen Person fällt dabei die Aufgabe zu, seine psychische Einstellung zu ändern, z.B. verhärtete Vorstellungen und kristallisierte Dogmen fallen zu lassen, sich das innere Problem, für das die Symptome stehen, bewusst zu machen. Den Fortschritt der Gesundung kann man daran messen, in welchem Maße die Symptome nachlassen.
In den Fällen, bei denen das Symptom im Inneren schwärt, ein Magengeschwür zum Beispiel, muss dies als ein Zeichen dafür gewertet werden, dass die Persönlichkeit nicht gewillt ist, das Problem anzuschauen. Folgerichtig ist auch die Ursache für die Krankheit dem Blick entzogen. An der Beobachtbarkeit eines Symptoms oder an dem Gegenteil kann man darum die Haltung der Person ihrem Problem gegenüber erkennen.

Viele Probleme finden in der Person nie ihren Ausdruck. Sie hinterlassen weiße Löcher in der Psyche, sind unbearbeitetes und unfruchtbares Gelände, in dem nicht einmal Probleme wachsen können, weil deren Erfahrung nicht erlaubt wird … Da ist dann infolge totaler Verdrängung zwangsläufig ein totaler mentaler oder emotionaler Mangel an
Einsicht entstanden. Eine derartige Ablehnung jedweder Erfahrung ist sehr viel schädlicher als irgendein spezielles, vielleicht sogar ernsthaftes Problem, denn sie beweist seitens der Persönlichkeit die Unfähigkeit, sich auf diesem Gebiet überhaupt selbst auszudrücken.

Wenn Menschen in einem Pflegeheim untergebracht werden, sind sie von älteren meistens auch kranken Menschen umgeben, die mehr oder weniger den gleichen Zustand des materiellen Abschieds durchleben. Dies verdeutlicht die mit dem Altern verbundene Problematik unserer Zeit.
Die Menschen durchlaufen die verschiedenen Leben ihrer Inkarnations-Existenzen, um zu erkennen, dass sie ihre Gedanken und Gefühle stofflich nach außen projizieren und auf diese Weise die Realität ihres Lebens gestalten. Wenn der Mensch erkennt, dass gesundheitliche Störungen die Folge der Projektion verzerrter Vorstellungen vom Leben und der Niederschlag destruktiver Gefühle auf den Körper darstellen, dann sollte er im eigenen Interesse daran arbeiten, seinen inneren Problemen auf den Grund zu kommen und sie zu lösen. Das kann auf diese Weise sogar Krankheiten heilen, die noch aus «vergangenen Leben» resultieren.

Es gibt eine Tatsache von großer Allgemeingültigkeit. Niemand hat sein Leben um seiner selbst willen akzeptiert. Niemand lebt sich selbst. Jeder wird aus seinem Mikrokosmos und den Wechselwirkungen mit dem Kosmos gelebt. Wer also fordert, dass sich sein Leben in bestimmter – angelernter, indoktrinierter – Weise darbieten soll, und zwar genau so, wie er es bewusst – unter dem Einfluss von Autoritäten – beschlossen hat, wird seinen Lebensproblemen immer mit seinen mumifizierten Dogmen begegnen, auch den daraus resultierenden Krankheiten. Wer sich weigert, das Leben in den materiellen Zusammenhängen freudig anzunehmen, übersieht, dass dieses Dasein eine sinnvolle und berechtigte Aufgabe der Erkenntnis für ihn darstellt.
Niemand hat das Recht, sich gegen die vitale Eigendynamik des irdischen Lebens aufzulehnen. Jedem kann selbstverständlich zuteil werden, was er sich wünscht, aber nicht indem er es dem Leben abfordert, sondern indem die Person eigendynamisch in sich die Bedingungen zur Resonanz der aufkommenden Wünsche schafft. Er sollte sich selbst für das Ersehnte magnetisch machen, nach dem Gesetz: Gib, so wird Dir gegeben.

Jeder Mensch hat seine Vitalität im irdischen Leben geschenkt bekommen, und dafür seinen lebendigen Verstand, seine Intuition und seine Gefühlswelt. Das sind Segnungen, die jeder auf seine Weise mitbekommen hat. Niemand solltet sie pervertieren, indem er sich ihrer nicht bedienst und sich dann beklagt, die gesetzte Bedingungen für ein Weiterleben sind nicht erfüllt. Jeder Mensch sollte aus dem tiefen Wissen leben, dass sein Lebenssinn sich durch sein Leben selbst erfüllt, wie kurios die Lebensspirale auch ausschaut. Er/sie sollte in der Vorwegnahme seiner Erfüllung leben, und sein Leben wird sich perfekt erfüllen, je nachdem ihm das karmisch zugebilligt ist. Man muss in dem festen Glauben leben, dass sein Leben an sich Sinn und Bedeutung hat, denn sonst wäre man gar nicht hier. Dabei sollte man auch die Einmaligkeit, die jede Persönlichkeit ausmacht, nicht übersehen und diese hoch schätzen. Die besonderen Zwecke der jetzigen Persönlichkeit kann der achtsame Mensch nur unter den gegenwärtigen Bedingungen seiner aktuellen Vermögen erreichen, die jetzt für ihn die besten sind.

Manche Herausforderungen könnten zu einer anderen Zeit und in einem folgenden Dasein aufgegriffen werden, das ist wahr. Aber sehr viel mehr sollte der Mensch jetzt im aktuellen Heute verrichten: bestimmten Menschen helfen, denen man jetzt helfen kann, und das bestimmte Gute seinem Mikrokosmos tun und ihm bei seiner Entwicklung unterstützen. Das kann jeder nur im Jetzt tun. All das kann sonst nie mehr von der aktuellen Person getan werden.

Jeder Mensch kann von guter Gesundheit ausgehen, der sich der mikrokosmischen Entwicklung weiht, denn dies ist die notwendige Aufgabe und der natürliche Zustand des Seins. Jeder kann auf die ihm eingeborene Intelligenz seines Mikrokosmos vertrauen. Dann wird die Gesundheit und auch die Krankheit zu einem natürlichen Zustand. In jedem körperlichen Erscheinungsbild drückt sich über den Mikrokosmos die volle Energie des Universums aus. Als Individuum – als unteilbares Bewusstsein – ist jeder ein Teil davon. Niemand kann sich jedoch weder optimal ausdrücken noch seine Aufgabe als Mensch für den Mikrokosmos voll erfüllen, wenn er nicht gesund ist. Da die Auswirkungen eines kranken oder beschädigten Körpers sich in deinem Denken, in deinem Fühlen, und in deinem Handeln beschränken, muss jeder den Ursachen und Auswirkungen in seinem Körper erforschen und beseitigen. Das kostet natürlich Aufmerksamkeit und Kraft, die jedem aus dem Mikrokosmos geschenkt wird.

Wer gesundheitlich in schlechter Verfassung ist, hat eine Blockade auf dem Gebiet, auf dem er unfähig ist, die Lebensenergien – Stoff, Äther, Astralis und Mentalis – auf konstruktive Weise zu nutzen. Umgekehrt gesagt, wer seine transpersonalen Energien optimal einsetzt, sollte über eine ausgezeichneten Gesundheit verfügen und sein Leben sollte in jeder Hinsicht von Fülle und Freude gekennzeichnet sein. In der Praxis jedoch kann sich ein Mangel auf höchst unterschiedliche Weise zeigen. Man sollte allerdings nicht meinen, Gesundheit und materieller oder gesellschaftlicher Erfolg seien automatisch ein Zeichen geistigen Wohlstands. Viele Menschen nutzen ihre ätherisch-astrale Gaben auf bestimmten Gebieten recht gut, aber sie blockieren sich unbewusst selbst in anderen Bereichen. Alles menschliche Bestreben sollte idealerweise darauf ausgerichtet sein, alle geschenkten Fähigkeiten und Vermögen einzusetzen, um seinen Mikrokosmos in seiner Entwicklung zu optimieren. Indem der Mensch sich diesem Dienst weiht, hilft er durch seine Gedankenwirksamkeit allen anderen und der ganzen Menschheit bei ihrer Evolution, in die jeder eingebunden ist.

Zahllose Männer und Frauen genießen nach mühseliger Arbeit voll Freude den Abend und die Morgendämmerung ihrer Tage und lauschen dankbar ihrem Herzschlag. Diese Menschen verwirklichen sich selbst, und sie leben das Leben mit Würde und füllen es mit Gnade an … Es ist die Gnade, die jedem zuteil wird, der alles mit Lebensfreude anfüllt, die in ihm aufkeimt, die ihm in der Ausrichtung auf die kosmische Evolution geschenkt wird.

Viele Kenner der esoterischen Zusammenhänge empfehlen wiederholt folgendes: um innere Probleme und Konflikte, die den Gemütszustand oder die Gesundheit gefährden, aufzudecken, ist es ratsam, sich in leichte Trancezustände zu versetzen, und zwar mit oder ohne Hilfe geeigneter Techniken der Selbsthypnose bzw. Autogenem Training oder Meditation – möglichst ohne Guru, Priester oder Mantram. Dabei können Fragen nach der Ursache solcher inneren Probleme gestellt werden. Die Antwort wird bei konzentrierter Ausrichtung aus dem Mentalfeld des Mikrokosmos bzw. der Monade beantwortet, und spiegeln sich dann im Tagesbewusstsein. Es kann sich auch eine Antwort in einem Traum oder bei einer entspannten Beschäftigung wie z.B. Duschen o.ä. einstellen. Manche Probleme lassen sich gut bei wacher und ehrlicher Beobachtung des eigenen Verhaltens in Konfliktsituationen mit seinen Mitmenschen beobachten. Träume können für diese Art der Selbsterkenntnis sehr hilfreich sein – sowohl um Probleme aufzudecken als auch um Lösungen für diese zu finden.

1.0 Reizaufnahme

1. Reizaufnahme

Die erste Grundregel: Keine Wahrnehmung beginnt ohne vorherige Informationsaufnahme und Speicherung. Oder anders ausgedrückt, der Wahrnehmende ist stets im voraus bereits eingestimmt, von empfangenen Informationen unterschiedlicher Art vorgeprägt, mit zahllosen Vorstellungen ausgerüstet und vielen Erwartungen angefüllt. Er kann immer nur das wahrnehmen, was sein aktuelles Setting zulässt, was seine Konditionierung bereits an Aufmerksamkeit vorbereitet hat. So wird das Wahrgenommene in einen Kanon aus Definitionen eingebettet, damit es dem Tagesbewusstsein zur Verfügung gestellt werden kann.

Und die Bestimmung der aufgenommenen Reize ist ein Bestandteil des Erfassens, das als ein automatischer Prozess des Aufnehmens angesehen werden muss. Oder wie Goethe es passend formuliert: «Indem wir sehen, urteilen wir bereits.»

Oder anders gesagt: Jede sinnesorganische Erfassung von Reizen ist eingebettet in bereits gespeicherte Informationen, die das Sinnesorgan und alle nachfolgenden neurologischen Prozesse steuern. Das „Blatt“ Mensch ist bereits beschrieben, bevor es als unschuldiges Baby aus dem Mutterleibe schlüpft, denn der kleine Körper steuert sich von diesem Augenblick an bis zu einem gewissen Grade völlig autonom, also aus eigenen «Datensätzen». Damit der Mensch „leben“ kann, muss er grundsätzlich mit einem lebendigen «Programm» handlungsfähig für sein Überleben ausgestattet sein.


Sollte Dir ein Gedanke zu dem Text einfallen, dann schicke ihn mir bitte zu. ⇒ Vielen Dank.


Dieses Grundprogramm wurde von vielen materiell orientierten Wissenschaftlern vergeblich in den Genen und auch im Zellplasma gesucht. Längst besteht bei einigen aufgeschlossenen Wissenschaftlern die Hypothese, dass viele Informationen für das Dasein und die Erfassung der Umwelt in einem vorprogrammierten Gedächtnis des Zellkörpers abgerufen werden. Aber wie und warum die Informationen in der Zelle abgerufen werden, also warum das Baby wirklich lebt, scheint in einer anderen Dimension zu finden sein. In der indischen Philosophie und ihrer Religion findet man den Begriff des Karma, das sich im Laufe einiger Inkarnationen des Menschen ansammelt, und das jedes nachfolgende Leben dominiert. Zu diesem Modell der Inkarnation der Menschen gehört dann auch die Ansicht, dass der Mensch ein Mikrokosmos ist, eine Welt im Kleinen im bezug zum Kosmos. Dieses Wesen hat mehrere Gedächtnisspeicher, wobei das Karma der Gesamtspeicher des aurischen Wesens ist, das den Mikrokosmos belebt.

Wie bekommt der kleine Mensch diese Informationen? – Woher stammen sie?
Sicher ist die Genforschung im Recht, wenn sie die molekulare Vererbung zitiert. Aber in welchem Gen hat z.B. ein Vogel die Art des typischen Nestbaues gespeichert, den er einmal geschlechtsreif geworden, völlig selbstverständlich nachvollzieht, als hätte er es irgendwo abgekupfert? – Auch die Vögel leben in einem kleinen Kosmos aus feinstofflichen Kräften, einem sogenannten Gruppengeist, der natürlich alle Belange der Gattung bzw. Tierfamilie aufzeichnet. Für den Menschen ist es die Lipika im aurischen Wesen, ein feinstofflicher Speicher im Mikrokosmos, der die Person, den stofflichen Menschen als sein Werkzeug für weitere Erfahrungen in seiner Evolution adoptiert hat.

Die unbewusste Weitergabe bestimmter Charakter- oder Wesenseigenschaften, die immer mit der Speicherung wichtiger Gedanken- oder Verhaltensstrukturen einher gehen, ist naturwissenschaftlich nicht endgültig geklärt. Die Beiträge der Geisteswissenschaftler der esoterischen Szene zu diesem Thema werden in der Regel von den anderen materialistisch orientierten Wissenschaftlern und Medienmachern hartnäckig ignoriert. Niemand wird es bezweifeln, auch der Guru in Indien nicht: Normalerweise ist der Mensch jeden Augenblick von einer unüberschaubaren Zahl physikalischer und psychologischer (unstofflicher) Reize sowie Informationen umgeben und angefüllt, die permanent von seinen fünf oder sechs Sinnesorganen verarbeitet werden müssen.

Nehmen wir für die Erläuterung der Wahrnehmungsprozesse zunächst ein märchenhaftes Beispiel :
Ein Mädchen sitzt auf einer mit Blumen übersäten Wiese. Es sieht mit seinen Augen einen Teil dieser Wiese und hält in der Hand eine Blume. An seine Ohren klingt das Singen der Vögel. Es riecht das frische Gras und den Duft der Blüten und der nahe stehenden Bäume. Die strahlende Wärme der Sonne verstärkt alle Gerüche der Erde und der Pflanzen. Es fühlt die raue Oberfläche der Gräser und der leicht feuchten Erde, auf der es sitzt, und schmeckt die duftgeschwängerte Luft. Sein subjektives Lebensgefühl ist in dieser Umgebung mit großer Freude erfüllt.

Nun, dieses Beispiel ist sehr malerisch. Nehmen wir noch ein anderes:
Auf einer Strassenkreuzung in London-City oder Neu-Delhi wäre das Mädchen von einem Chaos von Sensationen umgeben und durchgeschüttelt. In diesem Durcheinander zahlloser aggressiver Informationen könnte sich der Mensch nie zurecht finden, würde er die vielfältige Sinnesreizung rein passiv aufnehmen und in vollen Umfang mit allen Details seinem Erfassen zuleiten. Darum ist es eigentlich sehr sinnvoll eingerichtet, dass zwischen dem Empfang der Sinneseindrücke und dem Empfang des Abbildes im Erkennen sowohl ein physiologischer als auch ein psychologischer Kontrollmechanismus eingeschaltet ist. Denn das Mädchen benötigt für seinen Auftrag, ein bestimmtes Haus zu erreichen, nur einen Bruchteil der Informationen, die hier im Großstadtgewirr aktiv unterwegs sind. Damit es sich nicht verirren kann, werden die unwesentlichen Informationen einfach über den Regelkreis «unwichtig» ausgeblendet. Es sei denn, es sind im Strom der Bits einige «Schlüsselreize» eingebettet, auf die der Mensch reagieren muss.

Doch wo und wann wurde dieser Kontrollmechanismus eingerichtet und konditioniert? –
Kommt der Mensch nicht bereits damit zur Welt?

Bevor die psychologischen Denkansätze mit den philosophischen Grundlehren in
Streit geraten, macht es Sinn, sich erst einmal mit den einfachen Wahrnehmungs-
strukturen zu befassen und ihre ureigenen Mechanismen durch einige Experimente zu untermauern.

Die Diskussion um die prinzipiellen Grundstrukturen, warum sie so sind und in welcher Entwicklungsstufe des Menschen sie eingerichtet wurden, kann dann später in einer geruhsamen Runde stattfinden, weil das Handwerkszeug von allen gekannt wird. Gerne werde ich mich diesem Gedankenaustausch widmen, weil im Grunde gerade dieses Thema die erzkonservativen Mechanismen beleuchtet und warum sie den Menschen derart im Bann halten.

Betrachten wir als erstes die Grundstrukturen der Reizaufnahme.

Dies ist notwendig, weil der allererste Beginn der Wahrnehmung – bei ganz präzisem Hinsehen – dort liegt, wo der Reiz – der ja ‚a priori‘ eigentlich noch keiner ist – auf das Sinnesorgan trifft, wo er erst durch seine Aktivität – dem Reizen der Empfangszelle – zu dem wird, wovon er seinen Namen hat.

Doch vorher noch ein paar Gedanken zu diesem allerersten Beginn.
Wir sagen: Ich sehe eine Blume. Und damit sprechen wir über einen vollkommen aktiven Vorgang, so wie: ich baue einen Tisch. Diese aktive Version ist so in unsere Sprache übernommen worden, als ob die Wahrnehmung keineswegs passiv abläuft, wie wir es jedoch grundsätzlich erfahren.

Betrachten wir dafür den Vorgang des Sehens einmal ganz präzise: Das Licht wird durch die Linse im Auge fokussiert und erreicht darum punktgenau die Netzhaut, wo das Abbild über die Sensoren zu Nervenimpulsen verarbeitet wird. (Genaueres bei Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Netzhaut) Das Empfangen von Lichtbildern wird in unserer Sprache zum «aktiven» Sehen oder Schauen oder Betrachten.
Unsere Sprache weist uns auf ein Phänomen hin, das in einigen anderen Zusammenhängen noch besprochen werden soll, nämlich die menschliche Aktivität in dem Prozess, auch wenn wir sie nicht bewusst erfahren. Die Sinnesreize und ihre Bedeutung erreichen uns nur, wenn wir unsere Aufmerksamkeit und unsere Sinnesorgane auf diese Sensationen lenken. Tun wir das nicht, wird unser Tagesbewusstsein nichts passiv erreichen. Inwieweit auch diese Aussage zu relativieren ist, ergibt sich aus den entsprechenden Textassagen.

Die zweite Grundregel der Wahrnehmung wird im Allgemeinen gerne übersehen oder als wenig bedeutend nur am Rande zur Kenntnis genommen: So wie es keine Farbe ohne Form, oder umgekehrt keine Form ohne Farbe gibt, ebenso wenig gibt es eine Information ohne ein Umgebungsfeld mit zusätzlichen Definitionen.

Wir möchten es hier präzisieren:
Jede räumliche Wahrnehmung visueller Art ist selbstverständlich auch in die Zeit eingebettet, ebenso wie jeder Ton und jedes Gefühl in einem Raum erklingt. Alle menschlichen Ereignisse sind also im normalen Leben stets von mehreren Parametern unserer Dimensionalität mitbestimmt. Das sind immer Raum, Zeit, Klang und Gefühl bei der Sensation sowie subjektive Aufmerksamkeit, also aktive Sinnesorgane und Hinwendung.

In den physiologischen Experimenten der Wissenschaftler, werden beim technischen Aufbau der Versuche große Anstrengungen unternommen, um bekannte Störfaktoren auszuschalten und auch notwendige begleitende Erscheinungen weg zu interpretieren.

Die Reizaufnahme, Wahrnehmung, ist also ein recht komplexer Prozess, in den eine Reihe automatisch ablaufende Vorgänge eingreifen, die sowohl vom Setting des Rezipienten als auch vom Zustand der Umgebung im Raum abhängig sind.

1.1 Physiologische Reizaufnahme

Wer sich ernsthaft mit den Komponenten der Wahrnehmung befassen will, gerät in das höchst komplexe Grenzgebiet zwischen den beiden Wissenschaften Physiologie (Lehre von den normalen Lebensvorgängen) und Psychologie (Lehre von den Erscheinungen und Zuständen des bewussten und unbewussten Seelenlebens) sowie der Esoterik (Beschreibungen transpersonaler Vorgänge). Wer schon ein wenig über die einzelnen Vorgänge seiner Sinnesaufnahme kennengelernt hat, kann sein eigenes Verhalten als Reaktion auf die Information aus seiner Umgebung möglicherweise besser korrigieren, als jemand, der völlig unbewusst im Reizschema steht.

Kehren wir dazu zum angeführten Beispiel «Mädchen auf der Wiese» zurück. Das Mädchen sieht die Blumen auf der Wiese, d.h. die Blumen mit dem Ausschnitt der Wiese werden auf der Netzhaut des Mädchens abgebildet. Die dort wirkenden Zellen, Zäpfchen für Hell-Dunkel und für die Farben Grün – Blau – Rot empfangen das Licht, das durch die Linse des Auges fällt. Hier werden unterschiedliche Zäpfchen auf der Retina gereizt, die für Farben oder für Hell-Dunkel zuständig sind. Diese Zäpfchen werden erregt. Sie wandeln die empfangene Menge Lichtenergie für den Transport des Lichtimpulses in den Nerven teils in chemische, teils in elektrische Energie um.

(Abbildung aus Wikipedia )
Nervenzelltypen der Netzhaut schematisch.
Das Licht fällt von links ein,
weiß unterlegt die zellkernreichen Schichten.
v.l.n.r.: weiß: Ganglienzellen und ihre Axone,
grau: innere plexiforme Schicht,
weiß: amakrine Zellen, bipolare Horizontalzellen,
gelb: äußere plexiforme Schicht,
weiß: Fotorezeptoren, hellbraun: Fotorezeptoren und Außensegmente

Vereinfacht dargestellt: In den Zäpfchen «sterben» beim Sehen dafür aufgestapelte Zellplättchen in den Fotorezeptoren. Diese dadurch verursachte chemische Veränderung in den Zellen wird über den Rezeptor an die Nerven weitergegeben. Die Nerven leiten diese minimale Reizung, also als «Qualität und Quantität des Lichtes» an das zuständige Areal im Gehirn. Dort gelangen diese Informationen zunächst in das Ultrakurzzeit-Gedächtnis, und zwar als elektromagnetische Schwingungen innerhalb eines virtuell chemisch-elektrischen Reiz-Reaktionskreises. Mit diesem Informationsstrom werden dann nach dem isobaren Resonanzprinzip bereits vorhandene Erinnerungen sowie Reize aus anderen Sinnesorgane verbunden. Das ist der Übergang zum Gedächtnisbereich, in dem laut Frederic Vester und anderen Physiologen Molekülketten aufgebaut werden, die dann in dem Gehirnteil gespeichert werden, das dem Langzeit-Gedächtnis zugeordnet wird. (Näheres dazu findet sich bei F. Vester, dva Öffentliche Wissenschaft, Stuttgart, 1975) Diese Beschreibung der visuellen Wahrnehmung ist zunächst rein mechanistisch physiologisch gesehen. Geisteswissenschaftlich stellt sich dieser Vorgang der sinnesorganischen Wahrnehmung etwas anders dar, denn es ist insgesamt vor allem ein ätherischer Vorgang.

1.2 Psychologische Wahrnehmungsgestaltung

Bei dem zitierten Beispiel ist der psychologische Mechanismus noch leicht zu erkennen. Stellen wir uns die Situation noch einmal vor:
Das Mädchen sitzt auf der Wiese. Es ist von unterschiedlichen schönen Sinnes- reizen umgeben, und dennoch nimmt sie im Moment nur eine Blume wahr. Die Pupille des Auges ist so eingestellt, dass eben nur diese eine Blume scharf auf der Netzhaut abgebildet wird. Das bedeutet: aus irgend einem inneren Grund hat das Mädchen seine Aufmerksamkeit gerade dieser Blume zugewendet. Dieser Vorgang ist allerdings nur psychologisch beschreibbar. (Mehr darüber im Kapitel «Aufmerksamkeit») Allerdings werden auch die anderen Sinneseindrücke das Gesamtereignis und seine Rezeption deutlich beeinflussen, auch wenn ihnen keine Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Eines wird dabei ganz deutlich:
Die Wahrnehmung ist ein Prozess, bei dem die Sinnesorgane vom Empfang bis zur Reizweiterleitung von bereits gespeicherten Informationen gesteuert werden. Diese werden bewusst, also absichtlich oder unbewusst beeinflusst. In jedem Falle sind neben rein äußerlichen Faktoren auch irrationale oder psychologische Ebenen beteiligt. Man muss sich darüber klar sein, dass eine Vielzahl psychologischer Aspekte das Ergebnis der Reizverarbeitung bestimmen.

Demnach ist Wahrnehmung eine durchaus aktive Verhaltensweise und dazu eine sehr komplexe Leistung. Um dieses noch deutlicher zu machen, ist es sinnvoll, das Wort «Wahrnehmungsgestaltung» oder den Begriff «Wahrnehmungsorganisation» zu benutzen. Oft wird bei der Diskussion über die Sinnesorgane das Gleichgewichtsorgan im Ohr vergessen, das z.B. beim Empfinden von Beschleunigungen wirksam wird. Und man unterschlägt auch gerne, dass alle Lebensvorgänge im Körper von Empfindungen und von Reizungen unzähliger Nervenzellen, von subjektiven Gefühlen des Druckes und der Temperatur begleitet werden, die in ihrer Leitfähigkeit auch von unbewussten Determinanten beeinflusst werden.

Darüber hinaus sollte man auch berücksichtigen, dass Sinneseindrücke niemals eine Momentaufnahme in einem Vakuum ohne jeden Sinnesreiz sind, sondern sie bestehen – natürlich in unterschiedlicher Menge und Strukturierung – immer in einem Ablauf von Zeit und in einem strukturierten Raum. Wenn man sich diesen Umfang von Sinneseindrücken in ihrer Gesamtheit einmal vorstellt, dann ist es leicht zu begreifen, dass es schon einer hervorragenden Organisation oder Gestaltung der Wahrnehmung bedarf, damit der Mensch in komplexen Lebenssituationen überlebens- und handlungsfähig bleibt.

Diese Vorgänge erfolgen in der Regel spontan, ohne Leitung des Bewusstseins, schneller und mit größerer Zuverlässigkeit, als es absichtliche Überlegungen erlauben würden. Darüber hinaus kann der Mensch natürlich seine Wahrnehmung in gewissen Grenzen willentlich beeinflussen. Er kann zum Beispiel seine Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Detail im Gesamtfeld aller ihn umgebenden Reize konzentrieren. Man kann auch nach spezifischen Bedeutungen suchen. In vielen Fällen wird man eine besondere Wahrnehmungsgestaltung absichtlich im Sinne eines vorgenommenen Zieles hervorrufen. In sehr vielen Phasen des Lebens wird von der Person keine absichtliche Wahrnehmungsgestaltung angewendet, weil sie sich in der Abwicklung von Routineprozessen befindet, die keiner genauen Betrachtung bedürfen, weil die zugehörigen Abläufe vielfach trainiert wurden.

Viele Experimente zur Wahrnehmung finden vor allem in Labors statt, in denen durch besondere Anordnungen des Versuchs gezielt störende Wahrnehmungsinformationen ausgeschaltet werden, um eine einzelne Reaktion statistisch relevant beurteilen zu können. Dabei wird jedoch oft und ohne bewusste Kontrolle das psychologische Setting der Testpersonen ignoriert. Aber Sie wissen es selbst aus eigener Erfahrung, dass z.B. die gesundheitliche Konstitution oder Ärger, Zorn, Eifersucht und Neid, oder ein fundamentales primäres Bedürfnis die Wahrnehmung erheblich verändern kann. Dabei sollten auch die Auswirkungen des morphogenetischen Feldes, wie es von Rupert Sheldrake beschrieben wurde, berücksichtigt werden.

1.3 Bedeutung der Wahrnehmungslehre

Warum befassen sich viele Psychologen, Soziologen, Pädagogen, Werbestrategen und Medien-Designer mit diesem komplexen Bereich?
Unter vielen anderen Gründen scheint eine Tatsache besonderes wichtig zu sein:
Wie der Mensch sich verhält, hängt zum großen Teil davon ab, wie er die ihn umgebende Welt erfassen kann. Also alle Lebensreaktionen des Menschen auf seine soziale, humane, technische und natürliche Umwelt sind eingebettet in ein Feld von Wahrnehmungen, die er selbst aktiv oder unbewusst auswählt und damit gleichzeitig durch eine vorgeprägte Organisation seiner Sinnesorgane bestimmt. Viele Faktoren liegen allerdings in seiner wesensmäßigen Prägung.

Also Charakter, Rasse und soziales Umfeld und seine aktuelle physiologische als auch psychologische Konstitution bzw. Absichtseinstellung sind mitbestimmende Kriterien, wie und was wahrgenommen und wie es im Menschen verarbeitet wird.

Es ist demnach in einem gewissen Rahmen möglich, aus den Beschreibungen dessen, was und wie der Mensch wahrgenommen hat, und aus seinen definierbaren Reaktionen darauf, auf sein künftiges Verhalten zu schließen. Auch wird immer wieder versucht, durch besondere Reize für die Wahrnehmung, das Verhalten des Menschen zu beeinflussen, so wie es durch Propaganda oder Werbung in Medien und Internet, durch Massenveranstaltungen, sei es kultureller, sportiver, politischer oder religiöser Art permanent ausgeführt wird. Auch die stete zwischenmenschliche Kommunikation innerhalb der Gesellschaft zwischen Nachbarn, Partnern oder Familienmitgliedern bedient sich fortwährend der selben Mechanismen. Wie eingangs beschrieben, ist der Vorgang der Verhaltensstimulierung durch Wahrnehmungsreize jedoch recht komplex, dass man nicht von einer direkten Rückkopplung auf das Verhalten sprechen kann. Die totale Verflechtung meist nicht ganz erforschter psychologischer und physiologischer Vorgänge bei der Wahrnehmung stören nicht nur den Werbefachman und den Propagandastrategen, sondern erschwert natürlich auch den empirischen Zugang zu einzelnen Vorgängen in der Arbeitswelt oder der Führung von Besucherströmen in großen Städten, auf Bahnhöfen oder Flughäfen.

Eine zusätzliche Barriere für die genaue wissenschaftliche Untersuchung ist das Zusammenwirken mehrerer Sinnesorgane, auch Synästhesie genannt. So ist für das Mädchen auf der Wiese das Bild der Blume unlösbar verknüpft mit dem Singen der Vögel und dem Duft nach frischem Gras und ihrem aktuellen Zustand des Verliebtseins. Es konnte noch nicht endgültig geklärt werden, wie weit sich dabei die Wahrnehmungen der Sinnesorgane gegenseitig verstärken oder abschwächen. Eine ganze Reihe von Erfahrungen konnten schon beim Zusammenwirken von Farben und Musik zusammen getragen werden.

Bei der Durchführung von Happenings, Sessions oder Events bedient man sich zunehmend der Steigerung der Sinneseindrücke durch gezieltes Zusammenspiel von Farben und Formen sowie Farben plus Licht und Bewegung gekoppelt mit der eigenen Aktion des Körpers, wie es in vereinfachter Form in jeder Diskothek zu finden ist. Überall wo viele Menschen mitwirken, ist natürlich auch der olfaktorische Reiz (der Geruch) mit einbezogen, was in seiner Dominanz nicht zu unterschätzen ist. Wer sich einmal mit dem Thema Massenpsychose beschäftigt hat (Le Bon), dem erklären sich auch die grandiosen Wirkungen religiösen Feiern, Prozessionen oder politischer Machtdemonstrationen und bei großen Demonstrationen.

Diese Einführung in die Wahrnehmung versucht ganz vorsichtig, die Vorgänge und Erscheinungen zu umreißen, die zur Zeit erforscht wurden, wobei der Schwerpunkt in dieser Zusammenstellung der bekannten Daten auf der visuellen Wahrnehmung liegt. Es ist für jeden Informatiker und Designer, ganz gleich welcher Kategorie, von großem Vorteil, diese Wahrnehmungsphänomene etwas genauer zu kennen, auch wenn das kreative Potential meist im Unterbewusstsein verborgen ist, das keinen rationalen Zugriff zulässt. Jeder Gestalter hat die Möglichkeit, wenn er sich der wichtigsten Faktoren bewusst ist, diese für seine Arbeiten gezielt einzusetzen, bzw. seine Kreation so vorzunehmen, dass z.B. bestimmte optische Täuschungen oder andere Wahrnehmungsphänomene geschickt den Aufmerksamkeitswert steigern oder durch ihr Auftreten die Kommunikation behindern können. Damit erreicht er sicherer, dass seine Gestaltungen so aufgenommen werden, wie es von ihm beabsichtigt war.

1.4 Wahrnehmung und Bewusstsein

Wer sich konkret mit den Phänomenen der Wahrnehmung befassen will, ist eigentlich gezwungen, sich des Themas „Bewusstsein“ einmal etwas genauer anzunehmen, denn jede Wahrnehmung wird im Bewusstsein des Wahrnehmenden aufgerufen, sei es nun Mensch oder Tier oder Pflanze.

Beginnen wir mit einigen prägnanten Fragen
Wie benimmt sich Bewusstsein, wie arbeitet es?
Was transportiert das Bewusstsein?
Ist das Bewusstsein etwas substanzartiges oder etwas energetisches? – Wenn ja, was?
Wer hat Bewusstsein? – Kann man es überhaupt besitzen?

Es ist schon erstaunlich, wenn die Düsseldorfer Neuropsychologin Petra Stoerig schreibt: «Das einzige, was ich sicher weiß, ist, dass ich selbst bei Bewusstsein bin. Und dann kann ich natürlich vermuten, mein Gegenüber hat das wahrscheinlich auch. Aber nachweisen kann ich das letztlich nicht.»
Warum empfinden wir Lichtwellen als Farben, und Schallwellen als Töne?
Warum sehen wir langwelliges Licht als «Rot», und kurzwelliges als «Violett»?
Der Berliner Philosoph Peter Bieri macht den Rahmen der wissenschaftlichen Unkenntnis zu diesem Phänomen anhand eines Gedankenspiels deutlich: «Selbst wenn wir einen genauen Einblick in das Gehirn gewönnen, selbst wenn wir genau beobachten könnten, wie die Neuronen auf welche Reize reagieren, würde uns dies bei dieser Untersuchung keinen Schritt zu der Erkenntnis dessen voranbringen, was wir so schlechthin Bewusstsein nennen.»

Die meisten Wissenschaftler, die sich mit den Fragen des Bewusstseins und der Wahrnehmung beschäftigen, sind im Grunde ihres Seins unverbesserliche Materialisten. Darum suchen sie mit den ihnen vertrauten Bildern ihrer Umwelt, die natürlich der materiellen Empirie entliehen wurden, nach einer Konkordanz mit dem, was eigentlich nicht materiell sein kann.
Wahrnehmung und Bewusstsein entfalten sich und vermitteln sozusagen zwischen den menschlichen Vorstellungen oder Erinnerungen, auch abstrakter Art, wie z.B. Zuneigung, Hass, Liebe, Eifersucht etc. und den aktuellen Empfindungen der inneren Wahrnehmung, meist unterbewusst, und zwischen allen sinnesorganischen Registrierungen.
Dabei sollte das Erinnern, Denken oder Bedenken eigentlich auch als eine Art sinnesorganische Wahrnehmung angesehen werden, an der das Bewusstsein direkten Anteil hat. Und das ist, wie alle reifen Menschen bestätigen werden, völlig immateriell, obwohl es im Körper mit organischen und zellulären Reaktionen verbunden erfahren wird. Und nur darum wird das Erfassen von den Empirikern als eine Eigenschaft der Materie angesehen, wie so eine Art Reflektion der Oberfläche.
Tatsächlich findet wohl ein Teil der Informationsleitung zwischen den Sinnesorganen und den Gehirnarrealen tatsächlich rein materiell statt. Aber die Erkenntnisstruktur, warum z.B. Grün nun einmal Grün ist und nicht Rot, oder ein Ton ’a eben nur dieser Ton und kein anderer ist, dass sind virtuelle Bestimmungen, geboren aus dem Zusammenleben in einer Kultur. Diese Übereinkünfte entstammen einem unstofflichen Lebensbereich, der mit dem materiellen Dasein koexistiert.

Eine weitere Frage ist weiterhin von eminenter Bedeutung für den europamerikanisch erzogenen Menschen:
Hat der Mensch, der Körper das Bewusstsein, ist er selbst sozusagen der Besitzer der Bewusstheit?

Es ist die Regel aller westeuropäischen Philosophie, dass die Bewusstheit,  ja das Leben selbst, eigentlich vom Menschen ausgeht, dass es ihm innewohnt. Die Umwelt nimmt er mit seinen Sinnesorganen wahr, die der Mensch besitzt. Und es gibt heute in der Quantenphilosophie sogar Philosophen, die die Behauptung aufstellen, nur weil der Mensch die Welt wahrnimmt – er sie also misst – wird die Welt existent, wahrnehmbar.
Bereits Theillard de Chardin versuchte in einem seiner hervorragenden Bücher «Le Phénomène Humain – Der Mensch im Kosmos» folgendes zu dokumentieren: «Jedes Materieteilchen besitzt ein Geistteilchen. Die Summe dieser Geistpartikel repräsentiert in seinem Denken Gott, den Gott dieser Welt.» Doch – es sei hier nur am Rande bemerkt, denn es gehört in ein anderes Lehrgebäude – Geist ist unteilbar, er ist immer und überall unabhängig von jeder anderen Offenbarungsqualität.
Damit wird dann eigentlich auch deutlich, dass Bewusstsein einer anderen Dimension angehört. Es kann sich im Stoff manifestieren, ist aber keine materielle Qualität, sondern eine metaphysische, die allerhöchstens mit psychologischen Denkmodellen angedeutet werden kann.

Dabei ist jedoch ganz deutlich der prinzipielle Fehler der westlichen Wissenschaftler zu erkennen. Die Materie bringt nicht das Geistige hervor, oder das Bewusstsein oder wie auch immer. Wie eigentlich jeder einigermaßen gebildete Mensch leicht feststellen kann, werden wir in unserem Leben von den Inhalten unseres Denkens und Fühlens bewusst oder unbewusst gelenkt. Oder sehen Sie das immer noch anders?

Der Gedankenfehler liegt bei vielen Wissenschaftlern – Neuropsychologen und Informatiker –, also in der Definition oder Kategorisierung dessen, was unter Bewusstsein verstanden werden darf. Warum kann man von einem Gedankenfehler sprechen?
Die Grundprägung unseres Wesens oder Charakters basiert auf den Wahrnehmungen zur Selbsterhaltung des Körpers und den damit verbundenen materiellen Erfahrungen im Kleinkindesalter, die von den unterbewussten Überlebensstrategien des heranwachsenden Menschen geprägt sind. Dies führte zu der logischen Schlussfolgerung, die im kindlichen Langzeitgedächtnis abgespeichert und dem Heranwachsenden von allen Erziehern immer wieder erneut bestätigt wird, dass das Leben vor allem ein Überlebenskampf, ein Ringen mit der unbarmherzigen materiellen Umgebung ist. Dabei wird in der westlich-christlichen Kultur wie selbstverständlich die karmische Vorprägung aus früheren Inkarnationen übersehen. Derartige Gedanken wurden schon bei einem kirchlichen Konzil um 333 n.Chr. mit dem Bannfluch belegt.

Auch darum stellt sich heute im Zeitalter der maschinellen Fortschrittstechnik die Fortbildung aller Menschen in etwa so dar:
Die Schulbildung ist zu einer Vorbereitung für den Arbeitskampf geworden, um so den beruflichen Anforderungen gewachsen zu sein. Bildung, Ausbildung, Studium und Forschung sind Strategien für den Überlebenskampf, Selbsterhaltung, Arterhaltung, Systemerhaltung.

Die Pädagogen aller Lehranstalten führen die heranwachsenden Kinder in die totale Befestigung dieses Irrtums: alles ist Materie, die Materie ist der Ursprung allen Seins. Seit Aristoteles, Bacon und Isaak Newton bis zu Einstein, ist nur die von jedem Menschen nachprüfbar wahrnehmbare Empirie die Wirklichkeit der Natur und des Lebens. So kann dann Pawlov mit einigen Experimenten darstellen: Gefühle, Gedanken, Empfindungen sind eine Reaktion auf materielle Reize, und alle Behavioristen folgen seinem Denken. Jedoch beginnen sich die Zeiten zu ändern. Viele moderne Philosophen, die sich sowohl mit den modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen als auch mit neuen Erkenntnissen indischer Maharishis befasst haben, erlauben sich, ein esoterisch spirituelles Weltbild vorzustellen, in dem unstoffliche Kraftwirksamkeiten, ein Akashafeld oder ein PSI-Feld von großer Bedeutung sind.

Es lohnt sich, über die Frage, warum sich das so entwickelt hat, tiefer nachzudenken. Zunächst kann man sagen: weil die physikalischen, biophysikalischen, chemischen und atomaren Experimente auf die materiellen Messgeräte abgestimmt durchgeführt werden, können nur materielle Auswirkungen wahrgenommen und begutachtet werden. Von den Ergebnissen dieser einseitigen Experimente, die auch noch auf den Ergebnissen der Gedanken aller Mitwirkenden beruhen – was auch bedenkenlos zugegeben wird (morphogenetisches Feld von Rupert Sheldrake) – werden dann konkrete Modelle der Schöpfung geschaffen. Das sind natürlich Gedankenmodelle, in denen völlig immaterielle Kraftfelder ihre Wirkung entfalten.

Nach Aussage der westlichen Wissenschaftler bleibt Bewusstsein also eine Eigenschaft der Zellen, genau gesagt der Nervenzellen im Gehirn, also eine Art Produkt der materiellen Organe. Es scheint doch, dass diese Annahme mehr ein Glaube an die eigenen Vereinbarungen ist, als eine Tatsache. Denn in den bevölkerungsreichen Ländern China und Indien wird die Qualität Bewusstsein doch etwas anders gesehen.

Und so muss es noch einmal konkret gefragt werden:
Was ist das Bewusstsein wirklich? – Wie und wo ist sein Raum, in dem es existiert und aus dem es uns lenkt? Oder ist es eine imaginäre Chimäre?
Sicher nicht, denn jeder Mensch ist selbstbewusst bis hochmütig, stets arrogant auf seiner persönlichen Weltanschauung beharrend. Manchmal zieht er dafür bis in den Krieg. Wer sich der vielen Religionskriege erinnert, die die Menschheits-Geschichte wie ein roter Faden durchziehen, weiß was hiermit gemeint ist. Alles ist doch nur eine Frage des „Bewusstseins“.

Wer könnte uns aus diesem Irrgarten von Anschauungen und vorgefassten Vorstellungen einen Ausweg zeigen? –
Gibt es eine nachvollziehbare Methode, dem nahe zu kommen, was uns stetig begleitet wie das Atmen?

Versuchen wir, diesem Gedanken gemeinsam zu folgen:

Erfassen wir achtsam, was wir lesen.
Erfassen wir definitiv achtsam, dass wir lesen?!
Erfassen wir achtsam, wie das alles in uns geschieht?

Das sind konkret Gedanken, die Buddha bereits seinen Mönchen vor über 2000 Jahren gelehrt hat. Man kann heute durchaus davon ausgehen, dass der Buddha sehr wohl sehen konnte, was das Bewusstsein ist und welche Rolle es in den Menschen spielt.

Ist das Sehen nur ein materieller Vorgang in den Augen und in den Nerven?
Wo und wie schaue ich hin, wenn ich lese?
Ist es der einzelne Buchstabe, der Sinn macht? –
Ist es das Wort? – Oder ist es der Satz? –

Die Aneinanderreihung von Buchstaben erzeugen ein Wort, das Wort hat einen Sinn. –
Wo ist der Sinn?
Er ist nicht die Abfolge der Buchstaben! Der Sinn eines Wortes ist eine mentale Vereinbarung mit Menschen, mit den Mitmenschen unserer Sprache. In dieser angelernten Übereinkunft wurde das Wort einstmals mit einer Bedeutung versehen. Diese Bedeutung wurde auch mehrmals verändert und die Bedeutung ist durch die gemeinsame Verwendung einer Volksgruppe entstanden.
T I S C H … ist für jeden Erwachsenen ein Tisch und kein Flugzeug, was er für Kinder in ihrer Fantasie aber durchaus noch sein kann.
Woher kommt die Bedeutung? – In einem Bedeutungslexikon steht nur der etymologische Zusammenhang des Wortes, vielleicht auch, wie die Bedeutung im Laufe der Zeit modifiziert und von wem wofür benutzt wurde. Aber die Bedeutung ist absolut keine materielle Erscheinung, sie ist nicht in den gedruckten oder niedergeschriebenen Buchstaben enthalten. Das ist für jeden plausibel. Sie schwebt sozusagen virtuell zwischen den Leser und dem Buch.

Wenn man nun mehrere Wörter zu einem Satzgebilde aneinander reiht, dann entsteht ein übergreifender Sinninhalt, der im Bewusstsein angekommen, zahllose verschiedene psychologische Affekte im Leser auslösen kann. Er reagiert möglicherweise mit Interesse oder mit Abscheu, seine Gefühlspalette entfaltet sich je nach Inhalt des Satzes und je nach augenblicklicher Einstellung. Das alles sind völlig immaterielle Reaktionen, die sich nicht direkt von den farbigen Schriftzeichen auf dem Papier ableiten lassen, sondern von der Bedeutung und seinem Appeal für den Menschen in seinem Setting abhängen.
Es geschieht etwas mit dem Leser in seinem Denken und Fühlen. Es beginnt mit dem Erkennen des Sinnes. Angeregt durch seine psychische Neugier beginnt der Leser zu lesen. Nun begegnet er dem Sinn des Satzes im Erfassen resonanter Erinnerungen. Das wird in diesem Zusammenhang als Gedächtnis bezeichnet, einem Vorrat an bereits vorhandenen Ansichten und Vorstellungen. Bleiben wir uns ganz bewusst und betrachten wir diesen Vorgang noch einmal sehr genau. Die Augen sehen das Wort- und Satzbild. Die Sehnerven vermitteln das Bild an den Cortex. Doch es sind nicht die Sehnerven, die den Sinn übertragen, es ist vielmehr das innere Erfassen, das den Sinn des Satzes beim Lesen aufnimmt. Allein dieser Vorgang macht das Lesen möglich, allein das Immaterielle bewirkt ein richtiges Verstehen und die Kommunikation.

Hier können wir also erst einmal festhalten:
Die mit stofflichen Sinnesorganen aufgenommenen Sätze in hunderten von Sprachen, gesprochenen oder geschriebenen, schenkt das unstoffliche Bewusstsein dem Menschen mit seinem Denkvermögen die Fähigkeit, darin einen Sinn zu erkennen. Wir gehen davon aus, dass die Aufnahme der Sprache oder Schrift mit Hilfe der stofflichen Sinnesorgane geschieht und der Sinninhalt mit Hilfe des virtuellen Organs Verstand erfasst wird.

Unser Beispiel war das Lesen, aber es könnten auch andere Informationen sein, die das Erfassen aufnimmt und der Mensch sich für eine gewisse Zeitspanne damit verbindet. Wie ist es z.B. mit der Musik, mit dem Träumen, dem Déjà-vue, bei Meditationen oder bei mystischen Erleuchtungen, usw.?
Nach der Affizierung des Denkvermögens mit dem Inhalt geschieht nun etwas völlig Neues, und dieser Vorgang geht dank dem Denkvermögen sehr sehr schnell von statten. Das aufgenommene Sinnhafte wird bereits im Erkennen sofort mit im Gedächtnis gespeicherten Erinnerungen an früher aufgenommenes Sinnhaftiges gleicher Art abgeglichen und davon direkt bewertet. Wir beurteilen bereits im Wahrnehmen, hat Goethe sehr trefflich geschrieben.

Aber – und das muss jetzt betont werden – all dieser Sinnesaustausch findet zwar mit Hilfe der materiellen Bestandteile und Zellen in den Nervenbahnen und im Gehirn des Körpers statt. Die Wahrnehmung im und durch das Bewusstsein ist jedoch im Wesen kein stofflicher Vorgang, keine nachweisbare physikalische Erscheinung. Auch wenn bei dem Erfassen verschiedene Faktoren physiologischer Art der Sinnesorgane mitgestalten, wie etwas vom Tagesbewusstsein des Lesers aufgenommen werden kann.
Es handelt sich stets um Bewusstseinsinhalte, wie wir nun an uns selbst beobachtet haben. So wenig wie der Wein der Krug ist, so wenig ist der bewusst aufgenommene Sinn eines Ereignisses die materielle Manifestation des Ereignisses. Die Wahrnehmung und ihr Sinn sind eine nicht materielle Ausströmung des Ereignisses, so würden die Psychoanalytiker sagen. In diesem Zusammenhang kann dann auch die andere Frage beantwortet werden:

Ebenso wenig wie das Bewusstsein des Körpers der Körper selbst sein kann, genauso wenig besitzt der Körper das Bewusstsein.
Wir haben also kein Bewusstsein, allerhöchstens
können wir über ein Bewusstsein verfügen, wenn uns das bewusst ist.

Das Tagesbewusstsein arbeitet in der Wahrnehmung mit den Sinnesorganen des Körpers zusammen. Wenn Sie z.B. einem Konzert lauschen, dann erleben Sie nicht nur die Vibrationen der Härchen in der Schnecke ihres Innenohres. Sondern Sie lauschen verzückt und emotional tief bewegt den Klängen eines Musikstückes, z.B von Mozart oder Beethoven oder eines anderen Komponisten. Im inneren Erfassen, vor dem inneren Auge tauchen Bilder auf, die sich ganz mit Gefühlen, Gedanken füllen, den immateriellen Sinninhalten des Gedächtnisses früherer Erlebnisse, oder sich mit aktuellen oder erinnerten Trauminhalten verbinden. Das geschieht ganz von selbst beim Hören oder beim Lesen, mehr oder weniger passiv.

Das alles ist natürlich mit verschiedenen Reaktionen im Körper verbunden. Jedoch das wirkliche Geschehen im aktuellen Bewusstsein wirkt völlig losgelöst oberhalb aller Materie. Es findet sozusagen in einem unstofflichen Raum statt, auch wenn es mit der stofflichen Erscheinung des Körpers der Persönlichkeit gekoppelt ist und von den biophysikalischen Prozessen in den Sinnesorganen abhängt.

Bevor wir uns wieder ganz konkret den Wahrnehmungsmechanismen widmen, halten wir verschiedene Erkenntnisse von eben noch einmal fest, prägen sie in unser Gedächtnis ein, so weit das möglich ist:

  • Das Bewusstsein ist eine fundamentale Kraft hinter allem Erfassen, Sehen, Hören, Schmecken, Riechen, Tasten, Fühlen, Erahnen, Denken, Bewerten, Urteilen und Erinnern; das Erfassen und Speichern geschieht im Wesen ohne ein absichtliches, konkretes Zutun der Persönlichkeit.
  • Bewusstsein ist kein Besitz, keine Eigenschaft oder Ausströmung der Materie. Es ist zwar eine konkrete Begleiterscheinung des materiellen Daseins, aber dieses besitzt es nicht.
  • Das Bewusstsein ist ursächlich in allen materiellen Erscheinungen und im gesamten Wesen aller lebenden Körper implizit existent.
  • Ohne Bewusstsein gibt es keinerlei Sein. Höchstens ein Existieren, ein Vegetieren. Wenn man die Art und Wirkungsweise des bewussten Erfassens beschreiben will, kann man sagen:
    die Person nimmt etwas Unstoffliches auf, z.B. den Sinn eines Satzes, die musikalische oder emotionale Bedeutung eines Musikstückes, die Zärtlichkeit der Geliebten, die Schönheit
    einer Landschaft etc.
  • Das Denkvermögen im Bewusstsein übergibt das Wahrgenommene an einen Speicher der Erinnerungen, an das Gedächtnis. Dort wird das Neu-bewusste mit den voran gegangenen Sinninhalten abgeglichen und verknüpft und das Erkennen spiegelt die Quintessenz dessen, also den bewertenden Sinn in das aktuelle Tagesbewusstsein zurück; z.B. die Suppe schmeckt nach Muttern; das habe ich verstanden; der Tisch gefällt mir, er könnte in unsere Einrichtung passen; das Konzert hat mich an meine Freundin erinnert, ich war zu Tränen gerührt usw..
  • Alles das spielt sich auf einer völlig unstofflichen metaphysischen Ebene ab, obgleich für die körperlichen Wesen alle bewusste Erfahrungen über die physiologische Wahrnehmung abgewickelt werden.
  • Man kann die neuronalen Erregungen im Gehirn messen, man weiß um die Zellaktivitäten der Sinnesorgane bei der Wahrnehmung. Aber all das transportierte Sinnenhafte bleibt dabei völlig außen vor. Es kann von den materiell eingesetzten Apparaten nicht wirklich dargestellt werden, und es bleibt immer nur ein Abbild von etwas Unstofflichem.

1.0 Zusammenfassung:

Wer sich ernsthaft mit der Wahrnehmungslehre befassen will, gerät automatisch in das Grenzgebiet zwischen den Wissenschaften Physiologie und Psychologie. Die Geisteswissenschaft der esoterischen Autoren würde helfen, einige unerklärliche Hürden zu überwinden, wenn sie in diesem Kontext akzeptiert werden könnte. (Siehe Anhang)

Die Wahrnehmung ist ein überaus komplexer Prozess, bei dem die Sinnesorgane über das Bewusstsein von den bereits gespeicherten Informationen gesteuert werden. Diese werden also gezielt bewusst oder unbewusst beeinflusst. In jedem Falle sind äußere Faktoren und auch rationale Ebenen beteiligt, aber auch eine Vielzahl psychologischer Aspekte bestimmen das Ergebnis der Reizverarbeitung.
Wie der Mensch sich verhält, hängt zum großen Teil davon ab, erstens, wie er die ihn umgebende Welt mit und durch seine Vorprägungen wahrnehmen kann und darauf interagiert und zweitens, welche Wahrnehmungen (Sensationen) durch gesellschaftliche Vorgaben tabuisiert sind und darum verdrängt werden müssen. Also alle Lebensreaktionen des Menschen – ob positiv aktiv oder negativ passiv – auf seine soziale, humane, technische und natürliche Umwelt sind eingebettet in ein vieldimensionales Feld von Wahrnehmungen, die er selbst bewusst oder unbewusst selektiert und damit gleichzeitig durch eine vorgeprägte Organisation seiner Sinnesorgane und seiner gespeicherten Erfahrungen und sozialen Vorschriften determiniert. Viele dieser Faktoren liegen dabei in der Prägung seines Wesens, also im Charakter, in der Rasse und in seinem sozialen Umfeld, sowie in seiner aktuellen physiologischen und psychologischen Konstitution bzw. Absichtseinstellung.

Karl Marx erklärt: «Die Umwelt prägt den Menschen». Dabei ist einerseits von grundlegender Bedeutung, mit welcher inneren Aktualität und Affinität der Mensch seine Umwelt wahrnehmen kann. Andererseits sollte auch geklärt sein, was hier als die Umwelt des Menschen definiert wird. Nur das materielle Daseinsgebiet oder auch die unstofflichen Felder der okkulten Lebensbereiche, die unbewusst das Dasein bestimmen.


Nächstes Kapitel: Kapitel 2.0 Allgemeine Wahrnehmungskriterien

Was ist die Seele?

Existenz und Seinsform

Wohl kaum ein menschlicher Aspekt hat über die Jahrtausende in der Philosophie als fundamentaler Grundbegriff so viele verschiedene Wandlungen erfahren wie die Seele. In nahezu allen Kulturen ist sie im Leben der gläubigen Menschen als eigenständiges, belebendes Wesen der wichtigste Hauptakteur des Daseins. Umfangreich und bildstark wird in den Philosophien von den Weisen aller Zeiten erklärt, dass allein die Seele, oder ein Aspekt von ihr, eine Chance auf ewiges Weiterleben nach dem körperlichen Tode hat. Besonders in der modernen christlich-jüdisch orientierten Philosophie wird sie zum fundamentalen Leitfaden des Lebens, sozusagen das sinngebende Ziel des menschlichen Daseins. Heute beflügeln Vorstellungen vom methodisch beeinflussten Seelenwachstum und einer gelenkten Seelenwanderung die Esoterik sowie das New Age unter dem Einfluss hinduistischer, buddhistischer, taoistischer und suffistischer Denker. Die gnostische Philosophie erklärt die Seele zum Hervorbringer des Lebens und des Bewusstseins. Ihre Seele manifestiert sich im Blut und im Schlangenfeuer der Persönlichkeit. In der hermetischen Gnosis kann sich der Kandidat über einen Transfigurationsprozess eine neue Seele und neue Seelenkleider erwerben.


Sollte Dir ein Gedanke zu dem Text einfallen, dann schicke ihn bitte mir zu.  Vielen Dank.


Die vielen, sehr unterschiedlichen Wirklichkeiten, Körperlichkeiten und Fähigkeiten der «Seele» oder der «Psyche», wie sie im Laufe der Jahrtausende mit der Seele verbunden wurden, hinterlassen beim Studenten den Eindruck, dass gerade bei diesem so eminent wichtigen Seinsfaktor die Sprachverwirrung von Babylon noch nicht überwunden wurde. Bei alledem kann man den modernen Psychologen und Philosophen durchaus nachsehen, dass auch sie die konkrete Wirklichkeit der Seele im Wesen Mensch noch nicht gefunden haben, selbst wenn in den abgedruckten Texten über die Seele sehr viele, bereits bekannte Aspekte immer wieder erneut umschrieben werden. Ausführliche Texte finden sich bei G.R.S. Mead, Die Lehre vom feinstofflichen Körper, und Ernst R. Waelti, Die abgeschlagenen Wurzeln. Hier werden auch alle antiken Philosophen mit ihren Ansichten querbeet vorgestellt.

Auf der Basis der neuesten geisteswissenschaftlichen Ansichten über den Mikrokosmos mit all seinen unstofflichen Aspekten in der Tradition der Theosophen, lohnt sich ein Versuch, eine für alle plausible Beschreibung der Seele zu geben. Der Wachstumsfaktor, der allem Leben im All eigen ist, die permanente kosmische Evolution, wird eigenartiger Weise gerade dann vergessen, wenn die menschliche Konzeption, seine Gefühle und sein Denken unter psychologischen oder religiösen Gesichtspunkten diskutiert wird. Besonders störend stehen den Wissenschaftlern wohl dabei besonders die historischen Belehrungen antiker Philosophen oder heiliger Weisen asiatischer Vergangenheiten im Wege. Wird von einem Autor ein besonders heikles Thema aus dem Bereich des Glaubens besprochen, wie z.B. das der Seele, dann muss er sich wegen der tradierten Vorstellungen darauf einstellen, dass alle Leser als erstes das tradierte Bild ihrer gewohnten Religion oder ihrer verinnerlichten philosophischen Weltansicht vor ihrem inneren Auge aufrufen.
Beim Studieren der umfangreichen Weltliteratur und der Darstellungen der Seele bzw. Psyche fallen die stets wiederholten symptomatischen Fachbegriffe auf. Der aufmerksame Leser kann meistens problemlos feststellen, dass die zahllosen Autoren aus Philosophie und Religion bemüht sind, aus den ungeklärten Begriffen ihrer Vorredner oder -Schreiber die ihnen wichtigen Aspekte heraus zu drechseln, ohne selbst wirklich zu klären, welche Qualität die Seele ihrer Ansicht nach nun hat, welche Befähigungen der Seele ganz konkret zueigen sind oder zu welchen „Kleidern“ des Wesens Mensch die Psyche nun definitiv gehört.

Die heutigen Vorstellungen von Psychologie als Seelenkunde, in der ungezählte statistische Wahrscheinlichkeiten Einzug gehalten haben, hat natürlich populärwissenschaftlich zu weiterer Begriffsverwirrung über die Seele beigetragen. In den diversen historischen Darstellungen der Philosophie und der Religionen aller Welt wird der Begriff Seele nach wie vor, je nach beabsichtigter Überzeugungstaktik, für ganz unterschiedliche Aspekte bzw. Körperlichkeiten des Wesens Mensch verwendet.
Innerhalb aller Abhandlungen über die Psyche werden verschiedene Vermögen der Seele besprochen. Dazu gehören vor allem das Bewusstsein mit dem Unbewusstsein, die Gefühle und das Gemüt, sowie der Charakter. Sie kann Empfinden, Wahrnehmen und dem Menschen einen individuellen Seinszustand schenken. Mystische Visionen steigen für den streng gläubigen Christen aus der Seele empor und vermitteln seinem Bewusstsein wundervolle Bilder aus der Gotteswelt, die unmöglich zu beschreiben sind. Die Seele ist für viele Christen ein besonderer göttlicher Körper, eine Art Hochzeitskleid. Für die indisch beeinflussten Esoteriker ist sie eine durch Meditation errungene mentale Aura, die Verwirklichung der Kundalini u.a.

In einigen religiösen Kreisen flammt immer wieder die Diskussion um die Lebensdauer der Seele auf. – War sie bereits vor der Geburt präexistent? – Kann sie länger leben als der Stoffkörper? – Wird die Seele erneut inkarnieren? – Wenn ja, welche Seele? Möglicherweise in einem Tier oder einem Insekt? – Kommt sie nach dem Tod in den «Himmel» oder muss die Seele nach ungebührlichem Leben in der «Hölle» schmoren? – Ist die Seele ein Produkt eines «Gottes», sein eingehauchter Atem am Beginn der menschlichen Schöpfung? – Oder wird die Seele erst bei der physischen Geburt des Babys mit dem Menschen verbunden? – Warum muss die Seele, die «sündigt», sterben? – Muss es eine zweite Seele geben, die nicht gesündigt hat, und darum ewig leben wird? –
Alle diese Fragen deuten darauf hin, dass die meisten Autoren die Seele als etwas wesenhaft Geformtes betrachten. Die Seele handelt und wirkt bei diesen Betrachtungen ähnlich einem Körper aus Fluiden, einer Art metaphysischer Stofflichkeit. Vielleicht war die Frage: Was ist die Seele? den Autoren in dem ihnen besonders bedeutungsvollem Zusammenhang nicht wichtig genug, um sich auf eine präzise Definition festzulegen. Darum kann in all diesen außerordentlich spannenden Bekenntnissen keine genauere Definition gefunden werden.
Will man sich heute auf die Suche nach einer konkreten Definition der Seele machen, dann wird der beste Startplatz eine esoterisch-geisteswissenschaftliche Basis sein. In den Ausführungen der Theosophen H.P. Blavatsky, A. Besant, M. Heindel, R. Steiner und J.v. Rijckenborgh befinden sich eine Vielzahl sehr guter Hinweise, aus deren säuberlicher Zusammenfügung sich eine plausible Konzeption für eine genauere Interpretation ergibt.
Am Beginn dieser Betrachtungen steht die Einsicht, dass die theologischen Bedeutungen aller metaphysischen Phänomene leider nur sehr vage und schleierhafte Begriffe liefern. Es kann davon ausgegangen werden, dass dem Priester/Prediger immer bewusst war, dass ein fester Glaube an einen Gott nicht von einer genauen Definition der Seele abhängig ist. In der Kenntnis, dass der Stoffkörper im Tod vergehen wird – «Asche zu Asche und Staub zu Staub» –, bemüht sich der eine Mensch durch ein gutes Verhalten, nach seinen Vorstellungen und gemessen am gesellschaftlich sanktionierten Verhaltensgesetze, durch sein Beten und Opfern, das  Recht auf ein Weiterleben in einem unstofflichen Kleid in einem metaphysischen Lebensfeld zu erwerben. Für Atheisten, Nihilisten und Materialisten ist nach dem Tod sowieso alles zu Ende, ohne jede ausvibrierende Struktur von etwas Seelischem. Für alle Esoteriker darf die Seele in dem überirdischen Lebensfeld, im Jenseits, für einen langen Zeitraum weiterexistieren, sozusagen als Belohnung für alle bisherigen Mühen und Leiden im irdischen Leben. Dieses metaphysische Gerechtigkeitspräsent der «Heiligkeit» spornt zig Millionen von Menschen an, Götter zu erschaffen, die in für sie errichteten Tempeln, Kirchen und Kathedralen angebetet werden.

So entstanden in den Weltreligionen umfangreiche Darstellungen, was oder welcher Teil nach dem physischen Tode weiter lebt, vor allem, um dem Gläubigen plausibel zu machen, wie er in seinem Leben und vor allem nach dem Ableben vor weiterem Unglück und Leiden bewahrt werden könne. Diese ausgefeilten Argumente für ein gerechtes und heiliges Weiterleben nach dem Tode sehen eigenartigerweise so aus, als wären sie dem Wortschatz der allgemeinen Propaganda und Werbetechnik entnommen. Es wird in allen Tempeln und Kirchen den Gläubigen stets das Prinzip Hoffnung angeboten, auch dann, wenn niemand wirklich erfahren hat, was mit dieser Hoffnung verbunden ist. Das ist auch absolut verständlich, wenn man berücksichtigt, dass in aller Welt die heiligen Männer und Frauen, Priester, Kaplane, Äbtissinen oder Mönche von den Zuwendungen ihrer Gläubigen im Diesseits existentiell abhängig waren und sind. Nirgendwo fließt und floss mehr Geld, als im Zusammenhang mit religiöser Verehrung und religiösem Brauchtum. Auch wenn Lenin von der Religion als dem Opium für das Volk sprach, so muss man bei dem festen Glauben unzähliger Menschen doch einsehen, dass selbst in den ärgsten religiösen Spekulationen ein Fünkchen Wahrheit glimmt.

Bei alledem ist auch zu bedenken, dass in antiken Zeiten auserwählte Menschen, Priester und Weise, Magier und Schamanen problemlos die Vorgänge in den niederen Wesen und Wirkungen im Allgeschehen der jenseitigen Welten schauen konnten. Sie konnten nicht nur mit ihren Göttern oder Göttinnen verkehren, sondern auch wahrnehmen, wie sich in den ätherisch-astralen Gebieten die mikrokosmischen Anteile der Verstorbenen langsam verflüchtigten. Trotz alledem blieb es ihnen verborgen, wohin sich der Mikrokosmos bei seiner Auflösung im Jenseits  letztlich entfernte, wenn sich selbst die ätherischen und astralen Anteile aufgelöst hatten. So konnten sie keine plausible Anschauung vermitteln, wo und wie der spirituelle Impuls des Göttlichen im Menschen, eben die Seele, nach einem entsprechendem Lebensverhalten im Himmel bis in alle Ewigkeit in Seligkeit weiter existieren wird.
Im alten Ägypten haben die Priester eine hochkomplizierte Seelenreise durch die Unterwelt mit zahlreichen Kämpfen und Prüfungen in den diversen Jenseitsbereichen ausführlich beschrieben. Wer die ägyptischen Unterweltbücher einmal gelesen hat, kann sich nicht des Eindrucks erwehren, dass es sich bei den plastisch beschriebenen Abenteuern der Toten um konkret erlebte Ereignisse handelt, die in der ägyptischen Unterwelt von der Seelenkonfiguration bestanden wurden. Auch die weisen Hindus, Gurus und Saddhus wussten und wissen von dem Fortbestehen in einem jenseitigen Gebiet mit seinen karmischen Auswirkungen auf die nachfolgenden Inkarnationen im Diesseits.
Zu allen Zeiten haben intelligente Menschen durchschaut, dass die uns so vertraute irdische Natur keine göttliche, vollkommen gute und gerechte Welt sein kann. Viele kriegerischen Auseinandersetzungen und Hungersnöte sprachen und sprechen deutlich dagegen, dass die Erde keine Schöpfung des absolut guten Gottes sein kann, der die totale Liebe, Weisheit, Frieden und Harmonie repräsentiert. Darum musste für die Gläubigen eine unerschütterliche Erklärung gefunden werden, in die eine Vorstellung der künftigen Wiederverbindung mit der Gotteswelt einfließen konnte. Diese Lücke wurde mit dem schillernden Begriff der Seele ausgefüllt, die nach dem Leiden in der irdischen Welt als Belohnung für das gottesfürchtige Verhalten des Menschen, ewig in Seligkeit weiterexistieren wird.
Ob in den Anfängen des Hinduismus oder in den Annalen des alten Ägypten, in den Keilschriftaufzeichnungen der Sumerer, in den chinesischen Philosophien oder in den Mythen der Mayas und Aymaras, überall finden sich Worte, die einen Aspekt des Menschen umfassen, der nach dem Tode eine Wiederverbindung mit dem göttlichen Lebensfeld ermöglicht. In Folge des Wissens oder des Glaubens an diese Wiederverbindung (darum das Wort Religion) mit dem göttlichen Lebensfeld entstand bei den Philosophen natürlich auch die Frage nach der Reinkarnation oder der Seelenwanderung, die von den katholischen Kirchenvätern per Absprache auf dem «Zweiten Konzil von Konstantinopel», 553 n.Chr., abgeschafft wurde. Ergo gibt es für die Millionen Gläubigen der christlichen Kirche in aller Welt keine Präexistenz der Seele – sie wird nach ihrer Doktrin mit der physischen Geburt von Gott dem Neugeborenen beigegeben – und es wird auch kein weiteres Fortbestehen nach dem Tode angenommen – ausgenommen die physische Auferstehung am Ende aller Tage nach der Gnade Gottes.

In den unterschiedlichen Philosophien der Völker und deren Religionen wird eine verwirrende Verschiedenheit der Seelen gefunden, die nicht nur untereinander gemäß des Landes oder der Zeit differieren, sondern auch im menschlichen Wesen selbst werden unterschiedliche Seelen benannt. Der Mensch verfügte z.B. im alten Ägypten über drei Seelen: Ka, Ba und Ach. In der Übertragung der Hieroglyphen kann natürlich nicht mit Sicherheit die wahre Bedeutung dieser Begriffe für die damaligen Priester und Menschen gefunden werden. Jedenfalls ist diese Dreiteilung der Seele dann über die Griechen und das Judentum in das Christentum eingeflossen. Dort wird in den Texten eine Körperseele, eine Vitalseele (Triebseele) und eine Geistseele erwähnt. So wie das vorwiegend dualistisch ausgerichtete griechische Denken die beiden Prinzipien Leib und Seele auseinander hielt, so schien es den christlich orientierten Philosophen sinnvoll, bei der Seele oder Psyche ebenfalls den persönlichen oder körperlichen Aspekt von dem metaphysischen Anteil zu trennen. Bei genauer Anschauung der erwähnten verschiedenen Bestimmungen der Seele werden die zwei Existenzformen des Menschwesens sichtbar: es lebt ein grobstofflicher Mensch, die Person in dieser materiellen Welt, und es existiert mit ihm eine Konfiguration aus unstofflichen Körpern, ein Mikrokosmos.

Bei vielen Autoren wirkt die Seele bis in das natürliche, stoffliche Selbst. Dabei liegt meistens der Schwerpunkt auf der Belebung des Körpers. Hegel unterteilt diese Wirkung noch nach natürlicher, fühlender und wirklicher Seele. Bei Hesekiel steht im Alten Testament: „Die Seele, welche sündigt, die muss sterben!“ Demnach kann gefolgert werden, dass es auch eine Seele gibt, die nicht sündigt. Die griechische Philosophie definierte eine pneumatische und eine physische Seele. Die pneumatische Seele wird nach christlich-jüdischer Anschauung den Tod überdauern und in das Paradies kommen. Diese Ansicht wurde ganz besonders von den «alexandrinischen Gnostikern» vertreten. Allerdings tun sich alle christlichen Autoritäten äußerst schwer mit der «Auferstehung» des Menschen, die Jesus seinen Nachfolgern verheißen hat.

Aus der griechisch-christlichen Seeleneinteilung kann geschlossen werden, dass das stoffliche Selbst des Menschen mit seinen natürlichen Bedürfnissen von einer seelischen Komponente durchwirkt ist, die mit dem Tode des physischen Körpers ebenfalls vergeht. Und darüber hinaus wird ein metaphysischer Körper der Person definiert, der für ein Weiterleben und die Auferstehung – bei guter Führung im diesseitigen Leben – von einer unsterblichen Seele geführt wird. «J. W. v. Goethe» betont es im Faust I, Vers 1112-1117: „Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, Die eine will sich von der andern trennen; Die eine hält, in derber Liebeslust, sich an die Welt mit klammernden Organen; Die andere hebt gewaltsam sich vom Dust (= Staub) zu den Gefilden hoher Ahnen.“

Selbst bei detaillierten Interpretationen der urchristlichen Anschauung und den hinduistischen oder buddhistischen Philosophien bleibt jedoch immer noch die konkrete Frage offen: Was ist das nun, die Seele? Aus welcher Materie oder Kraft ist sie? –

Aus vielen Aufzeichnungen fernöstlicher Weisheiten und den Lehren der hermetischen Gnostiker in Alexandrien, sowie aus den aktuellen esoterischen und theosophischen Erkenntnissen kann entnommen werden, dass das menschliche Wesen mehr als nur ein Stoffkörper ist. Der Mensch ist ein Mikrokosmos aus mehreren Kraftfeldern, die für seine physischen Sinnesorgane nicht unbedingt wahrnehmbar sind. Dazu gehört das Ätherfeld, die Astralis, das Denkvermögen und weitere drei Felder, die im Mikrokosmos noch unkonzentriert vorliegen. Diese Felder bilden zusammen ein kugelförmigen Holokumulus, in dessen Mitte der stoffliche Mensch als Werkzeug, als bewusst mitwirkendes Organ lebt. Das inkarnierende Wesen im Mikrokosmos wird in der esoterischen Geisteswissenschaft als «aurisches Wesen» bezeichnet. Im Herzen, im Haupt und im Becken wird dieses von einer metaphysischen Entität berührt, die von Giordano Bruno und später auch von Leibnitz mit Monade bezeichnet wurde. Der Umfang des aurischen Wesens bildet eine siebenfach gegliederte Sphäre, das «Langzeitgedächtnis der Lipika»; dieser Begriff aus dem Sanskrit bezeichnet diese Speichersphäre des aurischen Wesens für das angesammelte Karma aus früheren Inkarnationen.

Von Innen nach Außen betrachtet, gliedert sich das menschliche Wesen, der Mikrokosmos, in folgende Aspekte:

    Erstens die Monade; – Das Gesamtwesen Mensch wird von einer elektromagnetischen Sphäre umfasst, die ähnlich einem Magnetfeld alle kohärenten Kräfte anzieht und alle nicht kompatiblen abstößt.Das aurische Wesen mit der Lipika, und dem Atemfeld, das innere Feld des aurischen Wesens, das die Gedächtnisse der aktiven Sphären bildet. Der physische Körper mit seinen Organen aus Materie ; –Dieser Stoffkörper ‘schwimmt‘ in einem Ätherfeld, das ihn um ca. 5 cm überragt; – Beide Felder durchzieht und umgibt ein Astralfeld. – Es entwickelt sich ein Mentalvermögen . – drei weitere nirvanische Kraftfelder durchwirken und dynamisieren das ganze System. Sie werden von den Theosophen meistens als Kausal-, Weisheits- und Geist-Licht-Körper benannt.

Das zentrale Feld des Mikrokosmos ist angefüllt mit ätherischen, astralen und mentalen Kräften und wird darum als Atemfeld bezeichnet, weil der Mensch alle Kräfte und auch die physische Luft durch dieses Feld hindurch einatmen muss. Natürlich werden alle Aspekte der Atmung von der Qualität der sich darin aufhaltenden „Bewohner“ beeinflusst. Das muss sehr klar verstanden werden, vor allem wenn man sich die Qualität der Seele  als Untersuchungsobjekt ausgesucht hat. Denn sie ist ein besonderer „Bewohner“ des mikrokosmischen Atemfeldes, wie aus der umfassenden Weltliteratur zu ersehen ist.

Um das genau zu verstehen, muss man einen speziellen Faktor des Lebens kennen lernen. Der Impuls zum Dasein eines Mikrokosmos kommt aus den Kraftfeldern des irdischen Kosmos und seiner für das Wirken und Sein notwendigen Hierarchien „unter dem Himmel“. Diese irdischen Götter und Devas oder Asuras haben den Auftrag, die natürlichen Wechselwirkungen allen Lebens in diesem Kosmos zu regeln und so lange in Funktion zu halten, bis alle Mikrokosmen, die zu dem Kosmos Erde gehören, vollendet in ihre Monaden eingegangen sein werden. Wer sich mit der Größenordnung und Komplexität dieses befassen möchte, muss sich mit zahlreichen weltumspannenden Schöpfungstheorien auseinander setzen. Wie die Genesis sagt, gibt es zwei Schöpfungen des Menschen. Eine Schöpfung ist völlig natürlich und geht von den «Göttern» der irdischen Natur aus. Die Aufzeichnungen sprechen dann aber noch von einer zweiten Erschaffung des Menschen nach seinem Bilde. Diese zweite Schöpfung aus der Monade des überirdischen Feldes wird allerdings erst nach einer gewissen Reife des natürlichen Mikrokosmos stattfinden können, folgt man den Betrachtungen der großen Esoteriker Blavatsky, Heindel und Steiner. In den verschleierten Darstellungen wird unter anderem auch bei den Rosenkreuzern von dem Wachstum des Mikrokosmos gesprochen.

Der Gedanke, dass der Mensch ein Mikrokosmos in Entwicklung ist, der komplett von den unstofflichen Sphären der Natur durchwirkt wird, ist wie gesagt, keineswegs eine moderne Erkenntnis. In der chinesischen Medizin z.B. findet sich seit tausenden von Jahren das Phänomen ch‘i. Ch‘i ist, in abendländischen Begriffen erklärt, das strukturierte Muster von Lebenszusammenhängen, das in Begriffen einer Ausrichtung definiert wird. (Nach Porkert und Kapra) Aus unserer Sicht ist es das holografische Interferenzmuster aller Wechselwirkungen zwischen den sieben Kraftfeldern des Seins, das vom universellen Bewusstsein über die Monaden zur Evolution aller kosmischen Offenbarungen gedrängt wird. Damit wird auch deutlich, dass die esoterischen Erkenntnisse über die diversen Sphären und Hierarchien im Jenseits zu den altbekannten Weisheiten aller Zeiten gehört.

Es muss  davon ausgegangen werden, dass seit vielen tausend Jahren das Erfassen und Bedenken der Erscheinungen im Menschen beständig einengte, verdichtete, zu Gunsten einer individualisierten Autonomie. Darum haben die Menschen die Fähigkeiten des Hellsehens in die sie umgebenden transpersonellen Lebensfelder und ihre Verbindung mit den verschiedenen «Göttern» und den Elementarwesen im Jenseits verloren. Rudolf Steiner berichtete in seinen Vorträgen in München im August 1911 über dieses Phänomen. Auch Mircea Eliade erwähnt in seinen Betrachtungen über den Schamanismus der Welt, dass die modernen Schamanen immer weniger wirklich mit ihren «Geistern» oder «Göttern» kommunizieren können. Einige Uralte dieser Zunft bekennen in den Gesprächen mit den Ethnologen, dass ihre Väter und Vorväter sich noch ganz konkret mit den «Kräften im Jenseits» verbanden, um durch diese ihre Vorhersagen zu machen oder die Kranken des Clans zu heilen. Um im 21. Jahrhundert ihren Auftrag als Heiler und Medizinmann für ihren Clan erfüllen zu können, müssen sie entsprechende landestypische psychedelische Drogen benutzen, damit sie mit den Geistern in den feinstofflichen Sphären kommunizieren können. Den Schamanen war in ihrer Kultur bewusst, dass die Krankheit des Körpers oder eines Körpergliedes immer ein Defekt im Fluss der mikrokosmischen Kräfte und seiner damit verwobenen «Seele» war.

Damit kommen wir bei unseren Betrachtungen zu einer Perspektive, die recht gut die Rahmenbedingungen der Seele offenbart. Insbesondere in den indischen Philosophien wird die Seele oftmals als Zusammenfügung aller feinstofflichen Körper des Menschen bezeichnet. Die esoterische Geisteswissenschaft prägte dafür den Begriff «Aurisches Wesen». Wer den Gedanken in den religiösen Philosophien der Völker über die Seele aufmerksam folgt, kann erkennen, dass sich die Autoren in diesem Zusammenhang stets bemüht haben, konkrete Fakten der Reinkarnation zu erwähnen. Insbesondere das Bardo Tödol, das Tibetanische Totenbuch, und die Unterweltbücher aus Ägypten beschäftigen sich ausführlich mit den nachtodlichen Erlebnissen. Viele Aspekte davon werden heute durch die Berichte von Nahtoderlebnissen bestätigt, die z.B. von «Dr. Raymond A. Moody» um 1970 in Amerika gesammelt und erstmals 1975 veröffentlicht wurden. In zahlreichen Religionen wird ein Weiterleben nach dem physischen Tod in einem der jenseitigen Umgebung angepassten Körper beschrieben, der dort sogar ganz praktisch irdische Bedürfnisse befriedigen musste. Das beweisen auch die von den Archäologen auf allen Kontinenten gefundenen Grabbeigaben. Der Leser wird in allen bestehenden Philosophien lesen können, wie auf kulturtypische Weise das mikrokosmische Wesen und seine Seele in metaphysische Lebensfelder eingebettet ist. Mit dem Begriff Seele wurden dann besonders die unstofflichen Aspekte des Mikrokosmos benannt, insbesondere die «Astralis», die mit dem darin stets anwesenden belebenden Faktor der Seele ganze System durch das Begehren antreibt.

Geschulte Hellseher können alle diese Kraftfelder des Jenseits und des Mikrokosmos wahrnehmen und beschreiben, wie z.B: Leadbeater, A. Besant, Elivas Levi, Gurdjieff u.a. Das Aurische Wesen, oder ein Teilaspekt davon, lebt in ihren Vorstellungen nach dem Tod des Körpers weiter, der damals von ihnen «Seele» genannt wurde, analog den bereits bestehenden von den Religionen eingebürgerten Vorstellungen. Einige Theorien sprechen davon, dass sich die unstofflichen Körper des Mikrokosmos später in einem Übergangsgebiet auflösen, wohingegen das aurische Wesen mit der Beseelung sich für eine erneute Inkarnation vorbereitet. Die verschiedenen Religionen sprechen der fortlebenden Seele dementsprechend ganz unterschiedliche Erlebnisbereiche zu. Je nachdem wie sich der Mensch bzw. die Seele im irdischen Leben den humanistischen Vorstellungen eines guten und friedlichen Zusammenlebens in der Gesellschaft gewidmet hat, ist für die Seele das nachtodliche Weiterleben eine Art Hölle, mit Leiden und Peinigungen, oder eine Art Himmel, mit glücklichem und freudevollem Dasein, vorgesehen, befreit vom materiellen Rad zwischen Geburt und Tod.
In den indischen Philosophien wird von einer weiteren Reifung der Seele während ihrer Erlebnisse und Geschehnisse in den diversen jenseitigen Gefilden gesprochen. Erst nach einer vollständigen Auflösung aller unstofflichen Körper sowie der Einspeisung aller Lebenserfahrungen in die Gedächtnisse des Mikrokosmos, die Lipika, kommt es zu einer erneuten Inkarnation in der irdischen Natur, wobei entsprechend den karmischen Vorbedingungen auch eine Person im materiellen Feld geschaffen wird. Ganz ähnlich musste die ägyptische Seele nach vielen Auseinandersetzungen mit den verschiedenen geistigen Bewohnern in der Unterwelt, des Jenseits, unter Zuhilfenahme von Osiris, an den dort hausenden «Göttern» vorbeikommen, um letztlich erfolgreich den Weg in die Sonne zu finden. Auf diese sehr bildhafte Art und Weise wird die qualitative Bewertung der Seele in der ägyptischen Mythologie ausgesprochen physikalisch dargestellt. Das Herz oder das Gewissen des Kandidaten (=die Seele) wird von Anubis und Thot auf den Waagschalen der Maat gegen eine Feder gewogen. Auch hier ist die Symbolik eindeutig. Der Kern, das Herz des Menschen, als physischer Wohnplatz der Seele, liegt als ein konkreter Teil des Mikrokosmos auf der Waagschale, und die Götterfiguren, die Hierarchien im Jenseits, entscheiden über ihr/sein weiteres Verbleiben.

All diesen Darstellungen kann man entnehmen, dass die Seele auf eine besondere Weise mit den energetischen Ansichten des Mikrokosmos korrespondiert. Dann stellt sich allerdings die Frage, in welchem Anteil  des Gesamtwesens manifestiert sie sich? Aus den verschiedenen Lehren ist bereits deutlich geworden, dass es mindestens zwei, wenn nicht sogar drei Seelen gibt. Einige indische Theorien sprechen von neun oder sogar noch mehr Seelen, je nachdem welchen Ausblick auf das Wesen Mensch der Philosoph im Auge hat. Dabei wird subtil angedeutet, dass es den Autoren eigentlich weniger um die Qualität der Seele geht, sondern vielmehr um ihre Aufgabe und ihre Funktion, vor allem im Zusammenhang mit dem physischen Tod.

An dieser Stelle bietet sich ein ganz konkreter Ansatzpunkt für eine moderne Beschreibung der Seele. Es ist durchaus ein sehr guter Denkansatz, wenn für einige Philosophen die Seele das «Aurische Wesen» im Mikrokosmos repräsentiert, das nach dem Ausvibrieren von Äther, Astralis, Mentalis die nirvanischen Felder noch eine Weile zusammenhält, bis auch diese sich aufgelöst haben. Doch nach den Bedeutungen der weitergehenden Seelenfunktionen wäre uns diese Zuteilung etwas zu engherzig, auch wenn das «Aurische Wesen» die Qualität des ewigen Lebens als solches bereits beinhaltet. Damit wäre dann der Tatbestand einer ewig seienden Seele eigentlich schon angedeutet. Man muss sich dann jedoch die unbequeme Frage stellen, ob das Aurische Wesen wirklich für die irdische Sünde verantwortlich ist? – Wie die zahlreichen Schöpfungsmythologien darstellen, ist es nämlich gerade das aurische Wesen oder der Mikrokosmos als solcher, der den Ausrutscher in das Chaos ausgelöst haben soll. Danach entspräche das Aurische Wesen dann der Seele, die sündigt, die sterben muss, wie es von Hesekiel erklärt wird.
So wie die Erde eine Atmosphäre um sich herum ausbreitet, in der die verschiedenen Lebensfelder miteinander kommunizieren, so verfügt auch der Mikrokosmos über ein mehrschichtiges Atemfeld. Zunächst ist dieses Feld von den erforderlichen morphischen Feldern erfüllt, die für das Wachstum des Kindes die erforderlichen Informationen bewahren und neue Informationen aus dem aktuellen Sein aufnehmen. Der erste selbstgeschaffene Bewohner des Atemfeldes, das Ego des Babys, formiert sich primär aus dem Begehren nach Nahrung und Mutterwärme, Zärtlichkeit und Zuwendung, sowie Sättigung an der Brust, womit gleichermaßen die Ernährung des heranwachsenden Ätherkörpers gesichert wird. In der Kindheit wird somit das Ego als erster Bewohner des Atemfeldes von den primären Begierden, Gefühlen und Gedanken des Kindes geprägt, die natürlich auf die körperliche Selbsterhaltung ausgerichtet sind. Im Laufe des Heranwachsens kommen alle Gedanken- und Begierdenkomplexe hinzu, die sich aus der Wechselwirkung der Person mit seinem gesellschaftlichen Umfeld und dem einströmen der karmischen Bedingungen sowie der monadischen Impulse ergibt. Darum konnte Karl Marx in seiner Philosophie sehr bestimmt behaupten, der Mensch wird von seiner Umwelt geprägt. Er hatte in seiner Philosophie allerdings die Rahmenbedingungen durch das Karma vergessen, das sich verstärkt in der Phase der Pubertät über das sich vervollständigende Astralvermögen mit dem Menschen verbindet. Darin entfalten sich alle Bedürfnisse der partnerschaftlichen Beziehungen und der Fortpflanzung mit den darin verflochtenen karmischen Verpflichtungen aus früheren Inkarnationen. Dabei sind dann auch alle Wertvorstellungen der familiären Gruppe und die zugehörigen gesellschaftlichen Tabus in einer individuellen lebendigen Struktur erhalten.

Man sollte sich dabei vergegenwärtigen, dass bei allen Lebensvorgängen und Ereignissen die aktuelle Astralis sowie die Mentalis unentwegt schöpferisch tätig sind. Aus allen Wünschen und Begehren, aus allen Überlegungen, Bedenken und aktivem Handeln formt der Mensch – ohne etwas davon zu bemerken – Wesen aus Mentalstoff und Astralis, die sich in den strukturierten morphischen Feldern versammeln. Diese Bewohner des Atemfeldes mischen sich permanent in das egoistische Denken, Fühlen und Handeln ein und bestimmen damit die weitere mentale und emotionale Ausrichtung der Person. Einerseits sind diese Mentalschöpfungen wirklich lebensnotwendig für den Menschen, andererseits können sie zu den größten Behinderungen für ein geordnetes Leben werden, was zahlreiche Psychotherapeuten aus ihrer Praxis bestätigen könnten.
Die Informationen in den morphischen Feldern eines jungen Menschen bestehen vorwiegend aus den Selbsterhaltungsstrategien der im materiellen Wettkampf heranwachsenden Person. Dieser egozentrische Grundimpuls des um Selbsterhalt ringenden Menschen bildet zunächst das Ego als ein alles bestimmendes Wesen, das alle anderen Lebensstrukturen des gesamten Mikrokosmos koordiniert. Dabei spielt vor allem die Ausrichtung der Wahrnehmung und die damit verknüpfte Bewertung der Einsichten und Überlegungen eine alles entscheidende Rolle. Dieses EGO, als ein Wesen aus Astralis und Mentalis, kann man gut und gerne als die Naturseele bezeichnen. Sie ist unbewusst mit allen Funktionen und Aktivitäten des Menschen, seinem Fühlen, Denken und Handeln, verbunden und sie bestimmt über das aurische Magnetfeld die Qualität der kosmischen Kräfte, die vom Mikrokosmos eingeatmet werden.

Die oft gestellte Frage: Wer ist das eigentlich, der da ICH sagt?, kann hiermit eindeutig beantwortet werden. Es ist selbstverständlich die Naturseele, das Ego, dieser dominante Gedanken- und Gefühls-Kumulus im Atemfeld des Mikrokosmos. Er – dieses Ich – ist niemals das ausführende Organ der Persönlichkeit, nimmt aber alle Aktivitäten des Körpers für sich in Anspruch und macht sich damit bedeutend. Man kann das sehr schön im normalen Leben bei allen Aussprachen beobachten. Am besten sagte es wohl Ludwig der XIV. von Frankreich: „L‘état c‘est moi!“. Man vergleiche damit die vornehme Artikulation von Descartes: „Ich denke, also bin Ich!“ Ganz deutlich wird es in den 10 Geboten zum Ausdruck gebracht, die Moses von JHWE erhalten haben soll: „ICH bin der Herr, Dein Gott, Du sollst keine anderen Götter haben neben mir!“

Zur Vereinfachung der nachfolgenden Besprechung wollen wir diesen Atemfeldbewohnern aus mentalen und astralen Kräften eine Bezeichnung geben, die einem Buch von Gustav Meyring entnommen ist: «Golem». So können wir jetzt sagen, dass das Atemfeld unbewusst zahlreiche kleinere und größere Golems beherbergt, die unter anderem alle dort zirkulierenden Kräfte mit ihrer Grundschwingung in Übereinstimmung bringen, bevor sie vom körperlichen Menschen eingeatmet werden. Der Mensch reproduziert und ernährt mit seinen Gedanken, Gefühlen und Taten seine Golems und erschafft stets auch völlig neue, die zu seinem bereits existenten Pantheon passen. Dabei ist der Hauptgolem, die Naturseele, sein Ego, der größte und absolut dominante Faktor, der Metaprogrammierer. Er bestimmt die prinzipielle Polarität aller Gefühle und Gedanken sowie seine Ausrichtung z.B. auf Tierliebe und Natur, Humanität, Moralität und Mitgefühl, Sozialität und Geselligkeit, auf Politik und Machtstreben etc. Sie bestimmt seinen Platz im Dasein, reguliert sein Werden und auch seine Vergehen gegen die gesellschaftlichen Normen. Diesen Hauptgolem im Atemfeld eines jeden Menschen kann man als Naturseele bezeichnen, denn sie ist im Wechselspiel zwischen dem aurischen Wesen, dem morphogenetischen Programm der stofflichen Eltern, dem morphischen Feld in der Astralis und den mentalen Einsichten des Menschen von Kindesbeinen an, entstanden.

Zu Beginn des Lebens war diese Seele die das Leben sichernde Instanz, zuständig für die Belebung des Wesens einerseits und auch für alle regulativen Wechselwirkungen im Mikrokosmos. Für seine irdische Existenz müssen alle Kraftfelder durch eine innewohnende Dynamik zentriert zusammengehalten und durch spezielle Kraftimpulse belebt, für das aktuelle Geschehen selbsterhaltend dynamisiert werden. Zwischen diesen funktionalen morphischen Feldern strömen unzählige Informationen hin und her. Darüber hinaus findet eine beständige Kommunikation mit den resonanten transpersonalen Feldern des Jenseits statt. Die permanente Interdependenz mit den das All erfüllenden unstofflichen elektromagnetischen Kraftfeldern wird bei den meisten Erläuterungen oftmals übersehen. Der Mikrokosmos ist realistisch betrachtet ein Stoffwechselorgan, wobei der Begriff „Stoff“ hier für Verwirrung sorgt, denn es geht im ganzen Kosmos weniger um die materielle Seite unserer Natur, sondern vor allem um eine beständige Kommunikation von Kräften und Informationen in einem alles umspannenden siebenfachen Kraftfeld des Kosmos. Dabei spielt allerdings die stoffliche Person eine nicht ganz unerhebliche Rolle. Der Mensch sollte es eigentlich aus eigener Erfahrung wissen. Er ist vor allem auch ein Betrachtungsorgan, das seine Wahrnehmungen bewusst realisiert und mit seinem ICH die zu ihm durchdringenden Impulse aus der Monade nach den Kriterien der interkosmischen Evolution bewertet.

Wer sich in seiner Weltanschauung mit dieser Megastruktur des Menschen vertraut machen kann, wird auch die Frage nach der Qualität der Seele beantworten können. Die Natur-Seele kann als eine Zusammenfügung von feinstofflichen Kräften, Mentalis und Astralis gesehen werden, die im Atemfeld des Mikrokosmos alle Aktivitäten des Menschen unbewusst beeinflusst. Der Mensch glaubt, seine Handlungen aktiv selbst ausgeführt zu haben. Wer sagt: Ich habe diese Idee gehabt. oder Ich habe die Schlacht geschlagen. oder Ich habe die Natur gerettet, ist seinem «inneren Golem» aufgesessen, denn die von seiner Naturseele angespornten Kräfte haben den Menschen handeln lassen.
Fassen wir die weiteren Vermögen der Seele noch einmal zusammen.
Erstens: die Seele hat Bewusstsein und sie kann denken. Die Seele bewirkt Kommunikation und Information, allerdings in und mit allen Aspekten aus den morphischen Feldern des Mikrokosmos und auch darüber hinaus, mit allen kosmischen Feldern des Jenseits.
Zweitens: Die Seele ist eine komplexe Vernetzung vielfältiger Informationen aus allen Strukturen des mikrokosmischen Wesens. Wie ein Baum hat sie überall ihre Wurzeln und streckt in alle Richtungen ihre Äste, die über einen starken egoistischen Stamm mit den Wurzeln verbunden sind.
Im Laufe des Lebens werden diese Strukturen der Naturseele immer kräftiger und zu unüberwindlichen morphodynamischen Faktoren, die nachhaltig das Denken und Beurteilen des Menschen bestimmen.

Der «Golem» Seele bestimmt vor allem die Aufmerksamkeit und Ausrichtung der agierenden Person. Sie bestimmt, wohin sich der Mensch ausrichtet, entweder auf die materielle Seite des irdischen Lebens – das wäre die Seele, die ‘sündigt‘ (dies ist gewiss ein falscher Begriff; denn die Naturseele bemüht sich um eine gute materielle Ausstattung des Körpers) – oder er lenkt sein Begehren nach den holistischen Impulsen der Monade – das entspräche der ewig seienden Seele. Das astrale Begehren muss nämlich die Selbsterhaltung in allen Kraftfeldern für den ganzen Mikrokosmos sichern, solange seine materielle Konzeption noch nicht voll ausgebildet ist. Werden die höheren Ansichten der Astralis und Mentalis aktiv, dann wird «die Seele» die permanente Evolution innerhalb der Schöpfung dynamisieren. In diesen Zusammenhang macht uns noch einmal der Ausspruch des Faust in Goethes Drama: „Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, Die eine will sich von der andern trennen; Die eine hält, in derber Liebeslust, sich an die Welt mit klammernden Organen; Die andere hebt gewaltsam sich vom Dust (= Staub) zu den Gefilden hoher Ahnen.“ auf ein besonderes Problem des Menschen aufmerksam.
Wenn man nach der Qualität der zweiten, der ewig seienden Seele fragt, sollte man sich kurzfristig mit der Art und der Struktur unseres natürlichen Lebensfeldes befassen. Allen Menschen ist die stoffliche Natur mit allen ihren materiellen Erscheinungen unseres Planeten Erde völlig selbstverständlich. Weniger bekannt ist, dass alle materiellen Erscheinungen selbst elektromagnetische Kraftfelder sind und von unstofflichen Kräften durchdrungen sind, die das Dasein auf der Erde überhaupt erst ermöglichen.

Bedauerlicherweise hat sich in den Lebensfeldern unseres Kosmos eine «gewisse Unheiligkeit» entwickelt, die ähnlich den Vorgängen im Atemfeld des Mikrokosmos aus mentalen und emotionalen Schöpfungen der ganzen Menschheit besteht. Im Jenseits tummeln sich also neben den Wesen und Kräften, die diese irdische Natur erhalten und ordnen, auch Wesen und Entitäten (Äonen), die aus den Wünschen und Begehren aller Menschen nach einem paradiesischen Dasein auf Erden entstanden sind und auch noch immer entstehen. Zu allem Überfluss sind die ätherischen, astralen und mentalen Felder des Jenseits auch die Gebiete, in denen sich die Mikrokosmen der Verstorbenen langsam auflösen. Es ist jetzt hier nicht der Platz, all die verwickelten Entwicklungen der jenseitigen Sphären im Einzelnen zu erläutern. Beschränken wir uns auf den Fakt, dass ähnlich den Golems im Atemfeld des Mikrokosmos sich im Jenseits gewaltige Äonen (Holokumulies) oder Asuras aus den Halbwahrheiten und globalen Aktivitäten entwickeln, die neben allen egozentrischen Bestrebungen nach Macht, Ruhm und Reichtum auch mit all den Begierden nach Erleuchtung und ewigem Leben für das selbstsüchtige Ego geladen sind. «Diese Fürsten und Gewaltigen unter dem Himmel», wie sie von Paulus im NT genannt werden, spiegeln den verlangenden Menschen vor, dass ihre Natur-Seele dermaleinst heilig in den seligen Bereichen eines paradiesischen Himmels ewig leben wird. Für diesen Betrug machen diese Entitäten oder Götter oder Devas im Jenseits alles, damit ihre Selbsterhaltung für ewig gesichert ist, denn sie wurden über Millionen von Jahren von selbstsüchtigen Menschen hervorgebracht.

Allerdings müssen alle Mikrokosmen, die auf diese Vortäuschung falscher Tatsachen hereinfallen, dermaleinst erneut ihre Erfahrungen als sterblicher Erdenbürger vervollkommnen. Es ist die Regel, dass alle stoffliche Menschen ihre materielle Seite des Lebens erfüllen. Erst wenn die materielle Ansicht des Mikrokosmos vollständig wurde, kann eine Entfaltung der höheren Lebensfelder ungestört von statten gehen. Die Möglichkeit, dass sich ein unvollendeter Mikrokosmos eine neue Seele zur Geburt bringt, ist in der Evolution ausgeschlossen. Dass der Mensch mit seinem methodischen Streben den Himmel dermaleinst betreten kann, was Weise aus den großen ursprünglichen Religionen beschreiben, ist nur eine Etappe der Menschheit bei der Entwicklung zu einem vollkommenen Mikrokosmos. Der Glaube, dass jenen die Gnade geschenkt wird, einmal eine neue Seele zu bekommen, die sich wahrhaftig im Garten Eden oder im Paradies ewig aufhalten kann, verbindet den Strebenden mit einer mentalen Enklave im Devachan, in einem mentalen Feld des Jenseits.

Kann sich der Mensch von den Selbsterhöhungen innerhalb des irdischen materiellen Kreislaufes lösen, weil sein Mikrokosmos in der Astralis und in der Mentalis neue Aspekte aktivieren konnte, wird die Person sich intensiv der weiteren Evolution des Kosmos weihen. Es entsteht von selbst dieses Begehren nach einer permanenten Weiterentfaltung und wie selbstverständlich eine mentale Neutralität gegenüber allen materiellen Belangen. Die Sehnsucht nach einer holistischen Lebenswelt wird zu einem uneingeschränkten Mitwirken bei der interkosmischen Umwälzung in der Evolution der Erde. Die Stimme der Monade lenkt immer deutlicher das Wesen Mensch bei seiner Arbeit. Diese innere Stimme, die im Herzen das Fühlen und Begehren stimuliert, die im Verstand stets deutlicher das Denken beeinflusst, die im Plexus Sakralis das rechte Handeln bestimmt, kann als ein neuer mental-astraler Golem im mikrokosmischen Atemfeld erkannt werden. Zusätzlich werden Informationen aus den morphischen Feldern der Lipika an die Oberfläche kommen, mit denen die Erinnerung vom ursprünglichen Auftrag des Menschen in das Erkennen des Kandidaten klingt. So entwickelt sich in diesem Wechselspiel zwischen mentalem Erfassen, aurischer Sphäre und den monadischen Berührungen, eine Art neuer «Beseelung.»

Diese innereigene Dynamik, begleitet von einer neuen Einsicht in die wahren Absichten des kosmischen Lebens, wird die weiter entwickelten Menschen zu einer Lebenshaltung führen, mit der den noch nicht entwickelten Mikrokosmen geholfen wird, selbst die vor ihnen liegenden Prozesse der Entfaltung zu fördern. Das alte selbstsüchtige Denken verliert prozessmäßig an Kraft, weil sich der Mensch bewusst seinem neuen Lebensziel zuwendet, und unter dem Einfluss seiner Monade sich völlig dem realen Auftrag der interkosmischen Evolution zuwendet. Diese Transfiguration wirkt sich vor allem in den Feldbereichen der Astralis und Mentalis aus, wo in einem mehrstufigen Prozess neue Aspekte entwickelt werden, die bislang noch nicht vom Menschen erfasst werden konnten. Jetzt kann das neu erwachende Erfassen sprechen, wie Johannes: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde.“

Hier die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
1. Man kann die Seele als das unstoffliche Ego bezeichnen, es ist ein Golem aus astralen und mentalen Kräften im Atemfeld des Mikrokosmos. Viele Theorien deuten auf ihre Weise und in ihrer Sprache ähnliche Dimensionen an. Der Begriff «Seele» wird meistens für einen nicht genau definierten Aspekt in den unbewussten Sphären der Persönlichkeit verwendet. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass von diesem Anteil des Mikrokosmos ein dynamisches Prinzip ausgeht, eine Art Gewissen oder moralische Instanz, die das Denken, das Begehren und das Handeln des Menschen unbewusst prägt.
2. Die Dynamik der mikrokosmischen Verbindung aus den morphischen Feldern der drei Lebensfelder Äther, Astralis und Mentalis bestimmt in allen Wesen die Individualität.
3. Die Grundvibration dieses «EGO» bewirkt vor allem die Ausrichtung bei allen Wahrnehmungs- und Denkvorgängen, die Art wie Erinnerungen aufgerufen, Bedeutungen, Wertungen und Beurteilungen vorgenommen werden.
4. Die Grundvibration dieses «EGO» bestimmt auch den Charakter, den magnetischen Vibrationsschlüssel des Mikrokosmos, und dominiert somit den gesamten Stoffwechsel der Kraftfelder für die Selbsterhaltung und die Evolution in der Schöpfung.
5. Eine sündige Seele als solche gibt es nicht. Der Erfahrungsweg in dieser materiellen Natur ist für jeden Mikrokosmos erforderlich, um die Entwicklung eines intelligenten Verstandes zu schaffen, der sich selbst und sein Umfeld mit allen transpersonalen Lebensfeldern erkennt. Mit ihm kann der Mensch lernen, den Impulsen seiner Monade zu folgen.
6. Ein solcher Mensch wird mit den zahllosen Erfahrungen reifer, die er mit seinem heranwachsenden Mikrokosmos machen darf, um dem weiteren Werden für die Entfaltung aller Kräfte im Wesen Erde den Weg zu ebnen.
7. Wer von einer «göttlichen oder Geist-Seele“ in seinem Modell sprechen möchte, wird diese in der Kommunikation der Monade mit dem Mikrokosmos finden. Diese bewirkt zunächst einen «Golem» im Atemfeld, der  sich im Mikrokosmos der weiteren Entwicklung des Ätherfeldes, der Astralis und der Mentalis widmet. Dass damit erhebliche Veränderungen im Denken, Erfassen, Bewerten und auch in der Physis des Menschen verbunden sind, wird jedem intelligenten Menschen verständlich sein.

Mit diesen Definitionen werden einige offene Fragen nach dem seelischen Sein beantwortet, die mit den bestehenden Thesen durchaus verträglich sind. Die Seele als dominanter «Kraftstern» aus Astralis und Mentalis bestimmt als Triebfeder durch Begehren, Aufmerksamkeit, also Ausrichtung, das Ziel des Mikrokosmos: Selbsterhaltung zur Selbstentfaltung in der alles umfassenden schöpferischen Evolution. Dafür regelt im irdischen Lebensfeld zunächst ein «EGO» (=Naturseele) den Stoffwechsel und bewirkt die Kommunikation mit allen unstofflichen Kraftfeldern im Rahmen der isomorphen Resonanz, bis aus allem Leiden und Erleiden in der Materie die Erfahrung aufsteigt, dass das Dasein ein höheres Ziel hat. Dadurch wird der Weg zu den höheren Sphären auf der Spirale der Evolution gebahnt.

Danach wird sich unter dem Einfluss der Monade im Mikrokosmos ein neues Begehren und Bedenken entfalten. So entflammt dieser nun auf die Evolution ausgerichtete Mikrokosmos auch seine Dienstbarkeit in der auf die höchste Ideation ausgerichteten Evolution des Kosmos. Dabei wäre zu erwähnen, dass das mikrokosmische Sein zu allen Zeiten ein Teil seiner Monade ist, die immer mit dem universalen All-Bewusstsein verbunden ist, das sich im kosmischen und im solaren Feld der Schöpfung manifestiert. Im Rahmen dieser interkosmischen Evolution wird das Denken und Erfassen eines jeden Mikrokosmos einmal soweit mit den kosmischen und makrokosmischen Entwicklungen vereint sein, dass er sie, im Vergleich seinen heutigen Verhältnisse als einen paradiesischen Himmel bezeichnen würde. Bis dahin müssen allerdings noch einige Inkarnationen erfolgreich verlaufen.

Zurück zur Übersicht Gedanken-Schätze