3.0 Räumliche Wahrnehmungskriterien

Wir sind ständig von Raum, Zeit und Bewegung umgeben. Im Raum sehen wir Gegenstände, in und mit denen wir uns handelnd auseinander setzen. Während der frühen Kindheit wird spielerisch gelernt, sie zu lokalisieren, in welcher Entfernung sie sich von einem und von anderen Gegenständen befinden. Jeder hat im Laufe der Adoleszenz gelernt, auch Geschwindigkeiten zu schätzen. Dieses Koordinatensystem der räumlichen Orientierung besteht im visuellen Bereich der Wahrnehmung aus den Faktoren Größe, Form und Farbe sowie Helligkeit und Unschärfe/Schärfe der Gegenstände. Hinzutreten können dann noch Faktoren aus anderen sinnesorganisch zu erfassenden Reizstrukturen. Dazu gehört vor allem die Akustik.

Die Befähigung, zu einer wirksamen Wahrnehmung von Sensationen und/oder Gegenständen in Bewegung, Zeit, Raum zu gelangen, ist dermaßen komplex und hochsensibel, dass sogar heute noch Großcomputer an die Grenze ihrer Möglichkeiten geführt werden, sollten sie die menschliche Leistung der sinnesorganischen Wahrnehmungsorganisation nachstellen wollen.

Zunächst werden die Sinnesreize rein physiologisch aufgenommen und nervlich in den Hinterhauptlappen des Großhirns geleitet. Man sagt, dass dann im Gehirn die sinnlichen Impulse nach Wichtigkeit und Bedeutung für den Selbsterhalt bzw. aktuellem Interesse sortiert (Gruppierungstendenzen etc.) werden. Die sortierten Informationen steuern sofort die weitere Aufnahme und Bewertung neuer Sinnesreize. Die einzelnen Informationen werden miteinander verknüpft, gleichzeitig mit vorhandenen Absichten, Erfahrungen bzw. Vorstellungen verglichen, danach noch einmal sortiert und erneut korrigiert. Erst dann erfolgt die Weiterleitung der selektierten und bewerteten Informationsfolge an das Denkvermögen. Das bedeutet, dem Tagesbewusstsein wird demnach nur das vermittelt, was angstfrei zu seiner augenblicklichen Begehrens- bzw. Interessenlage gehört und was für die aktuelle Selbsterhaltung erforderlich ist.

Dies ist natürlich nur eine Skizze dessen, was die menschliche Wahrnehmungsorganisation in Bruchteilen von Sekunden teils unbewusst, teils willentlich vollbringt, denn die psychischen Selektionsfaktoren der Selbsterhaltung sind labyrintisch und stark individualisiert. Genauere Darstellungen dazu finden sich bei vielen bekannten Psychoanalytikern, wie z.B. Siegmund Freud, C.G. Jung, Alfred Adler und Erich Fromm u.a.


Sollte Dir ein Gedanke zu dem Text einfallen, dann schicke ihn mir bitte zu. ⇒ Vielen Dank.


3.1 Bewegungswahrnehmung

Es erscheint uns völlig selbstverständlich, dass wir eine Bewegung «sehen» können. Indem wir die räumliche Veränderung eines Objektes wahrnehmen, sehen wir eben die Bewegung. Dabei wird unterstellt, dass es sich bei der Wahrnehmung der Bewegung um die direkte Widerspiegelung einer tatsächlichen Bewegung handelt. Dies muss jedoch nicht immer unbedingt der Fall sein.
Es ist jedem Menschen gelegentlich begegnet, dass er etwas «in Bewegung» gesehen hat, das sich in Wirklichkeit nicht bewegte oder dass er eine Bewegung nicht wahrgenommen hat, obwohl sich der Gegenstand bewegte.

Dazu seien im Folgenden verschiedene Erscheinungen dargestellt.

3.1.1 Induzierte Bewegung

Beim Betrachten des Mondes am leicht mit Wolken bedecktem Himmel stellt man immer wieder fest, dass sich der Mond scheinbar hinter den Wolken bewegt.

Tatsächlich, und das weiß jeder, ist es aber umgekehrt. Obwohl einem der Verstand ganz klar sagt, die Wolken bewegen sich und der Mond dreht in Ruhe seine große Bahn um die Erde, sieht man, wie der Mond mit einer deutlich erfassbaren Geschwindigkeit hinter den Wolken dahin zieht.
Die menschliche Wahrnehmungsorganisation verändert den objektiven Tatbestand gegen besseres Wissen. In diesem Fall «induziert» das bewegte Objekt eine Scheinbewegung bei dem anderen Gegenstand. Zur Erklärung können die Erfahrungen aus dem Kapitel 2.3.2 hinzugezogen werden.

Wenn über den Vorgang (Mond und Wolken) lediglich bekannt ist, dass sich zwei Gegenstände relativ zueinander bewegen, so ist natürlich die Situation für den Beobachter mehrdeutig. Ihm fehlt ein Bezugspunkt, um die objektiven Tatsachen wahrzunehmen. Gibt es diesen Bezugspunkt nicht, so kann die Wahrnehmungsorganisation entscheiden, welche Alternative gesehen wird. Diese Entscheidung hängt unter anderem von den Faktoren Figur – Grund, Teil – Ganzes, und dem Bezugssystem ab, die in den vorhergehenden Kapiteln bereits besprochen wurden. Die folgende Abbildung zeigt die Versuchsergebnisse von einer Untersuchung des Phänomens der induzierten Bewegung.

In der Versuchsanordnung sind ein weißes Rechteck (in einer Black-Box) und ein Punkt in dem Rechteck beweglich angeordnet. Es werden nacheinander verschiedene Bewegungen vorgenommen. Das Rechteck steht still und der Punkt bewegt sich langsam nach rechts.

1. Der Punkt bleibt stehen und das Rechteck wird langsam nach links verschoben.
2. Das Rechteck wird langsam nach links bewegt, der Punkt aber gleichzeitig nach rechts.

Interessanterweise sieht der Beobachter alle drei Bewegungsabläufe gleich, obwohl sie sich objektiv gesehen deutlich voneinander unterscheiden. In jedem Falle wird gesehen, dass sich der Punkt nach rechts innerhalb des ruhenden Rechteckes bewegt.

Um die Faktoren auszumachen, die einen gegebenen Reizgegenstand vor einem anderen als faktischen Bezugsrahmen begünstigen, sind weitere Versuche durchgeführt worden. Es haben sich dabei folgende Ergebnisse herausgeschält:

Einem gegebenen Objekt wird Bewegung mit größerer Wahrscheinlichkeit dann zugeordnet, wenn es

1. kleiner ist als das zweite (theoretisch infrage kommende) Objekt
2. stärker umgrenzt oder eingeschlossen ist
3. stärker Figurdisposition besitzt und
4. fixiert wird (Aufmerksamkeit)

Diese Faktoren kommen nun sicherlich bereits bekannt vor.
Der Punkt 1. ist nahezu identisch mit der Entscheidung, ob wir Figur oder Grund sehen. Das selbe gilt auch für den Punkt 2. Die Bedeutung der Reizobjekte für den Wahrnehmenden spielt mit Sicherheit eine mitentscheidende Rolle bei induzierten Bewegungen.

Weitere Versuche haben gezeigt, dass die Voreinstellung des Beobachters von zwei einander ausschließenden Interpretationen einer mehrdeutigen Bewegung diejenige auswählt, die der Voreinstellung am besten entspricht.

Die genannten Versuche sind künstlich geschaffene Reizsituationen. In unserem normalen Leben nehmen wir meistens Situationen mit mehr als nur zwei Komponenten wahr, und jeder zusätzliche Teil kann anderen Teilen als Bezugsrahmen dienen. Dabei kann es zu verschiedenartigen Wechselwirkungen zwischen Figur und Bezugssystem kommen.

Wenn die Rahmenbedingungen so sind, dass das als bewegt gesehene Objekt sich tatsächlich bewegt, so sprechen wir vom echten Bewegungssehen.
Sind die Rahmenbedingungen jedoch so, dass ein objektiv gesehen stationäres Objekt bewegt gesehen wird, so sprechen wir von Scheinbewegung. Wirkliche oder echte Bewegung wird gleichermaßen deswegen wahrgenommen, weil der betreffende Gegenstand sich relativ zu einem übergreifenden Rahmen oder Bezugssystem räumlich verschiebt. (A. Einstein)

3.1.2 Scheinbewegung

Beim Betrachten eines Filmes im Kino, Internet, DVD oder Fernsehen erscheint es selbstverständlich, dass sich z.B. die Menschen kontinuierlich bewegen. Dennoch erfolgt keine kontinuierliche Verschiebung der Formen zueinander. Stattdessen besteht der Film aus einer sukzessiven Abfolge von Bildern, deren jedes geringfügig von den voran gegangenen abweicht. Beim Abspielen des Films folgen 24 (oder 25) Bilder pro Sekunde. Und das Auge zieht die Eindrücke der schnell aufeinander folgenden einzelnen Bilder zu einer Bewegungsabfolge zusammen.

Auch diese Art zeitlicher Zusammenfassung wird Scheinbewegung genannt.
Dass es sich dabei um eine Scheinbewegung handelt, wird bei älteren Filmen deutlich, wenn z.B. ein Auto mit Speichenrädern in schneller Fahrt gezeigt wird. Während wir das Auto deutlich vorwärts fahren sehen, bewegen sich die Speichen der Räder ungewohnt gegenläufig. Ein einfacher Versuch macht dieses Phänomen besonders deutlich.

Zur nebenstehenden Abbildung:
Zwei kleine Glühbirnen sind in ca. 10 cm Abstand montiert. Werden die beiden Glühbirnen wechselnd in einem zeitlichen Abstand von 1 bis 2 Sekunden ein- und ausgeschaltet, so sieht der Beobachter eine einfache Aufeinanderfolge der zwei Lichter. Wird der Zeitintervall beständig verkürzt, so tritt bei einer bestimmten Schwelle eine überraschende Veränderung der Wahrnehmung ein. Das Licht scheint sich durch den zwischen den Birnchen liegenden Raum zu bewegen. Es wird also Licht an einem Ort «gesehen», an dem es objektiv nicht sein kann. Wird das Zeitintervall weiter verringert, so verschwindet der Bewegungseindruck. Dann werden beide Glühbirnen als gleichzeitig brennend wahrgenommen.

Durch die rein quantitative Veränderung des Zeitabstandes zwischen dem Aufleuchten der rechten und der linken Glühbirne werden drei qualitativ verschiedene Wahrnehmungen gemacht:

1. Sukzession (Aufeinanderfolge)
2. Bewegung
3. Gleichzeitigkeit

Bei diesem Experiment wurde mittels einer Spezialkamera festgehalten, dass mögliche Augenbewegungen nicht zur Erklärung der Scheinbewegung heran gezogen werden können. (A. Korte Kinematoskopische Untersuchungen, 1915, Zeitschrift für Psychologie. 72- 194-296).

A. Korte ermittelte mit diesen Versuchen drei Bestimmungsgrößen für diesen Effekt:

1. Je größer der räumliche Abstand zwischen den Reizorten,
desto größer muss auch
die Reizintensität (bei konstantem Zeitintervall)
oder desto größer muss das
Zeitintervall sein (bei konstanter Intensität).
2. Je größer die Intensität, desto größer muss der räumliche Abstand
oder desto
kleiner muss das Zeitintervall sein.
3. Je größer das Zeitintervall, desto größer muss der räumliche Abstand
oder desto
geringer muss die Reizintensität sein.

Für die Richtung der Scheinbewegungen spielen die bereits besprochenen Gruppierungstendenzen eine wesentliche Rolle.

3.1.3 Nachbewegung

Wenn man auf einer Fahrt mit der Eisenbahn für längere Zeit die vorüber fliegende Landschaft betrachtet hat, so wird der Betrachter beim Anhalten das Zuges sehen, wie sich die Landschaft langsam vorwärts bewegt.

Diese Täuschung kann so zwingend sein, dass der Reisende glauben kann, der Zug bewege sich tatsächlich langsam rückwärts. Ein kleiner Versuch macht diese Erscheinung noch deutlicher:

Wenn man die Spirale (nach Exner) eine Zeitlang im Uhrzeigersinn rotieren lässt, und sie intensiv während der ganzen Zeit beobachtet, dann scheint sich die Spirale beim Anhalten auszudehnen. Wird die Spirale entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht und dann angehalten, scheint sich die Spirale zusammen zuziehen.

Diese Phänomene der Wahrnehmung werden unter dem Begriff «Nachbewegung» zusammengefasst.

 

3.1.4 Autokinetische Bewegung

Folgende Situation veranschaulicht sehr deutlich den Effekt der autokinetischen Bewegung. In einem völlig abgedunkelten Raum hängt eine einzige Glühbirne. Sie ist der einzige Lichtpunkt im Raum. Bei längerer Betrachtung verändert sich die Wahrnehmung. Der Lichtpunkt fängt an, sich zu bewegen, in unterschiedliche Richtungen und mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Wird die Beobachtungsdauer ausgedehnt, so kann der Lichtpunkt weit ausgreifende Kurven beschreiben oder auch sprungartig in diese oder jene Richtung schnellen. Verfolgt der Beobachter mit dem Zeigefinger die Ortsveränderungen des Lichtes, so kann er beim Einschalten der normalen Raumbeleuchtung überraschende Abweichungen vom tatsächlichen Ort der Glühbirne feststellen. Auch wenn dieses Phänomen bekannt ist, tritt die autokinetische Bewegung auf.

Dabei wird wieder deutlich: fehlt dem Betrachter ein Bezugspunkt, so kann er sich nicht orientieren. Seine Wahrnehmungsorganisation «führt ihn in die Irre». Sobald in den genannten Versuch jedoch Bezugspunkte eingeführt werden, verringert sich die Erscheinung bis zur völligen Auslöschung.

Diese Erscheinung ist von wesentlicher praktischer Bedeutung für die Steuerung von Fahr- oder Flugzeugen bei Nacht oder bei schlechter Sicht.

Eine ausreichende Erklärung für die autokinetische Bewegung ist mir nicht bekannt. Versuche haben ergeben, dass die visuelle Wahrnehmung von Muskel- bzw. kinästhetischen Empfindungen mit beeinflusst wird. Ein besonderer Faktor scheint auch zu sein, dass die Empfindlichkeit der Zäpfchen in der Retina des Auges auch von der Bewegung abhängig ist. Bei jeder Fixation eines Objektes wird willentlich der Reiz immer nur auf eine Stelle der Retina projiziert, so dass das Auge sozusagen als Schutzmechanismus sich selbst minimal bewegt, damit andere Zellen der Netzhaut getroffen werden.

Nicht auszuschließen ist, dass persönliche Einstellungen und andere qualitative Aspekt mitwirken, die offenbar aus der Persönlichkeitsstruktur des Beobachters resultieren. Weiteres dazu im zweiten Teil der Wahrnehmungslehre.

Abbildung nach einem Motiv von Bridget Riley, Current, 1964

 

3.1 Zusammenfassung Bewegungswahrnehmung

  1. Echtes Bewegungssehen
    Wir sprechen vom echten Bewegungssehen, wenn das bewegt gesehen Objekt sich tatsächlich bewegt.
  2. Induzierte Bewegung
    Wir sprechen von einer induzierten Bewegung, wenn sich zwei Objekte so gegeneinander bewegen, dass der Eindruck entsteht, das stationäre Objekt bewege sich an Stelle des bewegten Objektes (Mond – Wolken).
  3. Scheinbewegung
    Wir sprechen von Scheinbewegung, wenn ein überzeugender Bewegungseindruck entsteht ohne jede objektive Bewegung. Wenn z.B. stationäre Reize zeitlich aufeinander folgen. (Film, Fernsehen, Internet)
  4. Nachbewegung
    Nachbewegung ist eine Form der Bewegungstäuschung. Dabei wird nach längerer Beobachtung einer Bewegung eine Umkehrung der vorangegangenen Bewegung wahrgenommen (ähnlich dem Nachbild).
  5. Autokinetische Bewegung
    Die autokinetische Bewegung wird wahrgenommen, wenn der Beobachter für längere Zeit ein einzelnes Reizmuster ohne Bezugspunkte innerhalb seines Gesichtsfeldes fixiert. Es gibt besondere grafische Konstruktionen mit hohem Sukzessivkontrast, die in dem Betrachter den Eindruck der Bewegung vermitteln.

 

 

3.2 Visuelle Tiefenwahrnehmung

Die Wahrnehmung der Räumlichkeit versteht sich eigentlich von selbst. Sind wir doch selbst als Körper eine räumliche Erscheinung, die sich nur dort aufhalten kann, wo ein Raum gegeben ist. Die Vorstellung, nur zweidimensional zu erleben, ist dem Menschen unmöglich. Obwohl unsere Netzhaut (Retina) im Auge als zweidimensionale Fläche angesehen werden kann, und daher unsere visuelle Erfahrung eigentlich ebenso zweidimensionaler Natur sein müsste, wird die uns umgebende Umwelt immer dreidimensional räumlich gesehen (auch im Traum).

Ein Beispiel haben wir im Kapitel 2.1 kennengelernt. Denken wir noch einmal an den Beobachter vor der beleuchteten Halbkugel. Selbst als die Beleuchtung intensiviert wurde, sah der Beobachter nur ein homogenes Feld, das er jedoch in einem gewissen Abstand von sich wahrnahm. Man könnte nun meinen, dass die räumliche Wahrnehmung davon abhängig ist, dass wir mit zwei Augen sehen. Genauso, wie wir mit nur einem Ohr eine Schallquelle im Raum nicht lokalisieren können. Dies ist nicht der Fall. Auch der Einäugige nimmt mit nur einem Auge räumlich wahr. Das ist von der Natur weise eingerichtet, sozusagen mit hohem Sicherheitsfaktor.

Die räumliche Wahrnehmungsorganisation wird demnach von monokularen Tiefenkriterien und von binokularen Tiefenkriterien bestimmt.

3.2.1 Monokulare Tiefenkriterien

Zunächst ergeben sich eindeutige Hinweise für die Räumlichkeit aus der wahrgenommenen Reizsituation. Aus eigener Anschauung kann man eine Reihe von Kriterien nennen, die vom Betrachter nicht bewusst angewendet werden, sich vielmehr automatisch in den dem Auge nachgeschalteten Nerven abspulen. Gerade dadurch werden eine Reihe von Täuschungen begünstigt.

1. Interposition
Ein Objekt, das einen anderen Gegenstand teilweise verdeckt, wird als das nähere angesehen. Das Voreinander bzw. Hintereinander von Dingen definiert selbst für den einäugigen Seher die Beziehungen der Objekte in der Tiefe. Dabei entscheiden primär die gegenseitigen Überschneidungen der Gegenstände. Das vordere Objekt verdeckt Teile des dahinter geschachtelten. Meistens gesellen sich weitere Kriterien hinzu, wie relative Größe, relative Höhe und Tiefenschärfe.

2. Relative Größe
Der größere von zwei Gegenständen wird unter sonst gleichen Bedingungen als der nähere angesehen. Hier ein massives Beispiel vom Teïde in Teneriffa. Der als «Gottesfinger» benannte Monolith im Teïde-Krater ist natürlich wesentlich kleiner als der Vulkanberg, und wirkt dennoch sehr groß, weil er im Vordergrund steht.

3. Relative Höhe
Ein Gegenstand, der im Verhältnis zum anderen in bezug zum subjektiven Horizont tiefer steht, wird als näher gesehen. In der Abbildung sind die Gläser alle gleich groß, und dennoch erscheinen die höher stehenden – in bezug zur hinteren Tischkante – kleiner. Das ist eine Variation von Perspektive. Das Bild der Gläser auf einem gedeckten Tisch zeigt noch ein weiteres monokulares Tiefenkriterium:


4. Relative Deutlichkeit
Je klarer und detaillierter der Gegenstand, desto näher scheint er zu sein.
Je weniger Struktur bzw. Licht-Schattenwirkungen in den Oberflächen, desto weiter entfernt erscheint das Objekt. Das kann sich unter Umständen auch genau umkehren, wenn die vorderen Objekte unscharf erscheinen und erst die fokussierten Gegenstände in der Mitte des Bildes in relativer Schärfe gesehen werden.

5. Perspektive
Je stärker die Konvergenz (zusammenlaufend) der Fluchtlinien, desto mehr entsteht der Eindruck großer Entfernung. Die Perspektive war lange Zeit für Künstler ein echtes Problem, das in der Romantik erstaunliche Abwandlungen erfuhr. Das Auge produziert eine andere Perspektive als der mechanische Fotoapparat, weil es beweglich z.B. durch die Tiefe wandert und verschiedene Blickwinkel abtastet, die jedes mal eine Variation der perspektivischen Ansicht produziert, die als Gesamteindruck an das Denken und Beurteilen weiter gereicht wird.

6. Licht und Schatten
Bestimmte Anordnungen von Licht und Schatten begünstigen den Tiefeneindruck, insbesondere wenn der Schatten eines im Vordergrund stehenden Gegenstandes, ein Baum oder ein Haus, auf die dahinter stehenden Objekte fällt. Die Säulen im Löwenhof der Alhambra in Südspanien werfen im Gegenlicht ihren Schatten auf den Boden. Aber auch die Murquanas der Gewölbe werden erst wirklich durch die feinen Helligkeitsunterschiede von Licht und Schatten in ihrer bezaubernden Grazilität sichtbar.

7. Akkomodation
Wenn das Auge einen Gegenstand fixiert, so bündelt die Linse die vom Gegenstand ausgehenden Lichtstrahlen so, dass das Abbild auf der Netzhaut am klarsten, also scharf ist. Dieser muskuläre und unwillkürlich ablaufende Vorgang wird Akkomodation (Anpassung, Angleichung) genannt. Soll z.B. ein entfernt stehender Baum betrachtet werden, so muss die Linse des Auges abgeflacht werden.
Um einen nahe gelegenen Gegenstand deutlich zu sehen, muss die Linse stärker gekrümmt werden. Die Linseneinstellung ist also abhängig von der Entfernung des Objektes vom Auge.

Die kinästhetischen (Kinästhesie = Muskelempfindung bei Kontraktion des Muskels) Empfindungen der verschiedenen Muskelspannungen geben zusätzliche Hinweise für den Abstand des Gegenstandes.

Als weiteres monokulares Tiefenkriterium gilt also auch die Akkomodation.

8. Bewegungsparallaxe
Die zeitliche Abfolge visueller Eindrücke spielt bei der Raumwahrnehmung ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Rolle, zum Beispiel durch Bewegungen des Kopfes. Diese Bewegungen verändern bei einer räumlichen Staffelung die auf die Netzhaut fallende Reizkonfiguration. Bei einer Kopfdrehung nach links werden die näher liegenden Gegenstände relativ nach rechts verschoben und die entfernter liegenden relativ nach links.

Diese relative Bewegung wird auch Bewegungsparallaxe (Vertauschung, Abweichung) genannt. Sie ist ebenso ein bedeutendes monokulares Tiefenkriterium.

 

3.2.2 Binokulare Tiefenkriterien

Unter gewöhnlichen Bedingungen schauen wir mit zwei Augen. In jedem Auge entsteht ein Netzhaut-Abbild, das sich geringfügig vom anderen unterscheidet, denn jedes Auge sieht den Gegenstand unter einem etwas anderen Gesichtswinkel.
Ein wesentliches Kriterium beim binokularen Sehen ist:
Auf den Netzhäuten der Augen entstehen zwei Bilder der gleichen Situation, die sich aber in Details so unterscheiden, dass sie nie deckungsgleich (kongruent) sind. Dies wird bedingt durch den Abstand der Augen von einander, aber auch von der Verschiedenheit der Augen selbst.

Diese Abbilder nennt man disparate Netzhautabbilder (disparat – ungleich, unvereinbar).

Beim Sehen nimmt der Beobachter also zwei voneinander verschiedene Bilder wahr. Wie bereits beschrieben, besteht bei der Wahrnehmungsorganisation die Tendenz, wo immer möglich eine einheitliche und harmonische Gesamterfahrung zu machen. Darum werden die beiden Netzhaut-Abbilder in den nachfolgenden Nervensträngen überlagert und in der Großhirnrinde miteinander verschmolzen, wo sie zu einem bewusst erfahrenen 3-dimensionalen Bildeindruck werden.

In dem Versuch mit den zwei komplementären Farben Rot und Grün wurde festgestellt, dass es Bedingungen gibt, die eine solche Fusion nicht zulassen, wo sogar ein Wettstreit zwischen den bestehenden Netzhautreizen auftritt. Zwischen den beiden Extremen der absoluten Kongruenz (Deckungsgleichheit) oder der totalen Divergenz (Auseinandergehen) der Netzhaut-Abbilder gibt es einen kontinuierlichen Übergang. Auf jeden Fall bevorzugt die Wahrnehmung die Möglichkeit, die verschiedenen Reizeindrücke zu einem einheitlichen Gesamteindruck zusammen zu fügen.

Da wir mit zwei Augen grundsätzlich zwei abweichende Netzhautabbilder empfangen, muss der Wahrnehmungsmechanismus einen anderen Weg zur Vereinheitlichung des Eindrucks gehen. Dies ist die »Schaffung« der Räumlichkeit.

Stereoskop und Bilder auf einem Album aus 1949

Aus zwei gleichzeitig vorhandenen, jedoch geringfügig voneinander abweichenden Abbildern, die beide zweidimensionaler Natur sind, wird ein neuer einheitlicher Eindruck mit dreidimensionalem Charakter erzeugt.

Die von einem Gegenstand reflektierten «Lichtstrahlen» treffen in einem bestimmten Winkel in die Augen. Je näher das gesehene Objekt, desto größer ist dieser Winkel oder die Konvergenz (Zusammenlaufen).

Straße in der Linzer Altstadt

Ein einfaches Experiment macht dieses Phänomen sehr deutlich.
Halten Sie einen Bleistift in etwa 10 cm vor Ihre Augen und peilen Sie einen entfernteren Gegenstand an. Schließen Sie nun abwechselnd das rechte oder linke Auge. Der Bleistift macht im Verhältnis zu dem entfernteren Objekt erhebliche Sprünge. Wird der Abstand zwischen Bleistift und Augen vergrößert, so werden die «Sprünge» allmählich kleiner. Bei ca. 20 Meter Abstand sind die «Sprünge» praktisch gleich Null. Die reflektierten «Lichtstrahlen» verlaufen jetzt nahezu parallel. Dies ist u.a. ein Grund, warum die Dinge in der näheren Umgebung stets plastischer erscheinen als in weiter Ferne.

Diese Erfahrung der Konvergenz und auch die damit verbundenen Muskelempfindungen geben, wenn auch unbewusst, dem Beobachter zusätzliche Informationen über die Entfernung eines Gegenstandes.

 

3.3 Zusammenwirken der Tiefenkriterien

In den meisten Situationen werden verschiedene Faktoren gleichzeitig wahrgenommen, die eine Räumlichkeit vermitteln. Wenn diese zu einem einheitlichen Eindruck zusammengeführt werden können, haben wir das zwingendste Tiefenerlebnis. Es gibt aber auch Situationen, in denen sich einzelne Hinweisreize widersprechen oder nicht in Einklang gebracht werden können, z.B. in ungewöhnlichen Beleuchtungssituationen kann der Eindruck der Räumlichkeit geschwächt oder verändert werden.

Zu den visuellen Eindrücken vom Raum treten oft auch noch akustische und gefühlsmäßige Hinweise. Bei der Tiefenwahrnehmung werden diese Kriterien aber nicht nur einfach summiert. In einer unklaren räumlichen Situation kann das Auftreten eines einzelnen Reizes die ganze Situation klären. Unversehens findet man sich wieder zurecht. Dieser Vorgang kann durchaus sprunghaft sein.
Die meisten Wissenschaftler gehen davon aus, dass die wesentlichen Kriterien für die Grundstruktur der Sinnesorgane ihre endgültige Prägung im vorgeschichtlichen Zeitalter erfahren haben, als das Erfassen des raumzeitlichen Zusammenhangs der Umwelt für den Menschen die Grundvoraussetzung für sein Überleben war. Deswegen haben die Tiefenkriterien der visuellen Wahrnehmung wie die akustische Wahrnehmung eine tiefe aber unbewusste Beziehung zum Thema Angst. Wer schon einmal in einer Badeanstalt auf dem Sprungbrett eines 10 Meter-Turms gestanden hat, weiß, dass für den Menschen 10 Meter in die Tiefe wesentlich weiter ist als 10 Meter horizontal auf der Erde. So ist auch eine Spinne direkt über der Nase erheblich größer als ihre wirkliche Größe in einer sicheren Entfernung.

Die Wahrnehmungsorgane sind konditioniert vor allem als Warnanlagen für die Sicherheit des materiellen Körpers, damit der Mensch selbst in einer prinzipiell feindlichen Umwelt überleben kann, und er seine Angehörigen, seine Familie, seinen Clan und sein Volk schützen kann. Die Wahrnehmungsorganisation ist darum vor allem organisch so konstruiert und effektiv durchorganisiert, dass der physische Mensch schneller als sein Tagesbewusstsein es ermöglichen kann, zur Abwehr oder zur Flucht kommt

So zuckt z.B. die Augenwimper zusammen, wenn eine kleine Fliege durch den Fahrwind ins Auge getrieben wird, bevor der Sehende eine bewusste Reaktion auf den Mikro-Angriff erdenken könnte. Beim Kino-Sehen oder vor dem Fernseher wird als Reaktion auf die erschauten Ereignisse so viel Adrenalin ins Blut ausgeschüttet, damit der Mensch durch Flucht oder Aggression reagieren kann, obwohl er ganz genau weiß, dass ihn die Darstellungen körperlich nicht erreichen können. Leider muss er danach mit seinem ungenutzten, durch die Adrenalinausschüttung nun einmal ausgelößten Aggressionspotential, zum Ausgleich oder zur Entspannung irgend etwas unternehmen. Diese heftigen Auswirkungen werden auf wissenschaftlicher Ebene sehr kontrovers diskutiert.

Allgemein wird akzeptiert:
Die verschiedenen Kriterien oder Anhaltspunkte im Wahrnehmungsprozess werden vom Beobachter subjektiv bewertet und für sein Überleben gewichtet, so dass für ihn und seine ganz persönliche Situation ein „sinnvoll organisierter“ Raumeindruck zustande kommt, in dem er ohne Gefährdung von Leib und Leben sein Handeln durchführen kann.

Dieser Vorgang läuft meistens unbewusst ab und ist eingebettet in den automatisch-psychischen Zustand des Beobachters.

weiße Baumnymphe

3.3 Gegenstandswahrnehmung

Unter normalen Bedingungen erleben wir unsere Umwelt immer räumlich. Das heißt, wir sehen niemals «entleibte» Reize (z.B. Farben ohne Körper oder Form). Vielmehr ordnet die Wahrnehmungsgestaltung diesen einzelnen Reizen immer formale Erscheinungen, Objekte oder Gegenstände zu. Es gibt keine Farbe ohne eine Form und beides nicht ohne eine irgendwie geartete materielle Qualität, die zugleich Gegenstand – also lichtreflektierendes Objekt – ist.

Die irdische Offenbarung besteht im Raum, angefüllt mit zusammengesetzten Qualitäten, Gegenständen, Flüssigkeiten oder Gasen. «Es gibt keinen leeren Raum», wird bei Hermes gesagt. Der gewohnte Raum hat gleichzeitig immer die Qualität des «angefüllten Seins». Auch durch ein sogenanntes Vakuum, also einen luftleeren Raum dringen viele elektromagnetische Schwingungen, Licht, Sendefrequenzen oder kosmische Strahlungen hindurch, die das Luftvakuum mit ihren Vibrationen anfüllen. Auch wenn sie für die Sinnesorgane der meisten Menschen verborgen bleiben, könnten sie mit entsprechenden Messgeräten eindeutig nachgewiesen werden. Für einige Frequenzen reicht ein biederes Radio oder Fernsehgerät, Computer oder Smartphone aus. Und ohne GPS fährt heute kaum noch ein Autofahrer.

Kommen wir zur visuellen Wahrnehmung zurück: Jedes Bild setzt sich aus unterschiedlichen Anhäufungen von pigmentierter Farbe oder Tintenfarbe auf einer Fläche zusammen. Die Farberscheinung eines Regenbogens ist an Wassertropfen und Sonnenlicht gebunden, der blaue Himmel entsteht durch die Lichtabsorption in den Partikeln der Luftfeuchtigkeit und der Luftverschmutzung. Die Frage, was der Raum selbst ist und welche Qualität ihm zuzuordnen wäre, ist mit Sicherheit eine philosophischen Betrachtung wert.

Der Frage, warum wir unsere Umwelt immer räumlich erfahren und wie wir diese Räumlichkeit erfassen, wahrnehmen, ist in diversen Versuchen nachgegangen worden. Dabei konnte auch keine endgültige Antwort gefunden werden, weil in den meisten Versuchen immer eine ganze Reihe von Kriterien durch die Versuchsanordnung ausgeklammert werden, um zu einem umfassend interpretierbaren Ergebnis zu kommen. Aus den vielen Untersuchungen hat sich jedoch ergeben:
Die komplexe Differenzierung und Gliederung des wahrgenommenen Raumes und der Gegenstände ist sowohl von ursprünglich dem Menschen angeborenen physischen Bedingungen als auch von erlernten Deutungen der Hinweisreize durch Erfahrung abhängig.

3.3.1 Gegenstandskonstanz

Wie bereits angedeutet, hat die Wahrnehmung vor allem in bezug auf die Sicherheit des Überlebens eine Art Warnfunktion. Damit diese Warnung möglichst schnell und unkompliziert das Kontrollzentrum des autonomen Menschen erreichen kann, ist die Wahrnehmungsgestaltung bestrebt, natürlich völlig unbewusst, bei der Organisation der aufgenommenen Reize das Erscheinungsbild zu vereinheitlichen oder zu vereinfachen. Das wird vor allem dadurch begünstigt, dass die Wahrnehmung, meistens durch die nachgeschalteten neuronalen Weiterleitungen und die Gedächtnisprozesse im Ultrakurzzeitgedächtnis bestimmte Eigenschaften des empfangenen Reizmusters gegenüber bereits bestehenden Erfahrungen konstant hält.
Bei dem Versuch mit den beiden Luftballons – Siehe 2.3.2 – im verdunkelten Raum wurde z.B. die Größe des einen Luftballons konstant gehalten und die Entfernung variiert, obwohl er tatsächlich langsam – weil aufgeblasen – größer wurde.

Hier könnte man einfügen: Durch die Vergrößerung des Objektes wird eine höhere Bedrohung auf den Betrachter ausgeübt. Für ihn wird es also in einem bestimmten Moment äußerst dringend, sich möglicherweise zu entfernen, also zu fliehen. In dem Affekt Angst ist ausschlaggebend, je größer man im Verhältnis zu sich selbst, also vollkommen subjektiv, den Gegenstand erfährt, desto größer wird die Bedrohung für das Leben, desto größer die Angst und die Vorbereitung zu einer Gegenmaßnahme. Wenn das Unterbewusstsein dazu neigt, der Flucht vor der Bedrohung den Vorzug zu geben, dann rückt die abstrakte Kategorie «Weite» in die Dominanz. Dadurch wird die Eigenschaft, die durch die psychologische Situation in den Hintergrund tritt, konstant gehalten. Dieses Konstanzphänomen tritt auch bei anderen Eigenschaften, z.B. Helligkeit, Form, Gewicht und Pesönlichkeitswahrnehmung auf.

Diese Gegenstandskonstanz ist für den Menschen und seine physische Selbsterhaltung durchaus von Bedeutung. Durch das Aufrechterhalten einer stabilen und in sich widersspruchsfreien Wahrnehmung wird die Orientierung in der Umwelt wesentlich erleichtert und als sicher empfunden, trotz der zahllosen verschiedenen Bedingungen, unter denen er sie wahrnimmt.

Es können sich aber gerade dadurch auch äußerst kuriose Situationen ergeben, die eher zu einer Verwirrung seines Verhaltens beitragen.

3.3.2 Größenkonstanz

Wird die Größe eines Gegenstandes geschätzt, so orientiert man sich teilweise an der Größe des Netzhautabbildes, die er hervorruft. Andererseits wird auch der erlebte Abstand zum Gegenstand herangezogen. Dabei werden dann die im vorangegangenen Kapitel beschriebenen Tiefenkriterien automatisch wirksam.

Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass die Größenerscheinung eines Gegenstandes hauptsächlich von diesen Wahrnehmungen bestimmt wird:

1. die tatsächliche Größe der Netzhautabbildung und
2. die scheinbare Entfernung des Gegenstandes vom Auge, wobei
3. die psychologische Bedrohung durch das Objekt mitwirkt

Diese Erfahrungen werden zusammengeführt, mit bestehenden Gedächtnisinhalten abgeglichen, und ergeben so die aktuelle Information über erlebte Größe und Entfernung. Es hat sich in den Versuchen erwiesen, dass sich beide Erfahrungen gleichzeitig einstellen und nicht nacheinander.
Wie selbst nachgeprüft werden kann, ist ein Entfernungsschätzen ohne die Berücksichtigung von Bezugsgrößen, z.B. in einer Landschaft nicht möglich. Ebenso ist das Schätzen von Größenverhältnissen ohne den Bezug der Entfernung unmöglich. Beide Kriterien arbeiten als ein System immer gleichzeitig zusammen und sind voneinander abhängig. Wird ein Kriterium im Versuch eliminiert, reagiert der Betrachter zunächst desorientiert und schafft sich einen eigenen, konstruierten Bezugsrahmen aus anderen Wahrnehmungskriterien, z.B. Bewegung, Geräusch oder Geruch. Doch darüber später.

Bei den monokularen Tiefenkriterien wurde als dritter Faktor die Relative Größe genannt. Der größere von zwei Gegenständen wird unter sonst gleichen Bedingungen als der nähere gesehen. Dieser Satz kann auch umgekehrt wirken: Rufen zwei Gegenstände Netzhautabbilder gleicher Größe hervor, so scheint der als näher aufgefasste Gegenstand auch der kleinere zu sein.

Diese Aussage soll an einem Beispiel deutlich gemacht werden:
Fixiert man z.B. das gelbe Quadrat in der Abbildung etwa 20 sek oder länger in
ca. 30 cm Entfernung. Schaut man danach auf eine weiße Fläche in etwa gleicher Entfernung, dann wird das bereits bekannte Nachbild gesehen. Seine Größe entspricht in etwa der des vorliegenden Quadrates. Betrachtet man nun noch einmal das gelbe Quadrat in ca. 30 cm Entfernung über eine längere Zeit und blickt jetzt auf eine helle Fläche in größerer Entfernung, z.B. eine Zimmerwand. Das Nachbild erscheint jetzt wieder, aber es ist wesentlich größer, obwohl das Netzhaut-Abbild tatsächlich genau so groß sein muss wie beim ersten Mal.

Diese Erscheinung wirkt auf den ersten Blick ausgesprochen plausibel. Sie wird im Emmertschen Gesetz exakt formuliert:
Wird ein Nachbild auf eine Fläche projiziert, die zehnmal so weit entfernt ist wie der ursprüngliche Hintergrund mit der fixierten Figur, so erscheint das Nachbild in zehnfacher (linearer) Vergrößerung, obwohl sich hinsichtlich der Größe der Netzhautabbildung nichts geändert hat.

Genaue Versuche haben dann ergeben, dass die wahrgenommene Größe des Nachbildes dem scheinbaren Abstand der entfernten Oberfläche proportional ist. Durch diese Versuche wird wiederholt die Subjektivität der Wahrnehmungsorganisation aufgezeigt:

Die wahrgenommene Größe des Nachbildes wird durch den scheinbaren Objektabstand bestimmt, nicht durch den tatsächlichen Abstand.

Um in diesem Kriterium die Wahrnehmungsgestaltung zu verdeutlichen, wurde ein Versuch gemacht, der im Rahmen von optischen Täuschungen wiederholt vorgeführt wurde.

Ein Beobachter sieht durch ein kleines Guckloch in einen Raum, der absichtlich zur Irreführung besonders aufgebaut wurde. Binokulare Tiefenkriterien sind ausgeschaltet. Auch sind die Entfernungen innerhalb des Raumes so bemessen, dass die Akkomodation des Auges nicht mehr wirksam ist.

Eine der angebotenen Gegenstandsgrößen bzw. Formen wird vom Betrachter konstant gehalten. In diesem Falle sind es die Größe und die rechtwinklige Form des Raumes. Er erlebt den Raum ebenso, wie die ihm seit seiner Kindheit bekannten rechteckigen Räume. Um diese Wahrnehmung aufrecht zu erhalten, müssen sich die anderen Gegenstände bzw. Personen den wahrgenommenen Dimensionen anpassen.

Zwergwuchs, Riesenwuchs oder Täuschung? (nach Beltz)

Darum sieht der Beobachter das Kind größer als die Frau.

Erstaunlich ist dabei die Erfahrung, die mit der Änderung dieser Situation verbunden ist. Geht die Frau aus der hinteren Ecke auf den Betrachter zu, so scheint sie innerhalb weniger Schritte ihre Größe zu verdreifachen, während die Raumkonstanz weiterhin aufrecht erhalten wird.

Wird dem Betrachter die Möglichkeit gegeben, die Raumsituation z.B. mittels eines Zeigestockes abzutasten, so verschwindet das Trugbild. Die Täuschung wird vermindert, wenn die Personen im Raum dem Betrachter sehr bekannt sind.

 

3.3.3 Formkonstanz

In dem oben beschriebenen Versuch ist dieses Phänomen bereits mit einigen möglichen Auswirkungen deutlich beschrieben. Ein weiteres Beispiel für die Formkonstanz:
Ein Teller wird auch dann kreisrund gesehen, wenn das auf der Netzhaut entstehende Abbild nicht scheiben- sondern ellipsenförmig ist.

Ein wichtiger Teil dieser Wahrnehmungsorganisation ist die scheinbare Schiefe der Gegenstandsebene, die sich aus der Perspektive ergibt (Monokulares Tiefenkriterium). Aber auch die relative Deutlichkeit der vorderen Teile des Tellers, z.B. Körnigkeit, Struktur usw. liefern Informationen über den Grad der Schräge.
Stimmt die erlebte Schiefe mit der gleichzeitig wahrgenommenen Perspektive überein, so bleibt die Formkonstanz erhalten.

Diese Erscheinung macht jedem erheblich zu schaffen, der einmal bewusst angefangen hat, innerhalb eines Stilllebens z.B. runde Gegenstände abzuzeichnen. Insbesondere kämpft jeder Anfänger im Aktzeichnen oder beim architektonischen Zeichnen im Freien mit der Formkonstanz seiner Wahrnehmung. Um diesen Automatismus der visuellen Wahrnehmung zu überlisten, haben die Künstler aller Zeiten die unterschiedlichsten Hilfsmittel erfunden. Beim Zeichenunterricht werden hand-
liche Hilfsmittel wie Bleistift oder Lineal ins Blickfeld gebracht, um der tatsächlichen Netzhautabbildung wenigstens einigermaßen habhaft zu werden.

Wenn die Möglichkeiten, die perspektivische Schräge zu erkennen, geringer werden, so schwächt sich das Ausmaß der Formkonstanz ab.

 

3.3.4 Helligkeitskonstanz

Wer schon einmal bei Schnee eine längere Wanderung gemacht hat, weiß, dass der Schnee im tiefen Schatten auch weiß ist, genauso weiß wie im Tageslicht. Vielleicht nicht ganz so weiß wie in der Sonne, aber doch weiß. Andererseits wird Kohle unter heller Sonneneinstrahlung immer schwarz erlebt. Dabei kann ein einfacher Belichtungsmesser zeigen, dass das vom Schnee im Schatten reflektierte Licht weniger intensiv ist als das von der Kohle im Sonnenlicht.

Die Helligkeit von Gegenständen wird überwiegend so erlebt, wie sie in vielfältiger Weise vorher vom Betrachter erlebt worden ist.

Die Helligkeitskonstanz wird nur wenig beeinflusst, auch wenn sich der Beobachter über die gegebenen Beleuchtungsverhältnisse im Klaren ist. Als Paul Gauguin mit seinen expressionistischen Bildern aus der Südsee nach Paris zurückkam, hat er bei der ersten Ausstellung einen Sturm der Entrüstung ausgelöst, weil z.B. seine Schatten dunkelblau oder lila angelegt waren. Für einen modernen Profi-Fotografen ist das übrigens keine Sensation, wohingegen der Hobbyfotograf immer wieder über seine „schlechten“ Bilder im schattigen Bereich erstaunt ist, weil er selbst beim Fotografieren die Grundstrukturen seiner Wahrnehmungsorganisation nicht durchbrechen kann. Selbst der Profi muss sich dieser Beeinflussung durch rationale Überlegungen entziehen, oder durch den Einsatz von Zusatzlicht oder den Einsatz von Filtern, (Manipulation durch dafür geeignete Bildbearbeitungsprogramme am Computer) wie er es während seines Studiums von seinem Dozenten oder aus der Erfahrung gelernt hat.

Welche Faktoren spielen hierbei eine wesentliche Rolle? Bei der Größenkonstanz waren es die Netzhaut-Abbildung und die scheinbare, subjektive Entfernung und die psychologische Prägung, die gewohnte Wahrnehmung.

Bei der Helligkeitskonstanz haben sich die folgenden Faktoren aus den unterschiedlichen Versuchen ergeben:

1. Die Intensität des vom Gegenstand reflektierten Lichtes,
2. die relative Ausleuchtung seines Umfeldes,
3. die Bekanntheit des Gegenstandes, oder auch die psychologische Beziehung zu ihm.

Maßgebend ist dabei die Unveränderlichkeit der durch den Gegenstand bzw. seinen Hintergrund bestimmten Proportionen der Lichtintensität, als Lux gemessen. Das bedeutet: Da Schnee nun einmal weiß ist, kann er selbst bei schlechtester Beleuchtung nicht auf einmal schwarz sein. Dies ist aber ein Vorgang, der deutlich aus dem Erfahrungswissen des Betrachters stammt, denn die fotometrischen Ergebnisse könnten durchaus ein ganz anderes Ergebnis zeigen. Auch müsste gefragt werden, ob ein Ureinwohner aus Afrika oder vom Amazonas in Europa den Schnee in einem schattigen Wald bei Sonnenuntergang auch weiß sehen würde, oder vielleicht doch eine andere Farbe z.B. Blau, Violett oder Dunkelgrün, entsprechend der Schattenwirkung, weil er Schnee hier zum ersten Male sieht.

In diesem Zusammenhang könnten Sie einmal einen kleinen Versuch mit sich selbst machen. Beobachten Sie beim nächsten Kinogang einmal genau, wie Sie Ihr Umwelt wahrnehmen und welche Veränderungen sich beim Betreten des dunklen Vorführraumes einstellen, und wenn Sie am Ende der Vorführung wieder ins Helle treten.
Wer nach Beginn der Vorschau in den Vorführraum tritt, erlebt Finsternis oder starke Dunkelheit, in der er kaum etwas erkennen kann. Ist er jedoch eine Weile im Raum, so hat sich das Auge an die Dunkelheit „gewöhnt“ (Helligkeitsadaption). Die Farben der nahe gelegenen Sessel oder der Wandbespannung werden dann fast ebenso wahrgenommen und identifiziert, wie unter normalen Lichtverhältnissen. Erst im Kontrast – beim Hinausgehen – wird einem die vorherige Dunkelheit wieder bewusst. Zunächst erscheinen im Hellen die Farben viel heller, fast wie gebleicht. Nach einer bestimmten Zeit der Adaption verschwindet dieser Eindruck und die Helligkeiten erscheinen wieder wie gewohnt. (Siehe 2.1.5)

 

3.4 Zusammenfassung Gegenstandswahrnehmung

Unsere visuelle Wahrnehmungsorganisation bedient sich der bewahrenden Konstanz, das heißt die wahrgenommenen Gegenstände bekommen im wesentlichen immer eine konstante Größe, Form und Helligkeit zu besitzen, unabhängig von Entfernung, Blickwinkel und Beleuchtung. Dabei scheinen gewisse Unveränderlichkeiten von Beziehungen oder Eigenschaften der Gegenstände mitzuwirken.

Bei der Größenkonstanz sind die folgenden Faktoren von Bedeutung:

1. tatsächliche Größe der Netzhaut-Abbildung
2. scheinbarer Gegenstandsabstand
3. psychologische Affinität zum Gegenstand

Bei der Formkonstanz sind es die Faktoren:

1. Umriss des Netzhaut-Abbildes
2. scheinbarer Betrachtungswinkel (Perspektive)
3. psychologische Affinität zum Gegenstand, z.B. Bekanntheit

Und bei der Helligkeitskonstanz gelten:

1. Helligkeit des vom Gegenstand reflektierten Lichtes
2. Ausleuchtung des unmittelbaren Umfeldes
3. Adaptionsfähigkeit des Betrachters
4. Bekanntheitsgrad des Gegenstandes

Bestimmte Erwartungen und Erfahrungen können die Konstanzphänomene abschwächen oder verstärken. Außerdem kann der Beobachter die Konstanz durch Konzentration auf einzelne Wahrnehmungselemente oder durch Hilfsmittel mindern.

Die Forschungsergebnisse zeigen uns ganz allgemein, dass wir unter normalen Umständen unsere Umwelt »objektgerichtet« wahrnehmen und nicht «reizgerichtet».

Um Gegenstände zu sehen, folgen wir vorwiegend den gegebenen Reizkonfigurationen (Gruppierungen), nicht den isolierten Reizattributen und erreichen so auch die phänomenale Konstanz der Umweltdinge. Diese Eigenschaft unserer Wahrnehmungsorganisation ist eine bedeutende Hilfe, sich in der gestalteten Umwelt zu orientieren, und das Überleben des physischen Körpers in den äußerst aggressiven Zuständen zu sichern.

Für den angehenden Designer kann diese Eigenschaft der Wahrnehmung zu besonderen Schwierigkeiten führen, weil er bei der Darstellung und Gestaltung der Umwelt jedem einzelnen Reizattribut seiner Objekte besondere Aufmerksamkeit widmen muss.

Die Gesetze der Gegenstandswahrnehmung in der visuellen Wahrnehmung lassen sich in vielen Fällen auch auf die anderen Sinnesorgane übertragen, denn das mentale Konzept ist übergreifend für alle Bereiche der Wahrnehmung gültig. Die dort liegende Steuerfunktion bestimmt maßgeblich wie neu angekommene Informationen über welche Bahnung im Großhirn mit bereits vorhandenen Informationen abgeglichen werden, und welche Bedeutung das Erfahrene für die Psyche und die körperliche Sicherheit des Menschen hat. Immer dann, wenn erhöhte Emotionalitäten z.B. Angstzustände mit der Wahrnehmung gekoppelt sind, werden die Synergie-Effekte aller Sinnesorgane deutlich sichtbar.

Besonders einprägsam wird das beim nächsten Thema.


Folgendes Kapitel : 4.0 Farbwahrnehmung

Der Logos, das universale Bewusstsein

Im Neuen Testament steht zu Beginn des Johannes-Evangeliums 1, 1-14:
„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht,
ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat‘s nicht begriffen.
Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, die an seinen Namen glauben, welche nicht von dem Geblüt noch von dem Willen des Fleisches noch von dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.“

Mit Sicherheit ist dieser Text vielen Christen geläufig, denn es wird immer wieder von der Kanzel darüber gesprochen. Manch einer hat das Ringen Goethes in seinem Werk „Faust“ gelesen, der den Anfang des Johannes-Evangeliums letztlich abändern wollte, indem er den Begriff „Logos“ nicht in das „Wort“, sondern Logos mit der „Tat“ übersetzte. (Faust II. Teil) In der von Luther gewählten Übertragung der ersten Zeile des Johannes-Evangeliums aus dem Griechischen ist ein kleines Geheimnis verborgen, das den heutigen Menschen leicht in die Irre führen kann. Im Originaltext der Bibel steht an dieser Stelle der Begriff „Logos“ und für die deutsche Übersetzung wurde von Luther dafür „Wort“ gewählt. Möglicherweise war dem mittelalterlichen Menschen die weiter greifende Bedeutung des Wortes noch als ein Kraftprinzip geläufig. Er wusste aus seiner Lebenspraxis, dass Sprache eine bestimmte Art der Magie, der Kraftübertragung und Beeinflussung war. In unserer modernen Zeit sind Worte und Sprache zum Spielball der Werbetexter und Journalisten geworden, die beständig unter dem Druck stehen, spannende oder animierende Zeilen, Slogans, Headlines, zu finden, die beim Leser den AHA-Effekt auslösen.


Sollte Dir ein Gedanke zu dem Text einfallen, dann schicke ihn bitte mir zu.  Vielen Dank.


Aber auch im Allgemeinen gehen viele Menschen davon aus, dass Fakten und Probleme besprochen und so geklärt werden können. Kommunikation ist die moderne Lebensnotwendigkeit am euroamerikanischen Horizont, am Besten die totale Kommunikation mit allen Menschen über Communities mit dem Smartphone. Die technischen Medien machen die beständige Verbindung mit Freunden und ein unentwegtes Gerede über die allgemeinsten Alltäglichkeiten möglich. Es besteht natürlich ein großes Interesse daran, dass möglichst viele Menschen viel miteinander über alles Mögliche reden, denn das bringt nicht nur den Providern viel Geld ein. Mittlerweile ist so ziemlich jeder zu der Überzeugung gekommen, dass der Mensch mit Reden und Publizieren etwas Wesentliches bewegt. Man denke nur an die Internet-Communities wie facebook, Google, Twitter oder YouTube und ihre zahllosen Kopien. Man könnte sich vielleicht einmal fragen: Warum führen die Kommunikationsprofis die Menschen gezielt mit einer entsprechend gefärbten Berichterstattung in eine gesteigerte Emotionalität, die vielfach dazu führt, dass sinnvolle Überlegungen oder berechtigte Bedenken vergessen werden? Die äonischen Komponenten dieses Geschehens sollen hier jedoch nicht besprochen werden.

Auch wenn sie sich auf esoterischen oder spirituellen Wegen befinden, hören die Menschen nur selten auf den gesunden Menschenverstand. Selbst Moral, Ethik und Fairness bleiben bei den angefachten Bedürfnissen schnell auf der Strecke. Kann es sein, dass der Sinn dieses Handelns von anderen Kräften bestimmt wird, die ein sehr spezielles Interesse daran haben, dass die innere Stimme aus dem Kontakt mit der Monade von den lauten emotionell aufgeladenen Propagandabildern aus Politik, Sport, Pop-Kultur, Humanitas, Karitas und Religion übertönt wird? Für die Stimme der Stille, die nur in einer geordneten, von überflüssigen Begehren befreiten Atmosphäre aus dem Herzen aufsteigen kann, ist bei dieser Kommunikationsflut kaum ein freier Raum im Denken zu finden. Überall, verbunden mit jeder allgemeinen Mitteilung werden vorgeprägte Idealvorstellungen, Wünsche und Wollüste geschürt, die sich an den medial gezüchteten Ansichten und Wertstellungen der Kultur-Industrie, der Politiker und der heutigen Religionen ausrichten.

Jedes subjektive Selbstbewusstsein richtet sich nach dem: „Sage mir, was Du Dir leisten kannst, und ich sage Dir wer Du bist.“ Descartes erkannte sein Selbstbewusstsein noch aus dem Cogito ergo sum = Ich denke also bin ich!  Heute erwächst bei vielen Menschen das Selbstbewusstsein aus materiellem Besitz oder dem wirtschaftlichen Ansehen, dem beruflichen Erfolg – Ruhm und Ehre – und der sexuellen Potenz. Dabei beziehen sie allerdings ihre Autorität vor allem aus dem: „Ich sage etwas, also bin ich jemand!“. Denn das Sprechen gehört zu der unentbehrlichen sexuellen Aktivität des Menschen. Und heute sorgen die Pressechefs auch durch konsequent gepflegten Kontakt mit den Medien dafür, dass Politiker, Stars, Manager und Wissenschaftler – Sachverständige – öfters in Rundfunk und Fernsehen zu Wort kommen. Unbewusst berufen sich sowohl Journalisten als auch Buchautoren dabei auf das Bibelzitat: „Am Anfang war das Wort.“ – „Sie reden wie gedruckt.“ Denn sie ahnen, dass Reden und Schreiben mit einer schöpferischen Funktion verbunden ist. So können dann ihre Vorstellungen von den Hörern oder Lesern auch umgesetzt werden. Ganz deutlich ist das Phänomen bei Politikern und Lobbyisten zu beobachten, die mit vielen intelligenten Worten und autorisierter Logik die Interessen ihrer Lobby vertreten und sich geschickt in der PR- und Medienlandschaft bewegen. Dem ernsthaften Sucher nach der einen Wahrheit wird jedoch bald bewusst, dass vieles Sprechen und Dozieren alles andere als befreiend oder von irgendeinem besonderen Wert ist. Die Wahrheit selbst ist nicht auf Erden zu finden. Geschickter Lug und Betrug sind die plausibelsten Erfolgsmethoden im Kommerz. Laotse sagte unmissverständlich: „Schöne Worte sind nicht wahr. Und wahre Worte sind nicht schön.“ Denn alles auf der Erde ist Eitelkeit und Haschen nach Wind, bekennt der Priester im AltenTestament. Alles irdische Geschehen ist Maya, die Erscheinung ist in die Vergänglichkeit geboren, war schon den alten Indern eine bekannte Einsicht in das tägliche Überleben. Das kann sehr gut auch heute noch im Zusammenhang mit historischen, literarischen und journalistischen Machwerken  beobachtet werden.

Aber wie jeder aufmerksame Betrachter der Kommunikationsbranche erkennt, kann sich Niemand so ohne weiteres aus seinem kulturellen Lebenskreis heraus bewegen. Jeder benutzt selbstverständlich seine ihm bekannten Argumente, die von der existierenden Gesellschaft autorisiert sind, und die in dem Zusammenhang für seine Absichten förderlich sind. Aus Selbsterhaltung entstehen politisch anerkannte Rationalisierungen und Vereinfachungen bis hin zu missverständlichen Wortschöpfungen. Dabei wurden schon viele gute Gedanken sinnentfremdet, und dann durch Multiplikation in den Medien zu geflügelten Worten gemacht. Manchmal ist es einfacher und ungefährlicher, den Wahn zu vergrößern, als für die Realität eine Bresche zu schlagen.

Kommen wir zu unserem Zitat zurück: Im griechischen Originaltext steht im Johannesevangelium nicht der Begriff „Wort“ – in dem Sinne als Teil unserer Sprache oder eines Textes – sondern das griechische Wort: „Logos“.  Und Logos beinhaltet wesentlich mehr als eine sinnvolle Buchstabenfolge,  die ein Mensch aussprechen oder auf ein Papier drucken kann. Es handelt sich bei dem Begriff „Logos“ um eine umfassende Definition der sieben Kraftwirksamkeiten des ursprünglichen und unaussprechlichen Gottes. Es gibt esoterische Kreise, denen ist bekannt, dass die Wirksamkeit Gottes mit dem Heiligen Siebengeist einhergeht. Darum wird auch in der Kabbala gesagt: dass der unaussprechliche „Name“ Gottes 7 Buchstaben hat.

Auch hier wird vom Wissenden versucht, eine Wirkungsweise des erhabenen unbegreiflichen alles umfassenden Kraftfeldes allegorisch zu verdeutlichen, die für unser auf die Materie gerichtetes Denken unbegreiflich bleibt. Dieses an das stoffliche Bewusstsein gebundene Wahrnehmen sieht immer nur abgegrenzte Form neben Form, geschlossenen Körper neben Körper. Die Polarität der Gegensätze von Licht und Schatten und die physikalischen Begrenzungen bestimmen unser Wahrnehmen und dominieren unser Denken.
Selbst beim Beschreiben quantenphysikalischer Vorgänge bleiben die Erfahrungen des Nebeneinander verschiedener Wirksamkeiten, wie in der Mechanik, im Bedenken der Forschungen dermaßen dominant, so dass sie sich selbst bei der Definition zusammenwirkender Phänomene des Lichtes immer wieder von mechanischen Gesetzen leiten lassen, die in der körperlichen Physik üblich sind. So werden in ihren Berichten aus Kraftfeldern verständliche Modelle gebaut, wo festgestellte Strahlen sich überlappen, sich ergänzen, aufhäufen, summieren oder gegenseitig auslöschen. Die Weltsprachen sind allerdings über die Jahrhunderte zu kommerzialen Sprachen geworden, die absolut erforderlich waren, um Handelsgüter messen, wiegen und berechnen zu können

Hinter dem Begriff „Logos“ steht allerdings eine alles umfassende Einheit von 7 Kosmen, 7 Dimensionen und 7 mal 7 Kraftwirksamkeiten, die in dem und durch das alles umfassende Gesetz der isobaren Resonanz wirken, leben und schöpfen. „Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit.“ Wer sich von allen der irdischen Physik entnommenen Vorstellungen befreien kann, in seinem tiefsten Inneren werden diese herrlichen Gedanken der grundlegenden Einheit widerhallen. Dann kann es auch sein, dass aus dieser Stimme das Bild der Rose aufscheint, das an einigen Stellen der religiösen Weltliteratur angedeutet wird. Welchen Namen diese Manifestation dort auch haben mag, sie ist ein komplexes Bild für das alles einschließende „Wort“ Gottes, den Logos.

Unsere gewohnte Denkweise arbeitet stets mit Bildern von Körpern, Teilchen und Korpuskeln. Dabei sträubt sie sich mit allen erdenklichen rückwärts gewandten Rationalisierungen und aus der Vergangenheit geborenen Vorstellungen längst verflossener Autoritäten gegen eine Welt der Kraftfelder, der Wellen des Lichtes, wie sie in manchen mystischen Berichten über göttliche Erscheinungen mittels symbolischer Bilder erwähnt werden. Wenn der moderne Mensch mit den autorisierten Begriffen seiner Wirklichkeit die Erklärungen nicht erfassen kann, dann werden sofort tausend Zweifel an ihrer Tatsächlichkeit laut. Das ist ganz natürlich, denn alle weisen Denker konnten ihre Symbole immer nur aus dem Bildervorrat entnehmen, den sie in ihrem Leben aus ihrem persönlichen sinnesorganisch erfassbaren Umfeld nehmen konnten. Und sie mussten es tun, weil sie nur auf der Basis dieser Bilder von ihren Zuhörern verstanden werden konnten. Dafür erzählten sie dann wundervolle Allegorien oder Sinnbeispiele, die für Ereignisse in einer allgemein gültigen Welt stehen, die nur und ausschließlich durch Vibrationen, Klängen oder Licht geschehen.

Auch die Manifestation der Materie ist nur eine besondere Energieform des elektromagnetischen Lichtspektrums, wie die Kernphysiker heute durchaus bestätigen werden.

„Am Anfang war der Logos.“ Aus ihm ist alles gemacht, was gemacht ist. Diese allumfassende Einheit enthält einerseits alle Ideale von Weisheit, Liebe, Harmonie, Gerechtigkeit, andererseits auch alle Kräfte, vibrierende Energie, das Licht, den Klang, die Gravitation, ja, das Werden und Leben aller Schöpfungen, Galaxien, Universen, Entitäten und Wesen in allen metaphysischen Räumen, natürlich auch aller Menschen, aller Mikrokosmen, Monaden oder Urtypen. Die Ideen des Logos erschaffen aus der „Materia Magica“, dem universalen Bewusstsein, reflektieren in dem ursächlichen Kraftfeld der Offenbarung, dem einen überaus strahlenden Licht des allumfassenden Bewusstseins, der höchsten Energie im All nach den Gesetzen der isobaren Resonanz die Herrlichkeiten seiner Offenbarwerdung. In diesen Kräften gibt es kein Nebeneinander und niemals ein Gegeneinander. Sie wirken und entfalten sich in einem stets fließenden Miteinander. Sie reflektieren und inspirieren sich untereinander und schaffen auf diese liebevolle Weise stetig absolut neue Möglichkeiten der göttlichen Weisheit und Barmherzigkeit.

Wenn Eva in der klassischen Mythe unter dem Baum der Erkenntnis auf Geheiß der Schlange Adam einen Apfel gibt, dann ist das nur im christlich kirchlichen Sinne der Sündenfall. Im gnostischen Sinn werden die symbolischen Figuren völlig anders gesehen. Adam stellt den aktiv-dynamischen Aspekt des Geistes und Eva das gebärende, hervorbringende Vermögen der universellen Alloffenbarung dar. Die Schlange der Weisheit inspiriert Eva, Adam den Schlüssel, das Symbol für den irdischen Evolutionssprung zu schenken: einen Apfel. Nun muss man im europäischen Kulturraum berücksichtigen, dass dort, wo diese Geschichte eigentlich zu Hause ist, in den Ländern um das Mittelmeer herum, wo sie also auch zuerst formuliert wurde, es sehr unwahrscheinlich ist, dass Eva dem Adam einen germanischen Apfel reichte. Viel eher wurde für diese Schöpfungs-Allegorie der Granatapfel verwendet. In diesem hohen allumfassenden Symbol für die Entstehung der Menschheit repräsentiert HVA (Eva) den weiblichen Aspekt des Seins, die Materie, und ADM die männliche Wirksamkeit, das universelle Bewusstsein, und der Apfel symbolisiert die zusammenwirkende Einheit von Kraft, Denken und Geschöpf.
Darum ist es ausgerechnet ein Granatapfel. Es geht hierbei keineswegs um gesunde Ernährung, oder ähnliches, wie jedem einsichtig sein wird. Vielmehr zeigt der Blick auf den durchgeschnittenen Granatapfel die Einheit zahlreicher Fruchtperlen, die sich aneinander fügen und wohlstrukturiert ein nahezu rundes Ganzes formen. – Hier haben wir das Symbol der Einheit aus der sich ineinanderfügenden Vielheit als ein leicht verständliches Bild aus dieser Natur. Es ist ein unglaublich treffendes Bild für die holografischen Strukturen der mikrokosmischen Offenbarung. Die schmackhaften roten Perlen im Granatapfel schmiegen sich aneinander und deformieren sich sogar teilweise dafür, damit sie alle zusammen als eine Gruppe die äußere nahezu runde Hülle lückenlos erfüllen können. Als materielle Partikel können sie sich nur anschmiegen, nicht durchdringen, wie es die holografischen Körper durchaus können.

Kraft, Licht, Raum und Leben durchwirken sich in höchster Energie mit Weisheit, Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe zum absoluten Sein. Nur unser auf die irdische Natur ausgerichtetes Bewusstsein will für seine lange gezüchteten Definitionen überall Grenzen und Abgrenzungen sehen, sucht Differenzierungen und Unterscheidungen für Beurteilungen, für Bewertungen von besser, höher oder wertvoller. Dass dieses Denken für sportliche Aktivitäten durchaus sinnvoll sein kann, zeigt uns die Olympiade. Doch für einen realistischen Weg zu einem höheren Denken ist das physikalische Beurteilen und Analysieren selbst unserer Natur eine glatte Irreführung. Es wird heute sogar den physikalischen Forschern mittlerweile deutlich, sofern sie sich ein wenig über die Erkenntnisse in der Quantenphysik erheben und die Aussage voll akzeptieren, dass selbst die Materie definitiv Licht ist, wie Louis de Broglie es zu Beginn des 20. Jahrhunderts mathematisch formulierte.

Eigentlich ist das alles doch nur eine Frage des Erkenntnisstandpunktes. Natürlich ist der Mensch dieser Natur noch nicht eins mit dem universellen Bewusstsein, aber er ist keineswegs von ihm ausgenommen. Wäre die allumfassende Welt dieses Bewusstseins nicht prinzipiell mit dem Bewusstsein dieser Natur verbunden, so wäre eine Evolution zu höherem Denken unmöglich. Weil das ewige Licht auch in unsere Natur scheint, und dort mit allem Leben zusammenwirkt, kann sich jeder darauf ausrichten, damit es auch ihn zu neuen Erkenntnissen erhebt. Diese in der Praxis gelebte Ausrichtung auf die höheren Befähigungen des Bewusstseins, des Denkens und Wahrnehmens, ist die fundamentale Voraussetzung für eine wirkliche Erleuchtung. Erst dann kann das Energiefeld des anderen Reiches, des Reiches der überfeinstofflichen Vibrationen, die im Gehirn bereits angelegten Areale des Menschen zu ihrer Entwicklung stimulieren und dynamisieren. Damit kann und wird künftig ein total neues Wahrnehmen und Denken, ein völlig neues Erfassen der Geschehnisse unserer Natur möglich. Dem Menschen wird aus eigener Anschauung sein Lebensfeld in völlig neuen Dimensionen erscheinen. Dafür muss niemand einen anderen Planeten aufsuchen oder irgendeinen obskuren Platz im Jenseits erkämpfen.

Es wird sich dem neuen, völlig gesunden Wahrnehmen zeigen, dass die materielle Erscheinung der Natur sowie die eng damit verbundenen unteren Ätherschichten – die die indischen Philosophen bereits Maya nannten – und die Griechen mit dem bezeichnenden Begriff „ὔᴧἠ“ – hule belegten – nomen est omen, eben weil diese energiearmen Lebensfelder einem Wechsel von Geburt, Werden, und Vergehen, Tod, unterworfen sind. Die höheren Äther und die Astralis unterliegen einem beständigen Wandel, der permanenten Transformation. Wohingegen bereits in den oberen astralen Ansichten und in der Mentalis sich eine sehr lange Beständigkeit der Ideen- und Gedankengeschöpfe manifestiert. Die Offenbarungen in den folgenden metamentalen Kraftebenen bleiben in für den Menschen unvorstellbar lange Zeiten existenzfähig, so dass es aus unserer Sicht wie eine Ewigkeit erscheint. Diese Erfahrung ist keine Angelegenheit irgendeines Ortswechsels. Sie wird dermaleinst von den dafür reif gewordenen Mikrokosmen in künftigen Inkarnationen in dieser Natur, der heiligen Erde, erfahrbar werden.

Heute leben wir in der Welt, die sich durch unsere Wahrnehmungsart und unsere Denkparameter vor uns projiziert, also materiell, grobstofflich, korpuskulär. Schon der Mensch, dem die Gabe des ätherischen Hellsehens geschenkt ist, lebt in einer formgebundenen Welt der feinstofflichen Geschehnisse, die rein äußerlich der unsrigen Welt sehr ähnlich ist, aber keinerlei materielle Grenzen, Mauern oder dergleichen kennt. Alles ist erfahrbar, was mit den Begehren, Wünschen und Projektionen in Zusammenhang steht. Er sieht in diesen Bereichen viele für den grobsinnlichen Menschen unfassbare Ereignisse, die ihm keineswegs als irgendein Wunder vorkommen. In einem Bericht darüber zu normalen Sterblichen könnte er die Sachlage gewiss auf die eine oder andere Weise erklären, doch er wird meistens vom sozusagen normalen Menschen für „irre“ erklärt. Seine Aussagen werden prinzipiell mit dem Spott der in der euroamerikanischen Kultur allgemein verbreiteten Anschauung verleumdet. Darum werden sich auch solche Menschen aus dem Mainstream heraushalten, die von Natur aus schon astral hellsichtig sind. Obgleich bemerkt werden muss, dass gerade diese einzelnen Begnadeten bereits heute der Menschheit große und überragende Hilfe leisten könnten. Doch auch sie müssen sich bei der Veröffentlichung ihrer Ansichten mit einigermaßen wissenschaftlichen Erklärungen und Beweisen vor Diffamierungen schützen. Es ist verständlich, dass sich solche hellsichtigen Menschen unter geschützte Gruppen mischen, die sich mit religiösen Bestrebungen, Meditationen und Ritualen befassen. Prinzipiell ist es schon heute möglich, mit geeigneten Methoden zur mentalen Hellsichtigkeit zu kommen. Soweit die veröffentlichen Kenntnisse reichen, kann nicht davon ausgegangen werden, dass die mikrokosmischen Voraussetzungen dafür wirklich schon ausgebildet sind. Kommende Inkarnationen werden öfters mit diesem Talent begabt sein.

Wer nur etwas seinen Entwicklungsgang in diese Richtung hin einschlagen möchte, muss zunächst wissen, dass das mikrokosmische Wachstum in allem nicht automatisch abläuft. Auch die Gesamtentwicklung des Kosmos und der darin existierenden Wesenheiten und Mikrokosmen ist von den Bemühungen aller Menschen abhängig. Wie kann das bewerkstelligt werden? – Dafür muss sich möglichst jeder Mensch als erstes von den alten im stofflichen Denken verhafteten Ichstrukturen lossagen, die historisch gewachsenen Lebensprinzipien der Materie vergessen, und sich zweitens dem universalen Bewusstsein, dem Streben zum Logos zuwenden. Dann wird der Satz des Paulus Wirklichkeit: in der Christuskraft – das universelle Bewusstsein der Sonne – werden „alle, die IHN annehmen, die Kraft erhalten, wiederum Kinder Gottes, des universalen Bewusstseins, zu werden.“ Die unabänderliche Regel dafür steht in den Sätzen: „Liebe Gott über alles, mit deinem ganzen Herzen, mit deinem ganzen Haupte und mit deinem ganzen Gemüt. – Und: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.“ Die isobaren Resonanzgesetze des Alls werden jedes Streben nach Heilbegehren in diesem Sinne unterstützen und für jeden geeigneten Mikrokosmos erfüllen. Wer seine eigenen Denk- und Wahrnehmungspotentiale erweitern will, der benötigt eine permanente Ausrichtung, einerseits ein beständiges Bemühen um das Loslassen der irdisch materiell orientierten Begierden und andererseits ein Hinwenden und Annehmen der ideellen Welten der holografischen Vibrationsmuster des heiligenden Bewusstseins.

Zurück zur Übersicht