2.0 Allgemeine Wahrnehmungskriterien

2. Allgemeine Wahrnehmungskriterien

Schon die äußere Wahrnehmung der Umwelt gestaltet sich als ein vielschichtiger Vorgang. Dennoch ist es möglich, unter besonderen Perspektiven, einzelne Prozesse voneinander getrennt zu behandeln, denn:

Eine große Anzahl von Wahrnehmungsmechanismen sind „ordnende“ Prozesse. Sie basieren auf dem Selbstschutz- und Selbsterhaltungsmechanismen des Menschen, Überlebensangst des animalischen Koplexes. Man muss hier von automatisch unterbewussten Prozessen sprechen, die normalerweise nicht willentlich von absichtlichem Handeln beeinflusst werden. Sie laufen in jedem Menschen ab, ob er nun davon weiß oder nicht!

Sie gliedern sich in zwei Gruppen:
1. Differenzierung : Vorgänge, die eine genauere Unterscheidung – nach gefährlich oder ungefährlich – der angebotenen Reize bewirken.
2. Gruppierung : Vorgänge, die eine Zuordnung zu bestimmten Gruppen der Wahrnehmung bewirken. Bedeutet Vereinfachung der genauen Bestimmung.

Es kann vorkommen, dass in bestimmten Situationen einzelne Wahrnehmungsmechanismen miteinander konkurrieren. Dabei erfährt die Wahrnehmung mitunter überraschende Veränderungen, die bis hin zu völliger Desorientierung führen können.


Sollte Dir ein Gedanke zu dem Text einfallen, dann schicke ihn mir bitte zu. ⇒ Vielen Dank.


2.1 Differenzierung von Wahrnehmungen

2.1.1 Assimilation – Kontrast – Kontur

Um diese Mechanismen experimentell nachzuweisen, wurde für den visuellen Bereich folgende Versuchsanordnung geschaffen:
Eine Versuchsperson hält ihren Kopf in die Mitte einer großen hohlen Halbkugel. Die innere Oberfläche ist ganz glatt und ohne Markierungen. Sie wird durch eine mittelstarke Lichtquelle total gleichmäßig ausgeleuchtet. So entsteht auf der Netzhaut der Person ein völlig uniformes Bild. Das Reizfeld ist für die Augen absolut homogen. Die Versuche haben ergeben, dass die Person unter diesen Bedingungen nur einen gleichmäßig hellen Nebel sieht, der einen schier endlosen Raum ausfüllt. Sie kann nicht angeben, wie weit die Oberfläche von ihr entfernt ist. Oder genauer: die Person nimmt die Oberfläche überhaupt nicht wahr.

Ergebnis: Werden die Sinneszellen des Auges einem homogenen Reizfeld ausgesetzt, so ergibt es für die Wahrnehmung keine Differenzierung. Dies ist offenbar der einfachst mögliche Wahrnehmungstyp.

Die beschriebene Versuchsanordnung kann durch die Beleuchtung verändert werden:

1. Veränderung:
Die Beleuchtungsintensität wird stark erhöht. Das feine Korn der Halbkugelinnenfläche wird fast wahrnehmbar. Die Versuchsperson sieht nun die Oberfläche kurz vor sich homogen und ohne Einzelheit. Die Wahrnehmung hat sich also bereits umgeschaltet.

2. Veränderung:
Die Oberfläche wird links sehr wenig beleuchtet, nach rechts allmählich heller werdend. Die Person sieht trotzdem überall die gleiche Helligkeit. Hier täuscht die Wahrnehmungsgestaltung die Versuchsperson. Sie gleicht im Schauen die objektiv nachweisbaren, unterschiedlichen fließenden Helligkeiten aus.

3. Veränderung:
Man lässt senkrecht durch die Mitte des Feldes eine schwache Schattenlinie gehen. Für die Versuchsperson teilt sich das Gesamtfeld in zwei unterschiedlich helle Felder, getrennt durch eine Kontur. Die zwei Halbfelder erscheinen aber in sich homogen. Die Wahrnehmung hat sich noch einmal verändert.
Die Abbildung zeigt im Vergleich die objektive Versuchsanordnung und die zugehörigen Wahrnehmungen der Versuchsperson.


Dieser Versuch zeigt vier grundsätzliche Phänomene auf, die auch auf andere Bereiche, z.B. Denkprozesse oder Gedächtnisvorgänge übertragbar sind.

  1. Wird ein Mensch einer völlig uniformen Reizsituation ausgesetzt, so kann er sich nicht mehr orientieren. Er befindet sich im «Nebel».
  2. Wird die Reizsituation geringfügig, aber vollkommen gleichmäßig strukturiert, so kann sich der Mensch in gewissen Grenzen orientieren.
  3. Eine kontinuierliche Veränderung einer Reizsituation wird vereinheitlicht. Diese Tendenz auf größtmögliche Vereinheitlichung oder Homogenität – also minimaler Differenzierung – wird in der Wahrnehmung als Assimilation bezeichnet. (Assimilation = Ähnlichmachung oder Angleichung). Die Assimilationstendenz wirkt auf das Gesamtfeld so, dass eine einzige Intensitätsstufe wahrgenommen wird, die dem Mittel der Reizintensitäten entspricht.
  4. Innerhalb des Grenzfeldes eines kontinuierlichen hell-dunkel-Verlaufes wird eine Kontur eingefügt.
    Folgendes geschieht: Die Unterschiede zwischen den beiden Teilen werden genau auf der Kontur erheblich verstärkt . Beide Hälften erscheinen in sich homogen, obwohl in ihnen ein kontinuierlicher Verlauf hell-dunkel erzeugt war. Der Vorgang, bei dem die Unterschiede stärker wahrgenommen werden, als es den wahren Intensitätsverhältnissen der Reize entspricht, wird als Kontrast bezeichnet. Kontrast bedeutet die Akzentuierung von Unterschieden.

Dabei wird deutlich, wie wichtig Konturen für die Wahrnehmungsorganisation sind, und seien sie noch so schwach.

Die Wirkung von Assimilation und Kontrast wird an dem einfachen Bild mit dem grauen Kreis gezeigt: Betrachtet man den Ring, so lässt sich folgendes erkennen: Normalerweise würde das Grau des Ringes gegenüber dem Weiß dunkler erscheinen als gegenüber dem Schwarz. Der Ring ist jedoch in sich geschlossen. Darum erscheint der Ring gleichmäßig Grau. Die Assimilation löscht also die Wahrnehmung des Kontrasteffektes aus. Legt man jetzt über die Trennlinie zwischen Schwarz und Weiß einen langen schmalen Gegenstand, z.B. einen Bleistift, dann können sich durch diese neu eingeführte Kontur die Kontrastfelder wieder durchsetzen.

Fassen wir noch einmal zusammen:

  1. Die Wahrnehmung hat eine Tendenz, Reizunterschiede zu verringern.
  2. Wenn die Reizunterschiede ein bestimmtes Niveau überschreiten, so erfolgt eine wahrnehmungsmäßige Differenzierung. (Beltz)
  3. Gestaltungsfaktoren, wie z.B. Konturen, wirken sich fördernd auf die Differenzierung aus.
  4. Die Differenzierung erfolgt in zwei Richtungen.

Beim Kontrast werden gewisse Reizunterschiede verstärkt, während bei der Assimilation andere Reize ausgelöscht werden. Beide Tendenzen können innerhalb einer Gestaltung miteinander konkurrieren.

2.1.2 Figur und Grund

Betrachten wir das nebenstehende Bild, so erscheint der Fleck als eine in sich geschlossene Figur, räumlich vor dem Hintergrund oder auf dem Grunde liegend. Diese Differenzierung ist die einfachste Form der Wahrnehmung.
Die Unterscheidung zwischen Figur und Grund kommt durch unterschiedliche Wahrnehmungsqualitäten zustande. Die Figur ist meistens abgegrenzt, wird an einer Stelle lokalisiert, sie wirkt massiver und stärker integriert. Der Grund ist weniger strukturiert und erscheint unbestimmter. Er scheint sich auch hinter der Figur zu erstrecken. Oft geht er bis an den Rand des Feldes, und scheint dadurch über den Rand hinaus zu reichen. Die Figur zieht eher unsere Aufmerksamkeit an sich als der Hintergrund.

Wir haben eben als wichtiges Merkmal der Figur gesagt: sie ist begrenzt. Diese Grenze ist an das Vorhandensein einer Kontur gebunden. Die Kontur „gehört“ phänomenal deutlich zur Figur. Sie erscheint uns nicht als zugehörig zum Grund. Dabei handelt es sich jedoch faktisch um eine Grenzlinie, die Figur und Grund gemeinsam ist. Darüber hinaus hat die Kontur die wichtige Funktion, der Figur eine erkennbare Form zu geben. Die nebenstehende Abbildung zeigt uns, dass die Kontur unter bestimmten Bedingungen wechseln kann. Dadurch ändert sich auch ihre Erscheinungsweise völlig.

Wird die mehrdeutige Abbildung längere Zeit fixiert, so wechseln Figur und Grund derart, dass einmal das linke und einmal das rechte Gesicht gesehen wird. Unsere Wahrnehmung ordnet die den beiden Gesichtern gemeinsame Konturlinie alternierend der rechten und linken Gesichtshälfte zu.

Diese Eigenschaft des sprunghaften Alternierens einer Kontur erschwert unter bestimmten Bedingungen ein visuelles Zusammenfügen von Teilen, z.B. bei den Stücken eines Puzzlespieles, die eine wenigstens teilweise identische Kontur haben. Trotzdem sehen sie doch so verschieden aus, dass es manchmal schwer fällt, sie einander zuzuordnen.

Die folgenden Abbildungen zeigen, dass Konturen eine Figur nicht unbedingt geschlossen umfassen müssen.

Bei längerem Hinsehen erscheint zwischen den beiden schwarzen Kreisteilen ein «weißes Quadrat». Dieses weiße Quadrat erscheint als eine Figur, die die ovale schwarze Figur als «darüberliegend» verdeckt.

 

Die Schattenlinie eines Buchstabens wird sehr schnell als der Buchstabe A erkannt, obwohl wesentliche Konturen fehlen.

 

Diese Beispiele zeigen, dass die Wahrnehmung die Tendenz hat, bekannte Figuren als vollständig oder geschlossen zu erfassen, auch wenn die Kontur erhebliche Lücken aufweist.

Wenn wir das Bild von Paul Klee BOB, von 1920 betrachten und dabei versuchen, genau zwischen Figur und Grund zu unterscheiden, dann stellt sich die Frage: Welche Faktoren bestimmen das, was Figur und was Grund ist?
Die Reizintensität scheint nicht entscheidend, denn eine Dunkelfläche kann auf einem hellen Hintergrund ebenso als Figur gesehen werden (Knöpfe), wie eine helle Fläche auf dunklem Grund als Figur erscheinen kann (Gesicht, Hemd).

Wesentlich sind die relativen Größen und Lagen der betreffenden Flächen. Hinzu kommt die farbliche Gestaltung.

Gewöhnlich erkennen wir die kleinere Fläche und die stärker geschlossene Fläche als Figur. Auch regelmäßige Flächen werden eher als Figur gesehen als unregelmäßige Strukturen.

Bei der Differenzierung nach Figur und Grund spielt die Gesamtorganisation der Wahrnehmungsstruktur eine wesentliche Rolle. Dazu gehören die Teile des Blickfeldes, die sich leicht gruppieren lassen oder die am «sinnvollsten» erscheinen. Auch persönliche Faktoren, wie Voreinstellung des Beobachters, Antriebslage, Lernvorgänge und Anderes können diese Entscheidung beeinflussen. Bekannte Muster werden schneller als Figur erkannt. Es wird daraus klar, dass bei dieser Unterscheidung auch noch spezielle Prozesse im vegetativen Nervensystem mitwirken.

Diese Phänomene beschränken sich nicht nur auf den Bereich der visuellen Wahrnehmung. Die Unterscheidung von Figur und Grund charakterisiert unser gesamtes Wahrnehmungs-
geschehen.

Ein winziger Stein z.B. kann im Schuh als Figur gegen den sonst gleichmäßigen Grund auf der Innensohle wahrgenommen werden oder eine gekannte Melodie gegenüber dem «weißen Rauschen» im Hintergrund. Diese einfachen Gesetze des «sich Zurechtfindens in der Flut der Informationen» durchzieht alle Vorgänge des Erfassens, sowohl bei der internen Wahrnehmung von Regelprozessen für die Existenz des Körpers als auch bei hoch komplexen psychosozialen Interaktionen. Dies kann auch bei den nachfolgend erläuterten Wahrnehmungskriterien erkannt werden.

2.1.3 Gruppierung

Ein Blick aus dem Fenster zeigt, dass man in den meisten Fällen eine vielgestaltige Situation erlebt, die mehrere Figuren, unterschiedlich verschachtelt, vor einem gemeinsamen Hintergrund enthält. Beim Ansehen einer solchen Abbildung erkennt man eine starke Tendenz dazu, das Gesamtfeld nach lediglich zwei Hauptteilen zu differenzieren.
Das heißt: Die Wahrnehmung trennt eine einzelne Figur aus dem gesamten restlichen Feld, das dann zum Grund wird.

Oder mehrere Figuren werden zu einer Gruppe zusammen gefasst, die dann ihrerseits vor dem restlichen Feld als Hintergrund steht.

Eine wichtige Erscheinung ist dabei der sogannte Isolationseffekt. Wenn in einer Ansammlung von Punkten z.B. die meisten schwarz, einige aber rot sind, so erscheinen die roten Punkte (die «isolierten» ) deutlicher und werden zu einer Figur gegen den Hintergrund der schwarzen Punkte gemacht.

Die Gruppierungstendenzen laufen im wesentlichen nach drei Gesichtspunkten ab.

Näher beieinander stehende Figuren werden mit größerer Wahrscheinlichkeit zusammen gefasst als weiter auseinander liegende. Siehe nebenstehende Abbildung.

Wie eben bei dem Beispiel der roten und schwarzen Punkte gesehen wurde, müssen nicht unbedingt nahe beieinander liegende Elemente als Gruppe erscheinen. Es spielen dabei noch eine Reihe anderer Faktoren eine Rolle. Einer davon ist die Ähnlichkeit.

Unter sonst gleichen Bedingungen werden ähnliche Reize mit größerer Wahrscheinlichkeit gruppiert als unähnliche.

Ähnlichkeit heißt hier, dass die Figuren verschiedene Eigenschaften gemeinsam haben, wie z.B. Form, Farbe, Größe, Intensität. Für den gesamten Bereich der Wahrnehmung gibt es viele Dimensionen für die mögliche Klassifizierung von Reizen, und es gibt ebenso viele Aspekte, unter denen zwei oder mehr Reize als ähnlich bezeichnet werden können. Die Ähnlichkeit ist desto größer, je mehr Eigenschaften die Reize miteinander gemeinsam haben, und desto größer ist auch die Tendenz zur Gruppierung. Eine weitere Möglichkeit der Gruppierung ist die nach der «guten Gestalt».

Das heißt: Figuren, die eine gute Gestalt bilden, werden mit größerer Wahrscheinlichkeit gruppiert.

Was heißt in diesem Zusammenhang «gute Gestalt»?
Faktisch können noch keine allgemein gültigen Kriterien für diesen Begriff bestimmt werden. Es ist leicht einsehbar, dass vielfache Prägungen, Lernprozesse und vorausgegangene Erfahrungen im Kindesalter bei der Definition«gute Gestalt» von großer Bedeutung sind. Die individuell unterschiedlichen Bestimmungen dieses Begriffes sind in der Psychologie bekannt.

Dennoch wollen wir uns hier mit der Klassifizierung von M. Wertheimer befassen:

1. Gute Fortsetzung
Die Reize (Teile des wahrgenommenen Bildausschnittes), die eine «gute» (harmonische) Fortsetzung einer Linie, einer Kurve oder einer Bewegung sind, bilden leichter Einheiten. Siehe oben.

2. Symmetrie
Symmetrische oder ausgewogene Gruppierungen werden vor asymetrischen bevorzugt. Nebenstehende Abbildung.

3. Geschlossenheit
Figuren, die zu einer geschlosseneren oder vollständigeren Gestalt führen, werden eher zusammengefasst.

4. Gemeinsames Schicksal
Elemente, die sich gemeinsam bewegen oder verändern, werden gegenüber Elementen mit anderer Bewegungsrichtung gruppiert.

Josef Albers, Strukt. Konstellation,1956

Aus diesen vier Definitionen kann zusammenfassend gesagt werden, dass die Bestimmung «gute Gestalt» folgendes beinhaltet:
deutliche Kontinuität, ersichtliche Symmetrie, geschlossenere Form und Gemeinsamkeit in der Form und/oder der Bewegung gegenüber den anderen Bildelementen.

Meistens sind bei gegebenen Reizmustern verschiedene Gruppierungstendenzen wirksam. Manchmal wirken sie in gleicher Richtung, manchmal stehen sie im Wettbewerb.

nach Bridget Riley, Studie Guache, 1967

Viele gute Beispiele für die Anwendung des Wettbewerbs von Gruppierungstendenzen findet man in der Natur. Oft benutzen Tiere Schutzfarben und Tarnmuster, oder auch Formen, um sich in ihrer Umwelt vor ihren Fressfeinden durch Mimikri zu verstecken, oder auf der Jagd nicht erkannt zu werden. Dabei werden die Regeln der guten Fortsetzung und der Geschlossenheit besonders zahlreich benutzt.

Chamäleon auf Madagaskar von Hans Bernhard Schnobby

 

2.1.4 Gestalttransposition

Es konnte festgestellt werden, dass die automatische  Organisation der Wahrnehmung einzelne Figuren (Reizelemente des Bildausschnittes) zu Gruppen zusammenfasst, die sich dann als ein geschlossenes Reizelement gegenüber anderen abhebt. Anders gesagt:
Wir fügen beim Sehen die Teile zu einem Ganzen zusammen.
Die Eigenschaft des entstandenen «Ganzen», d.h. der aus der Gruppierung entstandenen neuen Figur, ist nicht nur die Summe der Eigenschaften der Teile.

Bei der neben stehenden Abbildung erkennt man, dass keines der Teile die Eigenschaft «viereckig» in sich trägt. Dennoch sieht man jeweils vier Punkte zusammen als Quadrat. Es ist die Anordnung der einzelnen Teile, welche zur wesentlichen Qualität der Wahrnehmung des Ganzen beisteuert. Gleichzeitig sieht man, dass die Gliederungsform erhalten bleibt, auch wenn die einzelnen Teile verändert werden, ihre Bildposition jedoch weiter besteht. In diesem Fall spricht man von «Gestalttransposition». Trotz der unterschiedlich gestalteten Punkte bleibt die Eigenschaft der «Quadratigkeit» allen Figuren gemeinsam.

Für Transpositionen gibt es zahllose Beispiele in allen Wahrnehmungsbereichen. Wichtig für eine Transposition ist, dass die Beziehungen zwischen den Einzelreizen (Bildteilen) gleich bleiben. Dennoch wird die Wahrnehmung des Ganzen durch die Qualitäten der einzelnen Reize beeinflusst. Eine laute Melodie klingt anders, als die gleiche Melodie, wenn sie leise gespielt wird. Ebenso sieht ein «Quadrat» aus Himbeeren anders aus als eines aus Schießpatronen.

Abbildung Gruppierung nach Nähe und «guter Gestalt» im Wettbewerb

Eine bekannte optische Täuschung zeigt uns, die unten abgebildete Müller-Lyer-Täuschung, dass die Eigenschaften der Teile uns stets abhängig von der Art des Ganzen erscheinen.

2.1.5 Bezugssysteme

Kommen wir noch einmal auf das erste Beispiel aus dem Abschnitt Figur und Grund zurück (Siehe 2.1.2). Wir haben dort einen schwarzen Fleck auf einem grauen Grund gesehen. Bei der Wahrnehmung dieses Bildes wurde der schwarze Fleck in Bezug gesetzt zu der grauen Fläche, in die er eingebettet ist. Erst aus dem Verhältnis zueinander können Form, Größen, Farbabweichungen etc. erkannt werden. Man könnte die Schlussfolgerung ziehen: Erst durch den Schatten wird das Licht deutlich. Jedoch ohne Licht wird absolut nichts sichtbar. Der Schatten ist immer die Folge eines nicht lichtundurchlässigen Dinges, das dabei im Licht steht, das Licht absorbiert.

Treten mehrere Figuren in einem Bild zusammen, so können diese in Bezug zueinander nach ihren Eigenschaften erkannt werden.

Auf dieser Abbildung  kann man einmal die Größe der Kreise gegeneinander abwägen, oder auch die unterschiedliche Blautöne miteinander vergleichen und bestimmen. Es ist ein Beispiel dafür, dass für jede Wahrnehmung eigene Bezugsparameter vorhanden sein müssen.

Im Anfang des Kapitels 2 konnte aus einem Versuch entnommen werden:
Fehlen bei der Wahrnehmung Bezugspunkte, sich unterscheidende Reize (in Form, Farbe,Klang, Bewegung), so ist der Betrachter desorientiert.

H. Helson befasste sich mit dem Phänomen, die bei der Wahrnehmung unmittelbar gegeben ist: Fehlt dem Beobachter ein Bezugsrahmen, so schafft er sich einen aus seinem inneren Repertoire. Dieser psychologische Anhalt ist nur mittelbar von den äußeren Reizen abhängig, vielmehr von dem psychischen Setting des Beobachters.

Eine Versuchsperson wird einer beliebigen Art von Reizen unterschiedlicher Intensität ausgesetzt, z.B. verschiedenen Helligkeiten, verschieden Lautstärken, Gewicht usw. Bei der subjektiven Beurteilung dieser Reize ergibt sich eine Mittelstelle in der Gewichtung. Diese Mitte wird als Adaptionsniveau bezeichnet. Reizgrößen oberhalb des Adaptionsniveaus werden als schwer, laut, hell usw. wahrgenommen und bezeichnet, unterhalb des Adaptionsniveaus erscheinen sie als leicht, leise und dunkel usw.

Das Adaptionsniveau ist nicht eine einfache Mittelwertbildung aller Reizbeträge, sondern unterliegt fortwährend Veränderungen, und zwar als Funktion aller Reize, die auf den Beobachter bei der Beurteilung selbst, aber auch in der Vergangenheit eingewirkt haben.

Ein einziger extremer Reiz, der weit außerhalb des Bereiches der übrigen Reizserie liegt, kann das Adaptionsniveau deutlich in seine Richtung verschieben.

D.R. Braun wies durch eine besondere Versuchsanordnung nach, dass der Bildungsprozess des Adaptionsniveaus auch noch von anderen Faktoren der Wahrnehmungsorganisation abhängt. Das Adaptionsniveau ist uns vor allem aus dem Bereich der Helligkeit bekannt. In dem Kapitel Farbe wird dieser Prozess dann näher beschrieben.

2.1  Zusammenfassung

  1. Wird ein Mensch einer völlig uniformen Reizsituation ausgesetzt, so kann er sich nicht mehr orientieren.
  2.  Eine kontinuierliche Veränderung einer Reizsituation wird vereinheitlicht.
  3. Konturen oder Kontrast sind für die Wahrnehmungsorganisation äußerst wichtig, und seien sie noch so schwach.
  4. Bei der Strukturierung des Wahrgenommen erfolgt spontan eine Differenzierung nach Figur und Grund. Dafür werden ähnliche Bildteile gruppiert.
  5. Die Gruppierungstendenzen laufen im wesentlichen nach drei Gesichtspunkten ab. Näher beieinander stehende Figuren werden mit größerer Wahrscheinlichkeit zusammengefasst als weiter auseinander liegende.
  6. Unter sonst gleichen Bedingungen werden ähnliche Reize häufiger gruppiert als unähnliche.
  7. Figuren, die eine »gute Gestalt« bilden, werden mit größerer Wahrscheinlichkeit gruppiert.
    Die Bestimmung «gute Gestalt» beinhaltet: deutliche Kontinuität, ersichtliche Symmetrie, geschlossenere Form und Gemeinsamkeit in der Form und/oder der Bewegung gegenüber den anderen Bildelementen.
  8. Die Eigenschaft des entstandenen „Ganzen“, d.h. der aus der Gruppierung entstandenen neuen Figur, ist nicht unbedingt die Summe der Eigenschaften der Teile.
  9. Fehlen bei der Wahrnehmung ein Bezugspunkt oder sich unterscheidende Reize (in Form, Farbe, Klang, Bewegung,) so ist der Betrachter meistens desorientiert.

 

2.2 Wahrnehmungsänderung bei gleich bleibendem Reizmuster

Wie in vorangegangenen Versuchen zu sehen war, setzt die  Organisation der Wahrnehmung Veränderungen mit Änderungen der Reizsituation in Verbindung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass solche Veränderungen der Wahrnehmung nicht immer der Änderung der Reizsituation direkt entsprechen. In diesem Abschnitt wollen wir uns jedoch erst einmal mit Wahrnehmungsänderungen befassen, die sich bei objektiv gleich bleibendem Reizmuster ergeben.

2.2.1 Kippfiguren

Fixiert man dieses Bild ein paar Sekunden, dann wird eine Zeitlang ein perspektivischer Aspekt wirksam und danach, ohne merkbaren Übergang, sieht man das Bild aus einer anderen Sicht. Man nennt diesen Vorgang in der Wahrnehmung: Umkippen. Bei längerem Ansehen einer sogenannten Kippfigur wechseln die beiden Ansichten mehr oder weniger regelmäßig ab. Es hat sich zeigen lassen, dass die Umkippfrequenz als Funktion der Gesamtfixationsdauer zunimmt.

Wann eine Figur zur Kippfigur wird, hängt von der Form ab, die eine mehrdeutige Interpretation zulässig macht. Ist die Figur so aufgebaut, dass beide Ansichtsmöglichkeiten gleichermaßen leicht wahrnehmbar sind, so erfolgt ein relativ häufiges Umschlagen.

Andernfalls ist die Häufigkeit geringer und die weniger begünstigte Form erscheint nur für kurze Zeit.

Bei der nachfolgenden Abbildung kann der Betrachter die möglichen Ursachen für das Umkippen herausfinden. Man betrachte den Neckerschen Würfel möglichst nicht als Ganzheit, sondern fixiert der Reihe nach die Ecken der Abbildung im Uhrzeigersinn.
In diesem Versuch kann man die «spontanen» Veränderungen der Wahrnehmungsorganisation steuern, indem der visuelle Fixationspunkt verlagert wird. Man stellt dabei fest, dass seine Lage mit bestimmt, welche Alternative gesehen wird.

Diese Erscheinung allein reicht zur Erklärung nicht ganz aus. Häufig tritt das «Umkippen» völlig unbeabsichtigt auf.

Bei der weiteren Untersuchung dieses Phänomens hat man zwei weitere bekannte Mechanismen der Wahrnehmung zur Grundlage von Versuchen mit einbezogen.

 

2.2.2 Sättigung der Wahrnehmung

Die erste Annahme:
Die Ablösung alternativer Formen wird durch eine zunehmende Sättigung des Eindrucks bedingt.

Dazu sehen Sie einen Versuch im nebenstehenden Bild:

Fixiert man den Mittelpunkt des gelben Kreuzes oben links in der Abbildung eine Minute lang und schaut dann auf den Mittelpunkt des Achtecks unten in der Mitte, dann sieht man deutlich den »Propeller« im Vordergrund.

Um diese Änderung der Wahrnehmung noch deutlicher zu erfahren, wiederholt man den Versuch mit einer kleinen Änderung:

Man fixiert zuerst den Mittelpunkt des violetten »Propellers« oben rechts ca. eine Minute lang und schaut dann auf den Mittelpunkt des Achtecks unten. Jetzt erscheint das violette Malteser Kreuz im Vordergrund.

Neurophysiologen können diesen Effekt leicht erklären: Beim längeren fixierten Betrachten der isolierten Figuren entsteht eine Übersättigung der Retinazellen im Augapfel, was dazu führt, dass beim weiteren Betrachten geschlossener Figuren die zweite, weniger begünstigte Form unmittelbar auftaucht.

Auf Kippfiguren übertragen bedeutet das:

  1. Erreicht eine Sättigung beim Betrachten ein bestimmtes Niveau, so wird die erste Figur unterdrückt, und die zweite Form erscheint.
  2. Diese unterliegt ebenfalls der Sättigung und wird dann wieder von der ersten Form abgelöst.

Einen ähnlichen Effekt konnte schon des öfteren bei anderen Situationen erlebt werden. Fixiert man zum Beispiel für längere Zeit ein Wort, so beginnt es allmählich »sonderbar« auszusehen. Wir glauben, es wäre falsch geschrieben. Oder man wird plötzlich gefragt, wie ein Wort ausgesprochen wird. Man sagt es mehrere Male vor sich hin und überlegt. Dabei scheint sich das Wort zunehmend zu verändern. Es verliert seinen Inhalt und bekommt andere, z.B. eine rein akustische Wahrnehmungsqualität.

Bevor wir uns mit der zweiten Hypothese befassen, noch ein einfaches Experiment:

Hier sieht man einen weißen Kreis in einem schwarzen Feld, in der Mitte ist ein kleiner schwarzer Punkt, darunter ist ein weißes Feld.
Wenn man für längere Zeit den kleinen Punkt im weißen Kreis fixiert und danach auf das weiße Feld blickt, nimmt man dort einen dunklen Kreis auf weißem Grund wahr, obwohl real dort keiner abgebildet ist.

Diese Erscheinung ist hinreichend bekannt. Wenn man eine Weile in sehr helle Lichtquellen hinein gesehen hat und sich dann wegen der Blendung abwendet, sieht man immer noch für eine Weile die Form der Lichtquelle, meistens negativ in seinem Wahrnehmungsfeld. Der Eindruck verlöscht nach einer gewissen Zeit. Die Dauer bis zum völligen Verschwinden ist abhängig von der Intensität des ersten Eindrucks. Ähnliche Erscheinungen gibt es auch im akustischen Bereich.

Diesen Effekt nennt man Nachbild.

Bei fortgesetzter Darbietung eines Reizmusters verändern sich die Sinnesrezeptoren der Retina im Auge oder die sich anschließenden nervösen Funktionen, und zwar so, dass neue Reizmuster, die anschließend dargeboten werden, systematisch verändert wahrgenommen werden.

Hierzu folgen noch mehr Informationen im Abschnitt «Nachbild, Simultan-, Sukzessivkontrast»

 

2.3 Wahrnehmungsänderung bei Änderung das Reizmusters

2.3.1 Minimale Wahrnehmungsänderung

Wie bereits am Anfang des Kapitels 2.2 erwähnt, ist die Wahrnehmungsänderung nicht direkt proportional der Änderung das Reizmuster. Die Änderung in der Wahrnehmungsorganisation hängt im wesentlichen ab von der Gestaltung der sich ändernden Reizsituation. Dabei kann es durchaus zu sprunghaften Veränderungen kommen, obwohl die objektive Änderung des Reizmusters nur minimal ist.

Um Genaueres über die Änderungsqualitäten in der Wahrnehmung zu erfahren, wurde folgendes Experiment gemacht:
In einem verdunkelten Raum wird ein rotierender leuchtender Stab durch eine ellipsenförmige Öffnung beobachtet. Während der Rotation verändert also der sichtbare Teil des Stabes dauernd seine Länge. Auf der Netzhaut werden sich zwei wesentliche Veränderungen abbilden:

  1. die Lageveränderung des Stabes durch die Umdrehung,
  2. die Längenveränderung des Stabes, entsprechend dem Ellipsenausschnitt.

Der Beobachter nimmt in der Regel jedoch etwas völlig anderes wahr. Er wird den Stab beständig gleich lang sehen, wobei er jedoch in einer gekippten Ebene zu rotieren scheint.

Zwei kontinuierliche Änderungen in der Reizsituation werden in der Wahrnehmung zu einer kontinuierlichen Veränderung zusammengefasst, wenn die Änderungen im Sinne der «guten Form» erfolgen. Die Ellipse wird zum Kreisausschnitt, weil es die wahrscheinlichste Möglichkeit eines Gegenstandes oder Loches in einem Gegenstand ist. Siehe die neben stehende Abbildung.

Dieser Versuch lässt auch die Schlussfolgerung zu, dass die Veränderung der Wahrnehmungsgestaltung immer der Tendenz unterliegt, möglichst eine geringe Anzahl von Änderungen auftreten zu lassen.

Einige Teile eines wahrgenommenen Gegenstandes werden stärker beeinflusst als andere; einige Teile erscheinen überhaupt nicht verändert.
Das heißt: Nicht nur der Gesamtbetrag der Veränderung ist minimal, sondern auch die Zahl der Änderungstypen innerhalb der Wahrnehmungsorganisation.

Die Wahrnehmung folgt also stets der selektiven Vereinfachung, um möglichst schnell und direkt eine eventuelle Bedrohung zu realisieren und um entsprechende Flucht- oder Agressionsmechanismen aktivieren zu können. Auch dabei ist von Bedeutung, dass dieser im visuellen Bereich erforschte Mechanismus eine Grundregel für das Erfassen und sinnesorganische Wahrnehmen aller Säugetiere ist, dem der Mensch sich auch nicht durch Kenntnis des Vorganges entziehen kann, nicht einmal im psychosozialen Kontakt.

 

2.3.2 Wahrnehmungsänderung und Strukturstärke

Erinnern wir uns zunächst an die Faktoren, die stärkere oder schwächere Strukturen im Wahrnehmungsbereich begünstigen, ehe wir zum nächsten Prinzip kommen. Im Kapitel 2.1 sind einige Begünstigungsfaktoren erläutert worden.

Ein Wahrnehmungsgegenstand ist stärker organisiert, wenn die Reizgrundlage beträchtlich über der zugehörigen Wahrnehmungsschwelle liegt, wenn deutliche Konturen vorhanden sind, die plausible Bezüge ermöglichen, und wenn infolge der Gliederung oder Anordnung mehrere Gruppierungstendenzen wirksam werden können.

Darüber hinaus können Voreinstellung, vorausgegangene Erfahrung, emotionaler Zustand sowie die Motivation des Beobachters die Strukturstärke beeinflussen.
(Dazu Näheres im Kapitel 6.0 Psychologische Reizaunahme)

Ein einfacher visueller Versuch ermöglicht es, die Art der Wahrnehmungsänderung zu erkennen, wenn stärker und schwächer strukturierte Teile im Wahrnehmungsfeld verändert werden.

Ein Beobachter befindet sich in einem völlig abgedunkelten Raum. Vor ihm hängen zwei gleich große Luftballons, die gleichermaßen beleuchtet sind. (Siehe die Abb. vorhergehende Seite) Wird nun einer der Ballons allmählich weiter aufgepumpt, so wird das Abbild auf der Netzhaut des Beobachters entsprechend größer. Aber die Wahrnehmung spielt ihm hier einen Streich.

Er sieht nämlich nicht, dass die beiden Ballons am gleichen Platz bleiben, wobei einer davon größer wird. Stattdessen scheint der Ballon, der objektiv eine Vergrößerung durchmacht, langsam näher zum Betrachter zu kommen, ohne dabei seine Größe zu verändern.

Wie ist das zu erklären?
Die Informationsreize, die unter normalen Bedingungen das Schätzen von Entfernungen ermöglichen, sind aufgrund der Verdunkelung außerordentlich schwach.
Das bedeutet, die räumliche Lokalisierung der Ballons stellt einen schwach organisierten Teil des wahrgenommenen Gegenstandes dar. Dagegen sind die Reize, die eine Größenbeurteilung der beleuchteten Ballons ermöglichen, stärker organisiert.

Die Wahrnehmungsänderung erfolgt dann so, dass der stärker strukturierte Reiz unverändert bleibt und sich der schwächer strukturierte Reiz verändert. Oder anders gesagt: Beim Erfassen wird durch die Wahrnehmungsorganisation die Größe des Ballons konstant gehalten, während sich die Entfernung verringert.

Daraus wird folgendes Prinzip abgeleitet:
Unter sonst gleichen Bedingungen setzen stärker gestaltete Teile des Feldes einer Veränderung der Wahrnehmungsorganisation länger Widerstand entgegen als schwächer gestaltete.

2.3.3 Trennung von Teilreizen

Die Anpassung der Wahrnehmung an eine Reizveränderung wird oft durch die Trennung von Teilen des wahrgenommenen Feldes bewirkt.

Dazu sei folgendes Experiment empfohlen:
Nehmen Sie sich eine gleichmäßig grüne Fläche anstoßend dicht neben einem gleichmäßig rotem Feld mit gleichem Lichtwert für die Helligkeit.
Stellen Sie z.B. einen ca 15 bis 20 cm hohen Karton (am Besten in Mittelgrau) auf die Kontur zwischen den beiden Farben und halten ihn mit der Nase fest. Durch diese Versuchsanordnung wird dem einen Auge nur die Farbe Rot und dem anderen nur die Farbe Grün angeboten. Für die Augen ist eine direkte Mischung dieser beiden Komplementärfarben gleicher Helligkeit unmöglich. Darum werden Sie also eine Zeit lang Rot und eine Zeit lang Grün sehen. Aber Sie können beide Farben nicht zur gleichen Zeit sehen.

Können die auf die Netzhäute im Auge wirkenden Reize nicht leicht kombiniert werden, so wird zu jedem gegebenen Zeitpunkt nur ein Teil gesehen.
Sind die von beiden Teilen ausgehenden Reize annähernd gleich stark, so ist ein Oszillieren zu erwarten. (Erklärung: oszillieren – schaukeln, schwingen)

Dieses einfache Beispiel zeigt, wie von der vorhandenen Wahrnehmungsorganisation ein schwieriges Problem gelöst wird: Kann eine Vermischung nicht stattfinden, so ist offenbar die nächst beste Lösung, nach einander «jeder individuellen Organisationsform» ihre Chance zu geben.

Zwei Dinge werden durch diese simple Lösung erreicht:
Die Einfachheit der Gesamterscheinung wird aufrecht erhalten, dennoch werden beide Teile in ein in der Zeit ausgedehntes Ganzes eingeordnet.

Dieses Phänomen der zeitweiligen Aufteilung von Reizen in partiell Wahrgenommenes spielt in der Psyche des Menschen, also bei humanen, moralischen oder ethischen Wahrnehmungen oftmals eine beträchtliche Rolle. Man spricht dann sogar von der Verdrängung von Teilen des Wahrgenommenen, weil es sich nicht mit der inneren Wahrnehmung, mit bisherigen Vorstellungen oder Tabus (Gewissen) verträgt. Widersprüchliche Weltanschauungen oder Charaktereigenschaften werden jeweils nur nacheinander, also in die Zeit verteilt, erfahren und vertreten. Vielleicht ist das Jekyll-and-Hyde-Syndrom aus der Literatur (Novelle «Der seltsame Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde» von Robert Louis Stevenson) oder dem amerikanischen Kinofilm bekannt.

2.3.4 Sprunghafte Änderungen

Veränderungen in der Wahrnehmung sind zuweilen allmähliche, quantitative Änderungen der Eigenschaften von wahrgenommenen Gegenständen oder Verschiebungen der Beziehungen mehrerer Gegenstände zueinander. Häufig treten Veränderungen in der Wahrnehmung auch ganz plötzlich auf. Dabei sind sich die beiden Erscheinungsweisen gelegentlich so unähnlich, dass es schwer vorzustellen ist, wie dieser Unterschied nur durch eine geringe Veränderung an den Reizen ausgelöst sein konnte.

Solche «Sprünge» sind in der uns umgebenden Natur, wie auch im Bereich der Naturwissenschaften wohl bekannte Erscheinungen. Die bekannte Binsenwahrheit: «Ein Tropfen kann das Fass zum Überlaufen bringen» kennt eigentlich jeder. Das Prinzip, das sich dahinter verbirgt, findet sich in vielen psychosozialen Prozessen wieder.

Oft reichen geringe Umgruppierungen der Kräfte oder Informationen innerhalb einer Situation aus, das Gleichgewicht zwischen den Reizen radikal umzustoßen.

Die Umorganisation der Wahrnehmungsgestaltung tritt auch bei kleinen Veränderungen des Reizfeldes häufig als plötzliche, stufenweise Umformung auf.

Fortwährend muss der Mensch in einer enormen Informationsflut ungeordneter und teilweise widersprüchlicher Reize innerhalb und außerhalb von sich mit Hilfe des aktiven Bewusstseins und seiner Aufmerksamkeit Ordnung für seine Apperzeption zur Orientierung in der Selbsterhaltung herstellen. Dies erfordert die permanente Konstruktion einer gesicherten Wahrnehmungswelt. Dabei kann die Erfassung (ich sage hier bewusst nicht Sinneswahrnehmung, weil zum Selbstschutz auch Erfassungen gehören, die außersinnlich empfangen werden) der unterschiedlichen Reize und Anforderungen aus sämtlichen Sinnesorganen derart in Konflikt gebracht werden, dass sie völlig neue Wege beschreiten muss.
H. Wallach hat zu diesem Phänomen weitere Untersuchungen durchgeführt.

Es ist in unserem Sprachgebrauch üblich, bei dieser Veränderung der Wahrnehmung von einer «schöpferischen» Umgestaltung zu sprechen, und zwar deshalb, weil die Neuorganisation nicht schon vorher im Repertoire des Beobachters enthalten war. Die Neugestaltung wird zum ersten Mal als Ergebnis der Notwendigkeit auftreten, eine vorliegende Reizsituation als bedeutungshaltig anzusehen, oder in einer sich stark widersprüchlichen Reizsituation zu einer annehmbaren Gleichgewichtssituation zu kommen. Das verbirgt sich auch hinter der Volksweisheit: «Die Not macht erfinderisch!» Darüber hinaus aber gleicht die neue Wahrnehmungsstruktur die angebotenen Informationen auf ebenso ökonomische wie elegante Art und Weise an.

Das kreative Wahrnehmen kann, wie gesagt, plötzlich, absichtslos und ohne deutliches Bewusstsein der Einzelheiten des Prozesses auftreten.

2.2 Zusammenfassung

Wann eine Figur zur »Kippfigur« wird, hängt von der Form ab, die eine mehrdeutige Interpretation zulässig macht. Ist die Figur so aufgebaut, dass beide Ansichtsmöglichkeiten gleichermaßen leicht wahrnehmbar sind, so erfolgt ein relativ häufiges Umschlagen.

Beim Betrachten der isolierten Figuren wird eine Übersättigung der Nervenzellen erreicht, was dazu führt, dass beim Sehen gechlossener Figuren die zweite, weniger begünstigte Form unmittelbar auftaucht.

Bei fortgesetzter Darbietung eines Reizmusters verändern sich die Sinnesrezeptoren oder die sich anschließenden nervösen Funktionen, und zwar so, dass neue Reizmuster, die anschließend dargeboten werden, systematisch verändert wahrgenommen werden.
Um die Übersichtlichkeit zu verstärken tendiert die Wahrnehmungsgestaltung dazu, möglichst wenige Änderungen auftreten zu lassen.

Ein Wahrnehmungsgegenstand ist stärker organisiert, wenn die Reizgrundlage beträchtlich über der zugehörigen Wahrnehmungsschwelle liegt, wenn deutliche Konturen vorhanden sind, die Bezüge ermöglichen, und wenn infolge der Gliederung oder Anordnung mehrere Gruppierungstendenzen wirksam werden können.
Unter sonst gleichen Bedingungen setzen stärker gestaltete Teile des Blickfeldes einer Veränderung der Wahrnehmungsorganisation länger Widerstand entgegen als schwächer gestaltete.

Können die wahrgenommenen Reize nicht leicht kombiniert werden, so wird zu jedem gegebenen Zeitpunkt nur ein Teil vom Reizmuster gesehen, oder es kommt zur Oszillation.
Die Einfachheit der Gesamterscheinung wird stets aufrecht erhalten, dafür werden die Teile der Wahrnehmung in ein in der Zeit ausgedehntes Ganzes eingeordnet.

Veränderungen in der Wahrnehmung sind oftmals allmähliche, quantitative Änderungen der Eigenschaften von wahrgenommenen Gegenständen oder Verschiebungen der Beziehungen mehrerer Gegenstände zueinander.
Die Umorganisation der Wahrnehmungsgestaltung kann bei Veränderung des Reizfeldes auch häufig als plötzliche, stufenweise Umformung auftreten.

 


Nächstes Kapitel: 3.0 Räumliche Wahrnehmungkriterien

1.0 Reizaufnahme

1. Reizaufnahme

Die erste Grundregel: Keine Wahrnehmung beginnt ohne vorherige Informationsaufnahme und Speicherung. Oder anders ausgedrückt, der Wahrnehmende ist stets im voraus bereits eingestimmt, von empfangenen Informationen unterschiedlicher Art vorgeprägt, mit zahllosen Vorstellungen ausgerüstet und vielen Erwartungen angefüllt. Er kann immer nur das wahrnehmen, was sein aktuelles Setting zulässt, was seine Konditionierung bereits an Aufmerksamkeit vorbereitet hat. So wird das Wahrgenommene in einen Kanon aus Definitionen eingebettet, damit es dem Tagesbewusstsein zur Verfügung gestellt werden kann.

Und die Bestimmung der aufgenommenen Reize ist ein Bestandteil des Erfassens, das als ein automatischer Prozess des Aufnehmens angesehen werden muss. Oder wie Goethe es passend formuliert: «Indem wir sehen, urteilen wir bereits.»

Oder anders gesagt: Jede sinnesorganische Erfassung von Reizen ist eingebettet in bereits gespeicherte Informationen, die das Sinnesorgan und alle nachfolgenden neurologischen Prozesse steuern. Das „Blatt“ Mensch ist bereits beschrieben, bevor es als unschuldiges Baby aus dem Mutterleibe schlüpft, denn der kleine Körper steuert sich von diesem Augenblick an bis zu einem gewissen Grade völlig autonom, also aus eigenen «Datensätzen». Damit der Mensch „leben“ kann, muss er grundsätzlich mit einem lebendigen «Programm» handlungsfähig für sein Überleben ausgestattet sein.


Sollte Dir ein Gedanke zu dem Text einfallen, dann schicke ihn mir bitte zu. ⇒ Vielen Dank.


Dieses Grundprogramm wurde von vielen materiell orientierten Wissenschaftlern vergeblich in den Genen und auch im Zellplasma gesucht. Längst besteht bei einigen aufgeschlossenen Wissenschaftlern die Hypothese, dass viele Informationen für das Dasein und die Erfassung der Umwelt in einem vorprogrammierten Gedächtnis des Zellkörpers abgerufen werden. Aber wie und warum die Informationen in der Zelle abgerufen werden, also warum das Baby wirklich lebt, scheint in einer anderen Dimension zu finden sein. In der indischen Philosophie und ihrer Religion findet man den Begriff des Karma, das sich im Laufe einiger Inkarnationen des Menschen ansammelt, und das jedes nachfolgende Leben dominiert. Zu diesem Modell der Inkarnation der Menschen gehört dann auch die Ansicht, dass der Mensch ein Mikrokosmos ist, eine Welt im Kleinen im bezug zum Kosmos. Dieses Wesen hat mehrere Gedächtnisspeicher, wobei das Karma der Gesamtspeicher des aurischen Wesens ist, das den Mikrokosmos belebt.

Wie bekommt der kleine Mensch diese Informationen? – Woher stammen sie?
Sicher ist die Genforschung im Recht, wenn sie die molekulare Vererbung zitiert. Aber in welchem Gen hat z.B. ein Vogel die Art des typischen Nestbaues gespeichert, den er einmal geschlechtsreif geworden, völlig selbstverständlich nachvollzieht, als hätte er es irgendwo abgekupfert? – Auch die Vögel leben in einem kleinen Kosmos aus feinstofflichen Kräften, einem sogenannten Gruppengeist, der natürlich alle Belange der Gattung bzw. Tierfamilie aufzeichnet. Für den Menschen ist es die Lipika im aurischen Wesen, ein feinstofflicher Speicher im Mikrokosmos, der die Person, den stofflichen Menschen als sein Werkzeug für weitere Erfahrungen in seiner Evolution adoptiert hat.

Die unbewusste Weitergabe bestimmter Charakter- oder Wesenseigenschaften, die immer mit der Speicherung wichtiger Gedanken- oder Verhaltensstrukturen einher gehen, ist naturwissenschaftlich nicht endgültig geklärt. Die Beiträge der Geisteswissenschaftler der esoterischen Szene zu diesem Thema werden in der Regel von den anderen materialistisch orientierten Wissenschaftlern und Medienmachern hartnäckig ignoriert. Niemand wird es bezweifeln, auch der Guru in Indien nicht: Normalerweise ist der Mensch jeden Augenblick von einer unüberschaubaren Zahl physikalischer und psychologischer (unstofflicher) Reize sowie Informationen umgeben und angefüllt, die permanent von seinen fünf oder sechs Sinnesorganen verarbeitet werden müssen.

Nehmen wir für die Erläuterung der Wahrnehmungsprozesse zunächst ein märchenhaftes Beispiel :
Ein Mädchen sitzt auf einer mit Blumen übersäten Wiese. Es sieht mit seinen Augen einen Teil dieser Wiese und hält in der Hand eine Blume. An seine Ohren klingt das Singen der Vögel. Es riecht das frische Gras und den Duft der Blüten und der nahe stehenden Bäume. Die strahlende Wärme der Sonne verstärkt alle Gerüche der Erde und der Pflanzen. Es fühlt die raue Oberfläche der Gräser und der leicht feuchten Erde, auf der es sitzt, und schmeckt die duftgeschwängerte Luft. Sein subjektives Lebensgefühl ist in dieser Umgebung mit großer Freude erfüllt.

Nun, dieses Beispiel ist sehr malerisch. Nehmen wir noch ein anderes:
Auf einer Strassenkreuzung in London-City oder Neu-Delhi wäre das Mädchen von einem Chaos von Sensationen umgeben und durchgeschüttelt. In diesem Durcheinander zahlloser aggressiver Informationen könnte sich der Mensch nie zurecht finden, würde er die vielfältige Sinnesreizung rein passiv aufnehmen und in vollen Umfang mit allen Details seinem Erfassen zuleiten. Darum ist es eigentlich sehr sinnvoll eingerichtet, dass zwischen dem Empfang der Sinneseindrücke und dem Empfang des Abbildes im Erkennen sowohl ein physiologischer als auch ein psychologischer Kontrollmechanismus eingeschaltet ist. Denn das Mädchen benötigt für seinen Auftrag, ein bestimmtes Haus zu erreichen, nur einen Bruchteil der Informationen, die hier im Großstadtgewirr aktiv unterwegs sind. Damit es sich nicht verirren kann, werden die unwesentlichen Informationen einfach über den Regelkreis «unwichtig» ausgeblendet. Es sei denn, es sind im Strom der Bits einige «Schlüsselreize» eingebettet, auf die der Mensch reagieren muss.

Doch wo und wann wurde dieser Kontrollmechanismus eingerichtet und konditioniert? –
Kommt der Mensch nicht bereits damit zur Welt?

Bevor die psychologischen Denkansätze mit den philosophischen Grundlehren in
Streit geraten, macht es Sinn, sich erst einmal mit den einfachen Wahrnehmungs-
strukturen zu befassen und ihre ureigenen Mechanismen durch einige Experimente zu untermauern.

Die Diskussion um die prinzipiellen Grundstrukturen, warum sie so sind und in welcher Entwicklungsstufe des Menschen sie eingerichtet wurden, kann dann später in einer geruhsamen Runde stattfinden, weil das Handwerkszeug von allen gekannt wird. Gerne werde ich mich diesem Gedankenaustausch widmen, weil im Grunde gerade dieses Thema die erzkonservativen Mechanismen beleuchtet und warum sie den Menschen derart im Bann halten.

Betrachten wir als erstes die Grundstrukturen der Reizaufnahme.

Dies ist notwendig, weil der allererste Beginn der Wahrnehmung – bei ganz präzisem Hinsehen – dort liegt, wo der Reiz – der ja ‚a priori‘ eigentlich noch keiner ist – auf das Sinnesorgan trifft, wo er erst durch seine Aktivität – dem Reizen der Empfangszelle – zu dem wird, wovon er seinen Namen hat.

Doch vorher noch ein paar Gedanken zu diesem allerersten Beginn.
Wir sagen: Ich sehe eine Blume. Und damit sprechen wir über einen vollkommen aktiven Vorgang, so wie: ich baue einen Tisch. Diese aktive Version ist so in unsere Sprache übernommen worden, als ob die Wahrnehmung keineswegs passiv abläuft, wie wir es jedoch grundsätzlich erfahren.

Betrachten wir dafür den Vorgang des Sehens einmal ganz präzise: Das Licht wird durch die Linse im Auge fokussiert und erreicht darum punktgenau die Netzhaut, wo das Abbild über die Sensoren zu Nervenimpulsen verarbeitet wird. (Genaueres bei Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Netzhaut) Das Empfangen von Lichtbildern wird in unserer Sprache zum «aktiven» Sehen oder Schauen oder Betrachten.
Unsere Sprache weist uns auf ein Phänomen hin, das in einigen anderen Zusammenhängen noch besprochen werden soll, nämlich die menschliche Aktivität in dem Prozess, auch wenn wir sie nicht bewusst erfahren. Die Sinnesreize und ihre Bedeutung erreichen uns nur, wenn wir unsere Aufmerksamkeit und unsere Sinnesorgane auf diese Sensationen lenken. Tun wir das nicht, wird unser Tagesbewusstsein nichts passiv erreichen. Inwieweit auch diese Aussage zu relativieren ist, ergibt sich aus den entsprechenden Textassagen.

Die zweite Grundregel der Wahrnehmung wird im Allgemeinen gerne übersehen oder als wenig bedeutend nur am Rande zur Kenntnis genommen: So wie es keine Farbe ohne Form, oder umgekehrt keine Form ohne Farbe gibt, ebenso wenig gibt es eine Information ohne ein Umgebungsfeld mit zusätzlichen Definitionen.

Wir möchten es hier präzisieren:
Jede räumliche Wahrnehmung visueller Art ist selbstverständlich auch in die Zeit eingebettet, ebenso wie jeder Ton und jedes Gefühl in einem Raum erklingt. Alle menschlichen Ereignisse sind also im normalen Leben stets von mehreren Parametern unserer Dimensionalität mitbestimmt. Das sind immer Raum, Zeit, Klang und Gefühl bei der Sensation sowie subjektive Aufmerksamkeit, also aktive Sinnesorgane und Hinwendung.

In den physiologischen Experimenten der Wissenschaftler, werden beim technischen Aufbau der Versuche große Anstrengungen unternommen, um bekannte Störfaktoren auszuschalten und auch notwendige begleitende Erscheinungen weg zu interpretieren.

Die Reizaufnahme, Wahrnehmung, ist also ein recht komplexer Prozess, in den eine Reihe automatisch ablaufende Vorgänge eingreifen, die sowohl vom Setting des Rezipienten als auch vom Zustand der Umgebung im Raum abhängig sind.

1.1 Physiologische Reizaufnahme

Wer sich ernsthaft mit den Komponenten der Wahrnehmung befassen will, gerät in das höchst komplexe Grenzgebiet zwischen den beiden Wissenschaften Physiologie (Lehre von den normalen Lebensvorgängen) und Psychologie (Lehre von den Erscheinungen und Zuständen des bewussten und unbewussten Seelenlebens) sowie der Esoterik (Beschreibungen transpersonaler Vorgänge). Wer schon ein wenig über die einzelnen Vorgänge seiner Sinnesaufnahme kennengelernt hat, kann sein eigenes Verhalten als Reaktion auf die Information aus seiner Umgebung möglicherweise besser korrigieren, als jemand, der völlig unbewusst im Reizschema steht.

Kehren wir dazu zum angeführten Beispiel «Mädchen auf der Wiese» zurück. Das Mädchen sieht die Blumen auf der Wiese, d.h. die Blumen mit dem Ausschnitt der Wiese werden auf der Netzhaut des Mädchens abgebildet. Die dort wirkenden Zellen, Zäpfchen für Hell-Dunkel und für die Farben Grün – Blau – Rot empfangen das Licht, das durch die Linse des Auges fällt. Hier werden unterschiedliche Zäpfchen auf der Retina gereizt, die für Farben oder für Hell-Dunkel zuständig sind. Diese Zäpfchen werden erregt. Sie wandeln die empfangene Menge Lichtenergie für den Transport des Lichtimpulses in den Nerven teils in chemische, teils in elektrische Energie um.

(Abbildung aus Wikipedia )
Nervenzelltypen der Netzhaut schematisch.
Das Licht fällt von links ein,
weiß unterlegt die zellkernreichen Schichten.
v.l.n.r.: weiß: Ganglienzellen und ihre Axone,
grau: innere plexiforme Schicht,
weiß: amakrine Zellen, bipolare Horizontalzellen,
gelb: äußere plexiforme Schicht,
weiß: Fotorezeptoren, hellbraun: Fotorezeptoren und Außensegmente

Vereinfacht dargestellt: In den Zäpfchen «sterben» beim Sehen dafür aufgestapelte Zellplättchen in den Fotorezeptoren. Diese dadurch verursachte chemische Veränderung in den Zellen wird über den Rezeptor an die Nerven weitergegeben. Die Nerven leiten diese minimale Reizung, also als «Qualität und Quantität des Lichtes» an das zuständige Areal im Gehirn. Dort gelangen diese Informationen zunächst in das Ultrakurzzeit-Gedächtnis, und zwar als elektromagnetische Schwingungen innerhalb eines virtuell chemisch-elektrischen Reiz-Reaktionskreises. Mit diesem Informationsstrom werden dann nach dem isobaren Resonanzprinzip bereits vorhandene Erinnerungen sowie Reize aus anderen Sinnesorgane verbunden. Das ist der Übergang zum Gedächtnisbereich, in dem laut Frederic Vester und anderen Physiologen Molekülketten aufgebaut werden, die dann in dem Gehirnteil gespeichert werden, das dem Langzeit-Gedächtnis zugeordnet wird. (Näheres dazu findet sich bei F. Vester, dva Öffentliche Wissenschaft, Stuttgart, 1975) Diese Beschreibung der visuellen Wahrnehmung ist zunächst rein mechanistisch physiologisch gesehen. Geisteswissenschaftlich stellt sich dieser Vorgang der sinnesorganischen Wahrnehmung etwas anders dar, denn es ist insgesamt vor allem ein ätherischer Vorgang.

1.2 Psychologische Wahrnehmungsgestaltung

Bei dem zitierten Beispiel ist der psychologische Mechanismus noch leicht zu erkennen. Stellen wir uns die Situation noch einmal vor:
Das Mädchen sitzt auf der Wiese. Es ist von unterschiedlichen schönen Sinnes- reizen umgeben, und dennoch nimmt sie im Moment nur eine Blume wahr. Die Pupille des Auges ist so eingestellt, dass eben nur diese eine Blume scharf auf der Netzhaut abgebildet wird. Das bedeutet: aus irgend einem inneren Grund hat das Mädchen seine Aufmerksamkeit gerade dieser Blume zugewendet. Dieser Vorgang ist allerdings nur psychologisch beschreibbar. (Mehr darüber im Kapitel «Aufmerksamkeit») Allerdings werden auch die anderen Sinneseindrücke das Gesamtereignis und seine Rezeption deutlich beeinflussen, auch wenn ihnen keine Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Eines wird dabei ganz deutlich:
Die Wahrnehmung ist ein Prozess, bei dem die Sinnesorgane vom Empfang bis zur Reizweiterleitung von bereits gespeicherten Informationen gesteuert werden. Diese werden bewusst, also absichtlich oder unbewusst beeinflusst. In jedem Falle sind neben rein äußerlichen Faktoren auch irrationale oder psychologische Ebenen beteiligt. Man muss sich darüber klar sein, dass eine Vielzahl psychologischer Aspekte das Ergebnis der Reizverarbeitung bestimmen.

Demnach ist Wahrnehmung eine durchaus aktive Verhaltensweise und dazu eine sehr komplexe Leistung. Um dieses noch deutlicher zu machen, ist es sinnvoll, das Wort «Wahrnehmungsgestaltung» oder den Begriff «Wahrnehmungsorganisation» zu benutzen. Oft wird bei der Diskussion über die Sinnesorgane das Gleichgewichtsorgan im Ohr vergessen, das z.B. beim Empfinden von Beschleunigungen wirksam wird. Und man unterschlägt auch gerne, dass alle Lebensvorgänge im Körper von Empfindungen und von Reizungen unzähliger Nervenzellen, von subjektiven Gefühlen des Druckes und der Temperatur begleitet werden, die in ihrer Leitfähigkeit auch von unbewussten Determinanten beeinflusst werden.

Darüber hinaus sollte man auch berücksichtigen, dass Sinneseindrücke niemals eine Momentaufnahme in einem Vakuum ohne jeden Sinnesreiz sind, sondern sie bestehen – natürlich in unterschiedlicher Menge und Strukturierung – immer in einem Ablauf von Zeit und in einem strukturierten Raum. Wenn man sich diesen Umfang von Sinneseindrücken in ihrer Gesamtheit einmal vorstellt, dann ist es leicht zu begreifen, dass es schon einer hervorragenden Organisation oder Gestaltung der Wahrnehmung bedarf, damit der Mensch in komplexen Lebenssituationen überlebens- und handlungsfähig bleibt.

Diese Vorgänge erfolgen in der Regel spontan, ohne Leitung des Bewusstseins, schneller und mit größerer Zuverlässigkeit, als es absichtliche Überlegungen erlauben würden. Darüber hinaus kann der Mensch natürlich seine Wahrnehmung in gewissen Grenzen willentlich beeinflussen. Er kann zum Beispiel seine Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Detail im Gesamtfeld aller ihn umgebenden Reize konzentrieren. Man kann auch nach spezifischen Bedeutungen suchen. In vielen Fällen wird man eine besondere Wahrnehmungsgestaltung absichtlich im Sinne eines vorgenommenen Zieles hervorrufen. In sehr vielen Phasen des Lebens wird von der Person keine absichtliche Wahrnehmungsgestaltung angewendet, weil sie sich in der Abwicklung von Routineprozessen befindet, die keiner genauen Betrachtung bedürfen, weil die zugehörigen Abläufe vielfach trainiert wurden.

Viele Experimente zur Wahrnehmung finden vor allem in Labors statt, in denen durch besondere Anordnungen des Versuchs gezielt störende Wahrnehmungsinformationen ausgeschaltet werden, um eine einzelne Reaktion statistisch relevant beurteilen zu können. Dabei wird jedoch oft und ohne bewusste Kontrolle das psychologische Setting der Testpersonen ignoriert. Aber Sie wissen es selbst aus eigener Erfahrung, dass z.B. die gesundheitliche Konstitution oder Ärger, Zorn, Eifersucht und Neid, oder ein fundamentales primäres Bedürfnis die Wahrnehmung erheblich verändern kann. Dabei sollten auch die Auswirkungen des morphogenetischen Feldes, wie es von Rupert Sheldrake beschrieben wurde, berücksichtigt werden.

1.3 Bedeutung der Wahrnehmungslehre

Warum befassen sich viele Psychologen, Soziologen, Pädagogen, Werbestrategen und Medien-Designer mit diesem komplexen Bereich?
Unter vielen anderen Gründen scheint eine Tatsache besonderes wichtig zu sein:
Wie der Mensch sich verhält, hängt zum großen Teil davon ab, wie er die ihn umgebende Welt erfassen kann. Also alle Lebensreaktionen des Menschen auf seine soziale, humane, technische und natürliche Umwelt sind eingebettet in ein Feld von Wahrnehmungen, die er selbst aktiv oder unbewusst auswählt und damit gleichzeitig durch eine vorgeprägte Organisation seiner Sinnesorgane bestimmt. Viele Faktoren liegen allerdings in seiner wesensmäßigen Prägung.

Also Charakter, Rasse und soziales Umfeld und seine aktuelle physiologische als auch psychologische Konstitution bzw. Absichtseinstellung sind mitbestimmende Kriterien, wie und was wahrgenommen und wie es im Menschen verarbeitet wird.

Es ist demnach in einem gewissen Rahmen möglich, aus den Beschreibungen dessen, was und wie der Mensch wahrgenommen hat, und aus seinen definierbaren Reaktionen darauf, auf sein künftiges Verhalten zu schließen. Auch wird immer wieder versucht, durch besondere Reize für die Wahrnehmung, das Verhalten des Menschen zu beeinflussen, so wie es durch Propaganda oder Werbung in Medien und Internet, durch Massenveranstaltungen, sei es kultureller, sportiver, politischer oder religiöser Art permanent ausgeführt wird. Auch die stete zwischenmenschliche Kommunikation innerhalb der Gesellschaft zwischen Nachbarn, Partnern oder Familienmitgliedern bedient sich fortwährend der selben Mechanismen. Wie eingangs beschrieben, ist der Vorgang der Verhaltensstimulierung durch Wahrnehmungsreize jedoch recht komplex, dass man nicht von einer direkten Rückkopplung auf das Verhalten sprechen kann. Die totale Verflechtung meist nicht ganz erforschter psychologischer und physiologischer Vorgänge bei der Wahrnehmung stören nicht nur den Werbefachman und den Propagandastrategen, sondern erschwert natürlich auch den empirischen Zugang zu einzelnen Vorgängen in der Arbeitswelt oder der Führung von Besucherströmen in großen Städten, auf Bahnhöfen oder Flughäfen.

Eine zusätzliche Barriere für die genaue wissenschaftliche Untersuchung ist das Zusammenwirken mehrerer Sinnesorgane, auch Synästhesie genannt. So ist für das Mädchen auf der Wiese das Bild der Blume unlösbar verknüpft mit dem Singen der Vögel und dem Duft nach frischem Gras und ihrem aktuellen Zustand des Verliebtseins. Es konnte noch nicht endgültig geklärt werden, wie weit sich dabei die Wahrnehmungen der Sinnesorgane gegenseitig verstärken oder abschwächen. Eine ganze Reihe von Erfahrungen konnten schon beim Zusammenwirken von Farben und Musik zusammen getragen werden.

Bei der Durchführung von Happenings, Sessions oder Events bedient man sich zunehmend der Steigerung der Sinneseindrücke durch gezieltes Zusammenspiel von Farben und Formen sowie Farben plus Licht und Bewegung gekoppelt mit der eigenen Aktion des Körpers, wie es in vereinfachter Form in jeder Diskothek zu finden ist. Überall wo viele Menschen mitwirken, ist natürlich auch der olfaktorische Reiz (der Geruch) mit einbezogen, was in seiner Dominanz nicht zu unterschätzen ist. Wer sich einmal mit dem Thema Massenpsychose beschäftigt hat (Le Bon), dem erklären sich auch die grandiosen Wirkungen religiösen Feiern, Prozessionen oder politischer Machtdemonstrationen und bei großen Demonstrationen.

Diese Einführung in die Wahrnehmung versucht ganz vorsichtig, die Vorgänge und Erscheinungen zu umreißen, die zur Zeit erforscht wurden, wobei der Schwerpunkt in dieser Zusammenstellung der bekannten Daten auf der visuellen Wahrnehmung liegt. Es ist für jeden Informatiker und Designer, ganz gleich welcher Kategorie, von großem Vorteil, diese Wahrnehmungsphänomene etwas genauer zu kennen, auch wenn das kreative Potential meist im Unterbewusstsein verborgen ist, das keinen rationalen Zugriff zulässt. Jeder Gestalter hat die Möglichkeit, wenn er sich der wichtigsten Faktoren bewusst ist, diese für seine Arbeiten gezielt einzusetzen, bzw. seine Kreation so vorzunehmen, dass z.B. bestimmte optische Täuschungen oder andere Wahrnehmungsphänomene geschickt den Aufmerksamkeitswert steigern oder durch ihr Auftreten die Kommunikation behindern können. Damit erreicht er sicherer, dass seine Gestaltungen so aufgenommen werden, wie es von ihm beabsichtigt war.

1.4 Wahrnehmung und Bewusstsein

Wer sich konkret mit den Phänomenen der Wahrnehmung befassen will, ist eigentlich gezwungen, sich des Themas „Bewusstsein“ einmal etwas genauer anzunehmen, denn jede Wahrnehmung wird im Bewusstsein des Wahrnehmenden aufgerufen, sei es nun Mensch oder Tier oder Pflanze.

Beginnen wir mit einigen prägnanten Fragen
Wie benimmt sich Bewusstsein, wie arbeitet es?
Was transportiert das Bewusstsein?
Ist das Bewusstsein etwas substanzartiges oder etwas energetisches? – Wenn ja, was?
Wer hat Bewusstsein? – Kann man es überhaupt besitzen?

Es ist schon erstaunlich, wenn die Düsseldorfer Neuropsychologin Petra Stoerig schreibt: «Das einzige, was ich sicher weiß, ist, dass ich selbst bei Bewusstsein bin. Und dann kann ich natürlich vermuten, mein Gegenüber hat das wahrscheinlich auch. Aber nachweisen kann ich das letztlich nicht.»
Warum empfinden wir Lichtwellen als Farben, und Schallwellen als Töne?
Warum sehen wir langwelliges Licht als «Rot», und kurzwelliges als «Violett»?
Der Berliner Philosoph Peter Bieri macht den Rahmen der wissenschaftlichen Unkenntnis zu diesem Phänomen anhand eines Gedankenspiels deutlich: «Selbst wenn wir einen genauen Einblick in das Gehirn gewönnen, selbst wenn wir genau beobachten könnten, wie die Neuronen auf welche Reize reagieren, würde uns dies bei dieser Untersuchung keinen Schritt zu der Erkenntnis dessen voranbringen, was wir so schlechthin Bewusstsein nennen.»

Die meisten Wissenschaftler, die sich mit den Fragen des Bewusstseins und der Wahrnehmung beschäftigen, sind im Grunde ihres Seins unverbesserliche Materialisten. Darum suchen sie mit den ihnen vertrauten Bildern ihrer Umwelt, die natürlich der materiellen Empirie entliehen wurden, nach einer Konkordanz mit dem, was eigentlich nicht materiell sein kann.
Wahrnehmung und Bewusstsein entfalten sich und vermitteln sozusagen zwischen den menschlichen Vorstellungen oder Erinnerungen, auch abstrakter Art, wie z.B. Zuneigung, Hass, Liebe, Eifersucht etc. und den aktuellen Empfindungen der inneren Wahrnehmung, meist unterbewusst, und zwischen allen sinnesorganischen Registrierungen.
Dabei sollte das Erinnern, Denken oder Bedenken eigentlich auch als eine Art sinnesorganische Wahrnehmung angesehen werden, an der das Bewusstsein direkten Anteil hat. Und das ist, wie alle reifen Menschen bestätigen werden, völlig immateriell, obwohl es im Körper mit organischen und zellulären Reaktionen verbunden erfahren wird. Und nur darum wird das Erfassen von den Empirikern als eine Eigenschaft der Materie angesehen, wie so eine Art Reflektion der Oberfläche.
Tatsächlich findet wohl ein Teil der Informationsleitung zwischen den Sinnesorganen und den Gehirnarrealen tatsächlich rein materiell statt. Aber die Erkenntnisstruktur, warum z.B. Grün nun einmal Grün ist und nicht Rot, oder ein Ton ’a eben nur dieser Ton und kein anderer ist, dass sind virtuelle Bestimmungen, geboren aus dem Zusammenleben in einer Kultur. Diese Übereinkünfte entstammen einem unstofflichen Lebensbereich, der mit dem materiellen Dasein koexistiert.

Eine weitere Frage ist weiterhin von eminenter Bedeutung für den europamerikanisch erzogenen Menschen:
Hat der Mensch, der Körper das Bewusstsein, ist er selbst sozusagen der Besitzer der Bewusstheit?

Es ist die Regel aller westeuropäischen Philosophie, dass die Bewusstheit,  ja das Leben selbst, eigentlich vom Menschen ausgeht, dass es ihm innewohnt. Die Umwelt nimmt er mit seinen Sinnesorganen wahr, die der Mensch besitzt. Und es gibt heute in der Quantenphilosophie sogar Philosophen, die die Behauptung aufstellen, nur weil der Mensch die Welt wahrnimmt – er sie also misst – wird die Welt existent, wahrnehmbar.
Bereits Theillard de Chardin versuchte in einem seiner hervorragenden Bücher «Le Phénomène Humain – Der Mensch im Kosmos» folgendes zu dokumentieren: «Jedes Materieteilchen besitzt ein Geistteilchen. Die Summe dieser Geistpartikel repräsentiert in seinem Denken Gott, den Gott dieser Welt.» Doch – es sei hier nur am Rande bemerkt, denn es gehört in ein anderes Lehrgebäude – Geist ist unteilbar, er ist immer und überall unabhängig von jeder anderen Offenbarungsqualität.
Damit wird dann eigentlich auch deutlich, dass Bewusstsein einer anderen Dimension angehört. Es kann sich im Stoff manifestieren, ist aber keine materielle Qualität, sondern eine metaphysische, die allerhöchstens mit psychologischen Denkmodellen angedeutet werden kann.

Dabei ist jedoch ganz deutlich der prinzipielle Fehler der westlichen Wissenschaftler zu erkennen. Die Materie bringt nicht das Geistige hervor, oder das Bewusstsein oder wie auch immer. Wie eigentlich jeder einigermaßen gebildete Mensch leicht feststellen kann, werden wir in unserem Leben von den Inhalten unseres Denkens und Fühlens bewusst oder unbewusst gelenkt. Oder sehen Sie das immer noch anders?

Der Gedankenfehler liegt bei vielen Wissenschaftlern – Neuropsychologen und Informatiker –, also in der Definition oder Kategorisierung dessen, was unter Bewusstsein verstanden werden darf. Warum kann man von einem Gedankenfehler sprechen?
Die Grundprägung unseres Wesens oder Charakters basiert auf den Wahrnehmungen zur Selbsterhaltung des Körpers und den damit verbundenen materiellen Erfahrungen im Kleinkindesalter, die von den unterbewussten Überlebensstrategien des heranwachsenden Menschen geprägt sind. Dies führte zu der logischen Schlussfolgerung, die im kindlichen Langzeitgedächtnis abgespeichert und dem Heranwachsenden von allen Erziehern immer wieder erneut bestätigt wird, dass das Leben vor allem ein Überlebenskampf, ein Ringen mit der unbarmherzigen materiellen Umgebung ist. Dabei wird in der westlich-christlichen Kultur wie selbstverständlich die karmische Vorprägung aus früheren Inkarnationen übersehen. Derartige Gedanken wurden schon bei einem kirchlichen Konzil um 333 n.Chr. mit dem Bannfluch belegt.

Auch darum stellt sich heute im Zeitalter der maschinellen Fortschrittstechnik die Fortbildung aller Menschen in etwa so dar:
Die Schulbildung ist zu einer Vorbereitung für den Arbeitskampf geworden, um so den beruflichen Anforderungen gewachsen zu sein. Bildung, Ausbildung, Studium und Forschung sind Strategien für den Überlebenskampf, Selbsterhaltung, Arterhaltung, Systemerhaltung.

Die Pädagogen aller Lehranstalten führen die heranwachsenden Kinder in die totale Befestigung dieses Irrtums: alles ist Materie, die Materie ist der Ursprung allen Seins. Seit Aristoteles, Bacon und Isaak Newton bis zu Einstein, ist nur die von jedem Menschen nachprüfbar wahrnehmbare Empirie die Wirklichkeit der Natur und des Lebens. So kann dann Pawlov mit einigen Experimenten darstellen: Gefühle, Gedanken, Empfindungen sind eine Reaktion auf materielle Reize, und alle Behavioristen folgen seinem Denken. Jedoch beginnen sich die Zeiten zu ändern. Viele moderne Philosophen, die sich sowohl mit den modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen als auch mit neuen Erkenntnissen indischer Maharishis befasst haben, erlauben sich, ein esoterisch spirituelles Weltbild vorzustellen, in dem unstoffliche Kraftwirksamkeiten, ein Akashafeld oder ein PSI-Feld von großer Bedeutung sind.

Es lohnt sich, über die Frage, warum sich das so entwickelt hat, tiefer nachzudenken. Zunächst kann man sagen: weil die physikalischen, biophysikalischen, chemischen und atomaren Experimente auf die materiellen Messgeräte abgestimmt durchgeführt werden, können nur materielle Auswirkungen wahrgenommen und begutachtet werden. Von den Ergebnissen dieser einseitigen Experimente, die auch noch auf den Ergebnissen der Gedanken aller Mitwirkenden beruhen – was auch bedenkenlos zugegeben wird (morphogenetisches Feld von Rupert Sheldrake) – werden dann konkrete Modelle der Schöpfung geschaffen. Das sind natürlich Gedankenmodelle, in denen völlig immaterielle Kraftfelder ihre Wirkung entfalten.

Nach Aussage der westlichen Wissenschaftler bleibt Bewusstsein also eine Eigenschaft der Zellen, genau gesagt der Nervenzellen im Gehirn, also eine Art Produkt der materiellen Organe. Es scheint doch, dass diese Annahme mehr ein Glaube an die eigenen Vereinbarungen ist, als eine Tatsache. Denn in den bevölkerungsreichen Ländern China und Indien wird die Qualität Bewusstsein doch etwas anders gesehen.

Und so muss es noch einmal konkret gefragt werden:
Was ist das Bewusstsein wirklich? – Wie und wo ist sein Raum, in dem es existiert und aus dem es uns lenkt? Oder ist es eine imaginäre Chimäre?
Sicher nicht, denn jeder Mensch ist selbstbewusst bis hochmütig, stets arrogant auf seiner persönlichen Weltanschauung beharrend. Manchmal zieht er dafür bis in den Krieg. Wer sich der vielen Religionskriege erinnert, die die Menschheits-Geschichte wie ein roter Faden durchziehen, weiß was hiermit gemeint ist. Alles ist doch nur eine Frage des „Bewusstseins“.

Wer könnte uns aus diesem Irrgarten von Anschauungen und vorgefassten Vorstellungen einen Ausweg zeigen? –
Gibt es eine nachvollziehbare Methode, dem nahe zu kommen, was uns stetig begleitet wie das Atmen?

Versuchen wir, diesem Gedanken gemeinsam zu folgen:

Erfassen wir achtsam, was wir lesen.
Erfassen wir definitiv achtsam, dass wir lesen?!
Erfassen wir achtsam, wie das alles in uns geschieht?

Das sind konkret Gedanken, die Buddha bereits seinen Mönchen vor über 2000 Jahren gelehrt hat. Man kann heute durchaus davon ausgehen, dass der Buddha sehr wohl sehen konnte, was das Bewusstsein ist und welche Rolle es in den Menschen spielt.

Ist das Sehen nur ein materieller Vorgang in den Augen und in den Nerven?
Wo und wie schaue ich hin, wenn ich lese?
Ist es der einzelne Buchstabe, der Sinn macht? –
Ist es das Wort? – Oder ist es der Satz? –

Die Aneinanderreihung von Buchstaben erzeugen ein Wort, das Wort hat einen Sinn. –
Wo ist der Sinn?
Er ist nicht die Abfolge der Buchstaben! Der Sinn eines Wortes ist eine mentale Vereinbarung mit Menschen, mit den Mitmenschen unserer Sprache. In dieser angelernten Übereinkunft wurde das Wort einstmals mit einer Bedeutung versehen. Diese Bedeutung wurde auch mehrmals verändert und die Bedeutung ist durch die gemeinsame Verwendung einer Volksgruppe entstanden.
T I S C H … ist für jeden Erwachsenen ein Tisch und kein Flugzeug, was er für Kinder in ihrer Fantasie aber durchaus noch sein kann.
Woher kommt die Bedeutung? – In einem Bedeutungslexikon steht nur der etymologische Zusammenhang des Wortes, vielleicht auch, wie die Bedeutung im Laufe der Zeit modifiziert und von wem wofür benutzt wurde. Aber die Bedeutung ist absolut keine materielle Erscheinung, sie ist nicht in den gedruckten oder niedergeschriebenen Buchstaben enthalten. Das ist für jeden plausibel. Sie schwebt sozusagen virtuell zwischen den Leser und dem Buch.

Wenn man nun mehrere Wörter zu einem Satzgebilde aneinander reiht, dann entsteht ein übergreifender Sinninhalt, der im Bewusstsein angekommen, zahllose verschiedene psychologische Affekte im Leser auslösen kann. Er reagiert möglicherweise mit Interesse oder mit Abscheu, seine Gefühlspalette entfaltet sich je nach Inhalt des Satzes und je nach augenblicklicher Einstellung. Das alles sind völlig immaterielle Reaktionen, die sich nicht direkt von den farbigen Schriftzeichen auf dem Papier ableiten lassen, sondern von der Bedeutung und seinem Appeal für den Menschen in seinem Setting abhängen.
Es geschieht etwas mit dem Leser in seinem Denken und Fühlen. Es beginnt mit dem Erkennen des Sinnes. Angeregt durch seine psychische Neugier beginnt der Leser zu lesen. Nun begegnet er dem Sinn des Satzes im Erfassen resonanter Erinnerungen. Das wird in diesem Zusammenhang als Gedächtnis bezeichnet, einem Vorrat an bereits vorhandenen Ansichten und Vorstellungen. Bleiben wir uns ganz bewusst und betrachten wir diesen Vorgang noch einmal sehr genau. Die Augen sehen das Wort- und Satzbild. Die Sehnerven vermitteln das Bild an den Cortex. Doch es sind nicht die Sehnerven, die den Sinn übertragen, es ist vielmehr das innere Erfassen, das den Sinn des Satzes beim Lesen aufnimmt. Allein dieser Vorgang macht das Lesen möglich, allein das Immaterielle bewirkt ein richtiges Verstehen und die Kommunikation.

Hier können wir also erst einmal festhalten:
Die mit stofflichen Sinnesorganen aufgenommenen Sätze in hunderten von Sprachen, gesprochenen oder geschriebenen, schenkt das unstoffliche Bewusstsein dem Menschen mit seinem Denkvermögen die Fähigkeit, darin einen Sinn zu erkennen. Wir gehen davon aus, dass die Aufnahme der Sprache oder Schrift mit Hilfe der stofflichen Sinnesorgane geschieht und der Sinninhalt mit Hilfe des virtuellen Organs Verstand erfasst wird.

Unser Beispiel war das Lesen, aber es könnten auch andere Informationen sein, die das Erfassen aufnimmt und der Mensch sich für eine gewisse Zeitspanne damit verbindet. Wie ist es z.B. mit der Musik, mit dem Träumen, dem Déjà-vue, bei Meditationen oder bei mystischen Erleuchtungen, usw.?
Nach der Affizierung des Denkvermögens mit dem Inhalt geschieht nun etwas völlig Neues, und dieser Vorgang geht dank dem Denkvermögen sehr sehr schnell von statten. Das aufgenommene Sinnhafte wird bereits im Erkennen sofort mit im Gedächtnis gespeicherten Erinnerungen an früher aufgenommenes Sinnhaftiges gleicher Art abgeglichen und davon direkt bewertet. Wir beurteilen bereits im Wahrnehmen, hat Goethe sehr trefflich geschrieben.

Aber – und das muss jetzt betont werden – all dieser Sinnesaustausch findet zwar mit Hilfe der materiellen Bestandteile und Zellen in den Nervenbahnen und im Gehirn des Körpers statt. Die Wahrnehmung im und durch das Bewusstsein ist jedoch im Wesen kein stofflicher Vorgang, keine nachweisbare physikalische Erscheinung. Auch wenn bei dem Erfassen verschiedene Faktoren physiologischer Art der Sinnesorgane mitgestalten, wie etwas vom Tagesbewusstsein des Lesers aufgenommen werden kann.
Es handelt sich stets um Bewusstseinsinhalte, wie wir nun an uns selbst beobachtet haben. So wenig wie der Wein der Krug ist, so wenig ist der bewusst aufgenommene Sinn eines Ereignisses die materielle Manifestation des Ereignisses. Die Wahrnehmung und ihr Sinn sind eine nicht materielle Ausströmung des Ereignisses, so würden die Psychoanalytiker sagen. In diesem Zusammenhang kann dann auch die andere Frage beantwortet werden:

Ebenso wenig wie das Bewusstsein des Körpers der Körper selbst sein kann, genauso wenig besitzt der Körper das Bewusstsein.
Wir haben also kein Bewusstsein, allerhöchstens
können wir über ein Bewusstsein verfügen, wenn uns das bewusst ist.

Das Tagesbewusstsein arbeitet in der Wahrnehmung mit den Sinnesorganen des Körpers zusammen. Wenn Sie z.B. einem Konzert lauschen, dann erleben Sie nicht nur die Vibrationen der Härchen in der Schnecke ihres Innenohres. Sondern Sie lauschen verzückt und emotional tief bewegt den Klängen eines Musikstückes, z.B von Mozart oder Beethoven oder eines anderen Komponisten. Im inneren Erfassen, vor dem inneren Auge tauchen Bilder auf, die sich ganz mit Gefühlen, Gedanken füllen, den immateriellen Sinninhalten des Gedächtnisses früherer Erlebnisse, oder sich mit aktuellen oder erinnerten Trauminhalten verbinden. Das geschieht ganz von selbst beim Hören oder beim Lesen, mehr oder weniger passiv.

Das alles ist natürlich mit verschiedenen Reaktionen im Körper verbunden. Jedoch das wirkliche Geschehen im aktuellen Bewusstsein wirkt völlig losgelöst oberhalb aller Materie. Es findet sozusagen in einem unstofflichen Raum statt, auch wenn es mit der stofflichen Erscheinung des Körpers der Persönlichkeit gekoppelt ist und von den biophysikalischen Prozessen in den Sinnesorganen abhängt.

Bevor wir uns wieder ganz konkret den Wahrnehmungsmechanismen widmen, halten wir verschiedene Erkenntnisse von eben noch einmal fest, prägen sie in unser Gedächtnis ein, so weit das möglich ist:

  • Das Bewusstsein ist eine fundamentale Kraft hinter allem Erfassen, Sehen, Hören, Schmecken, Riechen, Tasten, Fühlen, Erahnen, Denken, Bewerten, Urteilen und Erinnern; das Erfassen und Speichern geschieht im Wesen ohne ein absichtliches, konkretes Zutun der Persönlichkeit.
  • Bewusstsein ist kein Besitz, keine Eigenschaft oder Ausströmung der Materie. Es ist zwar eine konkrete Begleiterscheinung des materiellen Daseins, aber dieses besitzt es nicht.
  • Das Bewusstsein ist ursächlich in allen materiellen Erscheinungen und im gesamten Wesen aller lebenden Körper implizit existent.
  • Ohne Bewusstsein gibt es keinerlei Sein. Höchstens ein Existieren, ein Vegetieren. Wenn man die Art und Wirkungsweise des bewussten Erfassens beschreiben will, kann man sagen:
    die Person nimmt etwas Unstoffliches auf, z.B. den Sinn eines Satzes, die musikalische oder emotionale Bedeutung eines Musikstückes, die Zärtlichkeit der Geliebten, die Schönheit
    einer Landschaft etc.
  • Das Denkvermögen im Bewusstsein übergibt das Wahrgenommene an einen Speicher der Erinnerungen, an das Gedächtnis. Dort wird das Neu-bewusste mit den voran gegangenen Sinninhalten abgeglichen und verknüpft und das Erkennen spiegelt die Quintessenz dessen, also den bewertenden Sinn in das aktuelle Tagesbewusstsein zurück; z.B. die Suppe schmeckt nach Muttern; das habe ich verstanden; der Tisch gefällt mir, er könnte in unsere Einrichtung passen; das Konzert hat mich an meine Freundin erinnert, ich war zu Tränen gerührt usw..
  • Alles das spielt sich auf einer völlig unstofflichen metaphysischen Ebene ab, obgleich für die körperlichen Wesen alle bewusste Erfahrungen über die physiologische Wahrnehmung abgewickelt werden.
  • Man kann die neuronalen Erregungen im Gehirn messen, man weiß um die Zellaktivitäten der Sinnesorgane bei der Wahrnehmung. Aber all das transportierte Sinnenhafte bleibt dabei völlig außen vor. Es kann von den materiell eingesetzten Apparaten nicht wirklich dargestellt werden, und es bleibt immer nur ein Abbild von etwas Unstofflichem.

1.0 Zusammenfassung:

Wer sich ernsthaft mit der Wahrnehmungslehre befassen will, gerät automatisch in das Grenzgebiet zwischen den Wissenschaften Physiologie und Psychologie. Die Geisteswissenschaft der esoterischen Autoren würde helfen, einige unerklärliche Hürden zu überwinden, wenn sie in diesem Kontext akzeptiert werden könnte. (Siehe Anhang)

Die Wahrnehmung ist ein überaus komplexer Prozess, bei dem die Sinnesorgane über das Bewusstsein von den bereits gespeicherten Informationen gesteuert werden. Diese werden also gezielt bewusst oder unbewusst beeinflusst. In jedem Falle sind äußere Faktoren und auch rationale Ebenen beteiligt, aber auch eine Vielzahl psychologischer Aspekte bestimmen das Ergebnis der Reizverarbeitung.
Wie der Mensch sich verhält, hängt zum großen Teil davon ab, erstens, wie er die ihn umgebende Welt mit und durch seine Vorprägungen wahrnehmen kann und darauf interagiert und zweitens, welche Wahrnehmungen (Sensationen) durch gesellschaftliche Vorgaben tabuisiert sind und darum verdrängt werden müssen. Also alle Lebensreaktionen des Menschen – ob positiv aktiv oder negativ passiv – auf seine soziale, humane, technische und natürliche Umwelt sind eingebettet in ein vieldimensionales Feld von Wahrnehmungen, die er selbst bewusst oder unbewusst selektiert und damit gleichzeitig durch eine vorgeprägte Organisation seiner Sinnesorgane und seiner gespeicherten Erfahrungen und sozialen Vorschriften determiniert. Viele dieser Faktoren liegen dabei in der Prägung seines Wesens, also im Charakter, in der Rasse und in seinem sozialen Umfeld, sowie in seiner aktuellen physiologischen und psychologischen Konstitution bzw. Absichtseinstellung.

Karl Marx erklärt: «Die Umwelt prägt den Menschen». Dabei ist einerseits von grundlegender Bedeutung, mit welcher inneren Aktualität und Affinität der Mensch seine Umwelt wahrnehmen kann. Andererseits sollte auch geklärt sein, was hier als die Umwelt des Menschen definiert wird. Nur das materielle Daseinsgebiet oder auch die unstofflichen Felder der okkulten Lebensbereiche, die unbewusst das Dasein bestimmen.


Nächstes Kapitel: Kapitel 2.0 Allgemeine Wahrnehmungskriterien

Wahrnehmung – Einleitung

Einleitung

Kann man etwas einleiten, das bereits seit Äonen in Bewegung ist?
Die Wahrnehmung ist neben dem Atmen die fundamentalste Tätigkeit des Menschen. Sie ist sozusagen der Anfang aller Kommunikation und ist auf diese Art auch eine Atmung. Das geistige Pneuma, geformt aus Gedanken und Sinneseindrücken, wird assimiliert, aufgenommen, transportiert, zwischengelagert, verarbeitet, eingespeichert und dann neu verknüpft auch wieder abgegeben. Dafür muss jede Informationseinheit zunächst im System ankommen, gewissermaßen aufgelesen sein. Sie wird angepasst und modifiziert gemäß der Resonanzmöglichkeit in das eigene System integriert und zu diesem Zwecke sinnvoll bearbeitet. Im «Gedächtnis» werden Gedanken dann für den Weitertransport im neuronalen System codiert und bereitgestellt.

Man kann es mit der Arbeitsweise in einem zusammengestürzten Hochregallager vergleichen, das jetzt wieder aufgeräumt wird. Jedes gefundene Teil wird mit einer Maschine vorsichtig angehoben, von klugen Händen wird das Teil gereinigt, restauriert und gegen erneute Beschädigungen geschützt. Es wird verglichen mit den Listen aus dem vorherigen Bestand, d.h. das Teil wird anhand bestehender Lagerinformationen identifiziert. Nach dieser Inspektion (was ist es, und in welchem Zustand ist es) kommt die Eigentumsdefinition (wem gehört es und wollen wir es behalten), und nun folgt die Ermittlung der Platzposition (wo kommt es her und wo soll es gelagert werden). Wenn das alles geklärt ist, mit bereits bestehenden Informationen abgeglichen wurde, kommt «das Teil» in ein vorübergehendes Zwischenlager. Jetzt erst kann die neue Informationseinheit in einen möglichen Fluss der Kommunikation eingebracht werden.

Alles das geschieht natürlich mit einer rasanten Geschwindigkeit, denn der Mensch verarbeitet im Schnitt 1 Million bit pro Sekunde. Viele Bits erledigen sich nach erfolgter Kommunikation von selbst. Nur ein geringer Teil wird dem Menschen davon bewusst, nämlich nur 100 bit/sec. Auch davon wird nur ein Bruchteil für längere Zeit im Gedächtnis parat gehalten, im sogenannten Langzeitgedächtnis.


Sollte Dir ein Gedanke zu dem Text einfallen, dann schicke ihn mir bitte zu. ⇒ Vielen Dank.


Die Masse der Bits sind lebensnotwendige Vorgänge im Unterbewusstsein, die u.a. die Funktionen des Körpers steuern, z.B. Herzschlag, Blutdruck, Atmung und Wärmehaushalt, um nur die wichtigsten Komponenten zu nennen. Weitere sind soziale, zwischenmenschliche Vorgänge, die die Wesensstruktur und den Charakter des Menschen betreffen, also seine psychologischen Befindlichkeiten, seine unbewussten Persönlichkeitsanteile, zu denen er nur selten Zutritt hat.
Die visuellen, die akustischen, die haptischen, gustativen und die olfaktorischen Empfindungen aus der Umwelt reichen über den bewussten Bereich weit hinaus in die unbewusste Wahrnehmung. Sie greifen teils bewusst, jedoch meistens völlig unkontrolliert in die interpersonelle und intrapersonelle Kommunikation ein. Wie das im einzelnen geschieht, soll an verschiedenen Fallstudien dargestellt werden.

Man kann sich immer wieder die Fragen stellen:
Warum sind die einen Menschen erfindungsreich, neugierig auf alle Dinge der Welt und äußerst beweglich in ihrem Bewusstsein?
Während andere auf Neuerungen desinteressiert reagieren und total konservativ auf eigene, prinzipielle Wertanschauungen festgelegt sind?

Viele Berufe sind permanent damit beschäftigt, den vier Sinnesorganen neue, attraktive Nahrung zuzuführen. Architekten, Künstler, Mode-Designer, Friseure, Schriftsteller, Journalisten, Fotografen, Mediendesigner, Musiker und Komponisten, Köche und Sprayer, Getränke- und Snackhersteller, Schausteller und Dancing-Akteure bemühen sich, immer erneut das Weltbild um sehens-, hörens-, riechens- und schmeckenswerte Sensationen zu bereichern.
Man muss sich dabei allerdings auch die Frage gefallen lassen: Sind die angesprochenen Menschen heute überhaupt noch in der Lage, diese vielen neuen Aussagen zu verarbeiten? Lassen nicht tausende Mitmenschen diese mit Mühe gestalteten Ereignisse einfach an sich vorbeilaufen, sozusagen «in das eine Ohr hinein und gleich wieder aus dem anderen Ohr hinaus», um nicht bereits lieb gewordenen Vorstellungen Ade sagen zu müssen?

Dabei gibt es auch unzählige Menschen, die eine Art mentale Sammlerleidenschaft haben? – Sie stapeln die progressiven Informationen aus der Welt der schöpferischen Menschen in ihrem gut sortierten Vorrat aus persönlichen Wertstellungen, damit sie einmal sorgfältig verpackt und gesichert gelagert, den gewohnten Lebenslauf nicht stören können. Nur für die Selbstdarstellung an der Theke, bei einer Ausstellung, einer Vernissage oder auf einer Party werden die Neuigkeiten dann leicht entstaubt, dem erstaunten Zuhörer als Neuigkeit präsentiert, so dass dieser überrascht sagen kann: «Ach, da warst Du auch dabei, das hast Du auch gehört, wie erstaunlich!»

Viele Menschen treten heute angesichts der expansiven Informationsflut in den Verweigerungszustand ein. Sie wollen einfach nichts Neues mehr sehen oder hören, denn sie haben leidlich erfahren, dass das angeblich so Neue keineswegs neu ist, sondern nur «altbackene Brötchen im Verpackungsrelaunch». Es wurden bereits so viele Windeier als kernige Neuigkeiten angeboten, dass es einige Menschen echt leid sind, in der weltweiten Informationsflut die «Stecknadel» der wirklichen Novität zu suchen.

Wer wird heute kein Verständnis dafür haben?

Und dennoch ist es auch einmal Zeit, andere Fragen zu stellen:
Warum erkennen die Menschen das wirklich NEUE an den echten Ideen nicht?
Warum ist die konservative Grundhaltung dem Menschen so prinzipiell eingeboren?
Wer oder was hält ihn im Bann, so dass er alle wirklich neuen Lebensformen, neue Techniken und Denkweisen, die es durchaus gibt, zunächst einmal ablehnt und aus seinem Lebenskreis verbannt?
Warum wird immer wieder Angst gesät, wenn eine revolutionierende Idee um die Erde geht? – Denken Sie zum Beispiel an die bedrohlichen Artikel in den Zeitungen, nach dem Bau der ersten Eisenbahn in Deutschland. Oder erinnern Sie sich noch an den Presserummel, der bei Einsetzung der massenhaften Nutzung von Smartphones oder Tabletts die Menschen erreichte?
Dann wird wieder die pädagogisch gefährliche Sucht der Internetnutzer, Computerspiele etc. angeprangert. Es gibt mit Sicherheit eine ganze Reihe aktueller Beispiele, die verdeutlichen, dass wirkliche Erneuerungen technischer, auch sozialer oder kultureller Art, totale Revolutionen vor allem bei den konservativen Kräften auslösten, die bis zur Unterdrückung hervorragender Ideen entarteten.

All das sind doch ehrliche Fragen, die einen Informatiker oder einen kommunikativen Profi, egal aus welchem Lager, intensiv beschäftigen müssten, wenn er seinen Job erfolgreich ausüben will.

Dieses Problem war auch der Punkt, der diese Beschreibung der Wahrnehmung ausgelöst hat. Intensiv wurde in unzähligen Büchern und Gesprächen nach einer Antwort gesucht. In der Leihbücherei hätte ein Feldbett stehen können. Alles, was irgendwie zu diesem Thema eine Aussage machen konnte, egal aus welcher Richtung, ist in die Beantwortung eingeflossen, aus der Medizin, der Psychologie, der Philosophie oder der Religionswissenschaft. Es waren Bücher von Psychologen, Architekten, Künstlern und Musikern, Spezialliteratur über Informatik, Kommunikation, Semantik und Semiotik, die aus den Regalen in die Studierstube wanderten. Und natürlich auch Bücher von Werbestrategen, Profitextern und Designern. Eine endgültige Antwort auf all diese Fragen wurde auch durch neuere Studien der letzten 30 Jahre leider nicht gefunden.

Aber eine Grundstruktur in der Wahrnehmung konnte ganz klar eingekreist werden, und das sind die Erfassungsmechanismen selbst. Vor allem ihre unbewussten Automatismen, die in den Organen sozusagen bereits vorinstalliert sind, weisen auf eine stark selektive und konservative Verarbeitung aller Informationen hin. Dort – in den einzelnen physiologischen und psychologischen Schritten der Wahrnehmung – sind bereits kräftige Filter eingebaut, die eine progressive oder innovative Bearbeitung der über die Sinnesorgane aufgenommenen Informationen behindern.

Diese Aufzeichnung vieler greifbarer wissenschaftlicher Fallstudien und die Dokumentation empirischer Forschung ist also nur ein Versuch, mit Hilfe der unterschiedlichen Denkansätze von Forschern oder Profis der Informatik, die einzelnen Strukturen der menschlichen Wahrnehmung soweit zu beleuchten, wie es eben heute mit der anerkannten Wissenschaft möglich ist. Und wir bieten es allen Interessierten an, sich damit zu konfrontieren, und mir ihr Feed-Back zu geben. Allerdings wird dem rein medizinischen Aspekt hier nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt, da er in fast allen Teilen hervorragend erforscht und in der einschlägigen Literatur dargestellt ist. Nur dort, wo es zur Erklärung der Phänomene selbst erforderlich wird, soll die Anatomie hinzugezogen werden.

Die geistige, oder auch okkulte Wahrnehmung ist ein Gebiet, die sich erst hinter der äußeren Wahrnehmung öffnet. Sie bedient sich anderer «Sinnesorgane», die aber gleichfalls in die ihr eigenen Restriktionen eingebunden ist. Doch auch über dieses Thema gibt es heute im Handel zahlreiche Bücher von bekannten Autoren, die jedem zugänglich sind, der sich aus eigenem Antrieb ernsthaft mit diesen damit verbundenen Fragestellungen beschäftigen will.

Damit ist auch eine gewisse Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber verbunden, was selbstverständlich jeder für sich persönlich, sozusagen selbstautoritär entscheiden sollte. Deswegen bleibt der sogenannte esoterische Teil im ersten Teil dieser Darstellung weitestgehend ausgespart. Sie wurde im wesentlichen in den Jahren 1974-75 zusammengestellt. Selbst heute, im Jahre 2017, sind gerade im Grenzbereich der Wahrnehmung immer noch  viele Fragen offen oder werden sehr kontrovers diskutiert. Darum habe ich im zweiten Teil einen Abriss über die aktuellen Ansichten zu der esoteischen Ansicht der Wahrnehmung gegeben. Seriöse Darstellungen über viele Details dazu finden sich heute bei zahlreichen Autoren, wie z.B. H.P. Blavatsky, Annie Besant, C.W. Leadbeater, P.D. Ouspensky, Max Heindel, Rudolf  Steiner, Michael Murphy, L.R. Hubbart, Stanislav Grof, John Lilly, R.A. Monroe, A. Ford, Armin Risi u.a. um hier nur einige zu nennen.

Alles in allem kann diese Dokumentation niemals vollständig sein, denn es wird immer wieder neue Forschungen und aktuellere Erkenntnisse geben.

Die angebotenen grafischen Effekte, optischen Täuschungen und visuellen Experimente müssten im Einzelfall mit den vorgeschriebenen Materialien nachgestellt werden. Die Auflösung der Abbildungen in diesem Buch reichen manchmal für die wirkliche Erfahrung, die das Experiment bringen kann, nicht aus.

Viel Freude beim Entdecken der einen unbekannten Welt des Selbstverständlichsten: der eigenen Wahrnehmung. Es könnte sein, dass eine völlig neue Seite Ihres Daseins aufgeschlagen wird, die bisher unbekannt geblieben ist. Es könnte aber auch sein, dass bestgehütete Weltanschauungen einstürzen, dass nahezu unverrückbare Bastionen des eigenen Seins trotz stärkster Bewaffnung friedlich ihre Daseinsberechtigung aufgeben.

Es könnte auch sein, dass Sie sich selbst verändern, wenn Sie die wirklich neuen Informationen für wahr annehmen und in das tägliche Lebensverhalten integrieren können.
Dazu gehört dann weiter nichts als ein bisschen echte Neu-Gierde und eine Portion Mut, die wir allen immer wünschen, wenn sie ein neues Problem im täglichen Leben lösen müssen.

Peter Alexander Kremin


Fortsetzung: Kapitel 1 Reizaufnahme

Vorwort Wahrnehmung

Vorwort

Physiologische, psychologische und philosophische Betrachtungen über das Wichtigste des menschlichen Daseins neben dem Atmen, zusammengetragen aus vielen wissenschaftlichen Arbeiten, die auch genannt werden. Selbst erforscht und vielfach selbst empirisch kontrolliert.
Das Wissen um diese Zusammenhänge wird stets ergänzungswürdig bleiben und sollte von allen wachsam genutzt werden, die sich mit diesem Werkzeug an andere Menschen wenden, die kommunizieren, überzeugen, anmachen wollen, um Zuwendung, Zuneigung und Vertrauen zu bekommen.

Die Dinge der äußeren Wahrnehmung stellen sich hin und verdecken das, was «geistig» hinter ihnen ist. Die Menschen sehen nichts von dem, was wirklich geschieht, wenn sie nicht mit Hilfe „geistiger“ okkulter Befähigungen das Werden und Sein erfahren können. Solange «Physis» inhaltlich mit körperlicher «Physik» gleichgestellt wird, bleibt dem äußerlich orientierten Denken das wirkliche Sein verdeckt.

Wahrnehmen bedeutet Informationen, Ansichten und Einsichten, Erfahrungen und Vorstellungen erfassen, aufnehmen, empfangen und verarbeiten bis zum Bewusstwerden, bis zum Bedenken und zum Abspeichern im Gedächtnis. Dabei ist der oder die Wahrnehmende in der vorliegenden Betrachtung immer eine Person. Das Wort kommt aus dem Lateinischen von «per – sonnare», das heißt «hindurch-klingen». Die Person ist also faktisch ein Klangkörper, ein Instrument auf dem die Resultate aller einmal gemachten Wahrnehmungen spielen, es sind Präformierungen aus ferner Vergangenheit – früheren Inkarnationen, Karma, – und aus der jüngeren Gegenwart und Vergangenheit die die aktuelle Melodie bestimmen.

Warum überhaupt eine Wahrnehmungslehre?

Was bringen physiologische und psychologische oder gar philosophische Betrachtungen über die Wahrnehmung dem Menschen?
Ist es notwendig, eine Lehre oder eine Studienrichtung über die menschliche Art der Erfassung seiner Umwelt aufzubauen?
Wird es etwas am Menschsein verändern, wenn der Einzelne mehr darüber weiß?
Könnte das soziale Beisammensein der Weltbevölkerung dadurch harmonischer werden, mehr Frieden, Liebe und Miteinander hervorbringen?
Bringt dieses Wissen Vorteile für den Profi der Kommunikationsbranche?

Die Wahrnehmung, das Erfassen von sich selbst und der Umwelt, ist die Basis-Assimilation für das Menschsein. Sie bestimmt uneingeschränkt sein Denken und Bewerten und regiert zusammen mit allem was man Gedächtnis nennt sein Lebensverhalten. Wie der Mensch die Umwelt in sich und im Außen – inter- und intrapersonell – erfassen und verarbeiten kann, bestimmt seine Interaktionen innerhalb des sozialen Umfeldes seiner Welt, seine Entscheidungen bei Wahlen, es bestimmt seine Radikalität, seinen Fanatismus, aber auch seine Kompromissbereitschaft und seine Toleranz.
Kurz gesagt: Wahrnehmung – Gedächtnis oder Erinnerung – Bewusstsein – Lebenshaltung oder Charakter gehören unabdingbar zusammen und können nicht getrennt erfahren werden.
Alle diese Gedanken sprechen dafür, diesem Wissenszweig seine höchste Aufmerksamkeit zu widmen. – Was spräche dagegen? – Oder gibt es Interessen, die eine solche Aufklärung nicht wünschen und sie darum verhindern?

Für alle, die sich ernsthaft mit dem Geschehen auf dieser Welt auseinander setzen, wird ein lebendiges und machtvoll magisches Werkzeug ausführlich erläutert, damit alle die Wahrnehmung und ihr damit verbundenes Denken künftig im Verständnis miteinander wirkungsvoll verwenden können.

Viele der aus früheren Untersuchungen herbei getragenen Beispiele können selbst erforscht und überprüft oder empirisch kontrolliert werden. Dabei ist es ganz wichtig zu wissen und beim Lesen zu begreifen: Jeder hat zu Beginn dieses Studiums bereits eine vorhandene Struktur oder Prägung seiner Wahrnehmung verinnerlicht, die – solange man sich dieser Beeinflussung nicht bewusst ist – meistens sogar ignoriert wird, darum unkontrolliert in die Aufnahme neuer Informationen eingreift. Manches, was hier geschrieben ist und manches, was vielleicht experimentell nachvollzogen wird, ruft ein Erstaunen auf: «Das darf doch nicht wahr sein!» oder «Das ist ja unglaublich!», wie es bereits von vielen oft genug erfahren wurde.

Bitte dann nicht im Erstaunen stehen bleiben, nach dem Motto von Christian Morgenstern: «Und so schließt er messerscharf, was nicht sein kann, das nicht sein darf.» Denn dann bleiben alle neuen Informationen dieser Darstellung der Wahrnehmung wieder nur lexikalischer Ballast in der ohnehin schon überlasteten Bibliothek im Gedächtnis. Erst wer bereit ist, im Wust der bereits gefassten Meinungen und Vorstellungen grundlegend aufzuräumen und überholte Erfahrungen oder verstaubte Folianten aus dem Regal zu nehmen, kann sich für neue Informationen öffnen. Wer bewusst seinen sogenannten gesunden Menschenverstand, der dem aufgeklärten Europäer soviel Wert ist, außer acht lassen kann, wird ganz unvoreingenommen und aufmerksam zuschauen, wie seine Sensoren zur Umwelt, die Sinnes- oder Wahrnehmungsorgane wirklich arbeiten. Überträgt man die mit den fünf oder sechs Sinnen verbundene Wahrnehmung auf die gefühlsmäßige, psychologische Wahrnehmung der Mitmenschen, dann werden sich verändernde Perspektiven in den Mitmenschen auftun, die zu einem konstruktiven Miteinander und zu einem Höchstmaß an Verständnis für viele Probleme der Kommunikation in der Welt beitragen können, vor allem bei der ständig zunehmenden Aggression und dem Unfrieden in aller Welt.

Trotz aller Versuche, möglichst komplett zu sein, möchte ich einschränken:
Selbst eine weitgehend komplette wissenschaftliche Darstellung bleibt immer ergänzungswürdig und sollte immer wieder von denen überprüft werden, die sich an andere Menschen wenden, die kommunizieren, überzeugen, anmachen wollen, um Zuwendung, Zuneigung und Vertrauen zu bekommen.


Darum noch einmal: Wer mithelfen will, in diese Seiten auch seine Erfahrungen und neuesten Erkenntnisse einzubringen, möge mir seine Texte schicken. Damit sie an der richtigen Stelle in die bestehenden Gedanken integriert werden.

Bevor es zur Sache geht, erbitte ich Ihre Antwort auf einige Fragen. Ob Sie mir antworten, bleibt vollkommen in Ihrer Freiheit. Und doch würde es die Arbeit beflügeln, wenn ich die Meinung aller Leser sehen könnte. Vorab herzlichen Dank dafür, dass Sie den Mut hatten, an dieser Entwicklung trotz aller inneren Vorbehalte mitzuwirken.

Als Dank, werde ich die Ergebnisse aller Antworten und ihre Analyse nach den Maßstäben der Wahrnehmungslehre in der kommenden Ausgabe veröffentlichen.


Bitte einfach Ihre Meinungsoption markieren.

Alle Angaben zur Anschrift oder Email werden nur für die direkte Kommunikation zur Wahrnehmungslehre verwendet.
Für die darüber hinausgehende Kommunikation mit der Redaktion verwenden Sie bitte meine eingefügte Email-Adresse: peter@artokora.de.

Mich interessiert das Thema Wahrnehmung:

〈 〉 überhaupt nicht
〈 〉 nur am Rande
〈 〉 ja, doch
〈 〉 ziemlich
〈 〉 sehr
〈 〉 dringend

Das Thema Wahrnehmung berührt mich aus folgenden Gründen:

1) fast nur beruflich
〈 〉 Visuelle Darstellung
〈 〉 Akustische Darstellung
〈 〉 TV-Darstellung
〈 〉 Medizin • Psychologie • Heilkunde
〈 〉 Soziologie • Pädagogik • Politik
〈 〉 Werbung • Literatur
〈 〉 Sonstiges

2.) rein privat
〈 〉 Weltanschauung
〈 〉 politische Gründe
〈 〉 Religion
〈 〉 psychologische Aspekte
〈 〉 Genderproblematik
〈 〉 Kindererziehung
〈 〉 Umgang mit den Nachbarn
〈 〉 Sonstiges

Art der Wahrnehmung:

Ich möchte mich eigentlich nur mit folgender Wahrnehmung befassen:
〈 〉 visuell
〈 〉 haptisch
〈 〉 akustisch
〈 〉 olfaktorisch
〈 〉 gustativ
〈 〉 intrapersonell
〈 〉 esoterisch/okkult
〈 〉 bei gestörten Sinnesorganen

Ansicht zum Thema:

Es wäre gut, wenn sich viele Menschen mit dem Thema befassen würden:
〈 〉 ja, eigentlich jeder
〈 〉 ja, viele
〈 〉 ja, vor allem Meinungsbildner
〈 〉 ja, und nicht nur die Profis
〈 〉 es reicht, wenn die Pädagogen, Ärzte und Psychologen sowie die im sozialen Bereich arbeitenden etwas davon wissen
〈 〉 eigentlich brauchen es nur die Ärzte/Psychotherapeuten zu wissen
〈 〉 die Kommunikation über Wahrnehmung bringt überhaupt nichts
〈 〉 die Wissenschaft über Wahrnehmung ist nur für die Wissenschaftler
〈 〉 man sollte sehr vorsichtig sein mit der Verbreitung der Wahrnehmungslehre
〈 〉 eigentlich geht es auch ohne das Wissen um die inneren Abläufe

Spezielle Fragen:

Würden Sie sich mit dem Thema auch dann befassen, wenn Sie wüssten, dass sich dadurch nichts ändert? – 〈 〉 Ja – 〈 〉 Nein

Würden Sie das Thema auch mit Ihren Freunden, Ihrer Familie, Ihrem Partner besprechen, ihn/sie mit einbeziehen wollen? –〈 〉 Ja – 〈 〉 Nein

Befassen Sie sich mit weltanschaulichen Fragen nur im Rahmen eines entsprechenden Studiums oder einer Ausbildung? – 〈 〉 Ja – 〈 〉 Nein

Interessieren Sie sich grundsätzlich für neue Denkansätze, auch wenn sie sich nicht unbedingt in den beruflichen Konsens einbauen lassen? – 〈 〉 Ja – 〈 〉 Nein

Befassen Sie sich in Ihrer Freizeit mit vollkommen neuen Ideen, auch wenn dadurch kein ersichtlicher Vorteil für Sie entsteht? – 〈 〉 Ja – 〈 〉 Nein

Wie stark wird Ihre Meinung von anderen Gruppen oder Autoritäten beeinflusst? – 〈 〉 wenig – 〈 〉 etwas – 〈 〉 ziemlich – 〈 〉 generell – 〈 〉 stark

Haben Sie eine eigene Meinung und verteidigen Sie diese eventuell auch gegen eine autorisierte Übermacht, indem sie diese z.B. durch eigene Tests oder eigene Erfahrungen überprüfen?
– 〈 〉 Ja – 〈 〉 Nein

Wissen Sie, auf welchen Fundamenten Ihre eigene Meinung aufgebaut ist? –

Auf der Meinung der Eltern – 〈 〉 Ja – 〈 〉 Nein
Auf der Meinung der Lehrer in der Schule – 〈 〉 Ja – 〈 〉 Nein
Auf der Meinung der Professoren an der Uni – 〈 〉 Ja – 〈 〉 Nein
Auf der Information aus wissenschaftlichen Büchern – 〈 〉 Ja – 〈 〉 Nein
Auf der Information aus der allgemeinen Publikation in der Presse – 〈 〉 Ja – 〈 〉 Nein
Auf der Information aus Fachpublikationen – 〈 〉 Ja – 〈 〉 Nein
Auf der Information aus dem Internet – 〈 〉 Ja – 〈 〉 Nein
Auf der Meinung meiner sozialen Gruppe wie z.B. Familie/Verein/Partei/Firma/Kirche – 〈 〉 Ja – 〈 〉 Nein
Auf meine innere Stimme – 〈 〉 Ja – 〈 〉 Nein

Haben Sie sich schon einmal im Stillen gefragt, wieviel von Ihrer eigenen Meinung tief in Ihrem Unbewusstsein verankert ist? – 〈 〉 Ja – 〈 〉 Nein

Können Sie sich vorstellen, dass jeder die Möglichkeit hat, die Basis seiner eigenen Meinung ins eigene Bewusstsein zu stellen, also ohne Fremdautorität im eigenen Wesen zu sein?
– 〈 〉 Ja – 〈 〉 Nein

Es ist im Interesse aller, die sich der Freiheit in Toleranz und ohne Angst zu nähern versuchen, Dank zu sagen, dafür, dass Sie auch für sich diese Fragen ehrlich beantworten, bevor Sie sich mit den nachfolgenden Informationen auseinander setzen werden, und wir hoffen, (dass Sie dann noch einmal diese Seite besuchen werden), wo Sie meine Auswertung erfahren können.

Sie können die drei Seiten des Fragebogens in ein Textprogramm kopieren und dort beantworten. Die Alternative wäre, diese Seite ausdrucken, schriftlich beantworten, als PDF einscannen und mit der Mailantwort verschicken oder per Post senden an: Peter Alexander Kremin, Schwalbenweg 2a, 57612 Helmenzen, Germany. Wenn Sie dabei Ihre Mail-Box oder Ihre Anschrift angeben, dann kann ich Ihnen die Auswertung unverbindlich zukommen lassen.
Vorab schon mal herzlichen Dank für Ihre/Deine Mühe.


Weiter zur : Einleitung der Wahrnehmungslehre

Gleichberechtigung

Wer seine männliche Kraft kennt und doch weibliche Sanftmut bewahrt, ist das Tal des Reiches. Wenn er das Tal des Reiches ist, wird ihn die immerwährende Tugend nicht verlassen, und er wird zurückkehren zu dem natürlichen, unkomplizierten Zustand eines Kindes.

Wer sein Licht kennt und doch im Schatten bleibt, ist das Vorbild für das Reich.
Ist er das Vorbild für das Reich, dann wird die immerwährende Tugend in ihm nicht versagen, und er kehrt zurück zum universalen Bewusstsein.

Wer seine Glorie kennt und in der Schande bleibt, ist das Tal des Reiches.
Wenn er das Tal des Reiches ist, wird die immerwährende Tugend in ihm ihre Vollkommenheit erreichen, und er wird zum universalen Bewusstsein zurückkehren.

Als sich der Makrokosmos verbreitete, wurden die Kosmen gebildet.

Der Weise, der das hohe Erfassen anwendet, wird selbstverständlich in Gruppeneinheit mit allen sein. Er wirkt gemeinsam mit allen in Erhabenheit und verletzt niemanden.
(Übertragung aus dem Tao-Te-King von Laotse)

Zu Anfang seiner Verse spricht Laotse davon, dass jeder Mensch, sowohl der Mann als auch die Frau, im eigenen Wesen die innerpsychi-schen komplementären Aspekte des männlichen und des weiblichen – C.G. Jung nannte diese Animus und Anima – in eine harmonische Zusammenarbeit in Gleichwertigkeit führen muss. Bei den gegebenen gesellschaft-lichen Bedingungen (je nach Volk und Kultur) bedeutet dies natürlich eine Vielzahl subjektiver Erfahrungen im Leben mit Leid und Verdruss, bis letztendlich aus der tiefgreifenden Einsicht eine zwingende Motivation entsteht, dass nur dann eine „immer währende Tugend“ entstehen kann, wenn eine unverbrüchliche Harmonie zwischen den beiden komplementären Kräften besteht. Dafür ist selbstverständlich auch die Gleichstellung von Mann und Frau innerhalb einer zivilen Gesellschaft notwendig. Diese Tugend oder Tauglichkeit für die Weiterentwicklung des Menschen bedeutet: die höheren astralen Aspekte werden sich nur dann im Mikrokosmos entfalten, wenn die niedere Astralis endgültig zur Ruhe gekommen ist. Erst nachdem alle Sympathien und Antipathien für den Selbstschutz des Körpers im materiellen Lebensfeld ausvibriert sind, wird sich im Astralfeld ein höheres Begehren bemerkbar machen.


Sollte Dir ein Gedanke zu dem Text einfallen, dann schicke ihn mir bitte zu. 
Vielen Dank.


Die Menschen müssen innerlich erfassen können, dass die höheren Welten – oft auch die seelischen Welten genannt, – kostbarer sind als Besitz, Ruhm und Macht auf dem Erdball. Es ist eigentlich erstaunlich, dass sich diese Einsicht trotz vieler Publikationen in China, in Indien – durch die Veden bereits vor 4000 Jahren –, in Griechenland, im Zweistromland, im antiken Ägypten u.a., weltweit nicht in der Praxis durchgesetzt hat. Vielmehr leidet und stöhnt der Planet unter dem martialischen Patriarchat. Kapitalistische Ausbeutung der Natur ist die Grundmelodie der Aktienwelt, dabei ist die Übervorteilung und Unterdrückung der Frauen vielerorts an der Tagesordnung. Laotse war mit seinen humanen Gedanken, die auch von Konfuzius geteilt wurden, seiner Zeit um viele tausend Jahre voraus. Die ungebrochene Gier der Reichen und ihre Verblendung, die stets von den Fürsten unter dem Himmel (Paulus) angefacht wird, erreicht zur Zeit wohl einen Höhepunkt. Dabei werden die Empathie und die Kohabitation von Mann und Frau mit stahlharten Kommiss-Stiefeln getreten.

Im letzten Abschnitt seiner Verse erweist sich Laotse als ein wahrer Prophet, denn er wusste bereits vor ca. 2500 Jahren, dass sich durch die Entfaltung der höheren Mentalis wie „selbstverständlich“ eine Einheit einstellen wird. Jedoch kann sich die Mentalis erst vervollkommnen, nachdem sich die höheren Aspekte der Astralis im Mikrokosmos konzentriert haben und darum für das Werkzeug aktiv werden. Um die Abhängigkeit des Menschen von diesem Zusammenhang richtig verstehen zu können, sollte man einsehen, dass die subjektive Weltsicht, also das, was jeder persönlich durch Informationen über die äußere Welt erfährt, erstens direkt abhängig ist von der grobstofflichen Art seiner Sinnesorgane und zweitens von der gedanklichen Bewertung auf der Basis gespeicherter Lebenserfahrungen, Vorstellungen, Dogmen und Tabus in seinen morphischen Feldern. Sind diese Gedächtnisstützen vorwiegend aus Aktionen zum Selbstschutz des Körpers sowie der Selbsterhaltung im materiellen Lebensfeld zusammengestellt, wird das Weltbild dementsprechend an die bereits bestehenden materialistischen Lebensbilder angepasst ausfallen. Dadurch bedenken und bewerten die Gedanken im Verstand der unteren Mentalis dann die eingehenden Informationen nur nach Nützlichkeit, Sinn und Zweck, bzw. Gefahr und Bedrohung von Leib und Leben. Der Mensch bestätigt durch dieses egobezogene Denken völlig unbewusst sich selbst immer nur die eine für seine stoffliche Person gültige „Wahrheit“.

Auf diese Weise wird sichergestellt, dass ununterbrochen ausschließlich die niedere Astralis beschäftigt wird. So läuft das Denken wie in einem Hamsterrad im materiellen Regelkreis von Sympathie und Antipathie, Zuneigung und Abneigung, Liebe und Hass. Dabei ist nicht daran zu denken, dass die niederen Astralfelder aus Angst vor einem materiellen Tod zur Ruhe kommen. Wenn okkulte Methoden oder fernöstliche Meditation diesen Kreislauf der Egozentrik nicht berücksichtigen, bleibt die höhere Mentalis auch auf diese Weise ebenfalls unerreichbar. Dabei wäre es doch ganz einfach. Laotse hat sich ausführlich damit auseinander gesetzt und seinen Lesern einige gute Informationen für die harmonische Weiterentwicklung des Mikrokosmos im Tao-Te-King vermittelt.

Beruhigt sich die niedere Astralis bis auf das biologisch Notwendige, dann kann sich die Monade deutlicher im Menschen bemerkbar machen und im Mikrokosmos die Weiterentwicklung der höheren Kraftfelder dynamisieren. Ein besonderes inneres Ereignis tritt ein: In den höheren Astralfeldern erfährt der Mensch womöglich ein Gebiet der vollkommenen Einheit mit alle Natur und allen Wesenheiten bzw. Geschöpfen darin. Dabei kann er diese Einheit allerdings nur als ein Teil der Ganzheit erfahren. Alles gehört wunderschön zusammen, nirgendwo findet sich eine Grenze, auch keine emotionale Trennung, alle verstehen sich ohne Worte. Jedoch das Viele in der Einheit steht immer noch im Außen. Alles Erkennen in diesem Stadium gleicht einem gefühlten, intuitiven Erfassen aller Wesen und Entitäten der Astralis und der Ätherwelt, die er über die isobare Resonanz seiner Person anzieht. Jedoch sollte der Mensch diese Pseudo-Himmel nicht als sein Lebensziel betrachten und dabei stehen bleiben, denn in seinem Mikrokosmos ist die Entwicjklung noch beendet, die höhere Mentalis und die drei nirvanischen Lebensfelder noch nicht konzentriert.

In dem Büchlein „Die Stimme der Stille“ von Mme. H.P. Blavatsky steht darum über diesen Zustand: „Der Name der zweiten Halle ist: Halle des Lernens zur Erprobung – (es ist die höhere Astralis). In ihr wird deine Seele die Blüten des Lebens finden, unter jeder Blume ringelt sich jedoch eine Schlange. Wenn du die zweite Halle sicher durchschreiten willst, dann bleibe nicht stehen, um den Duft ihrer betäubenden Blüten einzuatmen. Wenn du von den karmischen Ketten frei werden willst, dann darfst du in diesen mãyãvischen Reichen nicht deinen Guru suchen.“ Erst wer auch die dritte Halle durchschritten hat – die höhere Mentalis, kann sich auf den weiteren Pfad durch die nirvanischen Felder begeben.

Wichtig für den Wanderer in diesem weiten Tal der Erfahrungen ist, sich gerade bei diesen erfolgreichen Schritten auf dem Weg der mikrokosmischen Entwicklung immer bewusst zu sein, dass er selbst niemals der Akteur seines Denkens und Handelns ist. Der Mensch wird stets von den Kräften seiner Monade und den Feldern seines Mikrokosmos geführt.

Leider ist diese allgemein verbreitet Selbsttäuschung auch verquickt mit den unermüdlichen Bemühungen der irdischen Äonen im astral-mentalen Feld des irdischen Kosmos, die sich mit allen erdenklichen Methoden um ihre Existenzsicherung bemühen. Kann der fortgeschrittene Kandidat trotz aller inneren und äußeren Wider-stände mit der höheren Mentalis verbunden werden, dann zeigt sich ihm erneut ein Himmel von unbeschreiblicher Schönheit. Er erfährt sich integriert in den mit ihm resonanten Makrokosmos. Er erfährt sich innerhalb des Kosmos, eins mit allem und allen, in aller Pracht und aller verheißenen Herrlichkeit. Das Buch der Natur ist mit sämtlichen Details vor ihm ausgebreitet, alle Bedeutung des Daseins in seinem Lebensfeld und in allen anderen Existenzen wird vor dem inneren Erfassen ersichtlich. Jedoch der «Erleuchtete» muss auch diese überaus herrliche Phase seiner Evolution schnell wieder verlassen, um die weitere Entwicklung der folgenden drei nirvanischen Felder zu ermöglichen. Gerade auf dieser hohen Stufe der Einweihung muss es immer glasklar vor seinem höchsten Bewusstsein stehen, dass er selbst, sein mentales EGO – auch das sogenannte höhere Selbst – niemals das Ziel des Bestrebens ist. Wer das einmal auf diesem Wege im heiligen Strom vergisst, stürzt sofort wie ein Eisberg vom Gletscher ins Meer der Vergessenheit. Wenn er die Selbstlosigkeit noch nicht verwirklichen kann, wäre es besser für ihn, diese Stufe vorerst noch nicht zu betreten. Sonst werden die äonischen Kräfte des Egoismus ihm eine vielversprechende Selbstherrlichkeit schenken, die ihn unweigerlich an die irdische Magie fesselt.

Jeder Mensch kann die Entwicklung aus den unteren astralen Feldern bis zu den heiligsten nirvanischen Gebieten in seinem Mikrokosmos vollziehen lassen, der sich klug von den Anweisungen des Laotse im Tao-te-king führen lässt. Die höchste Kunst des Wu-wei wu-wei erreicht jeder, der immer und unter allen Bedingungen eine demütige Geduld und eine rücksichtsvolle Zuneigung zu allem Leben bewahrt. Auch wenn es noch einige Inkarnationen dauern könnte.

Zu den Bildern zum Daodejing

Ein neues Denken

Gute Gründe für ein neuartiges Denken

Für viele Menschen ist die Welt ein Wechsel-spiel aus Körpern. Das mechanistische Denkmodell wird unbewusst auch auf abstrakte, auf psychische oder geistige Ebenen angewendet. Dieses Weltbild wurde bereits in der Antike von Aristoteles geprägt, der in seinen Ausführungen vor allem jene Naturerscheinungen, die mit den Sinnesorganen zu erfassen sind, als die eine Wirklichkeit bezeichnet. Gerade diese Weltanschauung wurde in Europa das ganze Mittelalter hindurch von den meinungsbildenden Vordenkern favorisiert. Die Aufklärung brachte dem aufstrebenden Europa vor allem viel technische Errungenschaften, unter denen die spirituellen Impulse jener Zeit begraben wurden. Die explodierende Wissenschaft im 19. + 20. Jahrhundert und die maschinelle Industrialisierung haben die mechanischen Dogmen stets tiefer in das Denken der Menschen eingeprägt.

Dieses kartesianische Bild des Universums steht in enger Beziehung zur Vorstellung von der Natur als einem Uhrwerk, mit der stumpfen Logik einer unbewussten Maschine und dem klugen Menschen als den obersten Maschinisten. Nahezu unbemerkt haben jedoch die Wissenschaftler seit längerem mehrfach bewiesen: Alle stofflichen Konzentrationen innerhalb unseres Universums können nicht mehr als isolierte Einheiten oder Körper verstanden werden, sondern lassen sich nur durch energetische Kraftfelder und innerhalb ihrer Wechselwirkungen mit anderen Energiekonzeptionen definieren.


Sollte Dir ein Gedanke zu dem Text einfallen, dann schicke ihn mir bitte zu.  Vielen Dank.


Eigentlich könnte das mechanische oder deterministische Weltbild längst durch eine  Weltanschauung aus Vibrationen und Kraftfeldern abgelöst worden sein. Denn ein realistisches Bild von der uns umgebenden Wirklichkeit erhält nur, wer sich von der körperlichen Weltanschauung verabschieden kann und beginnt, in Energiefeldern zu denken, in Interaktionen zwischen elektromagnetischen Klustern oder dynamischen Gravitationsfeldern. Dabei sind die Interaktionen zwischen den Feldern wesentlicher, sie sind das Leben schlechthin. Keineswegs die materiellen Bausteine.

James Jeans, ein amerikanischer Physiker, sagte: „Heute besteht ein großes Maß an Übereinstimmung, . . . dass der Strom unserer Erkenntnisse sich in Richtung einer nicht-mechanischen Wirklichkeit bewegt; das Universum beginnt eher wie ein großer Gedanke, denn wie eine große Maschine auszusehen.“
Die aktuelle Forschung zeigt uns ein Universum aus ineinander verwobenen Netzen von Zusammenhängen und sie bestätigt, dass dieses kosmische Gewebe von Natur aus dynamisch ist. Materie sind Wahrscheinlichkeitsstrukturen, Zusammenhänge in einem unteilbaren kosmischen Gewebe, das den menschlichen Beobachter und sein Bewusstsein mit einbezieht. Die Relativitätstheorie hat dieses kosmische Gewebe ausführlich beschrieben, und dabei dessen ureigenen dynamischen Charakter enthüllt und gezeigt, dass seine Aktivität, seine Expansion und Interaktion im Raum-Zeit-Kontinuum sein eigentliches Wesen ist. Viele Forscher ahnen, dass es eine darüber hinaus gehende Interaktion mit anderen, noch nicht erkannten Räumen geben muss, dass die erforschbare sichtbare Welt nicht alles ist. Denken wir dabei an Rupert Sheldrake, der den Begriff des „morphogenetischen Feldes“ prägte.

David Bohm äußerte in einer interdisplinären Diskussion: „Es ist eine absolut faszinierende Erkenntnis: Im Weltall herrscht fortwährende Bewegung; doch gibt es letzten Endes keine sich bewegenden Objekte; es gibt eine ununterbrochene Aktivität, jedoch keine Handelnden; es gibt keine Tänzer, sondern nur den Tanz.“  David Bohm lässt sich bei seinen Betrachtungen über das kosmische Werden von dem Begriff der „ungebrochenen Ganzheit“ leiten. Dabei geht er von dem Gedanken aus, dass Bewusstsein und Materie miteinander dynamisch verbunden sind. Es ist schon erstaunlich, wie intensiv moderne Forscher versuchen, die Grenzen ihrer Wahrnehmung zu sprengen, um der tief innerlich empfundenen Wirklichkeit näher zu kommen. Einerseits bleiben sie im Diesseits verhaftet, andererseits kommen sie jedoch dem Wesen der Welt und ihrem Sein recht nahe.

Ihre Bilder weisen uns eine Richtung: Die mechanische Welt gehört der Vergangenheit an, die Zukunft gehört den elektromagnetischen Interaktionen, sowohl im mikroskopisch Kleinen als auch in astronomischen Weiten, und der Kommunion mit Informationen. So steht auf allen Ebenen die alte Forderung wieder vor dem Menschen, sein Denken zu wandeln, die Bilder vergangener Weltvorstellungen zu löschen, damit für neue Weltanschauungen Platz geschaffen wird. Denn der Auftrag für die aktuelle Lebenshaltung reicht in die Zukunft. Wer die kosmischen sowie mikrokosmischen Zusammenhänge direkt in sein Leben zu übertragen weiß, wird mit völlig neuen Eindrücken im Denken konfrontiert. Darauf kann man nicht mit einem verflossenen Weltbild reagieren. Dann käme es zu Missverständnissen, dann entstehen Zweifel und das damit verbundene Chaos der Gedanken.

Alle mechanischen Erklärungen fesseln das Denken an die materielle Seite dieser Welt, an den Schein. Das Empfindungsleben wird ebenfalls auf die sinnesorganischen Wirklichkeiten der Selbsterhaltung des Körpers projeziert. Und das seelische Ahnen, das innere Lauschen in eine höhere Welt der Ideen und Ideale verstummt. Unser Bewusstsein wird auf diese Weise ungewollt stets erneut auf die Wahrnehmung der äußeren Welt getrimmt, und die Bedeutung und die Erfahrungen des Lebens werden immer wieder von körperlichen Werten geprägt. Alle Strukturen der Umwelt- und Selbsterfahrung werden dem entsprechend strukturiert. Die Vorstellungen und Weltbilder, die für das ganzheitliche Verstehen des Lebens erforderlich sind, auch um die inneren Intuitionen oder Inspirationen begreifen zu können, werden wiederholt in ein kartesianisches Weltbild gezwängt.

Wer sich den innerseelischen Ebenen nähern will, muss zuerst seine Denkbilder von den mechanischen Vorstellungen befreien und die neuen Bilder der von Licht durchfluteten energetischen Wechselbeziehungen in elektro-magnetischen Kraftfeldern annehmen. Alle lebendigen Ereignisse sind dynamische Inter-aktionen zwischen kleineren und größeren energetischen Vibrationseinheiten. Das Denken ist z.B. Folge der mentalen Bewegtheiten und Interferenzen von Kosmen innerhalb der mentalen Sphäre. Nicht Ich denke, spreche, fühle, handele. Sondern – die Person wird vom Mikrokosmos und seinen Wechselbeziehungen mit der Mentalis des Kosmos gedacht, die Person ist immer nur ein Werkzeug zur Offenbarung des dynamischen Feldes, zu dem sie gehört. Der stoffliche Mensch ist nur eine wirkende Eigenschaft des siebenfachen Feldes, des Mikrokosmos. Das mikrokosmische Mentalvermögen ist demnach nur ein Schwingungsmuster, ein Schwingungsknoten innerhalb eines größeren Schwingungsfeldes, z.B. im mentalen Kosmos einer Gruppe, auf der Arbeit oder beim Hobby, in der Gesellschaft, in einem Volk. Dieses Schwingungsfeld steht dynamisch mit weiteren geistigen Kosmen der Völker auf der Welt in Wechselbeziehung. Jedes Feld hat eine innereigene Dynamik, korrespondierend mit dem übergeordneten System, und ist dabei immer eins mit allen Kosmen des planetaren Feldes im Makrokosmos.

Dieses Kraftfeld des Sonnenlogos will uns zu einem neuen Denken führen. Dafür müssen wir als Person das bestehende Offenbarungswerkzeug zubereiten, und es so weit wie möglich vom Ballast des alten Denkens befreien. Wer mit einem neuen Denken begonnen hat, wird erleben, dass zahllose Klischees für das menschliche Zusammenleben völlig wertlos werden. Das neue Denken aus der höheren Mentalis erlebt sich dynamisch mit allen anderen Bewusstheiten im Weltenfeld verwoben. Auf der einen Seite schwingt es mit den mentalen Aktivitäten der irdischen Verbindlichkeiten und auf der anderen Seite steht es bereits in einem Kraftstrom der universellen Einheit, ist es mit der Klarheit des Lichtfeldes im irdischen Kosmos verbunden. Das erweiterte mikrokosmische Mentalvermögen, gespiegelt an der neuen Astralis des Herzens und der Wirksamkeit des Hauptes mit dem Kraftzentrum der Pinealis-Aura, bildet eine Rose aus sieben mal sieben Vibrationen des universellen Lichtstromes, dem Christuslicht. In diesem Licht werden die persönlichen Schwingungsmuster neu beleuchtet. In diesem Licht der Wahrheit bekommen alle mentalen Aktivitäten einen neuen Platz im großen Universum des Lebens.

Der Mikrokosmos mit seinen sieben Kraftfeldern ist immer eine dynamische Einheit, eingebun-den in eine multiplexe Kommunikation mit den interplanetaren Kosmen im Sonnensystem. Kein kosmisches Wesen, kein Mensch, kein Tier, kein Planet lebt und wirkt isoliert. Der lebende Äther durchströmt immer sämtliche kosmischen Ätherfelder. Die darin vorhandenen Vibrationen spiegeln sich gemäß dem isobaren Resonanzgesetz zu allen damit Verbundenen. Desgleichen geschieht in den astralen Feldern und ganz besonders in den mentalen Feldern. Niemand steht isoliert in allen diesen Vibrationskonstellationen. Nur die irdische kartesianische Vorstellung schafft den Wahn der eingekapselten, abgeschlossenen Persönlichkeit, die wie eine Nuss in der eigenen Schale ohne Kontakt mit den anderen Menschen lebt.

Das universelle Bewusstsein vibriert durch den Raum ohne Zeit – und ohne Grenzen teilt es seine Weisheit und Liebe mit allen Entitäten, Wesen und Kosmen, die mit ihren Vermögen dem Evolutionsprozess dienen. Christus will sich dem Menschen mitteilen. Dieses Kraftfeld schenkt sich jedem, hilft jedem, ihm gleich zu werden, damit sein Kleid – sein mikrokosmisches Vibrationsfeld – den sieben Bedingungen seiner Hilfe entsprechen kann. Durch diese beständige Annäherung, durch dieses ununterbrochene Bemühen, dem universellen Licht des Lebens gleich werden zu können, entsteht immer mehr das klare Verstehen des kosmischen Auftrages. Es entfaltet sich ein vorbehaltloses Annehmen, um aus der hohen Ideation der Schöpfung neues, schönes herrliches Werden fördern zu können.

Die Wiedervereinigung mit den dynamischen Kosmen im universellen Bewusstsein, in der Sphäre des Sonnenlogos, wird Wirklichkeit. Das dynamische Gleichgewicht der irdischen Natur wird seine Aufgabe als Erfahrungsfeld für die Evolution des Kosmos in der Aquariusperiode erfüllen.

 

 

Harmonie und Gleichgewicht

Genderphilosophie – Harmonie und Gleichgewicht

Nach Erich Neumann: Die Erforschung der weiblichen Psyche in ihrer Eigenart sowie die der männlichen Psyche in ihrer aktuellen Ausprägung ist eine der notwendigsten und wichtigsten Aufgaben, die sich dem Tiefenpsychologen stellt, dem in seiner Arbeit die schöpferische Gesundung und Entwicklung des Einzelmenschen am Herzen liegt. – Die abendländische Menschheit muss notwendigerweise zu einer Synthese gelangen, in welcher die – in ihrer Isolierung ebenfalls einseitige – weibliche Welt fruchtbar mit einbezogen wird. Erst dann kann auch die Entwicklung der psychischen Ganzheit des Einzelmenschen möglich werden, die dringend nötig ist, wenn der abendländische Mensch psychisch den Gefahren gewachsen sein soll, die sein Dasein von innen und von außen bedrohen. – Die Entwicklung jedes Einzelmenschen zu einer psychischen Ganzheit, in der sein Bewusstsein schöpferisch mit den Inhalten des Unbewussten verbunden ist, ist das tiefenpsychologische Ziel der Zukunft. (aus Die große Mutter, Walter Verlag, 1997)

Dieser Gedanke von Erich Neumann ist im geistigen Feld von Eranos in Askona gewachsen, in dem u.a. auch C.G. Jung einen starken Einfluss ausübte. Trotz aller Nähe zu esoterischen und religiösen Gedankenwelten, scheint eine konkrete spirituelle Entwicklung innerhalb der Psyche des Menschen eher eine Randerscheinung neben den tiefenpsychologischen Erkenntnissen zu sein. Das mag auch daran gelegen haben, dass das von den großen Geistern in Eranos akzeptierte Modell des Menschen dem Jung‘schen Konzept entsprechen musste, in dem der Mensch seine Psyche nur imaginativ projiziert. Die Großartigkeit der Archetypen und die Symbolwelt eines Campbell entfalten sich nicht in einer konkreten unstofflichen Seinsstruktur, sondern in einem imaginierten metaphysisch abstrakten Unbewussten als solches. Jedem theosophischen oder anthroposophischen Wissen um eine unstoffliche Wesensstruktur des Mikrokosmos, in dem der materielle Mensch als Persönlichkeit die Beeinflussungen der ihn durchdringenden Kraftfelder ausbalancieren muss, wurde argumentativ die Stirn geboten. Das, was nicht gesehen werden konnte, was also allen gemeinsam ein Unbewusstes geblieben ist, musste sich dem Dogma der großen Autoritäten der damaligen Psychologie beugen. Vielfach ist das auch heute noch in der medienbeeinflussten Allgemeinheit die gängige Weltanschauung, insofern das Unbewusste überhaupt im Denken der Leser einen Platz gefunden hat.


Sollte Dir ein Gedanke zu dem Text einfallen, dann schicke ihn mir bitte zu.  Vielen Dank.


Allerdings gibt es auch eine ganze Reihe Menschen – und ihre Zahl scheint immer mehr anzuwachsen –, die in die unstofflichen Gebiete des Daseins hinein schauen können. Die Berichte über Hellsehen, Hellhören, Channeling nehmen zu, mystisch-magische Kunstwerke und Fantasy-Romane (Berichte aus den astralen Welten im Jenseits) etc. werden im Literatur- und Comic-Markt immer zahlreicher. Insbesondere die Science-fiction-Filme und das Fantasy-Genre spülen in den Cinema-Palästen unvorstellbare Gelder in die Kassen. Die Autorin von Harry Potter ist mittlerweile zur Milliardärin aufgestiegen. Aber auch die weltweit publizierten sogenannten Nahtod-Erfahrungen verweisen auf eine bewusst erlebbare Sphäre jenseits des körperlichen Daseins, aus der der Mensch – obgleich klinisch tot – die materielle Umgebung mit allen Einzelheiten sehen kann, auch wenn er bereits von Engeln oder nahen Verwandten im Jenseits empfangen wurde. Der Wiedereintritt in die stoffliche Ebene des Lebens wurde nicht immer als besonders erfreulich dargestellt. Wegen dieser und vieler anderer Erkenntnisse kann man davon ausgehen, dass der Mensch aus unstofflichen Kraftfeldern hervorgebracht wird. Sein Denken, Fühlen und Handeln basieren nicht auf den materialistischen Reiz-Reaktionen seiner Gehirnzellen, sondern finden erst in unstofflichen Gegebenheiten statt, bevor sie sich im Stoff manifestieren.

Aus den heiligen Schriften der großen Religionen können wir erfahren: Gott schuf den Menschen, ein Mann und ein Weib, so heißt es z.B. in der Genesis. Das heißt für uns auf der unteren Ebene des Daseins, dass der irdische Schöpfer der Erde, der Herr der tellurischen Natur, zweierlei Urtypen gerecht werden musste. So wurde für Mensch und Tier die geschlechtliche Fortpflanzung geschaffen. Aus diesem Grunde gibt es Menschen zweierlei Geschlechts, wie man so sagt. Nach dem Schöpfungsmodell der zweiten Genesis gibt es zweierlei Monaden (Leibnitz). Diese sind im Grundprinzip gleich, unterscheiden sich jedoch etwas in der dominanten Wirkungsweise. Wir nennen diese markanten vordergründigen Prioritäten in unserer Welt meistens Frau und Mann. Das Weibliche repräsentiert dabei u.a. die empfangende, gebärende und verwirklichende Ansicht; das Männliche ist die zeugende, kreative und aktivierende Ansicht. Diese Prioritäten drücken sich in den Mikrokosmen über die Vereinigung von Anima und Animus aus, und natürlich über die Frauen und Männer, die die Mikrokosmen als grobstoffliches Werkzeug beleben. Es sieht heute so aus, als wäre nichts einfacher als das. Doch aus der ursprünglich sich selbst reproduzierenden Welt der Pflanzen und Tiere, die natürlich in uns völlig unbekannten Körpern existierten, mussten in einem langfristigen Prozess die vorbereitenden Aktionsstrukturen, Regeln und Verhaltensmuster geschaffen werden.

Die universelle Weisheit, die uns von den großen Esoterikern des 20. Jahrhunderts überbracht wurde, erklärt zum Werdegang des Menschen: Das göttliche Schöpfungsprinzip hatte bei der Erschaffung der Menschen die Gesetze der isobaren Harmonie und der körperlichen Liebe in Kraft gesetzt. Mit diesen konnten fürderhin alle Monaden in gleichstarker Partnerschaft stets harmonisch die Schöpfung mitgestalten. Das Gesetz der Harmonie enthält in sich die Regeln der Resonanz und der Symmetrie. Die höchstmögliche Symmetrie findet sich im Kreis oder in der Kugel. Darin sind alle Radien gleich weit vom Zentrum entfernt, alle Durchmesser können sich millionenfach mittig spiegeln. Die Kugel ist die Form unzähliger Schöpfungen im All. In ihr wirken zwei Kräfte symmetrisch, gleich stark zusammen: es ist die zentrifugale, die vom Zentrum weg fliehende und die tangentiale, die an der Peripherie entlang strömende Kraft. Man könnte auch sagen, zentrifugal ist die Kraft des Wegschenkens und tangential die Kraft der Bewahrung. In dem hermetischen Axiom: Alles empfangen, umwandeln und wegschenken, manifestiert sich die symbolische Harmonie zur Erhaltung der Schöpfung: Damit offenbart sich die Grundlage des Daseins. Es ist der vollkommen kugelförmige Holokumulus aller elektromagnetischen Wirksamkeiten der sieben mal sieben Kraftfeldebenen des Alls.

So ist es also berechtigt zu sagen, dass das männliche und das weibliche Prinzip fundamental zum Schöpfungsgesetz gehören. Allerdings muss man dieses ideale Zusammenspiel der sich trotz scheinbarer Gegensätzlichkeit ergänzenden Charaktere im Menschen gut begreifen. Vor allen Dingen, wenn man die Menschen in dieser Natur betrachtet und ihre Bemühungen um die Errichtung eines Paradieses auf Erden einmal genauer unter die Lupe nimmt.

Wer sich den großen Religionen dieser Welt zuwendet und zur Grundstruktur ihrer Lehren durchdringt, wird unzweifelhaft feststellen, dass die meisten Interpretationen das grundlegende Schöpfungsgesetz der gleich starken Partnerschaft zwischen Mann und Weib entweder prinzipiell ignorieren oder stark zugunsten der maskulinen Dominanz manipulieren. Doch das fundamentale Schöpfungsprinzip der Kohabitation von weiblich und männlich ist Gesetz im All. Wer dieses Gesetz verletzt wird das Gottesreich niemals sehen, geschweige denn betreten. Es bleibt ein aktueller Auftrag für die Menschheit, sich in allen Belangen des Daseins mit der immer deutlicher bemerkbar machenden Gleichberechtigung von Mann und Frau zu identifizieren, und von der einströmenden kosmischen Kraft in der Aquariusperiode unterstützt, an ihrer Verwirklichung mit zuarbeiten. Damit sich für unsere Kinder in den künftigen sozialen Verhältnissen ein harmonisches Miteinander auf allen Kontinenten durchsetzen kann.

Das Zusammenspiel der kosmischen Kräfte in der Aquariusevolution kann in dem Menschen, der sich positiv und praktisch in den Auftrag stellt, eine völlig neue Weltsicht offenbaren. Die aktuelle Wendephase für den Kosmos und seine Bewohner wurde bereits in den Perioden des Widders und der Fische vorbereitet. Prinzipiell steht der Mensch in jedem Aspekt seines Lebens unter den sieben Kraftströmen, die aus dem universellen Bewusstsein, aus dem Sonnenlogos den Kosmos Erde durchströmen. Alle Aktionen und Reaktionen seines Lebens sind daraus zu erklären. Keine seiner Handlungen sind ursächlich aus seinem individuellen Begehren oder seinen persönlichen Entscheidungen hervor gegangen. Die kosmischen Kräfte, zu denen auch die 12 Kräfte des Tierkreises gehören, führen die Menschen stetig in eine höhere Lebensform, ein Begehren nach Freiheit von der materiellen Gebundenheit.  In ihnen soll sich ein kosmisches Denken entwickeln, mit dem sie befähigt werden, die weitere Evolution des Kosmos zu unterstützen. Dabei wird sich dem Erfassen ein vielfaches an Gedächtnissen des Universums öffnen, und gleichzeitig wird die Geschwindigkeit in der bewussten Verarbeitung der Myriaden von Information immens gesteigert. Das bedeutet also einen gewaltigen Entwicklungssprung. Als fundamentale Grundlage dafür muss sich der bereitwillige Mensch zunächst auf diesen Prozess ausrichten, um die eigene Evolution so gut als möglich zu beschleunigen. Nur wer sich stets standhaft hilfesuchend den einströmenden Impulsen öffnet, dem kann auch geholfen werden. Dann wird vor seinem inneren Erfassen der kosmische Plan und die Wirkungsstruktur der hohen Liebe offenbar.
Die Kommunikation über den eingeborenen Sohn erklärt und beschreibt die Möglichkeit der Entwicklung und die darin enthaltenen Teilabschnitte im weiteren Wachstum der mikrokosmischen Kraftfelder. Für den Menschen erwacht jetzt der Ansporn zur Aktivität, der dynamische Aspekt in der Realisation. Er bewirkt im Kandidaten eine alles beherrschende Kraft, das entschlossene Begehren, den erkannten Plan für die Menschheit zu verwirklichen. Sie teilt sich mit als Ideation, als sinngebender und zielbestimmender Einfluss, der vom weiblichen Aspekt empfangen, gehört und umgesetzt werden muss. Wer dieser höchsten Ideation folgt, empfängt ein tiefes Vertrauen in seine Möglichkeiten, um mit seinem Gegenüber, dem männlichen Impuls, den eröffneten Plan mit aller Kraft zu erfüllen.

Hierzu ist ein weitreichender Gedanke angebracht, der enorme Bedeutung für das künftige Zusammenleben der Menschheit haben wird:  Die hohen Kräfte der Kommunion und der Organisation spiegeln sich stets in Harmonie, also symmetrisch in jedem Menschen, wenn er sich für diese Einflüsse des Kubus öffnet. An ihm ist es nun, die Kräfte der Empathie und der Weisheit ebenfalls in vollkommenem Gleichgewicht durch sich hin wirken zu lassen. So können sich sowohl die männlich aktive und dynamisierende Kraft als auch die weiblich empfangende und gebärende Kraft gleichgewichtig entfalten.

Mikros Jesus mTWer sich in seinem täglichen Leben umschaut, wird sehen, in allen Führungsgremien scheinen total andere Regeln vorzuherrschen. Ganz besonders auch in den christlichen Klosterschulen, Kirchenorganisationen, in den buddhistischen Klöstern, in den Hawza oder Madrasa, sowie  in den Synagogen dominieren weltweit die Männer als sogenannte Gottesvertreter. Und selbst dort, wo diese heiligen Männer und Priester, Mullahs o.ä. nicht hinreichen, werden die Rechte der Frauen meist deutlich missachtet. Vielfach werden sie in Anlehnung an gut interpretierte religiöse Regeln völlig selbstverständlich zu Arbeitssklaven ihrer Ehemänner degradiert, weil es seit Alters her aus der gängigen Lehre so abgeleitet wird. Die sich über Jahrhunderte entwickelten Bräuche werden dann auch noch natürlich von patriarchalisch organisierten Gremien zum Weltkulturerbe gekürt.
Ein kurzer Überblick über die mikrokosmischen Wirksamkeiten helfen hierbei, die Notwendigkeit der Gleichberechtigung im alltäglichen Leben zu verstehen.
Der Mikrokosmos besteht ebenso wie der Kosmos aus sieben Kraftfeldern, die jeweils noch einmal siebenfach untergliedert sind.
Bekannt für alle ist
1. das Stoffkleid.
Weniger geläufig sind die unstofflichen Kraftfelder:
2. Das Ätherfeld.
3. Die Astralis.
4. Das Mentalvermögen.
5., 6. + 7. drei nirvanische Gebiete, Spinalis, Spirituell und Idealis.

Bezogen auf die bekannte Trennung von Mann und Frau ist dabei von außerordentlicher Bedeutung, dass diese Kraftfelder in sich wechselweise gegensätzlich polarisiert sind. Das lässt sich am Besten in einer Tabelle darstellen (nach J.v.Rijckenborgh)

GenderTabelleDer Stoffwechselprozess der Gehirnzellen ist bei der Frau ganz anders als beim Mann. Es gibt eine völlig unterschiedliche Wirkung der Drüsen im Endokrinen Kreislauf, eine unterschiedliche Geschlechtlichkeit, eine verschiedene Wirkung und die Temperatur des Blutes und auch der Hautaufbau sind anders. Aus allen diesen Gründen ist es unvermeidlich, dass Mann und Frau sich dem Bewusstsein, der Wahrnehmung sowie Bewertung des Seins und dem Körper nach sehr unterschiedlich offenbaren, sowohl im psychologisch unbewussten unstofflichen Gebiet als auch auf dem Gebiet der groben Materie, wie sich aus der aktuellen Forschung in der Gender-Medizin ergeben hat. Alle diese Unterschiede sind daraus zu erklären, dass die Urtypen, die geistigen Matrizen der Monaden, nach denen sich die beiden Manifestationen vollziehen, bei Mann und Frau unterschiedlich sind. Und was im höheren Bewusstsein bereits angelegt ist, muss sich auch im Körper offenbaren. Dabei ist es auch von einschneidender Bedeutung für jede weitere Entfaltung auf dem Bogen der Evolution, dass beide Menschentypen nicht nur harmonisch zusammen wirken, sondern dass beide, sowohl Mann als auch die Frau in sich selbst Animus und Anima in ein gutes Gleichgewicht bringen. Nur dann kann sich eine ungestörte Autonomie unabhängig von den negativen Einflüssen der allgemein vertretenen patriarchalischen Denkungsart des Mainstream in Ost und West entwickeln.

Nicht unerheblich ist in diesem Zusammenhang die Entwicklung  der Kinder in ihrem Wachstum, vor allem in den ersten Lebensjahren. Der Entwicklungsrhythmus basiert auf 4 und 7 Jahren. In den ersten vier Lebensjahren werden die niederen Ätherfelder angelegt und in Folge davon der Stoffkörper mit allen grobstofflichen Organen. Die folgenden drei Jahre sind vor allem der Entfaltung der ätherischen sowie der stofflichen Kommunikation gewidmet. In diesen ersten sieben Jahren spielt primär das positiv ausstrahlende Ätherfeld der Mutter eine wichtige Rolle. Dabei sollte keineswegs die Ausstrahlung des Mannes fehlen, denn er gewährt der Familie nicht nur Schutz und Geborgenheit. Die nachfolgenden sieben Jahre des Kindes sind von einem verstärkten Körperaufbau gekennzeichnet, wie es eigentlich allgemein jedermann weiß. Weniger bekannt ist dabei, dass sich in dieser Zeit, besonders unter dem Einfluss des männlichen Astralfeldes, der Begierdenkörper des Kindes entwickelt, bis es in der Pubertät – den folgenden sieben Jahren – mit seinem eigenen Karma aus der Lipika in Verbindung kommt. Bis dahin war die sehr direkte Beeinflussung des jungen Menschen vornehmlich von den unstofflichen Feldern der Eltern abhängig. Zwischen dem 14. und 21. Lebensjahr wird der Mensch vor allem von den mentalen Projektionen der Mutter geführt, die vom Manne mit einer positiven astralen Prägung für die Partnerschaft begleitet werden sollte. Die Kenntnis dieser Zusammenhänge wurde und wird von den großen Religionen und pädagogischen Autoritäten keineswegs akzeptiert, und bedauerlich sehr wenige Eltern wissen davon und kümmern sich bei der Betreuung ihrer Kinder um diese unabänderlichen Vorgänge. Darum war es zu allen Zeiten in der westlichen Zivilisation üblich, dass sich die Jugend mit zunehmendem Alter immer von den elterlichen Vorbildern distanzierte und in der Pubertät geradezu rebellisch gegen ihr Elternhaus vorging. Das wurde schon in der Antike von Aristoteles festgehalten. Auch heute sind diese unvermeidlichen Differenzen weltweit zu erkennen, weil die gegensätzliche Polarisation der unstofflichen Kraftfelder eines jeden Mikrokosmos vor allem bei der Erziehung ignoriert wird.

Wenn aber die fundamentalen Unterschiede zwischen Mann und Frau wissenschaftlich wegargumentiert oder banalisiert auf die grobstofflichen äußeren Merkmale reduziert werden, dann entwickeln sich die größten Schwierigkeiten. Wer die damit zusammen hängende Forderung der Evolution nicht annehmen kann, aus welchen Gründen auch immer, der wird auch nicht die Berufung des Menschen erfassen, wieder ein autonomer vollbewusster Mitarbeiter im fortschreitenden Prozess der kosmischen Evolution zu werden.

Die immer noch ungebrochene Ausbeutung aller Ressourcen der Erde durch die Kapitäne des globalen Kapitalismus ist eine typisch maskuline Attitüde, die allerdings auch deutlich signalisiert, wo und wie unsere Erben ihr Leben künftig gestalten werden können. Wird die kosmische Kraft des Wassermanns diese patriarchalische Dominanz in den religiösen und politischen Entscheidungsgremien einmal zu Gunsten einer harmonischen Kohabitation mit der femininen Potenz auflösen, ohne in das umgekehrte Verhältnis zu stürzen? – Doch zunächst ist jeder bei sich selbst gefragt, ob er seine lange unbewusst gehegten Tabus aus den männlich dominierten Weltanschauungen aufspüren und neutralisieren wird. Nur dann werden sich in seinem Mikrokosmos die Kraftfelder weiter entfalten, und die Schöpfung vom Anbeginn kann voranschreiten.

Jeder Mann muss das weibliche Prinzip, die Frau in sich akzeptieren, und die Potenzen der Anima in sich wirken lassen, und jede Frau muss das männliche Prinzip, den Animus in sich zu gleichberechtigter Mitwirkung beleben. Das ist beileibe kein einfaches Werk, weil die Angelhaken vorwiegend im Unbewussten liegen, wo sich die Tabus und Weltanschauungen kristallisiert haben. Jeder männlich dominante Macher und jede selbstbewusste Frau, die mit dem Ränkespiel der Weiblichkeit vertraut ist, steht einer Veränderung der unbekannten Psyche äußerst misstrauisch gegenüber. Die Tiefenpsychologie hätte da so einige Methoden zur Hand, wie man sich seiner unbewussten Mitstreitern bewusst werden kann, um sie entweder aufzulösen oder für ein harmonisches und kraftvolles Leben zu integrieren
Doch gerade darum geht es immer wieder in dem Evolutionsprozess, der nur in Wahrheit und mit Ehrlichkeit voran schreitet. Der Satz des Jesus zum reichen Jüngling: „Verkaufe alles was Du hast, und folge mir nach.“ hat in diesem Zusammenhang seine ganz spezielle Bedeutung. Es wird vielleicht staunend zur Kenntnis genommen, wenn festgestellt wird, dass Jesus ein vollendeter Mikrokosmos mit allen voll funktionsfähigen Kraftfeldern war. Weil er der Christus war, mit göttlichen Gaben gesalbt, sah er Welt und Menschheit in einem höheren Zusammenhang. Auch verfügte er über besondere kosmische Kräfte, mit denen er heilen und Tote zum Leben erwecken konnte. Wenn Jesus also in dieser Form zur Nachfolge aufruft, erinnert er den reichen Jüngling daran, die veralteten Weltanschauungen auch in bezug zum Genderproblem in sich vollkommen los zu lassen. Dabei steht das grundlegende Prinzip der Schöpfung, das harmonische Miteinander von weiblich und männlich im Mittelpunkt. Für den heutigen Menschen heißt das, in sich selbst und tatsächlich als Mann und Frau gleichberechtigt im täglichen Miteinander in Beruf und Familie zu arbeiten, zu leben, zu sein. Wer diese psychischen Aspekte seiner im Hintergrund der äußeren Person wirkenden Antipode zur Geltung bringen kann, wird stets völlig mit ganzer Kraft in eindeutiger Ausrichtung seinen tiefen Glauben an die Schöpfung unter Beweis stellen.

Viele aktuelle Autoren stimmen darin überein, dass die irdische Natur unter den vergeblichen Bemühungen, hier im irdischen Lebensfeld ein maskulin dominiertes Paradies unter der Herrschaft eines Jahwe, Allah oder Brahman zu stiften, in unsäglichem Leid versinkt. Welt und Menschheit verirren sich vollkommen in einem Irrgarten von überholten Weltanschauungen und Vorstellungen über die Aufgaben der Natur und vor allem der fruchtbaren Sexualität. Es ist sicherlich müßig, einzelne Theorien der verschiedenen Religionen und historisch gewachsenen Tabus in dieser Hinsicht zu relativieren. Nirgendwo zeigt sich ein überzeugendes Konzept, die von den Mentalprojektionen im Gedankenfeld der Erde über Millionen von Jahren angewachsenen Ungerechtigkeiten wieder in ein sinnvolles Zusammenspiel umzuwandeln.
Es drängt sich die vielseitig kolportierte Aussage auf: Wer die Welt verändern will, muss bei sich selbst beginnen! Jeder kann immer nur in der eigenen Psyche beginnen, die mentalen Eingebungen im Haupt mit den Ideationen im Herzen harmonisch aufeinander abzustimmen. Dann kann das weibliche Empfangen und Hervorbringen, Gebären, harmonisch mit der männlichen verständnisvollen Dynamisierung und Realisation zusammen wirken. Im Mikrokosmos stellt sich das Trigonum Igneum von Herz, Haupt und Becken harmonisch unter den Einfluss der Inspiration, der Ideation des universalen Bewusstseins. Wer sich um diese innere Harmonie bemüht, wird für die kosmisch geplante Evolution geeignet und kann praktisch für Welt und MenscYing Yang2hheit wirken. Der Plan, die Dynamik und der Werkstoff werden allen zur Verfügung gestellt.

Jeder Mensch wird dann im aktiven Wissen und dem Befolgen dieser Gleichheit in Harmonie und größtmöglicher Toleranz allen gegenüber beweisen, dass es zwischen den Geschlechtern eigentlich keinen Wertunterschied gibt, jedoch einen überaus notwendigen Wesensunterschied. Nur in Kohabitation können gemeinsam die Schritte der Evolution im fruchtbaren und kraftvollen Zusammenspiel gegangen werden, weil jeder seine individuellen Wesenseigenschaften ohne jeden Gedanken der Konkurrenz in den Strom der neuen Schöpfung einfließen lässt. Alle psychologischen Grenzen, aufgebaut zwischen Scham und Eifersucht, entfallen ohne Zwist und Streit. Wenn sich die Kräfte alternativ oder komplementär gegenüber stehen, können sie problemlos harmonisch zusammen wirken, wie es in dem Ying-Yang-Symbol so schön ausgedrückt wird. Ganz einfach entsteht dann aus dem gemeinsamen Verstehen und Handeln die wahre Gruppeneinheit.

Streitlosigkeit, Harmonie im Wechsel der Aktivitäten und die Liebe zu Kosmos und Makrokosmos und die Empathie mit aller Natur und allen anderen Mitmenschen ist dann so selbstverständlich, wie das Atmen. Damit diese Möglichkeiten in unserer Zeitperiode erkannt und realisiert werden können, haben vor vielen tausend Jahren überaus weise und geschickte Magier die großartigen Pyramiden am Nil gebaut. Aus deren harmonischer Geometrie können bis heute grandiose Information ausgelesen werden, auch über die Bedeutung von Mann und Frau, wenn man bereit ist, den Gedanken ihrer Erbauung, unbeeinflusst von unserer christlich-kirchlichen Historie und den ägyptischen Archäologen, konstruktiv zu folgen.

 

Hier geht es zur Druckversion Weibl.-Maennlich

 

Neues Weltbild


Felddenken – ein total neues Weltbild

Zur Einleitung einige Gedanken von Giordano Bruno aus dem 16. Jahrhundert: In seinem Kosmos, wie er sich ihn dachte, kreisen zahllose Sterne und Weltkugeln, Sonnen und Erden. Von diesen Gestirnen ist keines in der Mitte. Denn sein Universum ist nach allen Seiten hin gleich unermesslich. Es gibt viel mehr Sonnen und ebenso viele Mittelpunkte, als es Welten gibt. Alle Gestirne sind Individuen, Kolossalorganismen und im Verhältnis zu noch größeren Weltindividuen wiederum nur Teile und Organe. Alle diese Riesenkörper sind aus den gleichen Kräften bzw. Elementen aufgebaut. „Wer meint, es gebe nicht mehr Planeten, als wir kennen, ist ungefähr ebenso unvernünftig wie einer, der glaubt, es flögen nicht mehr Vögel durch die Luft, als er soeben aus seinem kleinen Fenster beobachtet hat.“ – „Nur ein ganz Törichter kann die Ansicht haben, im unendlichen Raum, auf den zahllosen Riesenwelten, von denen gewiss die meisten mit einem besseren Los begabt sind als die Erde, gäbe es nichts anders als das Licht, das wir auf ihnen wahrnehmen. Es ist geradezu albern, anzunehmen, es gäbe keine anderen Lebewesen, keine anderen Denkvermögen, keine anderen Sinne als die uns bekannten.“ Immer wieder bekommen wir von Gelehrten, das heißt: studierten Menschen, die nur die eine Seite irgendeiner Wirklichkeit erblickt haben, die Versicherung zu hören, der Mond sei eine „tote Erde“, die Sonne sei nur dazu da, um Licht und Wärme zu spenden, aber Leben sei auf ihr unmöglich. Aber dies und dergleichen ist anthropomorphisches Geschwätz hochmütiger und engstirniger Stubenmenschen.
„Es ist ganz und gar ausgeschlossen, dass es eine Erde gibt, die tot ist: das würde ihrem Begriff völlig widersprechen. Erde heißt Leben und Heimat von Leben; wie kann so etwas jemals tot sein? Und die Sonne: wie könnte sie so viel Leben auf so vielen Planeten schaffen, erhalten, steigern, erneuern, wenn sie nicht selbst ein unerschöpflicher Lebensherd wäre? Oder sollte sie wirklich ihre ungeheuren schöpferischen Energien nur für ihre Trabanten aufbrauchen, für sich aber gar nichts davon verwenden? – Lässt sich im Ernst daran zweifeln, dass die Mission aller gottgeschaffenen Wesen, sich vollkommen zu vergeistigen, nicht schon auf vielen Weltkörpern erreicht ist?“

Leben hat die Tendenz, sich immer zu verbreiten, zu erhöhen, zu vervielfältigen. G. Bruno ist für seine Weltanschauung von der katholischen Kirche hingerichtet worden, weil er trotz Folter nicht widerrufen hat. Das kennzeichnet die „christliche Liebe der Kirche“ zu dokumentarisch. Dieser mittelalterliche Philosoph und Astrologe hat das Wesen des universellen Lebens geschaut, auch wenn für seine Zeit die Wirklichkeit der elektromagnetischen Felder noch nicht zum Standardrepertoire der Universitäten gehörte. Aber es war ihm das Wesen Leben, das bewusste Leben als Ursprung aller Geschöpfe in seinen unermesslichen Kosmen durchaus bekannt. Er musste alle engstirnige Dogmatik der Kirche ablehnen und sich zu seinem im eigenen Herzen Erschauten bekennen.


Sollte Dir ein Gedanke zu dem Text einfallen, dann schicke ihn mir bitte zu.  Vielen Dank.


Heute ist es wenig schwierig, den Menschen etwas über die Radiowellen – elektromagnetische Vibrationen – zu erklären, weil sie zum täglichen Miteinander gehören. Die Smartphones, die Radios, Fernseher, GPS, Bluetooth und andere Funkwellenproduzenten ermöglichen heute die vielseitige geschäftliche und private Kommunikation, inklusive dem Elektrosmog, über den vielfach spekuliert wird. So kann in der aktuellen Zeit die Feststellung, dass das Leben der Menschen in all seinen Auf- und Niedergängen allein aus den kosmischen Lichtkräften zu erklären ist, die sich jeden Moment um ihn bemühen, niemanden wirklich erschüttern. Es sei denn, er ist immer noch in den mittelalterlichen Dogmen und ihrer aristo-telischen Weltsicht des Augustinus gefangen. Dennoch kann ohne Frage gesagt werden, dass die Lebensschwierigkeiten des Menschen nicht in erster Linie aus seinem physischen oder psychischen Verhältnis zu seinen Mitmenschen entstehen, zur Gesellschaft oder zum Leben im Allgemeinen. Vielmehr sind sie ausschließlich die Folge von Einflüssen, die eine bestimmte Gruppe elektro-magnetischer Strahlungen, Strömungen und Felder auf ihn ausüben. Daraus sind seine Situationen, Konflikte und Abenteuer zu erklären. Des Menschen Lebenslauf ist auch darum so komplex geworden, weil in früheren Inkarnationen seines Mikrokosmos besondere Lektionen des astralen Lebens gelernt werden mussten, die zunehmend von einem moralischen und ethischen Bedenken korrigiert wurden. Aus der aktuellen Weltsituation kann man lesen, dass diese inneren Lernabschnitte für viele Menschen keineswegs schon abgelaufen sind.

Der Mensch steht zur Zeit an einem bestimmten Punkt seiner Entwicklung; im Laufe der Aquariusperiode sollte er über die niederen Ansichten seines Wesens, die des Ätherfeldes, der Astralis und der Mentalis, im kosmischen Dasein hinaus wachsen, damit sich die höheren Felder in seinem Mikrokosmos stabilisieren und zentral mit ihm verbinden können. Bedauerlicherweise ist bei aller Entfaltung von Pädagogik und Berufsvor-bereitung der Jugend durch Lehre oder Studium der Denkansatz aus der Schöpfungsgeschichte in der Genesis verloren gegangen, dass der Mensch sich „die Welt untertan machen“ solle. Dieser biblische Auftrag wird von den egoistischen Kapitalisten völlig anders interpretiert als er ursprünglich beabsichtigt war. Sie verstanden diese heilige Aufforderung der Genesis nämlich als eine Anweisung, die Natur und ihre Schätze für private Bereicherung möglichst umfassend auszubeuten, so weit sich dafür technische Möglichkeiten und bereitwillige Arbeitssklaven finden lassen. Es wurden dann auch alle die Menschen, die für die Erschließung aller in der Natur auffindbaren Ressour-cen arbeiten, selbst ausgebeutet, da sie ohnehin keine Chance zu einem lebenswerten Dasein haben. Es ist für die herrschenden Kasten abso-lut kein Problem, diese Arbeiter – natürlich nach Gottes Willen – in eine der untersten Kasten einzustufen. Damit die geschundenen Hilfskräfte auch fest daran glauben, dass sie für ihr eigenes Schicksal selbst verantwortlich waren, wurde z.B. von den Brahmanen und Priestern schnell noch das Karmagesetz mit entsprechenden Regeln ausgestattet.

Jedoch kann sich niemand die Welt untertan machen, wenn er sie nicht wirklich umfassend kennt, wenn er sich selbst nicht als verantwortlicher Mitwirkender in allen Sphären der Welt begreifen kann. Das gehört natürlich auch zu der Aussage Jesu, dass eher ein Kamel durch ein Nadelöhr gehen kann, als dass ein Reicher in den Himmel kommt. Um sich die Welt, soweit ersichtlich, untertan machen zu können, ist einerseits die Kenntnis aller Felder, die den Kosmos beleben, absolut notwendig, und zweitens das Wissen, dass alle Wesen des Kosmos Erde gemeinsam und voneinander abhängig in einer gewaltigen Evolution stehen. Jede Gruppe von Wesen, die Tiere, die Pflanzen, die Menschen, beleben ein gemeinsames Gruppenwesen, das nach Familien, Rassen und anderen Untergruppen gegliedert ist. Alle diese Gruppen können letztlich nur zusammen die einzelnen Evolutionsschritte bewältigen. Bei diesen großen Zyklen wird es natürlich auch Rückbildungen für die Wesen geben müssen, die den anstehenden Entwicklungsschritt partout noch nicht machen können. Auch wenn Darwin zu seiner Zeit nicht alle Feinheiten dieser Entwicklungszyklen erforschen konnte, so hat er doch die Menschheit mit seiner Abstammungslehre vor die große Allegorie ihres Daseins gestellt.

Alle Tiere und Pflanzen der Erde sind selbst aktiver Teil einer kosmischen Evolution, und der Mensch gehört eindeutig mit den Primaten zu den höheren Säugetieren. Das bedeutet, der Mensch ist absolut mitverantwortlich in diesen Entwicklungsprozess einbezogen, ebenso wie alle Fauna und Flora, sowie alle Entitäten, Engel und Wesen des Jenseits. Das sollte im Ausbildungplan der jungen Menschen in Schulen und Universitäten niemals vergessen werden. Die Eltern haben diese Mitverantwortung im Allgeschehen ihren Kindern im täglichen Zusammensein mitzuteilen und vorzuleben. Dieser Auftrag zur vollständigen Kenntnis des Menschen und der Erde geht eindeutig an dem unter der Anleitung zahlreicher Priester, Gurus, Mullahs etc. weit verbreiteten Bemühen vorbei, sich aus dem sogenannten Tränental, dem Rad von Geburt und Tod, durch eine „Heiligung“ ganz gleich welcher Art, zu entfernen. Weder die Pilgerreise nach Mekka noch die zur Kumbh Mela oder zum Keilasch können den Menschen von seiner wirklichen Aufgabe befreien. Keineswegs helfen die zahlreichen Opfer in Tempeln, Stupas oder Kathedralen. Was soll eine Entität aus Bewusstsein, Weisheit und Liebe mit Knallkörpern (China), Lammfleisch (Mekka) oder Alkohol und Zigaretten (Südamerika) und so weiter anfangen. Das ist doch eine völlig abwegige Vorstellung von einem unvorstellbaren „Gott“. Jene, die solche Opfer annehmen und noch dafür Erfolg und Fruchtbarkeit versprechen, können doch nur Götzen, Äonen oder Asuras sein, die aus dem Jenseits die Menschen ganz grausam ausbeuten. Die für die Erfüllung des Auftrages erforderlichen Informationen werden den Menschen, wenn nicht bereits im Jenseits nach seinem Ableben, dann spätestens in der nachfolgenden Inkarnation erreichen. Die permanente Ausbeutung von Natur und Mensch läuft in der Perspektive der kosmischen Resonanz unter Diebstahl, und zum Teil auch unter Mord. Zwei elementare Gesetze aus den zehn Geboten werden unbewusst gebrochen, und die handelnden Menschen wähnen sich kraft ihrer irdisch benannten Kaste im Recht. Doch die kosmischen Gesetze sind nicht von Menschen gemacht, sie beantworten alle Ungerechtigkeiten völlig unpersönlich und vollkommen neutral. In Ägypten kannte man dafür die Wägung des Herzens gegen eine Feder der Göttin Maat unter Aufsicht des ibisköpfigen Thot und Horus mit dem Falkenkopf.

Dem europamerikanischen Menschen wird in seiner selbstbewussten Art der jüdisch-christlichen Erziehung wohl kaum zu Bewusstsein kommen, dass diverse Aussagen in der Bibel nicht nur dogmatische Gebote sind, bei denen sie sich vielleicht entscheiden können, ob sie diese nun befolgen wollen oder nicht. Nein, in der Genesis sind einige kosmische Gesetze niedergelegt, die vom Menschen unbedingt befolgt werden müssen. Sonst werden die ausgleichenden Kräfte der Nemesis wirksam, oft noch in diesem Leben, häufig erst nach dem stofflichen Tod im Jenseits. Meist forscht der Mensch dann mit allen Mitteln in seinem sogenannten Unglück nach einer materiellen Ursache in seiner Umwelt und vielfach auch bei anderen Menschen. Obgleich es einfach nur sein Schicksal war, das ihm geschickte Heil, an dem er genesen könnte.

Die angestrebte Evolution aller kosmischen Wesen vollzieht sich unerbittlich unter dem Einfluss der zodiakalen Kräfte und Wirksamkeiten im Sonnenkosmos. Eine gewisse Erschwernis ist dadurch gegeben, dass der bevorstehende Schritt in der kosmischen Entwicklung der aktiven Mithilfe von vielen immer klarer erkennenden Menschen bedarf, die sich in der Erwartung eines höheren Denkens ernsthaft darum bemühen, die rein materiell orientierten Aktivitäten und Begehren für den Überlebenstrieb im irdischen Lebensfeld deutlich zu verringern.

Wenn «Jesus» sagt: „Mein Volk geht verloren, weil es keine Kenntnis hat!“ dann ist erstens keineswegs das Volk Israel oder das der Juden gemeint, sondern alle Menschen, die sich bereits in seiner – Jesu Nachfolge befinden. Das soll heißen, die mikrokosmischen Entwicklung zu einem höheren Denken hat bereits eingesetzt. «Jesus Christus» war ein vollendeter Mikrokosmos mit vollständigen sieben mal sieben Kraftfeldern. Kaum ein Mensch kann sich das richtig vergegenwärtigen, was das für das Wesen und den Kosmos bedeutet. Ein Großteil der Wunder «Jesus» sind leicht allein aus dieser mikrokosmischen Wirklichkeit zu erklären. Zweitens wird in dieser Aussage «Jesus» die Kenntnis aller okkulten Kraftfelder und ihre Bedeutung für den Kosmos Erde und aller auf ihr lebenden Wesen und Menschen in der bevorstehenden Evolution gemeint. Das kommende Weltgeschehen wird sich nicht in einer Erweiterung der bestehenden materiellen Bereicherung ergießen, sondern alle Wesenheiten werden auf ein höheres Erkennen und Erfassen ihres gesamten Daseins gehoben, mit allen damit verbundenen Verantwortlichkeiten. Darum erfolgt auch die Warnung, dass man nicht dem Mammon dienen solle. Wer also bereits heute ganz aktuell sich selbst in diesen Prozess einbringen will, sollte genauestens wissen, in welchen Kraftfeldern die menschlichen Mikrokosmen in dieser Zeit wirken bzw. wie sie von diesen gelebt werden. Das exakte Wissen, welche Ansichten oder Kraftfeldstufen im eigenen Mikrokosmos bislang noch zur Vollendung fehlen, ist für den ernsthaften Mitarbeiter in der Evolution zu einem höheren Bewusstsein ebenso notwendig, wie das Atmen. Also geht es bei der Aussage von Jesus keineswegs um eine Art Himmelreise, sondern um eigene Kenntnis des kosmischen und des persönlichen Lebenszieles, eingebettet in die weitere Entwicklung des ganzen Universums. Diese Perspektiven erschließen sich dem höheren Denken wie selbstverständlich und bedürfen keiner weiteren Autorisierung durch einen kirchlichen Heiligen oder eines anerkannten sachverständigen Professors der Theologie, eines indischen Mahatma oder islamischen Ayatollah.

Es gibt eine über Jahrhunderte autorisierte Behauptung, die zu einen höchst bedenklichen Widerstand gegen die Evolution der Menschheit geführt hat. Seit Aristoteles wird gesagt, dass der Mensch die Natur nur mit sinnesorganisch erfahrbaren Fakten wirklich erforschen und erkennen kann. Das hat bedauerlicherweise zu einer fatalen „Kristallisation“ – vor allem der in der westlichen Kultur anerkannten Wissenschaften – geführt. Nun untersuchen viele intelligente Menschen weltweit mit aller Raffinesse und mit ungeheuerem technischen Equippment sowie gigantischem finanziellem Aufwand die materiellen Bausteine der irdischen Natur. Dabei behaupten sie ernsthaft in allen Medien, durch die Analyse der Materie bis in die kleinsten Bausteine, und durch die Erforschung weiter Fernen im Weltenraum könnten sie die Ursache allen Lebens finden. Weil es einmal so definiert wurde, und Aristoteles war eine große Autorität, und weil andere Koryphäen wie Bacon und nachfolgende Philosophen in das gleiche Horn bliesen, blieb die elementar wichtigste Hälfte der Welt unerforscht, wo das Leben als solches hätte gefunden werden können. Wenn man – ungeachtet aller internationalen Zensuren sich – das Ergebnis der wissenschaftlichen Forschungen einmal anschaut, dann muss man einsehen, dass vor allem gefunden wurden: Kriegsmaschinen, Überwachungsinstrumente und Produkte für die Konsumenten, die auch ohne diese sehr glücklich leben könnten. Obwohl heute reichlich moderne Philosophen, Theosophen, Anthroposophen, amerikanische Esoteriker, Psychologen und andere Wissenschaftler immer wieder darauf aufmerksam gemacht haben, dass man das Leben selbst nur in den unstofflichen Sphären des Daseins erforschen kann, wurden stets erneut Forschungsgelder bereit gestellt, damit in Universitäten neue Techniken entwickelt werden konnten, die zur Bereicherung der ohnehin Reichen nützlich sind. Um das Leben und seinen Urgrund zu erkennen, bedarf es einzig und allein der individuellen Befähigung, die Realitäten der unstofflichen Lebensfelder im Kosmos und Mikrokosmos sehen zu können, diese in allen Wesen existenten Wirkmechanismen zu akzeptieren und ihnen entsprechend zu leben. Ergo: Bewusstsein ist gleich Erkenntnis ist gleich Lebenshaltung.

In den folgenden Beschreibungen bemühen wir uns, diese bisherigen Erkenntnisse über die unstofflichen Welten verständlich zusammen zu stellen. Bei diesen Versuchen, auch bei den Bemühungen anderer Autoren, ist eine prinzipielle Problematik der Kommunikation in der modernen Menschheit deutlich geworden, die sich darum jetzt erst einmal vor die weiteren Darstellungen schiebt.


Wird ein wirklich neues Wissensgebiet vor das Erkennen des Menschen gestellt, dann kann der Mensch nur mit dem Bildervorrat bzw. sinnhaften Vorstellungen seines Gedächtnispotentials resonant auf die neu vorgestellten Bilder bzw. Gedanken reagieren. Kann trotz bestem Bemühen keine Resonanz zwischen dem Leser/Hörer und dem Autor/Sprecher entstehen, zwischen dem aufgenommenen Sinn und einigen bereits gespeicherten Inhalten, dann kann der neu hinzu gekommene Sinninhalt überhaupt nicht verstanden werden. Für den aufmerksamen Leser wäre es dann, als spräche der Autor in einer ihm fremden Sprache. Nun, dieses Problem ist nicht nur eine Frage der Sprache, denn auch eine gutbürgerliche Hausfrau mit mittlerer Schulbildung wird wohl kaum den Abhandlungen eines Kernphysikers folgen können, auch wenn diese in ihrer Muttersprache dargeboten werden.
Noch kritischer wird die Situation, wenn der Autor seine neuen Erkenntnisse aus einem Lebensbereich geschöpft hat, der in der Zivilisation seit vielen Jahrzehnten tabuisiert und mit unzähligen Dogmen zugepflastert wurde. Der Leser wird die Aussagen des jungen Autors direkt mit der gedanklichen Inquisition verfolgen, die ihn das Establishment der Pädagogik bereits beigebracht hat. So wird er wenig oder nichts verstehen, auch wenn durch diese Gedanken gerade jene Menschen von ihren mit Dogmen zugemauerten Gefängnisse befreit werden sollten. Wo auch immer der Leser jetzt steht, sollte jeder bei sich selbst erkennen. Ein wenig Aufklärung der tatsächlichen Abläufe kann niemals schaden. Zu allen Zeiten hat es Menschen gegeben, die der Menschheit völlig neue Ausblicke auf ihre zukünftige Entwicklung ermöglichten. Wer die Augen und Ohren für neue Einsichten in die künftige menschliche Entwicklung öffnen will, kann beruhigt weiterlesen.

Also erklären wir zunächst die grundlegenden Strukturen der unstofflichen Kraftfelder, die des Universums und aller Kosmen darin sowie aller Wesen und Menschen in ihnen, auch der sogenannt metaphysischen. Man kann sie durchaus analog dem physikalischen Lichtspektrum, inklusive der Radiowellen, als elektro-magnetische Kraftfelder ansehen, auch wenn sie in den verschiedenen kosmischen Bereichen viel höhere Energien transportieren als der wissenschaftlich erforschte Bereich des Spektrums, und sie wirken auch in vielen unbekannten Arten und Weisen. Bei dem Begriff „Licht“ wird in diesem Zusammenhang das ganze Spektrum der physikalischen elektromagnetischen Strahlung gemeint, nicht nur der Frequenzausschnitt des sichtbaren Lichtes. Der Kosmos lebt in insgesamt sieben Kraftfeldern, wenn man das grobstoffliche Feld – vorübergehend – noch dazu rechnet. Also ist die uns bekannte Materie die niedrigste Energiestufe, was schon Louis de Broglie 1948 in seiner wissenschaftlichen Untersuchung „Licht und Materie“ bestätigte. Als nächstes Kraftfeld folgt der Äther, dann die Astralis, dann die Mentalis, darüber liegen noch die drei sogenannten nirvanischen Kraftfelder. Sie werden so von Annie Besant in ihrem Buch „Eine Uralte Weisheit“ genannt, was sie wohl aus den buddhistischen Kosmologien entnommen hat, die von der Theosophie in die europäischen Sprachen übertragen wurden. Diese drei höheren Kraftfelder haben in der esoterischen Literatur noch keinen verbindlichen Namen erhalten, ausgenommen unübersetzte indische Begriffe, die über Mme. H.P. Blavatsky mit der Übertragung der Stanzen des Dzyan zu uns gekommen sind.

Diese sieben universellen Kraftfelder haben jeweils sieben Unterteilungen, sieben verschiedene Ansichten mit jeweils zugeordneten Aufgaben. Dabei muss man sich immer ganz klar vor Augen halten, dass es in diesen Sphären keine wirkliche Abgrenzung gibt wie in der Materie mit ihren Gegenständen. Trotz der Unterschiedenheit stehen die Felder immer in einer intensiven Zusammenarbeit. Im Mikrokosmos sind alle Kraftfelder um einen zentralen Punkt konzentriert angeordnet, und zwar dem Mittelpunkt des aurischen Wesens. Er liegt in etwa im Herzen des Menschen. Diese Felder sind über die sieben mal sieben Chakren miteinander verbunden. Die Chakrenlehre kommt aus der indischen Philosophie, und diese besagt, dass die sieben Hauptchakren entlang der Mittelachse des Körpers angeordnet sind. Zu diesem Thema gibt es bereits recht ausführliche Literatur, wobei einige Ansichten durchaus kontrovers diskutiert werden. Wesentlich ist, dass die Kraftfelder beständig miteinander kommunizieren, sich stetig informieren und Kräfte austauschen, genauso wie beim Vorgang des Ein- und Ausatmens.

Für den geschulten Seher in die geistigen Welten wird deutlich, dass die Mikrokosmen der westeuropäischen Zivilisationen bereits bis zu einem bestimmten Entwicklungsstand fortgeschritten sind. Einige weltbekannte Esoteriker sprechen in ihren Publikationen schon seit Jahren davon, dass die Zeit gekommen ist, in der ein regelrechter Mutationssprung bevorsteht. Das soll heißen, dass viele Mikrokosmen der kommenden Zeit in ihrer mikrokosmischen Entwicklung weiter fortgeschritten sein werden. Die stoffliche Seite scheint ihrer Ansicht nach wohl den Tiefpunkt der Kristallisation durchschritten zu haben und tritt jetzt wieder in eine Phase der Entstofflichung ein. Als Beispiel dafür wird unter anderem die zunehmende Radioaktivität erwähnt. Das hieße, für die Menschheit steht eine Evolution in eine total andere Lebensform bevor, die von den weiter fortgeschrittenen Mikrokosmen dann realisiert wird. Die kosmischen Zuflüsse aus den weiten Räumen des Universums treiben die Welt in diese großartige Veränderung. Damit dieses Geschehen einigermaßen verstanden werden kann, soll die derzeitige Situation der Kraftsphären im Mikrokosmos dargestellt werden: Der grobe Stoffkörper ist in sieben Ansichten vollendet. Das Ätherfeld hat zumindest fünf bis sechs seiner Aspekte zentralisieren können, und die Astralis verfügt wohl über die drei bis vier unteren Ansichten. Bei der Mentalis sind die Differenzen in der Entwicklung noch etwas größer, selbst in der europäischen Kultur. Einige Autoren sprechen sogar nur von einem Ansatz, einem Impuls ähnlich einem Funken, zu einem Denkvermögen. Andere Philosophen sprechen in ihren Büchern durchaus über menschliche Bestrebungen, die sich nur unter Bedingungen entfalten können, wenn die Mikrokosmen bereits drei oder sogar vier Ansichten des Mentalvermögens zentralisiert haben.

Diese so bestehenden heutigen Aspekte der unteren Ebenen im Kraftgefüge der Mikrokosmen können den Menschen nur mit seinem auf Selbsterhaltung ausgerichteten Egoismus und seiner persönlichen Entfaltung verbinden, mit den bekannten Auswüchsen wie Anhäufung von Reichtum, Macht, Wissensdurst, Ruhm, Ehre. Ja selbst alle kulturellen und humanitären Bestrebungen gründen im niederen Astralen und werden von den unteren Mentalvermögen erwogen, geplant und für Ruhm und Ehre für den persönlichen Vorteil durchgeführt. Ein Grundproblem dieser niederen Kraftentfaltung ist das irdische Gesetz der Polarität. Alles Gute schlägt stets um in sein Gegenteil, das Böse, wie es am besten Zarathustra in dem Avesta dargestellt hat. Es ist wahrhaftig eine schier unlösbare Aufgabe, die in dieser mikrokosmischen Entwicklungstufe lebenden Menschen anzuleiten, aus den höheren Idealen einer angenommenen „göttlichen Dimension“ zu leben. Der heutige Mensch kann im tiefsten Inneren diese damit verbundenen Forderungen wohl kaum für sich realisieren, weil ihm dafür die erforderlichen sinnesorganischen Fähigkeiten ganz einfach fehlen. Das Leben ist in der von ihm erfassbaren Art und Weise für seinen Wissensstand wahr und umfassend, so wie er es mit seinen Sinnen erleben kann. Keine Religion oder hochintelligente Philosophie vermag diesen subjektiven Kern der persönlichen inneren Wahrheit wirklich umzustoßen. Die Menschen können nur einen Glauben aufbringen, ohne wirklich um die elementaren Grundgesetze des Alls zu wissen, und sie befolgen gemäß den familiären Gegebenheiten gehorsam die göttlich autorisierten Regeln und Gebote, wie sie traditionell auf allen Kontinenten von den heiligen Herren gepredigt werden. Das hat allerdings weltweit bereits zu zahllosen Kriegen, Kreuzzügen und fanatischen Mordserien geführt, bei denen sich jeder nüchterne Mensch ernsthaft fragen sollte, wieso ein seine Geschöpfe liebender Gott solches Unheil über die Menschheit bringen kann. Auch keine Meditationsübungen, Drogentherapie oder Yoga – ganz gleich ob Hatha-Yoga oder Kundalini-Yoga – können die erforderliche Erweiterung des Denkvermögens im Mikrokosmos beschleunigen, mit der ein Mensch die hohen Ideale wirklichen Menschseins aus sich heraus erfassen und realisieren könnte, ohne Priester und Institutionen, die mit Hilfe „von Gott“ autorisierten Gesetzen und Vorschriften auf den Menschen Druck ausüben.

Selbst die höheren astralen Ansichten begehren immer noch auf der subjektiven Basis nach den Idealen in Ethik, Karitas, Humanitas, Kunst, Kultur, Philosophie und Religion. Es bedarf einer ausgeprägten Wachsamkeit, um gut zu verstehen, warum selbst diese höheren astralen Felder mit zu dieser gegensätzlichen Reaktion beitragen. Das astrale Feld begehrt, immer etwas für den Mikrokosmos zu erhalten, vor allem die erforderlichen Kräfte für seine Selbstverwirklichung. Das Astrale wirkt auf allen Ebenen stets wie ein Konsument, es will etwas haben, besitzen und verwerten, etwas bekommen, das der Mikrokosmos verbrauchen kann. Selbst die Religion benutzt der Mensch für seine Einweihung, seine Erleuchtung o.ä. Darum besteht ja auch die irdische Hemisphäre weitestgehend aus Konsumenten, aus Menschen, die ihre Mitmenschen benutzen, um etwas von ihnen zu bekommen, und die die Natur ausbeuten und sie beschimpfen, wenn sie nicht mehr das zur Verfügung stellen kann, was alle Väter und Urväter stets von ihr bekommen haben. Ohne zu forcieren erkennt wohl jeder Mensch in der aktuellen Weltlage, dass dadurch seit überschaubaren 6000 Jahren eine ausgesprochen perfide Entwicklung stattfindet. Einstein ist einmal von einem Journalisten nach der Unendlichkeit gefragt worden. Er gab zur Antwort: „Ich kenne zwei Unendlichkeiten; einmal im Universum und dann die Dummheit der Menschen. Beim Universum bin ich mir nicht so ganz sicher.“ Die Menschheit führt schon über Jahrtausende auf allen Kontinenten mörderische Kriege untereinander, die eigentlich nur zu einer Bereicherung der ohnehin Reichen alles irdische Sein rücksichtslos ausnutzen. Das ist das Opfer, das die Menschheit schon immer dem „Golden Kalb“ gebracht hat.

Doch es gibt noch ein viel grausameres Geschehen im irdischen Kosmos. Der prinzipielle Egoismus der Menschen hat jede Religion zu einem Selbstbedienungsladen der Eitelkeiten werden lassen. Und dadurch sind gewaltige unheilige Kräfte im Jenseits ins Leben gerufen worden. Seit einigen tausend Jahren haben viele Menschen zahlreicher Generationen mit ihrem egoistischen Streben zu einer persönlichen Heiligung zu kommen oder in einen irdischen Himmel, in ein Sommerland oder in andere paradiesische Sphären, im Jenseits gigantische gleich polarisierte Kraftfelder aus astralen und mentalen Kräften hervorgerufen. Diese Zusammenballungen gewaltigen Ausmaßes umspannen den ganzen Planeten Erde. Mit ihrer mentalen Intelligenz wenden sich diese Äonen aus Selbsterhaltung immer wieder an ihre Schöpfer, die Menschheit. Für dienstbereite Priester, Kardinäle, Maharishis, Mullas, Ayatollahs, und wie die heiligen Männer und Frauen auch heißen, erscheinen diese Kräfte dann auch als Engel oder Devas, die auch den Mystikern in ihren Visionen etwas von den „geheiligten Sphären“ im Jenseits vermitteln. Geschickt werden die Massen seit Jahrtausenden von den irdischen Dienstknechten manipuliert, um in gigantischen Events erneut und immer wieder möglichst viele Astral- und Mentalkräfte mit egoistischer Polarisation abzugeben. Die dadurch entstandene, massive egoistische Ausrichtung prägt auch die ätherischen Gebiete, so dass sich auch dort schmarotzende Wesen entwickeln, die den egoistischen Menschen in seinem täglichen Leben beständig anpumpen und ätherisch ausbeuten. Das alles ist zu einem ausgesprochen unappetitlichen, unbeschreibbaren Geschehen angewachsen. Zu allem Überfluss müssen die Mikrokosmen, die ihren Stoffkörper im Diesseits abgelegt haben, in diesen jenseitigen Sphären ihre unstofflichen Felder ausvibrieren lassen. Sie sind, solange sie nicht bereits aufgelöst in höhere Gebiete weitergehen konnten, beständig in ihren egoistischen Zusammenhängen mit all dem jenseitigen Unrat verbunden. Das betrifft vor allem diejenigen klugen Köpfe, die bereits in ihren irdischen Lebzeiten als gefällige Dienstknechte für die Äonen und Archonten gewirkt haben. Sie bekamen für diese Dienste in den irdischen Verhältnisse allen Reichtum, Immobilien und Macht sowie alles, was für ein luxuriöses Leben auf Erden so alles begehrt und ermöglicht werden konnte. Diesen grauslichen Zusammenhängen nachzugehen ist nicht so besonders erfreulich, zumal alle Mikrokosmen der Erde – von höherer Ebene aus betrachtet – eigentlich ein einziges Wesen sind. Es sollte nur der Vollständigkeit halber erwähnt sein, denn die Aufgabe der Menschen – aller Menschen – besteht letztendlich darin, diese niederen egoistischen Begehren der Selbsterhaltung und Selbstentfaltung, auch der Seelenheiligung, auf ein natürliches Basisniveau herunter zu fahren. Dabei wäre es absolut kein Problem, die primären Gesetze der Toleranz und Akzeptanz aller nächsten Mitmenschen – egal welcher Sprache oder Rasse oder sozialer Schicht – einzuhalten. Nur unter dieser Voraussetzung werden die unteren astralen und mentalen Bereiche des Mikrokosmos und des Kosmos zu einer ruhigen Vibration zurückkehren, und die höheren Aspekte könnten sich verstärkt zentralisieren. Jede Missachtung menschlicher Gefühle und lebenserhaltender Wirkungen bringt automatisch die niederen astralen Felder in Aktion, und diese werden von den niederen astralen Wesen des Jenseits sofort ausgenutzt. Die unbewusste Manipulationen aus diesen Sphären ist sehr subtil. Die unerkannten Bewohner des Jenseits nutzen jedes noch so schwache egoistische Wünschen oder Wollen aus, um sich daraus zu ernähren.

Bleiben die niederen astralen und mentalen Verbindungen eindeutig für eine längere Zeit neutralisiert, während die höheren Ansichten aktiviert werden, so könnte der Wahrheitssucher entdecken, dass seine bisherigen Begrenzungen im Erfassen und Bewerten seiner Weltsicht verschwinden und sich völlig neue Dimensionen vor ihm auftun. Es käme ihm allerdings zunächst so vor, als ob sich die Welt geändert hätte. Doch das ist nur eine vorübergehende Täuschung. Der Mensch bleibt tatsächlich in seiner Welt, seinen neuen Wahrnehmungsvermögen zeigen sich allerdings einige Ansichten dieser Welt, die vorher für ihn verborgen waren. Da sich alle bisherigen astralen Bindungen mit den materiellen Bedürfnissen und Genüssen bis auf ein Minimum auflösen, versperren sie nicht mehr die Sicht auf die inneren planetaren und natürlichen Wirklichkeiten sowie die höheren kosmischen Zusammenhänge aller Sphären. Die Erfassung subatomarer Vorgänge im Spiel der elektromagnetischen Kraftfelder wäre ebenso selbstverständlich wie die Einsicht in die astronomischen Weiten und der Resonanzen und Interaktionen von Galaxien und Welten im Universellen. Gleichzeitig entsteigt der Mensch dem niederen astral-ätherischen Spannungsfeld, aus dem alle Gegensätze, Konflikte, Kriege, aller Hass und alle Habsucht zu erklären sind. Er betritt gleichsam eine neue mentale Welt der vollkommenen Einheit vom kleinsten Atom bis zur größten Entität, eine wahrlich sinnhafte friedliche Welt.
Es entsteht in ihm der Eindruck, als träte er durch eine Tür in ein ganz neues Lebensfeld, das trotzdem zeiträumlich gleichzeitig auch die bisherige Welt umfasst, den gleichen Kosmos Erde als Planet im Sonnensystem. Für alle, die schon einen winzigen Spalt dieses durchaus im Bereich des Möglichen liegende neue Schauen erleben durften, war es wie eine Erleuchtung göttlichen Daseins. Daraus entstanden dann die fantastischen Beschreibungen der Mystiker in Orient und Okzident, oder der Reisenden mit psychedelischen Drogen, wie z.B. LSD. Jedoch bedeutet die definitive Erhebung in die höheren mentalen Welten für den Menschen kein Eintritt in eine metaphysische Anderswelt, sondern nur ein weit umfassenderes Erkennen dieser Welt, allerdings mit den bislang verborgenen höheren ätherischen, astralen und mentalen Feldsphären, in denen bereits viele der bislang verzweifelt gesuchten Idealitäten völlig selbstverständlich zum Dasein gehören. Und er würde dabei klar erkennen, dass er in diesen Sphären keineswegs ein einsamer Wanderer ist, sondern dass schon eine ganze Reihe von Gruppierungen in dieser besonderen erhabenen Lebenssphäre existieren, die sich nach ihren Regeln um die gesamte Menschheit und die Evolution des Kosmos bemühen.

Als wichtigste Erkenntnis für alle Menschen, die noch nicht in diesen Lebenszustand eintauchen können, erscheint doch die Tatsache eminent wichtig, dass diese höheren Lebenssphären mit der uns bekannten Welt verbunden sind, und niemand dafür eine Rakete benötigt, um dorthin zu gelangen. Ja, er muss nicht einmal einen Priester, Schamanen oder Guru konsultieren, um seine Entfaltung in die höheren astralen und mentalen Welten zu bewerkstelligen.
Was hindert die Menschen daran, diesen Fortschritt für sich zu vollziehen? Es gibt in allen Kulturen unzählige Verbote und Tabus, zahllose Dogmen der Priesterschaften und anderer Autoritäten, viele Traditionen aus uralten Zeiten sind angefüllt von solchen ungereimten, oftmals banalen Vorbehalten. All diese unbewussten Gefängniswärter im eigenen Sein muss der Mensch gegen zahlreiche Angriffe aus seinem Umfeld in sich niedermachen, ohne Rücksicht auf Zweifel und Verleumdungen, auf die gesellschaftlichen Vorbehalte, die aus der Familie und der Lebensgruppe mit Sicherheit aufkommen werden. Apollonius von Thyna stellt an den Beginn einer solchen Erhebung in eine neue Weltsicht die Reinigung des Atemfeldes, aus dem sich diese zahlreichen Golems verborgen in das Leben eines jeden Menschen einmischen. Der Kampf gegen diese Schemen im eigenen Unbewussten, kann nur durch Wuh-Wei, durch eine völlige Neutralisation ohne jede Negation vollzogen werden. Jeder Sucher nach dieser Wahrheit steht zu Beginn seines Weges erst einmal sich selbst gegenüber, seinen eigenen Beschränkungen, Vorstellungen und prinzipiellen Denkkategorien, seinem eigenen ICH, seinem eigenen Zerberus, der aus einigen fundamentalen Prinzipien und Strukturen der Selbsterhaltung zusammengesetzt ist. Diese gilt es aufzulösen. Das ruft natürlich zahlreiche Bedenken auf den Plan, die sich aus den bislang gehegten Ansichten ernähren, oder es schleichen sich tiefgreifende Zweifel ein, die alles und jedes in Frage stellen, und sich sogar unwissentlich mit erlogenen Verleumdungen tarnen. Darum kann nur gesagt werden, was bereits einige Forscher in dieser Richtung erfahren mussten, das Suchen nach dieser neuen Lichtpforte kann niemals nur ein mystisches Streben und emotionales Gerede sein, zwischen Kaffee-Trinken und Partylobby, wie es zeitweilig von unterschiedlichen religiösen und esoterischen Gruppen angepriesen wird. Ebensowenig können weder ein Buchstudium noch die regelmäßige Teilnahme an Seminaren sowie Yogakursen eine Erweiterung der astralen und mentalen Stufen des Mikrokosmos ermöglichen. Auch eine wie auch immer geartete Erleuchtung wird niemals eintreten, wenn sich der Kandidat nicht in eine fundamentale Veränderung seines Denkens vertieft. Es kommt höchstens zu einer hysterischen, psychischen Überschattung von jenseitigen Schmarotzern. Mit einem natur-mystischen Verhalten bleibt jeder Mensch stets derselbe, der er immer gewesen ist. Nein, das Suchen nach der Möglichkeit, nach der Weiterentwicklung in dem Sinn, dass man in eine andere, in eine höhere mentale Lebenswirklichkeit aufgehen will, bedeutet, sich konsequent und bewusst auf einen längeren Prozess auszurichten, den man täglich verwirklichen muss, dem man sich kontinuierlich dynamisch unterwirft.

Bevor man sich in diesen Prozess stellt, der oft auch als Bergbesteigung bezeichnet wird – Michaël Naïmi hat ihn in seinem Buch Mirdad als Ersteigung eines Feuersteinhanges beschrieben –, sollte man die grundlegenden Rahmenbedingungen seines menschlichen Daseins auf Erden kennen. Vielfach sind gerade die ersten Schritte zum höheren Leben die schwersten, und zwingen den Kandidaten schnell zur Umkehr, so dass er bereits an den ersten Stufen scheiterte. Darum sollte sich jeder Wahrheitssucher zunächst mit Geduld wappnen und seinen dynamischen Willen möglichst einstellen. Wer sich täglich in den Prozess dieser besonderen Aufmerksamkeit stellen kann, dem stehen unseres Erachtens keine übermäßigen Forderungen oder Überraschungen bevor. Vielmehr vollzieht man eigentlich nur eine radikale Kehrtwendung gegenüber dem allgemeinen Mainstream in Denken und Fühlen, Begehren und Handeln.
Das muss mit einer absolut ehrlichen und uneingeschränkten Erkenntnis der eigenen Behinderungen im Denken, Wollen und Fühlen beginnen. Dabei soll klar erkannt und verstanden sein, dass eben nur die wirkliche innere Motivation aus dem eigenen Wesen in vollkommener Ehrlichkeit die Wege zu neuen Einsichten bahnen kann. Eine rein theoretische Überlegung oder eine spekulative Hinwendung, so nach dem Motte: Man kann es ja versuchen, der Versuch schadet nix!, wird den Kandidaten verstärkt mit den jenseitigen Kräften der Ichsucht verbinden. Es sollte und muss an dieser Stelle auf diese Gefahr hingewiesen werden. Denn die Äonen dieser Welt lassen sich nicht an der Nase herumführen, weil sie bereits in Existenznot geraten sind und um jeden Flüchtling aus ihren Erntefeldern kämpfen. Auch wenn der Mensch kein wirkliches Empfinden für seine unstofflichen Trägerfelder hat, so wird er aber gerade dort jederzeit von den Schmarotzern aus dem Jenseits beobachtet. Darum muss jede erkannte Struktur des Unbewussten, jeder Golem der Vergangenheit, jedes COEX-System, um mit St. Grof zu sprechen, ins Licht des Tagesbewusstseins gehoben und als solches akzeptiert, erkannt und in die Neutralität entlassen werden.
Das kann natürlich eine längere Zeit in Anspruch nehmen, denn diese Bewohner des Atemfeldes hatten viel Zeit, um zu wachsen und sich mit anderen natürlichen Bedürfnissen zu verhäkeln. Mit viel Geduld und Wachsamkeit muss jeder Winkel des Unterbewusstseins, auch gegen die Behinderungen aus dem eigenen Atemfeld, ausgespäht werden. Ja gerade dann, wenn ungewöhnliche Behinderungen durch Konflikte mit der Umwelt oder durch unerwartete Krankheiten auftauchen, sollte man außergewöhnlich aufmerksam sein und nach den tieferen Ursachen in der eigenen Psyche forschen. Schon bald wird sich „des Pudels Kern“ entlarven, und die Probleme schwächen sich zunehmend ab, wenn man bei allen Anfechtungen die Ausrichtung nicht aufgibt.  Es bleibt dabei allerdings niemandem erspart, dass er selbst in sich die Machenschaften seiner eigenen Verbindungen mit der ihn umgebenden Spiegelsphäre erkennen muss, die für seine Gefangenschaft in voller Breite verantwortlich sind, nämlich die von autorisierten Autoren stets proklamierten Dogmen und Tabus der Gesellschaft.

Solange die Sicht auf den Menschen im üblichen Mainstream derartig einseitig bleibt, wie sie bereits in der Antike von Philosophen, Staatsmännern und Predigern geprägt wurde, kann keine neue revolutionäre Weltanschauung entstehen. Auch wenn Satelliten zum Mars fliegen, Menschen in einer Weltraumstation forschen und Speläologen die tiefsten Höhlen der Welt erkunden, auch wenn die spitzfindigsten Mediziner in den Genen neue selbst nachgebaute Genome implantieren, sie werden dem Rätsel des Lebens keinesfalls näher kommen. Die Forscher nach dem Sinn und der Ursache allen Lebens haben ihn stets in den ursprünglichen Religionen oder in der modernen Geisteswissenschaft bzw. Esoterik gefunden. Für sie ist der wissenschaftlich materialistische Grundsatz von „der Reproduzierbarkeit des Experiments“ nicht bindend, denn e würde jede Erforschung der unstofflichen Felder des Lebens behindern, ja, ernsthaft stören. Darum ist es heute zumindest den euroamerikanischen, normalen Wohlstandsbürgern, die entweder der wissenschaftlichen oder der realochristlichen Weltsicht anhängen, wohl kaum bekannt, dass jeder Mensch in einem multiplexen Mikrokosmos aus sieben Kraftfeldern sein Leben gestalten muss. Dies ist prinzipiell so, auch dann, wenn er das mit seinem Tagesbewusstsein nicht direkt wahrnehmen kann. Das ist genauso wie beim Mond. Er existiert auch dann noch, wenn er bei Tageslicht auf der Rückseite der Erde verschwindet. Das Witzige an der westlichen Weltanschauung ist absolut die prinzipielle Situation, dass der in seinem Weltbild fixierte Mensch absolut daran glaubt und felsenfest davon überzeugt ist. Sein Hochmut in dieser tabuisierten Weltsicht wird noch dadurch verstärkt, das er meint, es bestände für ihn die Freiheit, jede Weltanschauung vertreten zu dürfen. Das ist doch in der sogenannten Meinungsfreiheit verbrieft.

Viele psychologische Studien von wissenschaftlich anerkannten Forschern haben ergeben, dass unzählige Menschen sich von ihren, in der Kindheit übergestülpten Vorbehalten oder den Fehlverhalten ihrer Eltern selbst im hohen Erwachsenenalter nicht befreien können, und somit fortwährend in felsenfesten Dogmen und unverrückbaren Tabus hin- und hertaumeln, solange bis sie einen Psychotherapeuten finden, der sie aus diesem Gefängnis befreien kann. Kaum ein Mensch hat wirklich das Vermögen, sich für diese oder eine andere Weltanschauung zu entscheiden. Nahezu jeder Mensch wird in eine Weltanschauung hineingeboren und muss diese akzeptieren, auch unter Androhung von Strafe, Exkommunikation oder Verstoß aus der Familie etc.. Man schaue sich nur die Lebensverhältnisse in Nordafrika, dem Orient, in Indien, Hinterindien mit Thailand und Myanmar, in China mit Tibet und den Staaten im Himalaya. Eigentlich ist es ein unbeschreibliches Trauerspiel, wie viel unsagbares Leid dadurch ausgelöst wird. So wollen wir den Versuch wagen, durch diese Informationen etwas dazu beizusteuern, dass doch einmal das Zusammenleben der Menschen auf der Welt nicht mehr von antiquierten Dogmen bestimmt wird.

Man muss sich einfach zu der mittlerweile doch von zahlreichen Menschen anerkannten Realität bekennen:
Der Mensch lebt in einem siebenfältigen mikrokosmischen Kraftfeld.

Sechs Kraftfelder umgeben und durchdringen also die stoffliche Persönlichkeit. Das Ätherfeld produziert ähnlich der Matritzentechnik den materiellen Körper in allen Aspekten, atomar, molekular, organisch und nervlich. Seine höheren Fluiden ermöglichen das Erfassen und Erkennen und das Bedenken, sowie die interne Kommunikation, sowohl nervlich als auch endokrin. Das Astralwesen, – ja, man muss von einem Wesen sprechen, denn es verfügt wie alle anderen Kraftfelder über ein eigenes Bewusstsein und demnach über ein autonomes „Denken“ –, bedingt alle Gefühlsaktivitäten. Begehren und Begierden, Wünsche. Liebe und Hass, Wut und Zorn, Eifersucht und Empathie kommen über die Astralis zur Person. Das Denkvermögen ist ein Strahl der siebenfachen Mentalis. Damit wird dem Menschen das intelligente Denken mit seinem stoffgebundenen Verstand ermöglicht. Auch die sinnesorganische Wahrnehmung wird über das Mentalvermögen dem Tagesbewusstsein zugeleitet. Die weiteren, weit höheren Kraftfelder werden von wenigen Autoren bereits erwähnt, weil sie von dem gewöhnlichen Denken, auch den höher veranlagten oder durch meditative Techniken erworbenen Denkbereiche nicht „erfasst“ werden. Diese ganz hohen Vermögen werden als nirvanische Felder definiert, weil Buddha seine Erleuchtung in das Nirvana verlegt hat. Seinen Mönchen antwortete er seinerzeit auf die Frage nach der Art des Nirvana: Es lässt sich nichts darüber sagen. Wer dort ankommt wird es erkennen.

Von den sieben Kraftfeldern kann der Mensch nur die vier niederen Felder benutzen, und davon jeweils nur die unteren drei oder vier Stufen oder Ansichten für sein irdisches Leben einsetzen, weil die anderen Ansichten der unteren Kraftfelder und die drei nirvanischen Felder noch nicht voll zentriert mit dem Mikrokosmos verbunden sind. Bei Vollendung des Mentalfeldes kann der Mensch all diese hier beschriebenen Zusammenhänge in voller Schönheit erfassen und seine niederen Körper bewusst kontrolliert für sein Dasein verwenden. Ihm wird die Aufgabe der Menschheit für den irdischen Kosmos und den Sonnenkosmos offenbart.
Für den normal denkenden Menschen, der noch in der materialistischen, christlich geprägten Weltanschauung gefangen denkt, und in dieser Weltsicht seine persönliche Freiheit als höchst zu verteidigendes Gut ansieht, ist es natürlich der größte Affront, wenn man die Wirklichkeit des irdischen Daseins ungeschminkt vertritt: Seit Jahrmillionen schwimmt jeder Mikrokosmos oder schwebt in den unstofflichen Kraftfeldern des Kosmos, allgemein als Jenseits bekannt. In einigen geisteswissenschaftlichen Darstellungen wird diese uns umgebende Sphäre auch Spiegelsphäre genannt, weil sie die irdischen Ereignisse nach dem Resonanzprinzip auf die Menschheit widerspiegelt.

Trotz aller christlichen Gegenrede gegen jedwede Inkarnationen, hat sich diese Weltanschauung der asiatischen Philosophien auch in der westlich-christlichen Kultur langsam aber sicher durchgesetzt. Die stoffliche Person kommt mit ihrer Geburt in einem erneut inkarnierten Mikrokosmos in diese materielle Welt, die er nach seiner grobstofflichen Auflösung wieder verlässt, damit sich seine unstofflichen Systemanteile im Jenseits langsam auflösen können. Nach der Kenntnis von Eingeweihten währt diese Sterbenszeit dann noch einmal ca. 400 bis 700 Jahre, nach menschlichem Maßstab gemessen. Wer das Leben etwas genauer und weniger materialistisch betrachtet, stellt ganz schnell fest, dass es den viel gefürchteten Tod eigentlich nicht geben kann. Der stoffliche Körper zerfällt in seine materiellen Bestandteile – nachdem sich die unstofflichen Felder von ihm trennen konnten –, die sich dann wieder mit den materiellen Anteilen der Erde vereinigen und dort erneut in den natürlichen Kreislauf aufgenommen werden. Die unstofflichen Felder lösen sich genauso entsprechend ihren Vibrationen in den zugehörigen Feldern des Jenseits auf bis am Ende das Urprinzip des aurischen Wesens noch in die Monade zurückgenommen wird. Dieses aurische Wesen mit seinen Gedächtnisspeichern wird dann auf die nachfolgende Inkarnation vorbereitet, wo es ein sich liebendes Ehepaar nach dem Resonanzgesetz aussucht, das in einer sexuellen Konzeption ein Baby für die Implantation zeugt, womit ein neuer Mensch wieder die irdene Plattform betritt.

Genauer betrachtet ist das Jenseits, das alle stofflichen und unstofflichen Lebenssphären des Kosmos Erde und darum herum umfasst, beständig und ohne Unterbrechung die Daseinssphäre aller irdischen Wesen. Der Mensch kann sie nur nicht mit seinem an den Stoff gebundenen Verstand mit den fünf Sinnen erfassen. Denn er hat vergessen, seine Sinnesorgane für die Sphären des Jenseits zu reinigen und zu trainieren, auch weil dieses Gebiet von ihm prinzipiell permanent ignoriert wird. So ist dieses unverständliche, aber äußerst hartnäckige Tabu der christlichen Materialisten in zweitausend Jahren gewachsen. Traurig ist, dass fast jeder ungeprüft daran glaubt. Man kann sich leicht vorstellen, dass der Unwissende, wie im Nebel voller Angst in einem Wald herumtappend, ständig ohne jedwede Ahnung ungewollte Zusammenstöße und Unfälle verursacht, deren Folgen sich dann bis in sein Tagesgeschehen auswirken. Diese werden meist mit großem Erstaunen wahrgenommen und eifrig mit rationalistischen Begründungen der stofflichen Zusammenhänge zu erklären versucht. Die unbedingt erforderliche Selbsterkenntnis auf dem Weg zu einer Höherentwicklung des Denkens und Erfassens macht es jedoch notwendig, dass der Mensch seinen Durchblick durch dieses Nebelfeld deutlich verbessert, für das letztlich doch Jeder irgendwie seine eigene Verantwortung zu tragen hat. Meistens wird dann in diesem Zusammenhang gerne von Bewusstseinserweiterung gesprochen, oder von einer Einweihung, oder auch von einer spirituellen Erleuchtung, wenn unter der Anleitung von Gurus, Avataren oder Meistern im Rahmen einer Zeremonie eine Verbindung mit den zugehörigen Äonen zustande kommen konnte. Aber es bringt für den Prozess selbst keinerlei Vorteil, wenn man sich mit theoretischen Definitionen umgibt, die aus dem niederen stofflichen Denken hervorgeholt wurden.

Natürlich ist das Licht in dieser Welt, die sich dem höheren Denkvermögen präsentiert und von ihm wahrgenommen werden kann, sehr viel heller. Diese, sich im neuen Schauen darstellende Erde, realisiert in ihren Feldern selbstverständlich viele ideale Eigenschaften, die in der uns bekannten niederen Welt stets nur mit ihren negativen Schlagschatten möglich sind. Darum sprechen viele Menschen von Erleuchtung, die durch eine mystische Überschattung oder durch meditative Übungen einen kleinen Blick in diese überirdische Welt werfen durften. Allerdings sollte man gerade dann mit beiden Beinen fest auf dem Boden bleiben und die Situation ganz realistisch betrachten. Fakt ist, dass selbst diese wunderbaren Einsichten keine Durchblicke in eine neue oder andere seelische Welt darstellen, irgendwo in einem metaphysischen Raum. Vielmehr bleibt die Welt tatsächlich nach wie vor die selbe Welt mit ihren Meeren und Wüsten, mit ihren Gebirgen und Strömen. Auch in der neuen Sicht sind noch jene Lebensbereiche der Welt zu erkennen, in denen wie immer die Menschen mit ihren Problemen und Erfahrungen leben, ja existieren müssen. Das völlig andere Schauen und Erkennen der unstofflichen Lebensfelder im Kosmos schenkt dem Tagesbewusstsein total andere Bedeutung der weltlichen Vorgänge. Diese ganz andere Sicht auf des kosmische Wesen Erde mit ihren unstofflichen Komponenten ergibt völlig andere Parameter, erzeugt eine erhellende Perspektive auf alle kosmischen Zusammenhänge. Darum es dem Menschen kommt zu Beginn seiner Veränderung so vor, als wäre er in einer völlig anderen, einer wahrhaft himmlischen Welt, angekommen. Es ist aber diese seine Erde von ehedem. Nur, dass jetzt mit dem Wirken zahlreicher Wesen und Entitäten der höheren Kraftfelder verbunden wird. Dabei kann er auch alle äonischen Machenschaften durchschauen, und beginnt zu begreifen, welche gigantische Arbeit bereits für Welt und Menschheit vollbracht wurde, welche Aufgabe noch vor ihnen liegt. Dabei zeigen sich ihm auch alle die aufwärts führenden Kraftspiele für die kosmische Einheit im universellen Allbewusstsein.

Betrachten wir vorerst noch einmal die aktuelle Situation der Menschheit. Jeder Mensch der heutigen Zeit sollte, vor allem bei besonderen Sensationen, die Ursache für deren Ablauf nicht in den materiellen Zusammenhängen suchen, sondern stets bedenken, dass die gesamte stoffliche Offenbarung, also jede materielle oder persönliche Erscheinung, immer aus dem Mentalen, Astralen und durch das Ätherische entstehen. Dieses Wissen und die darauf ausgerichtete Lebenshaltung sollte ihn bestimmen, wenn er sich bereits jetzt in die ablaufende Weiterentwicklung des irdischen Kosmos einbringen möchte. Darum ist die Erkenntnis der unstofflichen Lebensbedingungen absolut notwendig. Alle stofflichen Geschehnisse entfalten sich immer und ununterbrochen in allen und aus allen Sphären des Diesseits und des Jenseits, und werden ausschließlich aus diesen abgewickelt. Diese sieben Sphären bestimmen sich gegenseitig ohne Unterbrechung und sie sind innerhalb einer hierarchischen Struktur vollständig voneinander abhängig. Dabei bringen die höheren Kräfte die unteren nicht nur hervor, sondern beschützen und regenerieren sie auch in unerwarteten Problemen.

Es ist augenscheinlich für den unbedarften Betrachter erstaunlich, wie sich aus ganz normal flutenden elektromagnetischen Kraftfeldern hochintelligente Kumulationen bilden, wie z.B. der Makrokosmos, der Kosmos und der Mikrokosmos. Dies wird darum über Millionen von Jahren gewährleistet, weil alle geschaffenen Kosmen ein Kind ihrer Monade sind, so gesehen ein göttlicher Funke, eine Idee des höchsten Bewusstseins des Universums ist, ein Gottesfunke, würden die Christen sagen. Aus all diesen hohen Sphären, für die Dionysius Aeropagita eine ganze Engelschar benannte, werden die galaktischen Felder gebildet, die ihrerseits die Sternen- und Planetenfelder ihres Systems hervorbringen. So ist auch die Galaxis „Milchstraße“ gebildet worden und darin das Sonnensystem mit seinen Planeten. Letztlich sind die mikrokosmischen Felder bis zu einem gewissen Grade aus den Kraftfeldern der Erde extrahiert worden, so wie die atmosphärischen Felder und der Körper der Erde aus den Sonnenfeldern.
Alle Sterne, Planeten und Mikrokosmen sind kugelförmig konzentriert. Letzterer ist in der materiellen Erscheinungswelt mit einer Person als stoffliches Werkzeug ausgestattet. Das Sphäroid Mikrokosmos besteht, lebt darum in einem permanenten Stoff- und Kraftwechsel. Dabei erfolgt die Einatmung über den mikrokosmischen Nordpol über dem Scheitel, über dem Pinealischakra, und die Ausatmung über den Südpol unterhalb des Steißbeinchakras. Die Ablehnung, die Ignoranz dieses fundamentalen Geschehens durch die euroamerikanische jüdisch-christliche Kultur begründet sich bereits in der antiken Philosophie der Griechen.

Man kann durchaus den Gedankengängen von R.Steiner folgen und bestätigen, dass die Menschen in den Zeiträumen der arischen Periode ihre Gefühls- und Denkfähigkeiten festigen sollten. In dem als die moderne Zeit bezeichneten Abschnitt, einmal von Romano Guardini als Neuzeit zusammengefasst, brachten viele Menschen ihre Verstandesfähigkeiten zu gewaltiger Blüte. Im Mittelalter entfalteten sich im 17. Jahrhundert viele Erkenntnisse für nahezu alle Lebensbereiche, die sich über die Gegenwart in die Zukunft hinein weiter entfalten werden. Allerdings versteifte sich in der Überschätzung des intelligenten Denkens die Ausrichtung auf das bequeme und fürstliche materielle Überleben auf Kosten der armen Landbevölkerung und der städtischen Handwerker und auf Kosten einer uneingeschränkten Ausbeutung der naturgegebenen Ressourcen. Alle Pflege der Verstandeskräfte war immer mehr auf die materielle empirische technoide Erkenntnis des Daseins ausgerichtet, auf eine Anhäufung und Reproduktion von materiellen Erkenntnissen aus Universitäten und Fakultäten, die von der Industrie zum Vorteil der Unternehmer gefördert werden. Gleichzeitig schrumpfte die Erkenntnis unbewusster oder übersinnlicher Lebensstrukturen und Wesen. Gleichzeitig wächst der Anteil der Menschen, die psychologische Therapien in Anspruch nehmen (müssen), um wieder in ein handlungsfähiges Gleichgewicht zu kommen. Zudem wird der Verbreitung psychosomatischer Krankheiten zunehmend mehr Aufmerksamkeit geschenkt, weil die probaten klassischen Methoden der organotrop ausgebildeten Fachärzte vielfach versagen, und weil die Diagnose und die Therapie an einzelnen Organen des menschlichen Körpers aus ihrem lebendigen Zusammenhang heraus genommen werden. Daneben entwickelt sich auch in dieser Zeit weltweit eine esoterische Szene, die immer größer und bedeutender werdend, sich stärker den subtilen Erkenntnissen eines übersinnlichen Bewusstseins zuwenden. Seit den 1960iger Jahren erscheinen zahlreiche Publikationen, die sich mit den Tiefen und Weiten im unbewussten Menschen befassen. Ein neues, «verborgenes Wissen» scheint nun doch die Vorstellung zahlreicher Menschen zu beschäftigen. Dabei kommen viele Denkmodelle aus antiken Zeiten oder aus den klassischen Religionen wieder zur Geltung. Einige Philosophen der Moderne, die sich mit diesen Trends befassen, haben erkannt und beschreiben in ihren Betrachtungen, dass der Mensch eigentlich einen viel tieferen Auftrag hat, als sich materiell zu bereichern und sich im Ruhm und dem Applaus tausender Konsumenten zu berauschen. Sein kosmischer  Auftrag bedeutet, sich zu höheren Denkebenen hin zu entfalten, damit er seine Welt in größeren Zusammenhängen erfassen kann. Damit er in einem höheren Denken an der Evolution des Kosmos Erde mitwirken kann. Diese Entwicklung bedeutet allerdings auch, das sich die Menschen in dieser permanenten Evolution von den allgemein üblichen Bestrebungen für die irdene Überlebenssicherheit und dem profanen Luxusleben abwenden.

Auch die bislang weltweit angebotenen, sogenannten spirituellen Methoden zur Heiligung der Persönlichkeit in einem irdischen Himmel werden mehr und mehr in Frage gestellt. Das führt zu einer grundlegenden Veränderung im mikrokosmischen Austausch der ätherischen und astral-mentalen Kräfte. Die bislang gewohnte Polarisation der Felder verändert sich zunehmend von einem stark egoistischen Profil zu einem mehr kosmischen altruistischen. Die wesentliche Eigenschaft im Resonanzgeschehen wird allmählich dazu führen, dass sich die über lange Zeit aufgebauten Äonen zunehmend weniger von den Emissionen der Menschen ernähren können. Es ist nur selbstverständlich, dass sich diese Wesen und Entitäten, die sich bislang im Jenseits verborgen unbeobachtet ins Gigantische aufblasen konnten, weil sie bis heute erheblich von der materialistischen und körperlich humanistischen Denk- und Gefühlswelt der Menschheit profitierten, gegen alle neuen Erkenntnisse und Einsichten der Menschen nicht nur ablehnend verhalten, sondern mit allen erdenklichen Mitteln jede konkrete, jede nahezu wissenschaftliche Beweisführung für die Bedeutung der immateriellen Lebensfelder, z.B. durch Quantenphilosophie, Parapsychologie oder Noetik, behindern oder vernichten. Allein, was geschehen soll, wird geschehen, trotz aller zeitweiligen Ablehnung. Der Ablauf der interkosmischen Zyklen, denen auch der Kosmos Erde nun einmal unterliegt, kann von den Bewohnern des irdischen Jenseits nicht verhindert werden. Das ist natürlich ein großes Problem für die Fürsten und Gewaltigen unter dem Himmel, wie sie schon von Paulus bezeichnet wurden. Darum entfachen sie in einem letzten Aufbäumen – so will ich hoffen – alle erdenklichen Methoden der Kriegsführung mit weltumbrandenden Mitleidswellen und ungeheuren Anstrengungen humanitärer Hilfe (ohne die Kriege zu befrieden), mit unbeschreiblichen politischen Auseinandersetzungen zwischen den Völkern und in den humanitären Organisationen. Dabei verzweifeln die Betroffenen, weil sie nicht mehr erkennen können, wofür das alles und wohin dieses politische und kommerzielle Gerangel auf Erden eigentlich hinführen soll. Wenn man sich das Gesamtgeschehen aus einer höheren Warte betrachtet, wird doch völlig klar, dass all diese weltweiten Konflikte nur einen Sinn haben, nämlich den herrschenden Äonen im Jenseits noch einmal möglich viel gut polarisierten Äther zu spenden.

Die Aquariuszeit wird allerdings erheblich dazu beitragen, dass das sogenannte okkulte Wissen immer mehr Menschen ergreifen wird, und darum künftig auch von den aktuellen Autoritäten in Wissenschaft und Medien immer weniger ignoriert werden kann. Wer die sich abzeichnende Entwicklung der Menschheit, die einen radikalen Evolutionssprung mit sich bringen wird, in seiner tieferen emotionalen und mentalen Bedeutung nach verstehen lernt, erkennt auch, dass die Beharrung in der bislang überall und wiederholt favorisierten materiellen und davon abhängigen kommerziellen Denkweise, der Menschheit insgesamt einen unglaublichen Schaden zufügt. Vielmehr ist es bereits heute absolut und dringend notwendig, die bereits anlaufende Entfaltung der Menschheit selbstständig durch ein neues Denken zu fördern, unabhängig von Rasse oder Religion.

Wer sich schon etwas aus den festgefahrenen Dogmen der etablierten Glaubenslehren befreien kann, wird entdecken, dass dieser Evolutionssprung sehr eng mit dem Wesen dessen verbunden ist, was mit dem eigentlichen Geschehen des Jesus Christus zu Beginn unserer Zeitrechnung vor die ganze Menschheit gestellt wurde. Allerdings muss derjenige, der das ganze Ausmaß dieser Verkündigung wahrlich erfassen will, Jesus Christus zunächst aus seinem historisch gewachsenen christlich-dogmatischen Mantel befreien. Auch die Dogmen der Evangelien und des Paulus stehen einer objektiven Betrachtung im Wege. Sie hatten damals ihre Aufgabe, aber heute bestehen ganz neue Kräfteverhältnisse, die auch völlig andere Mikrokosmen und Menschen hervorgebracht haben. Man sollte alle Religionen von ihren überalterten Interpretationen der ungezählten Prediger befreien, alle Klöster und Tempel, Kirchen und Moscheen schließen, alle Priester für einen normalen Beruf umschulen, damit sie, wie alle anderen Menschen, zum Leben der allgemeinen Menschheit produktiv beitragen können. Es würde natürlich auch zu total anderen politischen Verhältnissen führen, wenn alle religiösen Institutionen nicht mehr die Finanzmärkte, die Politik und die Lehrämter in den Ländern der Welt dominieren können. Unvorstellbar, welche Reinigung des Denkens für Milliarden Menschen möglich werden könnte, welche Friedfertigkeit sich um den Erdball ausbreiten würde.

Die Wendezeit des Aquarius bringt neuzeitliche Mikrokosmen hervor, bei denen das höhere Astralfeld sowie die höhere Mentalis deutlich stärker im System verankert sind. Aus diesem Grund könnten sie die von Natur aus «Eingeweihten des Christus» genannt werden. Sie werden die Möglichkeit haben, wenn sie beim Erwachsen-Werden ihre Lebensaufgabe erkennen und dafür lernen und studieren, mit den neuen Sinnesorganen des höheren Denkvermögens die Welt und ihre Berufung zu erfassen. Ihre Vorstellung von Jesus Christus beschreibt einen bereits vollendeten Mikrokosmos mit allen sieben Kraftfeldern. Christus, der Gesalbte von Gottes wegen, war ein Mensch in einem vollständigen Mikrokosmos, der eigentlich ein Sohn des Sonnenlogos war. Zu dieser Erkenntnis kann nur der Mensch vordringen, der sich bereits von allen autorisierten Dogmen und Vorstellungen des Christentums befreien konnte und sich schon ein wenig von den höheren Denkvermögen in seinem Tagesbewusstsein zu spiegeln beginnt. Dabei muss man sich die Bedeutung der Wunder, die Aussagen in den Gleichnissen, und vor allem die Bergpredigt in ihren fundamentalen Aussagen unter der Perspektive des höheren Denkens vor Augen führen. Alle evangelischen Gleichnisse und Interaktionen des Jesus mit seinen Jüngern bekommen eine ungeahnte Leichtigkeit. Alles, was irgendwie an Gebote oder Verbote erinnert, verfliegt wie der Rauch im Wind. Es werden erfahrene nachvollziehbare, plausible Selbstverständlichkeiten. Ganz tiefe Einsichten in das Wesen des kosmischen Lebens wollen sich mitteilen, in dem die Einheit aller Wesen, die uneingeschränkte Liebe zu allen, die Gerechtigkeit im universellen Resonanzgesetz und die Harmonie mit dem All absolut natürlich wird.

Wir leben in der Gegenwart in einer Zeit, in welcher diese Erkenntnisse zunehmend von immer mehr Menschen aufgenommen werden, als dies vorher jemals der Fall war. In dem Maße, wie die Entwicklung der Mikrokosmen fortschreitet, wird der wahrhaftige Impuls, welcher durch das Christus-Ereignis bereits vor 2000 Jahren mit dem Kosmos verbunden wurde, immer deutlicher in seiner tatsächlichen Bedeutung für die ganze Menschheit von der Allgemeinheit erfasst. An die innere Seite der christlichen Entwicklung, die Erhöhung des Denkvermögens, wird sich dann auch immer mehr die äußere Seite anschließen. Durch das Wissen um diese kosmischen Einsichten und ihre Umsetzung in der täglichen Praxis werden sich unübersehbare Konsequenzen in Gesellschaft und Politik ergeben. Was durch Imagination, Inspiration, Intuition über die höheren Welten in Verbindung mit dem Christus-Geheimnis erkannt werden kann, wird das Vorstellungs-, Gefühls- und Willensleben aller Menschen immer mehr durchdringen. Das früher von einigen Eingeweihten oder Mahatmas Erkannte wird allen Mikrokosmen, die in der neuen Entwicklung stehen, offenbar und völlig selbstverständlich werden. Das hell leuchtende Erkennen der fundamentalen Einheit des Alls wird als eine innere Kraft die Lebensäußerungen dieser Menschen immer mehr durchdringen. Sie werden es zunehmend auf die ganze Menschheit übertragen können, ohne Mission einer kirchlichen Institution. Und die Prophezeiung wird Wirklichkeit:
„Gehet hin, und lehret alle Völker,
im Namen des Vaters – in der Kraft des höheren Astralvermögens –,
im Namen des Sohnes – in der Kraft des höheren Mentalvermögens –,
im Namen des heiligen Geistes – in der Kraft der hohen nirvanischen Felder–.“

Wenn ein Mensch heute seine mentale Gefangenschaft in den erdbindenden Zusammenhängen erkennt und nach der Befreiung in einem neuen Lichtfeld verlangt, dann sieht er sich zunächst mit den klassischen Bildern der bestehenden Religionen konfrontiert, die ihn unbemerkt auf egoistische Abwege führen. Er wird dann, nachdem er immer wieder erneut die kosmische Lichtkraft Christi erfahren hat, zunächst auf seine große Aufgabe verwiesen: Er muss nämlich in seinem eigenen Wesen die ihn behindernde magnetische Kette der gewöhnlichen Natur und ihrer humanitären, karitativen und religiösen Glieder durchbrechen und vernichten, um einer möglichen Erhöhung seines Denkvermögens näher zu kommen.
Die gnostischen Autoren der Pistis Sophia und anderer apokryphen Evangelien haben den unterschiedlichen Licht- und Naturkräften nach der Gewohnheit ihrer Zeit Namen und Charakter von Wesen verliehen. Sie personifizierten sie. Die Griechen bezeichneten sie als Götter und Daimonen (Lichtträger). Die Inder hatte vielfache Namen ihrer Sprache, wovon uns der Begriff Deva oder Daeva am nächsten liegt. Dionysius Aeropagita hat ein komplexe Engelhierarchie zusammengestellt, die bevorzugt der Kabbalah und christlichen Lehre entnommen ist. R.Steiner hat in seiner Geheimlehre diese Bezeichnungen wieder übernommen und anthroposophisch erläutert. Leider werden in unseren Tagen von unzähligen Autoren in Religion und Philosophie immer noch diese überholten Vorstellungsweisen der antiken Welt benutzt. Das mag sehr romantisch und mystisch wirken und viele Gefühle der individuellen Persönlichkeit befriedigen, aber in der gegenwärtigen Zeit ist damit eine sehr große Gefahr verbunden, denn die beiden Sphären unserer Naturordnung – die Stoffsphäre und die Spiegelsphäre greifen augenblicklich stark ineinander. Die Schleier dazwischen sind mittlerweile sehr dünn. Eine zu sehr personifizierte Gefühlsvorstellung von den Lichtkräften des Alls könnte den Menschen allzu leicht mit den entkörperten Wesenheiten des Jenseits verbinden. Darum müssen die Vorstellungen immer mehr von der personifizierenden Mystik befreit werden, da alle Personifizierungen im gegenwärtigen Seinszustand des Menschen immer mit dem Verstandesdenken der Ich-Person verbunden sind und sich an das Ego im Menschen wenden. Auf diese Weise halten sie das kräftige ICH, und damit auch die Lichtkraft der stofflichen Geburt, instand und verstricken den Menschen in die vielfältigen Formen des irdischen Wahns. Er erschafft sich so ein ganzes Pantheon von personifizierten Schemen im Jenseits und wird diesen Kräften völlig unkontrolliert geopfert. Darum ist es dringend angeraten, jede veraltete Benennung oder Bezeichnung zu vermeiden! Man sollte an die belebten und mit Bewusstsein ausgestattete Kraftfelder des universellen Lichtkraftsystems denken, an die kosmischen Strahlungsgesetze, und sich mit dem einfachen System der fundamentalen Lichtstrahlungen vertraut machen, aus dem alle Geschöpfe leben. Auch hinter den ewig gewordenen Wesen und Entitäten des Universums stehen immer die sieben universellen Lichtkräfte, das Wort vom Anfang, wie es im Johannes-Evangelium heißt. Die Menschen werden aus ihnen mit den erforderlichen Kräften versorgt, bekommen von ihnen die Ideation  der Planung sowie der kosmischen Logistik und wirken mit und in den Kraftfeldern für die Ausbreitung der Herrlichkeiten in der universellen Schöpfung.

Der Streit, den der Mensch zu führen hat, das Werk, das er ausführen muss, wendet sich nicht gegen »Begierden aus Fleisch und Blut«, wie es die zahlreichen Religionen, Sekten und Glaubensrichtungen der Menschheit verkündigen, sondern gegen solche kosmischen Strahlungen, gegen die Äonen und Archonten, die aus egoistischen Gründen der Selbsterhaltung der bevorstehenden Evolution entgegenwirken müssen. Darum sagt Paulus: »Wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Fürsten und Gewaltigen unter dem Himmel.« Diese Kräfte oder Äonen sind immer aus selbstsüchtigen Motiven, aus Strahlungen, Äther, Astralis und Mentalis, entstanden, die von den Menschen ausgestrahlt werden, die seit Jahrtausenden nach einem paradiesischen Zustand in dieser materiellen Welt verlangen. Die »bösen Geister«, die die Entwicklung der Menschheit seit Äonen behindern, sind bestimmt nicht personifiziert. Sie sind also formlos und bestehen aus egozentrischen Vibrationen, die notabene der Kristallisation Vorschub leisten müssen. Nur die Fortführung der menschlichen Emissionen sichert ihnen ihren Lebenserhalt, der entsprechend der mentalen Ausrichtung der Spender polarisiert natürlich ewig sein soll. Damit steuern diese Kräfte verständlicherweise mit allen erdenklichen Mitteln gegen den Plan und das Werden der Evolution.

Wer sich mit seiner höheren Astralis nach einer Erhöhung seines Denkvermögens sehnt, und mit allen Vermögen seines Mikrokosmos zu dieser Erleuchtung strebt, verbindet sich mit der kosmischen Evolution. Damit verbindet er sich auch durch sein natürliches Absorptionsvermögen mit einer völlig anderen Kraftfeldmodalität. Das hat natürlich ungeahnte Auswirkungen auf das bisherige Zusammenspiel zwischen den Menschen in seinem gesellschaftlichen Kontext. Dabei wird auch sein Verhältnis zu den jenseitigen Kräften gestört. Die ehemalige Verbindung mit den Äonen wird immer schwächer und erstirbt. Es werden von ihm keine der bisherigen Emissionen mehr in die Sphären ausgehen. Von dem Augenblick an, wo der Mensch seinen niederen astralen Magnetismus nicht mehr auf himmlische oder heilige Verwirklichungen im stofflichen Lebensfeld richtet, stört sein neues Strahlungsfeld das bisherige Kräftespiel mit den Wesen im Jenseits, die mit aller Macht dagegen steuern werden. Damit muss auch jeder Mensch rechnen, der bereits mit einem erneuerten Mikrokosmos in dieses Erdenfeld inkarniert. Er muss in sich einen gangbaren Weg finden, eine Methode anwenden, damit er gegenüber allen Offenbarungen im alten Naturfeld unangreifbar wird. Denkbar ist die totale Neutralität gegenüber sämtlichen Erscheinungen und Notwendigkeiten, die der alten Natur zugrunde liegen und die jeden Menschen die meiste Zeit seines Lebens beschäftigen, so lange er aus Fleisch und Blut in dieser Welt existieren muss.

In den recht unterschiedlichen Auszügen in der spirituelle Literatur der Welt über die Universelle Lehre wird öfters das Universum allegorisch beschrieben. Kern dieser oft blumigen oder animalisch symbolhaft verschleierten Projektion, ist die Feststellung, dass es im kosmischen Raum sieben große, fundamentale Strahlungsfelder gibt. Sie beleben und dynamisieren alle Geschöpfe in den sieben Dimensionen der sieben kosmischen Gebiete gemäß ihren dortigen Aufgaben für die Allschöpfung. Alle Gebiete und die in ihnen wirkenden Kraftfelder sind ein einziger zusammenwirkender kugelförmiger Sphäroid unermesslichen Ausmaßes. Alle Kraftfelder durchwirken sich gegenseitig und kommunizieren bzw. informieren sich untereinander, wie es mit ihren gemeinsamen Plänen übereinstimmt.

Im gesamten All gibt es keinen leeren Raum, keinen unbelebten Planeten. Alle Kräfte werden von einem Bewusstsein mit allen anderen Entitäten und Wesen verbunden. Diese Vielfalt bestimmt die Vorgänge im Wesen Sonne und in den Wesen der zugehörigen Planeten, Monde, Asteroiden und Kometen. Die Menschheit ist ein Kind des Wesens Erde und wird von dem Gesamtgeschehen in ihm und auf ihm bestimmt.
Es ist jetzt die Zeit gekommen, wo die Menschen ihre verstaubten Glaubenssätze der vergangenen Zeiten renovieren und sich in die kommende Wirklichkeit stellen. Immer deutlicher und klarer werden die Stimmen gehört, die von den verschiedenen Möglichkeiten, Resonanzen und Interaktionen unstofflicher Felder des Kosmos berichten. Und diese betreffen prinzipiell vor allem auch den Mikrokosmos, aus dem der Mensch gelebt wird. Das sollte uns allen zu denken geben, und uns für eine völlig andere Einstellung zum Dasein öffnen.

Helmenzen 12. Mai 2016

Allbewusstsein


Die Ideologien der experimentellen Freiheitsphilosophie aus den vergangenen Jahrhunderten haben der Menschheit geholfen, bis in die Neuzeit zu kommen und alle Fürstentümer, Tyrannen und Diktatoren zu überwinden. Jedoch um wahrlich moderne Menschen zu werden, muss sich ein völlig neues Denken durchsetzen. Damit wird jeder dann einmal erkennen können, dass viele Hinweise im Neuen Testament oder anderen heiligen Büchern keineswegs Gebote oder Verbote sind, sondern Prophetien.
In unseren Tagen der beginnenden Aquariuszeit ist es eine der höchsten Aufgaben für alle Menschen, sich von allen Egoismen zu verabschieden, die einem in den beruflichen Durchsetzungsstrukturen gut geholfen haben. Jedoch ist es jetzt dringend notwendig der Menschheit die Kenntnis ihres kosmischen und mikrokosmischen Daseins nahe zu bringen,  damit sie die Verantwortung dafür zu übernehmen vermag, dass jeder Mensch im Feld des allumfassenden Bewusstseins mit jedem anderen nach der isobaren Resonanz verbunden ist. Ganz gleich welcher Rasse, welcher Sprache oder welcher Religion.

Bei den meisten Theologen und Philosophen beginnt ihre Wissenschaft mit dem Studium der alten überlieferten Schriften der heiligen Männer aller Zeiten. Man sagt, diese waren besondere Menschen, die eine mentale Verbindung mit den überirdischen Göttern hatten und darum hinter die offensichtlichen Geschehnisse des Alltags schauen konnten. Der materielle Vorhang der sinnlich wahrnehmbaren Welt hatte sich ihnen einen Spalt breit geöffnet, um den Menschen, die hören können – deren Mikrokosmos mental schon soweit entwickelt war –, etwas vom wahren Leben zu berichten und das Wissen um die eigene Entwicklung dafür zu vermitteln. Dieses Wissen, diese eine Weisheit aus der fundamentalen Kraft des universalen Bewusstseins befördert zu allen Zeiten die Evolution der Menschheit.


Sollte Dir ein Gedanke zu dem Text einfallen, dann schicke ihn mir bitte zu.  Vielen Dank.


Wenn im Evangelium des Johannes steht: «Im Anfang war der Logos – oder das Wort» – das ist der siebenfältige Name Gottes –, dann kann ein pragmatischer Wissenschaftler der modernen Zeit sagen – wenn er die einfach Übersetzung des Begriffs „Logos“ von Luther etwas beiseite legen kann –: Zu allen Vorgängen im Kosmos gehört natürlich immer auch eine Energieform, eine Art elektromagnetisches Kraftfeld. Giordano Bruno hat dafür das Konzept der Monaden entwickelt. Den Kosmologen und Astronomen ist der Gedanke an eine ursächliche Kraft zu Beginn der Schöpfung wohlbekannt, darum suchen sie schon ein Jahrhundert nach der einen, für alles gültigen Kraft in der materiellen Natur. Dabei bezeichnen sie diese universelle Kraft meistens als «Licht». Dieser Begriff steht in der Physik nicht nur für das sichtbare Licht, einem kleinen Abschnitt im Spektrum aller elektromagnetischen Kräfte, von den längsten Langwellen bis zu den kürzesten Vibrationen aus dem Weltall, die von irdischen Messgeräten erfasst werden können. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass die Eingeweihten aller Zeiten auch von den unstofflichen Kräften im Jenseits und im Kosmos sowie im eigenen Mikrokosmos wussten. Die Ätherwelten, die astralen Kräfte, die mentalen und die drei nirvanischen Energiefelder der Natur waren ihnen wohl bekannt, und diese sollten dem allgemeinen Begriff „Licht“ hierbei hinzugerechnet werden. Es muss aber – wenn wir beim Originaltext im Neuen Testament bleiben – hinzugefügt werden, dass alle Kraftfelder des Universums keine unbelebten oder unintelligenten Kräfte physikalischer Wirksamkeit darstellen. Die Erkenntnis, dass in allen Welten und Kraftfeldern das universelle Bewusstsein wirkt, ist von fundamentaler Bedeutung. Die Lichtvibrationen, die Kraftfelder des Kosmos sind also im umfassendsten Sinn belebt, können sich und die Umwelt erkennen, deduktive Beschlüsse fassen und sinnhafte teleologische Aktionen und Kooperationen durchführen. Dabei ist das Grundprinzip der Resonanz auf die harmonische Kohabitation aller mit allen ausgerichtet.

Das Wort vom Anfang, der griechische Begriff «Logos», bezeichnet diese umfassende Bedeutung deutlich und unmissverständlich. Im universellen «Licht», dem «Logos» vibrieren sowohl die fundamentale Energie, das Licht, als auch ein dazu gehöriges, total integriertes eigenständiges Bewusstsein, Wahrheit, Weisheit, Liebe, Gerechtigkeit. Es ist der heilige Siebengeist, Gottes Name mit sieben Buchstaben. Die fehlgeleiteten Übertragungen des ursprünglich griechischen Begriffs rücken den Logos, Tao, Akasha oder Chi in die Nähe der Kommunikationswissenschaften, was eine ganze Reihe irreführende religiöse Konzepte ausgelöst hat. Diese Entwicklung hängt leider auch mit der antiken Attitüde der Mittelmeervölker zu Beginn unserer Zeitrechnung zusammen, einen persönlichen Gott zu verehren, den man auch plastisch in Stein gehauen in einen Tempel stellen kann. Sie alle beleben das Bild des „Gottes im Außen“, sehr wohl irgendwie metaphysisch, aber dennoch auch persönlicher Ansprechpartner, viel majestätischer als alle Könige, aber dennoch einbezogen in das Irdische, wenn auch überdimensional. Zu diesen göttlichen Weltbilder gehören dann auch irgendwo räumlich oder überräumlich existent so etwas wie ein Himmel, ein Garten Eden oder ein Sommerland und dann natürlich unterirdisch eine Hölle oder Hades, in der der Mensch oder seine Seele nach entsprechendem Wohl- oder Böseverhalten nach seinem physischen Tode seinen zukünftigen Aufenthalt verbringen muss.

Diese siebenfältige Kraft aus der Urmonade, die in sich und aus sich heraus alle weiteren Monaden hervorgebracht hat. In diesen und aus ihnen wurden alle Erscheinungen im All geschaffen und werden auch aktuell weiterhin hervorgebracht. Sie wirken absolut zielgerichtet und hochintelligent für deren Erhaltung und für die harmonische Evolution aller Lebewesen, Entitäten und Hierarchien, Galaxien, Kosmen, Sterne und Planeten des gesamten Universums.
Sie ist in sich und mit allen Monaden in einer hohen Ordnung kohabitativ strukturiert sowie hierarchisch untergliedert. Sie ist die Urmonade – das Urkraftfeld der ersten Offenbarung in IHM, Tao. Dieses erste Feld der Offenbarung, die Urmonas, die seit dem Anbeginn das universale Bewusstsein von IHM ist, wird in den unterschiedlichen Lehren der esoterischen Welt als das PSI-Feld, Brahman, Chi oder die Akasha etc. bezeichnet. Dem menschlichen Denken wird dabei ganz deutlich gezeigt: das All kennt nur eine einzige Perspektive, mit einem Anfang vor aller Schöpfung, der in fernster Vergangenheit an einem bestimmten Scheidepunkt beginnt, und einem vorher bedachten Ende, dem Eingang aller Monaden mit ihren involvierten, vollkommen entwickelten Lebewesen, in das universalen Bewusstsein. Es ist überaus problematisch, davon zu sprechen oder zu schreiben, denn aus der Sicht des irdischen Menschen existierte einstmals vor Beginn allen Seins das unkennbare, alles umfassende Feld des ungeschaffenen Gottes – das Feld, das vor allem Anfang ist und in aller Ewigkeit sein wird. Denn Zeit und Ewigkeit sind sich selbst stets gleich verfließend und dennoch unverflossen, ohne Anfang und ohne Ende. Die Männer des Sanskrit haben dieses Problem für sich gelöst, indem sie sich das Ein- und Ausatmen des Brahman dafür vorgestellt haben.

Für die Menschen ist immer ein unfassbares göttliches Lebensfeld existent, das uns Hermes Trismegistos in einem Lobgesang des Pymander beschreibt, das Dionysios Aeropagita in seinen mystischen Traktaten umreißen will. Es ist das Ahura Mazda, die allerhöchste umfassende Weisheit des persischen Zarathustra, die gleichzeitig auch die über alles und in allem wirkende Kraft aller Welten ist. Wenn auch die Menschheit nur in staunendem Anbeten vor ihr stehen kann, ohne sie wahrlich zu begreifen, so sind wir doch alle und ist das ganze All mit allen Geschehnissen und Bewusstheiten in ihr, der Urmonas geborgen, aus ihr sind alle weiteren Monaden hervorgegangen und in eine teleologische Evolution eingebunden, die alle Monaden und ihre vollendeten Wesen einmal wieder in dem universalen Bewusstsein, der Urmonas aufnimmt.
So steht in der Genesis geschrieben: zu Beginn der Schöpfung schwebte der Geist über den Wassern. Auch hier wird das göttliche Bewusstsein, die Wahrheit, die Sophia mit der fundamentalen Kraft – den lebenden Wassern, Symbol für die stets fließende, nie versiegende Kraft Taos – verknüpft. Die Schöpfung und alles was in ihr geschah, geschieht, und geschehen wird, entfaltet sich aus dem Geist, dem kraftvollen Bewusstsein, dem All-Wissen, der hohen Weisheit, der einen ungeteilten Wahrheit und den sieben Kräften, den Energien des Heiligen Lichtes, der Lebens-Vibration oder der Sphären-Musik.
Es ist der Sohn des Vater-Mutterfeldes, die erste Monade, das umfassende Bewusstsein. Sie offenbart sich sofort in der Dreiheit. Geist (Bewusstsein), Dynamik, Schöpfung (Realisation), der Ursprung von allem, die Offenbarung und der heilige Geist oder der Vater, der Sohn und die Mutter. Diese Trinität des Daseins durchtönt alle Kreationen im All bis hinein in die kleinsten Handlungen jedes animalischen Seins. In jeder Handlung klingt ein sinngebender Impuls, ein Gedanke und ein entscheidender Plan, ein Bedürfnis zur Realisation. Jede Handlung wird mit einer Kraft im Gefüge eines Gedankens und Begehrens durchgeführt. Oder andersherum gesagt: ohne Begehren und Bedenken entsteht keine Aktivität, ohne geplante energetische Wirkung wird keine Tat, keine Veränderung durchgeführt – offenbart sich keine Schöpfung. Jede Evolution steht in einer Idee (1), geschieht nach einem Plan (2), wird mit Energie vollzogen (3).
Nun ist es allerdings nicht so, wie es sich im Islam darstellt. Hier unten lebt der Mensch in seiner irdischen Welt und da oben ist dann allumfassend Allah. Das kosmische Geschehen ist in einer abgestuften Hierarchie aufgebaut. In sieben kosmischen Gebieten, wirken in den sieben Dimensionen sieben Kraftfelder. So gibt es dann auch im Allgeschehen einen Unterschied zwischen dem universalen und dem universellen Bewusstsein, der von besonderer Bedeutung ist, insofern die verschiedenen Strata und Galaxien im Universum richtig verstanden werden. Zunächst wäre dabei zu klären, dass das Bewusstsein selbst ein ganz besonderes Kraftfeld ist. Wie in vielen Schriften bereits dargestellt, ist es die Kraft, die allem Leben und allen Wesen, Entitäten, Kosmen und Mikrokosmen immanent ist. Es wird in China Tao genannt oder in der modernen Philosophie  PSI, Chi, oder in Indien von Shankara die Akasha, also die das All tragende fundamentale Vibration, das universelle Meer der lebenden Wasser. Eine Kraft ist immer auch eine Energievibration, in diesem Falle ist sich diese Kraft ihrer Selbst bewusst, ganz gleich in welchem Teilchen oder Teil der Gesamtschöpfung sie sich offenbart. Das alles umfassende Bewusstsein von Anbeginn bis in alle Ewigkeiten ist das universale Bewusstsein, die Urmonas, das allumfassende Schöpfungsfeld im unkennbaren Gott. Dieses beweist sich zum Beispiel auch als Bewusstheit in der Sonnenmonade, aus der Christus hervorging, um dem Kosmos Erde bei seiner Evolution zu helfen. Im Sonnenlogos vibriert ein universelles Bewusstsein, von dem ein Anteil im Kosmos der Erde als kosmisches Bewusstsein für das irdische Leben wirkt, und ein mikrokosmisches Bewusstsein aus der Monade dem Menschen für sein Denken zur Verfügung steht.

Im Mikrokosmos könnte man also ein umfassendes aurisches Bewusstsein erkennen.  Zudem gibt es in jedem einzelnen Kraftfeld des Mikrokosmos und des Kosmos, also im Äther, in der Astralis, in der Mentalis usw. jeweils ein eigens Bewusstsein. Alle „unteren“ Bewusstheiten sind anteilig in den höheren aufgenommen. Somit sind alle Bewusstheiten aller Galaxien und Kosmen des totalen Universums stets im universalen Bewusstsein eingebettet und kohabitieren miteinander. Grundsätzlich ist dabei auch zu bedenken, was den irdischen Vorstellungen von Kraftfeldern nicht unbedingt entspricht: Das Bewusstsein ermöglich auf jeder Stufe, auch im kleinsten Atom, ein Erfassen von sich selbst und der näheren Umgebung, auch der Kraftfelder in das es eingebettet ist, ein Bewerten der sich entwickelnden Sensationen, der erfassten Ereignisse und Zusammenhänge, sowie ein Bedenken und Planen von Reaktionen und ein Anlegen von Gedächtnisinhalten nach dem Isobaren Resonanzgesetz in kleineren oder größeren Modulen, Strings oder Holokumulies, Kluster o.ä. Von dort kann das Wahrnehmungsorgan des Bewusstseins, der Verstand, manchmal auch Vernunft genannt, – was nur eine Art von Selektionsmöglichkeit nach ideellen Vorstellungen bedeutet –, bestehende Erinnerungen aus den diversen Gedächtnissen abrufen und in das allgemeine Bedenken mit einbinden. Genau so wie wir uns das Denken vorstellen. Allerdings können die Aktionen des Bewusstseins in den drei höheren Kraftfeldern der nirvanischen Sphären nicht wirklich beschrieben werden. Es fehlen dafür einfach die geeigneten Worte. Und selbst wenn sie von einem Eingeweihten den Menschen in einer Vision geschenkt würden, wer vermöchte es dann richtig verstehen? (Selbst Christus, der große Eingeweihte in diese Mysterien, ist von seinen Aposteln nicht wirklich verstanden worden.) Heute würde es allerdings schon ausreichen, wenn sich viel mehr Menschen aus der Überschattung der dogmatischen Weltanschauungen, Philosophien und Religionen hervortreten könnten, um sich in das klare Licht des universellen Bewusstseins ihrer Monade oder des Christus zu stellen.

In unserer Natur findet jede Verwirklichung, jede neue Realisation in einem stofflichen Substrat statt, das nach der Absicht der höheren Kraftfelder – Astralis und Mentalis – über den Äther Form und Gestalt erhält. Die Realisation in der stofflichen Wirklichkeit kann nur innerhalb einer bewussten Triade geschehen, wobei die gemeinsame Wirkung aller Stofflichkeiten sehr unterschiedlich sein kann. Denn die unstofflichen Kräfte und ihre Manifestationen können die Menschen in dem materiellen Lebensfeld mit ihren fünf stofflichen Sinnesorganen nicht wahrnehmen. Da diese selbst als Organ aus Atomen und Molekülen mit einem stofflichen Körper über Nervenbahnen mit dem stofflichen Gehirn verbunden sind, können sie eben nur die äußeren materiellen Erscheinungen der Gegenstände oder Eriegnisse dem aktuellen Denken vermitteln. Nur die äußeren grobstofflichen Erscheinungen manifestieren sich wahrnehmbar in unserer sinnlichen Welt, obgleich sie ohne das Energiepotential des Ätherfeldes selbst niemals existent wären.

Ob es ihm nun bewusst ist oder nicht, bei allem Tun und Handeln steht der Mensch stets im Verbund mit allen ihn umgebenden Kräften, die ihn beim Denken, Begehren und Handeln leiten und führen, ja, die ihm das Bewusstsein seiner Aktivität in der Form schenken, so dass er sagt: Ich habe es getan! Allerdings hören wir von Gustav Meyrink, zitiert in seinem Traktat „Die Verwandlung des Blutes“: In dem indischen grandiosen Epos „Die Bhagawadgita“, das ausführlich über Yoga spricht, wie wohl kein zweites Buch, heißt es: »Jedwede Tat, die hier geschieht, geschieht nach dem Naturgesetz.–‘Ich bin der Täter dieser Tat‘ – ist selbstgefälliges Geschwätz!« – Alles Handeln durch den Menschen, alles Wirken des Mikrokosmos für den Kosmos, kann nur geschehen, weil in ihm eine Anknüpfungsmöglichkeit mit den Kraftfeldern des All implementiert ist. Er ist nicht die Kraft selbst, aber sein Leben zeugt von den Kräften, die durch ihn wirken können. Darum sagt auch Johannes im NT: «Ich bin nicht der Messias, aber ich zeuge von ihm.» Es wird in diesem heiligen Buch nicht nur eine Prophetie geschildert, sondern in ihm wird eindeutig auf eine grundlegenden Gesetzmäßigkeit in der Schöpfung hingewiesen. Jede Tat aus bewusstem Krafteinsatz kann nur geschehen, weil der Handelnde lichtfähig ist – wie Eckartshausen sagt – weil seine mikro-kosmischen Kraftfelder die Kräfte aus dem All assimilieren und diese für die beabsichtigte Aktion wirkfähig umwandeln. Jeder Mensch vermag darum nur die Energie verwenden, die mit ihm eine Verbindung eingegangen ist, weil sie von ihm angezogen werden konnte und ihn darum durchströmt und belebt. An der Art und Weise, Dynamik und Melodie, sowie der Zusammensetzung dieses Stroms von Kräften kann jeder Mikrokosmos gesehen und von dafür geeigneten Wesen – Menschen, Devas, etc. – erkannt werden. Dies geschieht in vielfacher Hinsicht, zumal die Menschheit als Ganzes einen Auftrag zu erfüllen hat, wobei jeder, ebenso wie in einem Orchester bei einer Symphonie seine Partitur zu spielen hat. Diesbezügliches Fehlverhalten wird liebevoll korrigiert, was sich bis in körperliche Veränderungen auswirken kann, die vom Menschen nicht unbedingt für gut befunden werden.

Aus dieser Sichtweise ergibt sich eine weitere sehr bedeutsame Perspektive. Jedes Lebewesen, jeder einzelne Mensch, jedes Tier, jede Pflanze ist an seinem Platz und auf seine Weise immer ein mitverantwortlicher Akteur im Allgeschehen. Denn alles, was irgendwo geschieht, ist stets eingebettet in das universale Bewusstsein, die Akasha, in die alles und alle anderen mit ihren Reaktionen ebenfalls eingebettet sind, und auch in die Energiefelder, die Wasser des Lebens, die für alle ausgegossen werden. Der bekannte Satz aus der Genesis: «Der Geist schwebte über den Wassern…» – sagt es sehr gut aus: alles Sein sind Kraftfelder mit Bewusstsein.

So wird uns in der indischen Philosophie, unter anderem in den Upanischaden und der Baghavadgita erklärt, dass Brahman im Menschen nur wirken kann, wenn Atman in ihm einen Platz gefunden hat. Die wahre Wissenschaft entfaltet sich also stets im Wechselspiel zwischen dem universalen Bewusstsein der höchsten Offenbarung des Siebengeistes, dem eingeborenen Sohn und der hervorbringenden Harmonie im Mikrokosmos. Alles Wirken des Menschen ist immer die wahrhaftige Offenbarung seines totalen Seins in allen seinen Feldern. Oder anders gesagt, in seinem Tun und Handeln zeigen sich stets die Kraftwirkungen, alle bewussten und unbewussten Absichten und Begehren, bilden sich die Komponenten ab, die ihn handeln lassen. Für den Menschen, der das weiß und sehen kann, bleibt nichts verborgen.

In unseren Tagen der beginnenden Aquariuszeit ist es eine der höchsten Aufgaben für alle Menschen, sich von allen Egoismen zu verabschieden und die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass jeder im Feld des allumfassenden Bewusstseins mit jedem verbunden ist. Jeder Gedanke, jede Handlung hat eine Auswirkung auf alle anderen Mitbürger unseres Lebensfeldes und darüber hinaus. Was sagt uns Mirdad (Akteur in dem gleichnamigen Buch von Mikhaïl Naimy) über unser Denken: «Jeder Gedanke ist wie mit großen Lettern an den Himmel geschrieben, und jedes Wort kann von aller Welt gelesen werden.» Und die Chaostheoretiker wagten zu behaupten: Ein Flügelschlag eines Schmetterlings in Mexiko kann einen Tornado in China auslösen.
Liest man in den heiligen Büchern und Folianten, dann stolpert man ziemlich oft über Aussagen wie: Du sollst; Du musst! etc.. Es sollte einem bewusst werden, dass das alles keine Vorschriften und Gebote für einen verirrten Materialisten sind, der sich als unabhängige Persönlichkeit in der Freiheit seines Seins erfindet, sondern diese Aussagen formulieren ein prinzipielles Grundgesetz: Alles und alle sind miteinander verwoben wie in einem großen schillernden Seidentuch aus Marrakesch. Und wer an der einen Seite des wunderschönen Tischtuches einen Faden zieht, reißt möglicherweise die ganze Tischdekoration mit herunter. Im Nachhinein, wenn das Unglück geschehen ist, will es niemand gewesen sein. Und sie haben natürlich aus ihrer Perspektive eines Materialisten so recht, denn sie konnten die unstofflichen Wirkkräfte nicht mit ihren materiellen Sinnen und ihrer eingebildeten materialistischen Denkweise verfolgen.
Das Weltgeschehen beweist: es ist genug falsches Denken und Handeln von Menschenhand geschehen, in dem das Resonanzgesetz des irdischen Tränentals ignoriert wurde. «Sie haben Augen und können nicht sehen, sie haben Ohren und können nicht hören.» Dennoch wird das Chaos immer und immer wieder fortgesetzt. An allen Orten ist es zu merken und die Verwirrung und das Leid der Menschen wird täglich größer. Die Menschen verhalten sich wie der in der Ballade von J.W. von Goethe beschriebene Zauberlehrling, der die hervor gezauberten Besen nicht mehr beim Wasser-Holen bändigen kann.

Wer wahrlich geisteswissenschaftlich arbeiten will, wer zu höherer Erkenntnis kommen will, wird die heiligen Bücher und Philosophien aller Kulturen aus der Perspektive der menschlichen Evolution studieren müssen, die noch nicht abgeschlossen ist und noch auf ihre Vollendung im Allbewusstsein harrt. Aber nicht nur studieren und theoretisieren, bis die Gedankenwolken in den Hörsälen dick zum Schneiden geworden sind! Vielmehr sollte jeder Student die Quintessenz der Gedanken in die eigene Lebenshaltung hineinziehen, wenn die Theorien es ermöglichen. Wenn sich die Philosophien allerdings nur um sich selbst und ihre eigenen Aszendenten drehen, dann sollte man sie schnellstens dem Antiquariat überlassen. Dabei ist heute wohl weltweit ein alles entscheidender Schritt von möglichst vielen Menschen zu machen. Aber das wird in der uns umfangenden Sphäre der rächenden Äonen nicht so leicht werden. Nahezu alle Religionen und Philosophien, und natürlich alle ihnen unterliegenden Wissenschaften beschreiben „Gott“, oder wie er auch immer in anderen Sprachen oder Zivilisationen genannt wird, außerhalb des Menschen. Es ist immer ein Hier und ein Dort, hier der Mensch und dort das Göttliche, die Welt der Ideale. Mit dieser Annahme, Hypothese oder Fiktion, die diesem nahezu unausrottbaren Dogma der letzten Jahrtausende werden alle Gläubigen für einen Archont und seine Äonen ausgebeutet. Besondere Stärke und Ausbeutungsdramatik erreichten alle diejenigen Götter, die personifiziert und mit Hilfe von Statuen oder menschenähnlichen Plastiken dargestellt, mit Opfergaben verehrt und angebetet wurden, wegen egoistischer Wunscherfüllung. Aus meinem Elternhaus erklingt die mütterliche Ermahnung: „Hilf Dir selbst! Dann hilft dir Gott!“ Dieser Satz bekommt jetzt eine tiefe Bedeutung, denn es geht nicht darum, dass irgend ein Gott mir helfen wird, wenn meine kleinmenschliche Hilfe zu versagen droht, nachdem ich mich unsäglich bemüht habe. Nein und abermals nein. Der Gott ist nicht außerhalb des Mikrokosmos. Er ist ein wesentlicher Teil des Systems, sogar der absolut wesentlichste.
Ich muss ihn nur erwecken. Das Vermögen dazu ist implementiert: Atman, der eingeborene Sohn, die Verbindung mit der Monade. Für diese Erweckung der höheren Begehren, der höheren Astralfelder des Mikrokosmos, und des höheren Denkens und Erfassens mit den noch fehlenden Ansichten der Mentalis, muss der Mensch aktiv die Verwirklichung der persönlichen Heiligung in der Materie völlig aufgeben. Die Anhänger des alten Humanismus, der unsere Kultur hat versteinern lassen, lehnen eine solche Vision total ab. Sie stellen sich vor, der Mensch habe dann kein individuelles Ziel mehr, er verliert seine Persönlichkeit . Wie könnte der Mensch, der zu einem viel höheren Denken vorgestoßen ist, der alle niederen Begierden auf das biologische Minimum reduzieren konnte, ohne jedes Verzichtserlebnis, wie könnte er den Verlust seiner materialistischen Erscheinung als schmerzhaft erfahren? Ihm wurde die zur Zeit höchst erfahrbare Möglichkeit seines „göttlichen“ Bedenkens und Erfassens geschenkt, eingebunden in die Gedächtnisse aller mentalen Felder des Sonnenkosmos. Die aktuelle Persönlichkeit ist nicht das höchste Gut des Menschen und auch nicht die Krone der Schöpfung. Sie ist Teil eines sich entwickelnden Mikrokosmos, einer sich weiter entfaltenden Zelle innerhalb des Kosmos, die zu einem neuen Evolutionsschritt gedrängt wird. Die Überlieferungen und die kosmischen Entwicklungen fordern die Menschheit auf, alles irdische materielle Hin- und Hergeschiebe auf allen Ebenen, also Sport, Kommerz, Kunst, Kultur, Humanität Karitas und Religion, insoweit es über die Grunderfordernisse der irdischen Existenz hinausgeht, aufzugeben, um zu dem einen fundamentalen Ziel zu gelangen. Das wahrhaft erwachte Denken und Erfassen stößt vor in einen weiteren Bereich der universellen Kommunikation des universalen Bewusstseins, in dem die Wesen und Entitäten für die Kohabitation aller Galaxien im All wirken. Dafür kann bereits heute die persönliche stoffliche Existenz viel weiter begriffen und als ein Instrument des Erwachsenwerdens verwendet werden, während sie gleichzeitig, ohne Schaden zu nehmen, mit dem kollektiven Leben aller Kosmen des Sonnenlogos verschmilzt. Das Motto, das dem Hermes Trismegistos nachgesagt wird: «Alles empfangen, alles umwandeln und dann alles wegschenken!» – ist die grundlegende Formel für das universelle Resonanzgesetz, für die Wirkung und Erleuchtung allen Seins. Die Schöpfung im All verläuft nach diesem Spiegelgesetz: «Gib, so wird Dir gegeben.» Wer viel gibt, dem wird viel gegeben. Wer wenig gibt, dem wird auch das noch genommen, was er bereits hat, sagt Jesus im NT zu seinen Jüngern!

Trennen wir uns endgültig von den Ideologien der experimentellen Freiheitsphilosophie der vergangenen Jahrhunderte und beginnen wir als wahrlich moderne Menschen zu akzeptieren, dass viele Hinweise im Neuen Testament oder anderen heiligen Büchern keine Gebote oder Verbote sind, denen wir von „Gottes“ wegen gehorchen müssen, wobei wir uns unter Umständen noch überlegen können, ob wir sie befolgen müssen oder nicht. Die Gesetze, die Jesus konkret und in Gleichnissen vor seine Jünger oder Zuhörer stellt, weisen auf die grundlegenden, stets ablaufenden Gesetze hin. Alles Leben und Sein läuft nach diesen einmal gesetzten Prinzipien des Universums ab. Und es ist noch niemals ein Held geboren oder ein Demiurg geschaffen worden, der auch nur einen Tüttel daran ändern konnte. Jeder wird das ernten, was er gesät hat, auch wenn er längst kein Bauer mehr ist. Auch ein Banker wird seinen Lohn einstmals erhalten, je nach der Messlatte seiner Verwirrspiele. In dem fundamentalen Prinzip der Nemesis, der isobaren Resonanz, zeigt sich das Bild der Verantwortung eines Jeden für sich selbst, aber auch seine sehr persönliche Verantwortung für die ganze Schöpfung. Daran wird er nach seinem stofflichen Ableben gemessen werden. Da auch sein Mikrokosmos einmal als ein voll funktionsfähiges Werkzeug in das Allgeschehen integriert werden soll, wird er im Jenseits ganz besonders für ihn kalibrierte Ereignisse absolvieren müssen, die dann auch seine Einsichtsfähigkeit trainieren und zu höheren Denkmöglichkeiten befähigen wird.

Wer heute bereits bei allen seinen Aktivitäten immer weiß, dass er in der fundamentalen Kraft des Allbewusstseins geführt wird, die von vielen Menschen als Christus bezeichnet wird, von dem Kraftfeld, ohne das wir Menschen ohnehin nichts tun können, der bekennt jetzt schon einen Irrtum der Selbstheit, die Verlogenheit des Egoismus. Ein solcher Mensch wird in einen Strom des evolvierenden Bewusstseins aufgenommen, denn die Barmherzigkeit, die Liebe und die Weisheit des Allbewusstseins sind stets vollkommen. Die Harmonie und die Ordnung im All werden durch das Resonanzgesetz beschirmt, bis alle Evolution zum universellen Bewusstsein erfüllt sein wird. In der ägyptischen Urgnosis kann man den uralten Gedanken finden: „Wer sich innerlich sorgfältig in die Evolution seines Denkens und Seins vertieft und alles damit verbundene mit den erwachenden Augen seines erhöhten Begehrens beharrlich betrachtet, wird den Weg zum erneuerten Denken und Erfassen finden; oder noch richtiger: Die Vorstellung des universalen Bewusstseins selbst wird jeden auf diesen Weg führen. Die innerliche Ausrichtung auf diesen Weg der Erleuchteten hat zur Folge, dass sie jene, die mit einer solchen Hinwendung einmal begonnen haben, in ihrer Macht umfangen hält und zu sich nach oben zieht, wie ein Magnet das Eisen.“
Bei aller Religion geht es also nicht um die Vernichtung oder Auflösung des bestehenden Menschen, sondern um eine grundsätzliche innere Evolution des Begehrens und Denkens. Innerhalb der anstehenden Inkarnationszyklen werden sowohl das Astralfeld als auch das Mentalfeld vollendet, damit in den nachfolgenden Inkarnationen die nirvanischen Felder dem Mikrokosmos eingegliedert werden können. Selbstertötung und Askese in allen ihren irdischen Erscheinungen sind Vortäuschungen. Letztlich dienen diese Fehlinterpretationen nur den jeweils zugehörigen Äonen, um den Menschen ihrer Äther und astralen Kräfte zu berauben, wie der Schäfer seine Schafe hält, um sie nach pfleglicher Behandlung jährlich scheren zu können. Ja, es ist eigentlich noch viel schlimmer. Jeder Verzicht auf die notwendigen körperlichen und psychischen Bedürfnisse des natürlichen menschlichen Miteinander bedeutet, dass ungenutzten Energien des Mikrokosmos freibleibend in das Jenseits ausgestoßen werden, wo sie sich entsprechend ihrer egoistischen Polarisation zusammenballen, um sich von dort erneut mit Menschen zu verbinden, die aus karmischen Gründen für sie empfänglich sind. Diese werden dann durch die unbewusste Beeinflussung zu höchst unappetitlichen Steigerungen, z.B. der Fresssucht oder der Sexualität angestiftet. Auch um diesen unüberschaubaren Folgen intelligent vorzubeugen, sollte sich jeder bei aller mentalen Ausrichtung normal und vollkommen natürlich verhalten, dem eigenen Körper und auch seinen Mitmenschen, der Natur und der Gesellschaft gegenüber, maßvoll und völlig neutral.


Worterklärung

Das Resonanzgesetz
Auf eine einfach Formel gebracht heißt es: Gleiches zieht Gleiches an. Es kann am schönsten mit einer Stimmgabel ausprobiert werden. Stellen wir eine Stimmgabel, die auf den Kammerton A‘ abgestimmt ist, fest auf eine Tischplatte. Spielt nun ein Pianist auf seinem Klavier den Kammerton A‘, dann erklingt auch die Stimmgabel und überträgt diese Vibration direkt auf die Tischplatte. Dieses Modell mit dem Piano und der Stimmgabel symbolisiert die Art und Weise, wie das ganze All miteinander kommuniziert. Es kann auch als die isobare Resonanz bezeichnet werden.

Nicht der Schwingungskörper als solches ist wirklich entscheidend, obgleich nicht unbedeutend, denn er muss rein schwingen können, sondern die spezielle Vibrationsaffinität, der Vibrationsschlüssel. Sympathie heißt Mitleiden. Man kann auch Mitschwingen sagen. Beachtet man dabei ein wenig die Wellentheorie der Physik, werden einige charakteristische Eigenschaften der elektromagnetischen Resonanz deutlich, die für alle Kraftfelder gültig sind. Für jede Welle oder Vibration kann eine Grundschwingung bestimmt werden, die von verschiedenen Parametern abhängig ist, denn die Schwingung entwickelt sich in einem Kraftfeld, in dem vor allem der Pulsator die Grundfrequenz – Länge und Amplitute der Wellen – bestimmt. Man könnte sie auch als Grundfarbe benennen oder als Grundton. Die Basisvibration bekommt dort Eigenschaften der Energie, Lichtfülle, Schnelligkeit und Intensität oder andere. Diese Grundschwingung kann von einer anderen Vibration, z.B. einer Melodie, überlagert werden, wodurch die Basisschwingung nicht verändert wird. Diese Überlagerungen, in der Musik als Melodien bekannt, können auf der Grundschwingung mehrfach aufgesetzt sein. Dabei müssen sie allerdings immer den selben Vibrationsschlüssel wie die Basisschwingung haben. Das ist natürlich immer gewährleistet, wenn Basisvibration und Melodie zum gleichen Kraftfeld gehören und dort integriert sind.
Die Menschen leben in einem Spiegelkabinett, könnte man sagen. In Indien ist der Begriff Maya für alles materielle Geschehen ganz normal. Alle Bewegungen in den Kraftfeldern des Mikrokosmos und alle Kommunikation mit diesen zu den Sphären des Kosmos ist nach den Spiegelgesetz oder Resonanzgesetz organisiert, ganz gleich ob mit der materiellen Wahrnehmung oder mit der ätherischen, astralen und mentalen „Schau“. Immer und überall gilt: „So wie es in den Wald hinein schallt, so schallt es auch heraus!“ Darum gibt es auch den weisen Ratschlag: „Was Du nicht willst, das man dir tut, das füge keinem anderen zu!“ Da aber der Mensch, wie jeder bei sich selbst und in der Welt sehen kann, diesen Rat keineswegs ununterbrochen befolgen kann, und viele internationale Katastrophen gelegentlich das totale Gegenteil zu beweisen scheinen, gibt es wohl eine starke Behinderung dafür. Dennoch bleibt das Motto, das dem Hermes Trismegistos nachgesagt wird, stets und überall gültig: «Alles empfangen, alles umwandeln und dann alles wegschenken!» – ist die grundlegende Formel für das universelle Resonanzgesetz, für die Wirkung und Erleuchtung allen Seins. Die Schöpfung im All verläuft nach diesem isobaren Resonanzgesetz: «Gib, so wird Dir gegeben.» Wer viel gibt, dem wird viel gegeben. Wer wenig gibt, dem wird auch das noch genommen, was er bereits hat, sagt Jesus im NT zu seinen Jüngern!

 

Vision 13. Februar 2016; redigiert 15. Mai 2017

Hier geht es zur Druckversion Allbewusstsein